Autor:Amunet

Titel: Dich zu liebkosen

Kategorie:Mehrteiler 1/4 (voraussichtlich)

Pärchen:Goku x Vegeta/ Andeutung Piccolo x Gohan und Goten x Trunks

Inhalt:Der stolze Prinz der Saiyajins hat sich in Son Goku verliebt und weiß nicht, wie er mit diesen Gefühlen umgehen soll.

Warnung:Yaoi (Liebe zwischen Männern) und ich denke eine OOC Warnung wäre auch angebracht.

DisclaimerKeine der Figuren gehört mir. Sie sind alle samt Eigentum von Akira Toriyama. Die Gesichte ist frei erfunden und nur aus Spaß entstanden.

Betaleser: Die umwerfende und höchst geduldige


Hinweis:

Zurzeit bin ich gerade wieder etwas ehrgeizig und versuche meine angefangenen FFs zu beenden. Der Einfachheit halber habe ich mich entschieden „Dich zu liebkosen" zu überarbeiten und eine reine Romanze daraus zu machen. In der ursprünglichen Version gab es nämlich Actionelemente, die ich aus dieser FF nehmen werde und im Gegenzug ein nettes Ende schreiben werde. Ich hoffe die neue Version wird euch gefallen.


Dich zu liebkosen

Kapitel 1

In meiner Einsamkeit habe ich nur einen Traum. Den Traum dich einmal zu liebkosen... Nur einmal in deinen Armen zu versinken. Die Wärme deines Körpers in mich aufzunehmen und den Nektar von deinen Lippen zu trinken. Ein einziges Mal... möchte ich meine Liebe zu dir schmecken."

Mit einem Seufzer beendete der Prinz seinen inzwischen täglichen Eintrag im Tagebuch. Er fand es für sich gesehen erniedrigend einem Buch seine Gefühle anzuvertrauen, doch war es immerhin besser, als sie irgendeinem Menschen preiszugeben. Natürlich hätte er seine Gefühle jederzeit Bulma anvertrauen können, denn ihr vertraute er zumindest, aber wie würde die Mutter seiner Kinder wohl darauf reagieren, dass er sich in jemand anderen verliebt hatte? Und am aller Schlimmsten war auch noch, das seine Liebe Kakarott galt. Ausgerechnet Kakarott! Schöner, starker, unschuldiger Kakarott.

Vor Vegetas innerem Auge tauchte wieder das Bild von Kakarott auf, als er ihn neulich beim baden gesehen hatte. Nackt! Es war nur ein dummer kleiner Zufall gewesen. Vegeta hatte zusammen mit Kakarott trainiert und danach hatte dieser noch in der Capsule Corporation duschen wollen. Vegeta war das egal gewesen, denn abgesehen davon, dass sie in der Capsule mehrere Bäder hatten, war er auch noch von Bulma wegen irgendetwas gerufen worden. Auch wenn Vegeta sich nur noch dumpf daran erinnern konnte, weshalb Bulma ihn angeschrieen hatte, so war er sich noch durchaus bewusst, dass er sie keifend stehen gelassen hatte und hinter der ersten Tür verschwunden war, die er erwischt hatte.

Das war der Moment gewesen wo alles angefangen hatte, denn plötzlich stand er vor einem splitterfasernackten Kakarott. Vegeta war geschockt gewesen, als seine Augen die vollkommene Gestalt, mit diesen wundervollen Muskeln, der seidigen Haut und der prächtigen Männlichkeit erfasst hatten. Es war wie ein Schlag vor den Kopf gewesen, und in Vegeta waren auf einmal die merkwürdigsten Gefühle aufgekeimt. Gefühle die er erst Tage später richtig deuten gekonnt hatte. Und Kakarott? Was hatte Kakarott gemacht?

Nichts. Der Unterklassenkrieger hatte ihn nur überrascht angeblinzelt und gefragt, was es denn gäbe. Vegeta hatte schwer geschluckt, bevor der den Blick losgerissen und ohne ein Wort zu sagen, die Flucht ergriffen hatte. Etwas hatte sich in Vegeta genau in diesem Augenblick geändert und nur eine Woche später hatte Vegeta angefangen Tagebuch zu schreiben. Diese merkwürdigen Gefühle brauchten ein Ventil und Vegeta war auf der einen Seite zu stolz um sie Kakarott zu beichten und auf der anderen Seite auch nicht mutig genug, denn das hier war ein Kampf, dessen Regeln nicht kannte.

Wehmütig drängte Vegeta die Erinnerung an dieses Ereignis, das bereits zwei Wochen her war, zurück. Er wollte jetzt nicht mehr daran denken, sondern sich lieber Gedanken machen, wie er diese erniedrigenden Gefühle, die er für den jüngeren Krieger empfand, ausmerzen konnte.

oooOOOooo

Son Goku befand sich in seinem Zimmer, lag auf dem Bett und starrte die Decke an. Er dachte an Vegeta und daran, wie merkwürdig sich der ältere Saiyajin in den letzten zwei Wochen benommen hatte. Seit Vegeta ihn im Bad überrascht hatte, war es ihm nicht geglückt, den Prinzen zu einem weiteren gemeinsamen Training zu animieren. Auf Anrufe reagierte er nicht oder ließ sich verleugnen und auch seine spontanen Besuche brachten kein positives Ergebnis, da Vegeta jedes Mal plötzlich verschwunden war und keiner wusste, wo er sich befand. So sehr Goku das auch missfiel, aber Vegeta schien ihn zu meiden.

So langsam aber sicher machte sich Son Goku Sorgen um Vegeta. Dieses Verhalten war so gar nicht die Art des sonst so direkten Saiyajins und auch Bulmas - im Vertrauen erwähnten Worte - machten es für Goku nicht einfacher. Laut Bulma aß Vegeta kaum noch und ging auch nicht mehr zum Training in den Gravitationsraum. Eine Tatsache, die fast schon beängstigend war, wenn man den kämpferischen Ehrgeiz von Vegeta kannte, und allein der Gedanke, dass ein Saiyajin nicht essen wollte, war unglaublich. Die ganze Situation wirkte auf Goku unwirklich, denn er konnte und wollte sich nicht vorstellen, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte mit Vegeta, aber die Tatsachen sprachen dagegen.

Mit einem Ruck stand Goku auf. All das Grübeln hatte keinen Sinn, wenn er Antworten wollte, dann musste er wohl oder übel erneut zu Vegeta gehen und das Einzige machen, dass er bisher noch nicht probiert hatte. Er würde die Momentane Teleportation einsetzen müssen, um endlich zu Vegeta zu gelangen. Goku hatte es bis jetzt vermieden, weil er nur zu genau wusste, dass der Prinz es nicht mochte, von Goku mit dieser Technik überrascht zu werden, doch nun gab es keine andere Möglichkeit mehr.

Rasch ging Goku in die Küche zu seiner Frau, die gerade am Kartoffeln schälen war.

„Chichi", ich besuche Vegeta. „Wird wahrscheinlich spät werden."

„Was ist mit Essen?", frage Chichi noch, doch es war bereits zu spät. Son Goku hatte sich schon in Luft ausgelöst - im wahrsten Sinne des Wortes.

oooOOOooo

Der Wind, unermüdlicher Wind… Sanft streichelte er durch Vegetas schwarzes Haar, doch der Prinz bemerkte es nicht. Ebenso wenig wie die Kälte, die seinen Körper einhüllte und die die feinen Härchen auf seiner Haut dazu brachte sich aufzurichten. Vegeta war in Gedanken versunken, schon seit Stunden starrte er ins Nichts. Es war unbedeutend, dass er sich hier inmitten der Wildnis befand. Er beachtete nicht einmal den sanften Halbmond, der silbrig auf ihn herab schien.

Seine Gedanken waren dabei, abgrundtiefe Pfade seiner Selbst zu bestreiten, denn wieder einmal quälten ihn die Erinnerungen an das Bild es nackten Son Goku. Auch wenn seit diesem Tag schon so viel Zeit vergangen war, Vegeta konnte dieses Bild nicht abschütteln, es hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Ohne sich dessen bewusst zu sein, malte er in Gedanken die kräftige Linie von Gokus Schlüsselbein nach, die sanfte Neigung seines Halses oder auch den schmalen Pfad, der zwischen Gokus Brust verlief. Es war wie ein innerer Zwang, der ihn dazu verleitete sich selbstquälerisch diese Schönheit immer wieder vor Augen zu rufen.

Vegeta seufzte auf ohne es zu merken. Sein Herz schmerzte und er hatte den Eindruck es blutete jetzt mehr, als es jemals zuvor geblutet hatte. Er wollte nicht mehr stark sein und sehnte sich doch seine Härte zurück. Vegeta wusste, dass seine Wünsche nicht miteinander harmonierten und doch wollte er beides. Selbst hier, wo er in sich gehen konnte, schaffte er es nicht, seine Gefühle in Einklang zu bringen. Es war zum Verrückt werden, denn er kannte solche inneren Konflikte nicht. Wenn es um Emotionen ging, war Vegeta noch nie gut gewesen, das war etwas, das ihm einfach nicht lag. Soziale Kontakte, Rücksicht auf andere und Gefühle, die das rationale Denken beeinflussten waren einfach nicht seine Welt. Aber wegen Goku war plötzlich alles anders.

Zum ersten Mal machte Vegeta sich über derlei Dinge Gedanken. Seine ganze Überzeugung geriet ins Wanken, denn in seiner Welt gab es gefühlsbedingte Schwäche nicht. Immer war er unter Kriegern gewesen, ob auf seinem Heimatplaneten oder später unter Freezers Kommando. Dort wo er herkam gab es nur Kälte. Eine Kälte, die nicht die Haut zum Gefrieren brachte, sondern das Herz und jegliches Gefühl. Bulma war die Erste gewesen, die in Vegetas eiserner Mauer Risse erzeugt hatte, aber Son Goku war darauf und dran, diesen Schutz komplett zu zersprengen, ohne es zu wissen.

„Kakarott…", wieder einmal seufzte Vegeta auf. Kakarotts Name auf seinen Lippen klang so richtig, die Sehnsucht überhaupt nicht falsch. Gerade war er wieder in dieser Stimmung, die seinen heimlichen Liebesschwur verstärkte. Er wollte Kakarott. Er wollte ihn berühren und zu seinem Eigen machen, auch wenn er befürchtete, dass Kakarott seine Liebe niemals erwidern würde. Vegeta kannte Son Goku nun lange genug um zu wissen, dass der junge Kämpfer seine Familie über alles liebte. Davon abgesehen bezweifelte Vegeta, das Kakarott jemals auf die Idee kommen könnte, dass er sich in ihn verliebt hatte. Wie denn auch? Es war nicht gerade so, als würde er es Kakarott leicht machen. Immerzu beschimpfte er ihn, denn es war bereits zu einer Art Tradition, zu einer Gewohnheit geworden. Zudem quälte ihn die Vorstellung, dass ausgerechnet sein Rivale hinter seine Fassade blicken könnte, dass er den letzten Schutzwall aus seinem früheren Leben verlieren könnte.

Vegeta bemerkte es nicht, doch unter all diesen Gedanken, dieser selbstzerrstörerischen Quälerei schlich sich eine Träne über seine Wange. Es mochte sein, dass der kalte Wind sie verursacht hatte, doch als sie, ein kleines Rinnsal hinterlassend, wie ein stiller Bote seines Kummers auf den erdigen Boden unter ihm tropfte, war sie mehr als ein salziger Tropfen, der im Fallen ein letztes Mal glitzerte.

oooOOOooo

„Vegeta."

Erschrocken drehte der Prinz sich um, als er seinen Namen hörte. Vollkommen unerwartet wurde er auch gleich von der nächsten Überraschung heimgesucht, als er erkannte, dass es Son Goku war, der hinter ihm stand.

„Baka!", keuchte er. Sein Herz schlug um vieles härter und schneller als sonst. „Musst du mich so erschrecken?"

„Entschuldige", murmelte Son Goku, der doch etwas verwundert über die heftige Reaktion von Vegeta war. Natürlich hatte er gewusst, dass der Saiyajinprinz es nicht mochte von der Momentanen Teleportation überrascht zu werden, aber er hätte nicht damit gerechnet, Vegeta so zu erschrecken. Über diesen seltenen Anblick eines aus der Fassung geratenen Vegetas hätte Goku beinahe schmunzeln müssen und es kostete ihn Mühe es zu unterdrücken. Er wollte nicht noch stärker den Unmut des anderen auf sich ziehen.

Während Vegeta wieder nach Atem schnappte, beobachtete Goku ihn genau und er stellte fest, dass Vegeta noch schmaler wirkte als früher. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, er konnte es nicht genau sagen, aber irgendwie wirkte Vegeta anders.

„Wieder alles klar?", fragte Goku und Vegeta sah ihn mürrisch an. Goku hielt unbewusst die Luft an. Mit einem Schlag, sah er etwas, dass er noch nie zuvor gesehen hatte. Er sah Vegeta in einem ganz anderen Licht, als sich diese wunderschönen, dunklen Augen in die seinen bohrten. Als sie einen Mantel aus Kälte um sich legten und bemüht waren ausschließlich vorwurfsvoll zu blicken, doch es war zu spät. Son Goku hatte die Traurigkeit in Vegetas Augen gesehen, und nun nahm er auch den feuchten, silbernen Schatten auf dessen Wange wahr. Gokus komplette Erfahrung mit Vegeta schien angesichts dieser einen Träne zu verblassen. Nichts ergab mehr einen Sinn und Goku wollte wissen weshalb.

„Was willst du?", kam die barsche Frage von Vegeta.

„Ich wollte mir dir reden", entgegnete Goku. Er konnte fühlen, wie Vegeta sich noch stärker zurückzog. Da war etwas, dass der Prinz vor ihm verbergen wollte, doch was? Ein Kribbeln, ähnlich dem vor einem Kampf breitete sich in Gokus Körper aus und ein kleines leises Flüstern erklang in seinem Kopf, welches wie von Vegeta zu kommen schien. Eine Stimme, die flüsterte „Hilf mir".

Son Goku schluckte. Sein Hals war plötzlich trocken, die Umgebung verschwamm, denn alles was er auf einmal sehen konnte waren Vegetas Augen. Nie zuvor war ihm aufgefallen, wie schön sie waren, wie lang und dunkel die Wimpern. Er wusste, er sollte den Blick unterbrechen, sollte sich von Vegeta entfernen, auch wenn sein Körper kaum dem Drang widerstehen konnte, noch näher zu Vegeta zu gelangen. Hier geschah etwas das Goku nicht begreifen konnte, so befremdlich und doch so unendlich verlockend, dass er versucht war, es zuzulassen.

„Kakarott?"

„Vegeta, irgendetwas stimmt nicht mit dir." Es war eine Feststellung nicht mehr.

„Hm…", brummte Vegeta und machte nicht die Anstalt sich weiter dazu zu äußern.

„Hat es…", wollte Goku wissen, „mit mir zu tun?"

Erneut fühlte sich Son Goku wie vor einer Wand. Vegeta hatte nun tatsächlich alles dicht gemacht und Goku konnte nicht mehr. Zum ersten Mal seit er den Prinzen kannte, riss ihm der Geduldsfaden und er packte Vegeta an den Schultern und schüttelte ihn. Es war fast, als versuche er die Antworten aus Vegeta herauszuschütteln, doch nichts geschah. Weder wehrte Vegeta sich, noch sagte er etwas, er war wie eine leblose Puppe in Gokus Händen. Frustriert stöhnte Goku auf und das Schütteln hörte auf, auch wenn Goku Vegeta nicht losließ.

„Was ist nur los mit dir, Vegeta?" Son Goku klang verzweifelt, das wusste er, doch war er das nicht auch? Er wollte dem anderen doch bloß helfen. Abermals seufzte er und dann sah er Vegeta wieder eindringlich an. Sah die Augen, die tief in ihrem Grund so traurig schimmerten, sah die leicht geöffneten Lippen, die so weich wirkten und mit einem Mal wusste Goku, das er dieses neue verwirrende Gefühl zulassen musste. Es hatte keinen Sinn, weiter dagegen an zu kämpfen, es war zu mächtig für ihn.

„Vegeta", raunte er, während er den anderen Saiyajin mit einem Ruck an seine Brust drückte, „Bei Dende, etwas stimmt nicht mit mir", wisperte er, bevor er seine Lippen hungrig auf die von Vegeta presste.

oooOOOooo

Starr und mit weit aufgerissenen Augen ließ Vegeta den Kuss über sich ergehen. Er war so überrascht von Son Gokus Reaktion, dass er, obwohl er sich diese Liebkosung mit solch einer Inbrunst gewünscht hatte, sie nicht erwidern konnte. Es war zu unerwartet. Doch dann spürte er wie Goku fordernder wurde. Vegeta begriff in diesem Moment was hier vor sich ging und endlich konnte auch er sich fallen lassen. Er versank in einem Meer aus Gefühlen, ließ sich von ihnen hin und her wiegen, während all seine Hemmungen in ihren Fluten ertranken.

Er brauchte Goku und auch wenn er nicht wusste weshalb der Jüngere ihn küsste, jetzt war nicht die Zeit zum denken. Sollte später alles vorbei sein, es wäre egal, jetzt zählte nur das Gefühl das Goku in ihm erweckte. Vegeta erlaubte es Goku, mit seiner Zunge in ihn zu dringen, ihn zu erforschen, nur um gleich darauf selbst zum Forscher zu werden. Es war ein intensiver Kuss, einer der nach mehr schmeckte und den man nicht beenden wollte, bis einem die Luft zum atmen fehlte. Und als dann der Moment da war, als sie sich schwer keuchend voneinander lösten, da blickten sie sich einfach nur in die Augen.

Vegeta sah eine dunkle Lust in Gokus Augen schimmern, die der seinen gleichkam. Es war ein ganz neuer Abgrund, den Vegeta bei Son Goku erkannte und es erregte ihn, zu wissen, dass er der Grund dafür war. Aber noch etwas klamm in Gokus Augen auf, etwas das Vegeta nicht deuten konnte.

„Ich…", stammelte Goku und sein Oberkörper hob und senkte sich schwer. Zu offensichtlich konnte man sehen, dass er zu begreifen versuchte was er getan und gefühlt hatte. Seine Aufgefühltheit gab Vegeta Zuversicht ohne sie erklären zu können.

„Es ist in Ordnung, Kakarott." Woher seine Worte kamen, wusste Vegeta nicht, doch sie schienen ihm richtig bei Gokus Verwirrung.

„Nein", sagte Goku plötzlich. „Es ist nicht in Ordnung. Ich… Warum hast du den Kuss erwidert?"

Sofort zogen sich Vegetas Augenbrauen zusammen. Er wollte nicht darüber reden, er wollte es Goku einfach nicht sagen und es ärgerte ihn, dass er alles kaputt machen musste. Hatte er den Kuss nicht einfach genießen können und seine Klappe halten?

„Warum hast du mich überhaupt geküsst?", fragte er zurück.

„Du hast…", sagte Goku, verstummte dann und errötete.

„Tse, von mir möchtest du Antworten, aber selbst sagst du nichts? Heuchlerisch oder nicht, Kakarott?" Zum Glück war auf seinen analytischen Verstand und die boshafte Zunge schon immer Verlass gewesen. „Ich möchte, dass du jetzt gehst."

„Aber Vegeta…"

„Kein aber! Geh einfach!", sagte Vegeta nochmals mit Nachdruck und tatsächlich verließ ihn der Unterklassenkrieger indem er sich wieder weg teleportierte.

Kaum dass Son Goku verschwunden war, konnte Vegeta das Zittern seines Körpers nicht mehr beherrschen. Sein Herz fühlte sich ganz merkwürdig an und seine Lippen brannten noch immer von dem Kuss. Er war bereits vor Gokus Auftauchen voller Verwirrung und Zweifel gewesen, doch nun, nach diesem Kuss war alles noch schlimmer. Fragen drängten sich in ihm auf und allen voran die Frage warum Goku ihn geküsst hatte. Selbst verliebt glaubte er nicht daran, dass Goku seine Gefühle erwidern könnte, er war nicht naiv. Noch nie gewesen. Sein rationales Denken kannte nur eine Antwort und auch wenn diese für Vegeta schmerzend war, er konnte sich nicht anderes als pures Verlangen vorstellen. Aber Vegeta wollte das nicht. Er wollte nicht bloß von Goku begehrt werden, er wollte alles. Er wollte Goku mit Haut und Haaren, und dem voran sein Herz.

Erschöpft ließ er sich an einem der Bäume auf den Boden herabsinken. Er hatte genug. Sein Herz schmerzte und seine Gedanken hallten so laut in seinem Kopf, dass er sie zum Verstummen bringen wollte, doch dies gelang ihm erst, als er den Tränen, die sich aus seinem Inneren empor drängten, freien Lauf ließ. Selbst wenn er es gewollt hätte, er konnte ihnen keinen Einhalt mehr gebieten, sie hatten ihn besiegt, so wie Kakarott ihn besiegt hatte und endlich weinte er die Tränen, die er sein Leben lang unterdrückt hatte. Da waren Tränen des Verlustes, der Liebe, der Kindheit und des Schmerzes, alles floss wie eine erlösende Strömung aus ihm heraus und unter all diesen erleichternden Tränen schlief Vegeta ein. Zum ersten Mal seit scheinbar unendlich langer Zeit schlief er einen ruhigen und friedvollen Schlaf.

Fortsetzung folgt...
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