Eine Übersetzung von mir aus dem Englischen. Die Figuren gehören natürlich J.K. Rowling. Die Originalstory "Things I never knew" gehört youcantseeus und ist im Original hier auf nachlesbar. Ich hoffe, sie gefällt euch auch und ihr zeigt das durch ein paar Reviews, um die Arbeit der Autorin anzuerkennen.
Viel Spaß!
Als Snapes Sohn nach Hogwarts kommt, entdeckt Harry Geheimnisse seines Zaubertrankmeisters, die er sich nie hätte vorstellen können und Snape erfährt ebenfalls ein paar Dinge über Harry. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen, Warnung vor: SV, Erwähnung von Kindesmisshandlung, Inzest und Vergewaltigung. Später auch slash.
Kapitel 1: Was ich verdiene
Harry Potter saß auf seinem Bett in seinem Zimmer im Ligusterweg Nummer 4 und runzelte die Stirn angesichts der Zeitung auf seinem Schoß. Er war wirklich dankbar, dass seine Tante, sein Onkel und sein Cousin gegangen waren, um am Pool von Freunden zu faulenzen, so dass Harry seine Zeitung in relativem Frieden lesen konnte. Er hatte eigentlich erwartet in sein Zimmer eingesperrt zu werden, als die Dursleys ankündigten auszugehen, doch stattdessen hatte seine Tante Petunia ihm eine lange Liste von Hausarbeiten zum Erledigen gegeben, wobei sie boshaft kommentierte, dass es eine Schande sei, diesen herrlichen Sommertag mit Hausarbeit zu verbringen.
Harry hatte gewiss weniger sommerliches Gefühl, als er die heutige Schlagzeile im Tagespropheten las.
Weiterer Todesserangriff hinterlässt zwei Tote
Das Haus Richard Summers, 36, - ein angesehener muggelstämmiger Zauberer und seiner Frau, Gina Summers, 35 – ebenfalls muggelstämmig, war letzte Nacht vermutlich Ziel eines weiteren Todesserangriffs. Mrs. Summers und ihr drei Jahre alter Sohn Bryon kamen beide ums Leben. Mr. Summers war nicht zu Hause, da er zu dieser Zeit die acht Jahre alte Tochter, Eliza, bei Freunden abholte.
Harry hörte auf zu lesen. „Großartig", dachte er matt. „Zwei Tote mehr, dank Voldemort. Weil ich Voldemort nicht aufhalten konnte."
Harry konnte es nicht über sich bringen die gesamten grausigen Details über den Mord an den Summers zu lesen. Er wusste ohnehin, was dort stehen würde. Dieselbe Story hatte er seit Beginn des Sommers über ein halbes Dutzend Mal gelesen. Immer dieselbe Story, nur die Namen waren verschieden. Einige bedauernswerte Muggel oder Muggelgeborene wurden gefoltert, vergewaltigt, getötet von Todessern, das Dunkle Mal leuchtete am Himmel darüber. Es gab wenige – wenn überhaupt – Hinweise für die Identitäten der Verantwortlichen. Offensichtlich waren Voldemorts Lakaien ziemlich gut im Spuren verwischen.
„Wie konnte ich im letzten Sommer noch Neuigkeiten von Voldemort haben wollen?" Harry hatte angenommen, dass Neuigkeiten auch Handlung nach sich ziehen würde, dass sie herausfinden könnten, wer diese Todesser wären und dass dann irgendjemand – das Ministerium, Dumbledore, irgendjemand, in der Lage sein würde, sich um Voldemort zu kümmern. „Doch ich bin der einzige, der sich um Voldemort kümmern kann", dachte Harry bitter, „ein verdammter Teenager. Ein dummer kleiner Junge, der es liebt den Helden zu spielen. Wenn ich meinen Job tun würde, wären diese Frau und ihr Sohn letzte Nacht nicht gestorben."
Harry atmete tief durch und blätterte die Seite um, um nach weiteren Artikeln, die im Zusammenhang mit Voldemort stehen könnten, zu suchen. An einem blieb sein Blick sofort hängen.
Lucius Malfoy aus Azkaban geflohen
Lucius Malfoy, 41, entkam letzten Freitag aus Azkaban. Malfoy, der seine Verhandlung aufgrund verschiedener Anklagepunkte erwartete, sein Leben als Todesser eingeschlossen, war weithin dafür bekannt, zahlreiche Kontakte zu Zaubereiministerien in ganz Europa zu haben. Es ist anzunehmen, dass ihm einer dieser Kontakte half, dem berüchtigten, gut bewachten Gefängnis zu entfliehen. Malfoy gilt als höchstgefährlich und ihm sollte sich unter keinen Umständen genähert werden
Harry stoppte. „Nun, happy birthday für mich", dachte er bitter. „Zwei Morde mehr, die nur ich hätte verhindern können und Voldemort erhält seinen sadistischsten Diener zurück. Tolle Art, sechzehn zu werden." Harry legte die Zeitung weg und sah hinunter auf seine Arme, die selbst im späten Juli von seinem roten Rollkragenpullover bedeckt waren. Langsam rollte er seinen linken Ärmel hoch und sah seinen Unterarm, der von Schnitten durchsetzt war, halb in Abscheu, halb in Verlangen an.
Sollte er es wieder tun? Würde der physische Schmerz diesen furchtbaren, dumpfen Schmerz in seinem Herzen vertreiben? Es hatte die anderen Male gewirkt, wenigstens etwas, aber es war niemals stark genug. „Nein! Ich werde es nich tun! Ich brauche es nicht. Ich bin stärker als das."
Harry blinzelte seine Tränen fort und sah entschlossen zurück zu der Zeitung. Er überflog den Rest des Artikels über Malfoy, bis er kurz vor dem Ende war. „Der Gefängnisausbruch ist erst der zweite, seit das Gefängnis Azkaban 1970 eröffnet wurde, die erste Flucht gelang dem berüchtigten Mörder Sirius Black, der noch immer auf freiem Fuß ist", las Harry für sich.
„Sirius …"
Harry warf die Zeitung weg von sich. Sirius. Das war das Schlimmste. Das war es, das Harry nachts vom Schlafen abhielt. Es war nicht nur seine Unfähigkeit, seinen Job zu erfüllen, die einige Leute das Leben kostete, in beinahe jeder Woche, nein er war auch direkt verantwortlich für den Tod der einzigen Person, die jemals versucht hatte ihm ein Elternteil zu sein.
Er hatte versucht Dumbledore die Schuld zu geben – und tatsächlich, einiges an Schuld lag wahrscheinlich wirklich bei dem alten Kauz. „Wenn ich nur alle Tatsachen gekannt hätte …" Harry war noch immer ziemlich ärgerlich auf den Schulleiter, den er einst für unfehlbar, unbesiegbar und vollkommen vertrauenswürdig gehalten hatte. Er hatte sogar versucht Snape die Schuld zu geben. Immerhin, hatte Snape Sirius erbarmungslos getriezt. Doch wenn er es richtig betrachtete, war die einzige Person, der Harry die Schuld für den Tod seines Paten gab, er selbst. Harry Potter.
„Ich bin derjenige, der diese blöde Narbe auf seiner Stirn hat und die verdammte Verbindung zu Voldemort. Ich bin derjenige, der dachte, dass Okklumentik meine Zeit nicht wert sei. Ich bin derjenige, der so viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, dass ich glaubte meine Visionen wären wahr. Ich bin derjenige, der den Helden spielen wollte, so wie immer. Ich bin derjenige, der keine anderen Arten der Kontaktaufnahme mit Sirius ausprobierte. Ich bin derjenige, dem Sirius hinterherkam. Ich. Es ist alles mein Fehler. Ich bin erbärmlich. Nutzlos. Ein Freak. Ich verdiene es nicht, nach Hogwarts zu gehen. Ich verdiene kein normales Leben oder unter normalen Menschen zu sein. Jeder, der sich mit einem Freak wie mir beschäftigt, wird ebenso tot enden wie Sirius und meine Eltern. Onkel Vernon hat Recht."
Inzwischen hatte sich Harry an den Rand der Tränen gebracht und schaukelte langsam vor und zurück. „Oh Gott, beende es doch! Wann hört das endlich alles auf?" Harry brauchte Erleichterung, Erlösung. Er brauchte das Gefühl, wie die kühle Klinge seines Rasierers in sein Fleisch schnitt. Er musste sehen, wie kleine Bäche von Blut seinen Arm oder sein Bein herabtropften. Harry erhob sich vom Bett und stolperte hinüber zu seinem Koffer. Er hob den Deckel und griff in die Ecke, wo er wusste, dass sein Rasierer verborgen lag, festgeklemmt zwischen seinen Schulbüchern. Er zog die Klinge heraus und starrte sie an, mit einem Ausdruck tiefen Verlangens.
Vier Stunden später war Harry auf seinem Bett zusammengesackt und berührte vorsichtig seine frisch gereinigten Wunden. Er fühlte sich jetzt in Ordnung, nun ja, irgendwie, er fühlte sich lediglich sehr müde und leer. Wieder blickte er runter auf seinen Arm. Was würden die Leute denken, wenn sie wüssten, dass der Junge-der-lebt Selbstverletzung betrieb? Harry lächelte höhnisch. „Ich würde liebend gerne Dumbledores Gesichtsausdruck sehen."
Aber dann runzelte Harry leicht die Stirn. Was würden Ron und Hermine sagen? Seine Freunde würden das nicht verstehen, da war er sich sicher. Sie würden wahrscheinlich entsetzt sein und dann besorgt und sie würden höchstwahrscheinlich um seine Gefühle herumschleichen, etwas was sie kürzlich häufig taten. Hermine würde es einem Lehrer erzählen und Ron würde völlig verwirrt sein. Würden sie denken, er wäre selbstmörderisch? Harry hatte Selbstmord niemals wirklich in Erwägung gezogen, schließlich konnte er nicht die Welt retten, wenn er tot war. Aber er wusste, dass Leute, die ritzten oft suizidal waren, und er wusste, dass wenn Ron und Hermine davon erfuhren, wahrscheinlich denselben Schluss ziehen würden. „Dann muss ich sicherstellen, dass sie es nicht herausfinden."
Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er laute Schritte im Flur hörte. „Blendend, das große Walross ist zurück." Rasch rollte er seine Ärmel herab, bevor Onkel Vernon die Tür aufriss.
„Bursche, hast du den ganzen Tag hier oben herumgelungert, obwohl deine Tante dir ausdrücklich eine Liste mit Hausarbeiten gegeben hat?"
„Ja, ich schätze, dass ich das habe", schnappte Harry zurück. Vernon näherte sich drohend. „Du denkst daran, dass ich morgen wieder meinen „Freunden" schreiben werde, oder Onkel Vernon?"
Vernon erblasste sichtlich, doch er behauptete sich. „Und ich nehme an, dass es uns nicht einmal gestattet ist, dir Arbeiten zu geben, nicht wahr? Nun, ich würde nicht erwarten, dass deinesgleichen den Wert harter Arbeit zu schätzen weiß, doch so lange du unter unserem Dach lebst, Bursche, wirst du deine Pflicht tun. Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich mein eigenes Haus führen soll, du undankbarer Bengel!"
Harry errötete und ballte seine Faust.
„Du bist genauso ein Freak wie deine Eltern. Dein Vater war ein Trinker und ein Frauenheld, ständig rannte er mit einer anderen Frau herum. Geschah deiner Mutter ganz recht."
„WAS!" Harry sprang auf.
„Du hast hast mich verstanden, Bursche", sagte Vernon mit einem zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht.
„DU lügst!" Doch es war weniger Überzeugung in Harrys Stimme, als noch letztes Jahr vorhanden gewesen wäre. Harry war sich nicht sicher, was er von seinem Vater denken sollte, nachdem er im Denkarium gesehen hatte, wie sein Vater Snape tyrannisiert hatte. Was, wenn Vernon die Wahrheit sagte?
„WAS SAGTEST DU BURSCHE?"
Vernons Gesicht war sehr nah an Harrys, doch er fuhr beinahe sofort alarmiert zurück. Die Lichter im Raum begannen zu flackern, ein sicheres Zeichen, dass Harrys Magie außer Kontrolle geriet, wie Vernon aus Erfahrung wusste.
„Nein! Ich darf das nicht erneut geschehen lasen! Ein weiterer Vorfall von unerlaubter Magie und ich werde sicher hinausgeworfen." Harry drängte die Magie langsam zurück. Onkel Vernon entspannte sich etwas.
Trotzdem hatte Harry noch nicht seinen Zorn besänftigt. „Ich darf vielleicht keine Magie verwenden, doch ich werde Vernon Dursley töten!" Harry schlug mit der Faust auf seinen Onkel ein und lächelte zufrieden, als seine Faust auf Vernons Nase traf. Bevor Vernon die Chance hatte, sich zu erholen, stürzte sich Harry auf ihn. Vernon Dursley jedenfalls, wog gute 250 Pfund mehr als Harry und war kein schlechter Kämpfer. Als er sich erst einmal gesammelt hatte, war er in der Lage Harry einfach auf den Boden zu werfen und ihn ein paar Mal als Zugabe in die Rippen zu treten.
„Du kleines Tier!", kreischte Tante Petunia von der Tür aus. Der Lärm hatte sie und Dudley zu Harrys Zimmer geführt. „Bist du in Ordnung Vernon?"
„Alles in Ordnung, Liebes, der kleine Freak sprang gerade auf und griff mich an." Onkel Vernons Augen verengten sich. „Bursche, ich schätze, dass ich diesen „Freunden" von dir selbst schreiben werde. Du hast meine Familie genug gefährdet."
Vorschau: Kap. 2
Harry blinzelte. „Was? Du meinst die Schutzwälle wurden vor zwei Wochen erneuert und Dumbledore wollte mich einfach hier lassen? Ihr alle wolltet mich einfach hier lassen?"
Lupin seufzte. „Harry, es ist kompliziert. Der Bund wird stärker, je länger du bleibst. Und ich bin sicher, dass Dumbledore wünscht, dass du mit deiner Familie auskommst …"
„Ich komme niemals mit ihnen aus Remus!"
by youcantseeus
