Wörter: 1. 084
Own Comment: Das ist also Chapter one. Ich habe ein paar Ideen, aber einleiten wollte ich die Geschichte einfach mal mit einem ‚Gedankenwechsel' zwischen Hermione und Draco. Danach will ich erst mit der Handlung beginnen. Ich hoffe ich kriege einige Kommentare, damit ich mich verbessern kann bzw. weiß, was ich beibehalten soll.


Hermione Granger saß im Schülersprecherzimmer und sah auf das Pergament, welches sie neben vielen Büchern, einem Tintenglas und ihrer weißen Schreibfeder auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Seit einer geschlagenen Stunde arbeitete sie an einem Aufsatz für Zaubertränke und es war ihr noch kein passender Anfang eingefallen, an ein Ende war gar nicht zu denken. Es kümmerte sie nicht wirklich, wie oft sie ein Gemisch aus Nieszwiebeln, Alraunen oder sonst etwas nach links oder rechts zu rühren hatte, und sie fand auch kein Interesse daran, als sie versuchte, alles aus einem anderen Winkel zu betrachten. Es fehlte ihr einfach an Motivation, das war alles. In ihren Augen ziemlich schwach, wenn sie als Schülersprecherin doch ein Vorbild für die Jüngeren sein sollte.

Sie streckte sich und stand schwer seufzend auf. Eigentlich hatte sie auch gar keine Lust an einem der letzten warmen Septembertage drinnen zu sitzen und sich wieder in die bevorstehenden UTZ Prüfungen hineinzusteigern. Im Endeffekt bräuchte sie ja jetzt noch nicht lernen, sie würde sicherlich genügend Übung haben, wenn man in Betracht zog, dass sie dieses Jahr wahrscheinlich wieder die Hausaufgaben für ihre Freunde Harry und Ron mitmachen würde.

Im Grunde machte es ihr auch nichts aus. Sie tat es für die beiden gerne, obwohl es sie manchmal ziemlich aufregte, wenn sich ihre Freunde einbildeten, deren gesamtes Schulleben ihr aufhalsen zu müssen. Aber seit dem Hermione Schülersprecherin geworden war und sie mit diesem Amt diverse andere Aufgaben angenommen hatte, konnte und wollte sie Harry und Ron den Gefallen nicht mehr tun und jeden Abend eine weitere Stunde über ihren Aufsätzen gebeugt zu verbringen. Dass sie dies durchhielt war anzuzweifeln, da die beiden sicherlich ein Argument finden würden, sie zu überreden.

Erneut seufzte sie bei diesen Gedanken und tappte zu dem großen Spiegel, der in ihrem Badezimmer hing und sah sich skeptisch an. Seit dem vergangenen sechsten Schuljahr hatte sie ihre Haare so ziemlich unter Kontrolle bekommen. Aus dem buschigen Mopp auf ihrem Kopf waren schöne Locken geworden, die ihr glänzend über die Schulter fielen. Sie hatte nach wie vor ihre haselnussbraunen Augen und die etwas zu großen Vorderzähne, was aber kaum auffiel. Und, was sie ziemlich stolz machte, sie hatte nun auch an Oberweite zugelegt. Zwar konnte sie noch lange nicht mit den Mädchen, die in einem Hauch von Nichts durch die Schule liefen und sich dabei furchtbar toll vorkamen mithalten, aber das kümmerte sie nicht sonderlich.

Das ganze könnte man ja nur positiv bewerten, gäbe es nicht einen Hacken in diesem scheinbar perfekten Bild. Sie hatte das Schülersprecheramt nicht alleine belegt, oh nein. Wäre es Ron, vielleicht Neville oder sonst irgendwer gewesen, hätte es ihr nichts ausgemacht, aber nein, man hatte sie zusammen mit Draco Malfoy gleich nach ihrer Ankunft in Hogwarts in das Schülersprecherzimmer gestellt und darauf vertraut, sie würden einander keinen Avada Kedavra auf den Hals hetzen.
Das taten sie natürlich nicht direkt, aber die vernichtenden Blicke ersetzten den Fluch alle Male. Zudem fiel es ihr zunehmend schwer, sich auf ihre Arbeiten zu konzentrieren, wenn ein sadistisch veranlagter Draco ihr das Leben nicht gerade einfach machte und immer wieder stechende Kommentare gab, die sie nicht nur einfach schwer trafen, sondern auch ziemlich an ihrem Ego kratzten.

Bei dem Gedanken an Malfoy schnaubend drehte sich Hermione abrupt um und versuchte ihre Aufmerksamkeit dem Zaubertränkeaufsatz zu widmen. Es war ihr peinlich geworden an ihn zu denken, da sie sich letztens eingestehen musste, mit ihren Gedanken oft eher bei ihm als sonst wo gewesen zu sein. Er reizte sie nach wie vor mit Beleidigungen, die sie dazu brachten, ihn stundenlang stumm zu verfluchen. Sie hasste ihn. Jede Bemerkung, die abfälligen Blicke, sie verabscheute ihn mit jeder Faser ihres Körpers. Und doch, das war ihr klar geworden, regte sie sich manchmal wirklich künstlich auf. Sie linste unauffällig zu ihm, warf ihm aus mordlustigen Augen gefährliche Blicke zu und benutzte das Wort Frettchen in seiner Gegenwart besonders oft. Mein Gott, wie sie ihn verabscheute.
Aber ihm ging es nicht anders, das war ihr auch klar.

Zur selben Zeit saß Draco im Gemeinschaftsraum der Slytherins und ignorierte gelangweilt einen von Pansy Parkinsons Versuchen, sich mit ihm zu unterhalten. Er hatte mal wieder den Tag damit verbracht, die Zeit der Schulstunden totzuschlagen und hinterher genüsslich auf der besserwisserischen Granger herumzuhacken. Sie war wirklich das perfekte Opfer. Man sah ihr an, wie sie sich ärgerte, und das gab Draco immer wieder den Kick, sie weiterhin zu provozieren. Aber die hatte es ohnehin verdient. Er konnte versuchen, was er wollte, dauernd war sie, zumindest schulisch gesehen, besser als er. Sie wickelte die Lehrer alle um den Finger, und die merkten das nicht einmal. Sie lief grinsend und lachend mit ihren beiden hirnlosen Freunden Narbengesicht und Wiesel durch die Gänge, kannte jede Schulregel, konnte diese brechen und trotzdem wurde sie nicht von der Schule verwiesen. Nur in Zaubertränke konnte er von sich behaupten, ihr das Wasser reichen zu können.

Wie er sie doch hasste. Ihre altkluge Art, das stolze Lächeln, wenn sie mal wieder die höchste Punktzahl bei einer Prüfung bekam oder wie sie sich selbstgefällig die Haare über die Schultern warf, wenn sie um ihre Noten beneidet wurde und sie einen auf bescheiden machte. Er verabscheute alles an ihr. Und noch mehr grämte es ihn, dass es eine Muggelgeborene, ein dreckiges Gryffindor Schlammblut war, das besser war als er. Sie war nicht einmal irgendwie anders besonders, einfach nur die Tochter von zwei Zahnärzten.

Bei Merlin, wie sehr er Granger doch zum Teufel wünschte.

Nach einigen Minuten, in denen er sich wieder klargemacht hatte, wie sehr er Hermione hasste, stand er auf und spießte Parkinson mit einem einzigen Blick auf. Konnte sie ihn nicht endlich mal eine Minute alleine lassen? Manchmal hatte er schon den leisen Verdacht, sie würde ihm sogar in den Jungenwaschraum folgen, würde er diesen benutzen.
Eigentlich kam er nur bis zum Ende der Schulstunden in den Slytherin Gemeinschaftsraum, um einmal hindurch zu stolzieren und sich ein wenig wichtig zu machen, ansonsten war er eher im Schülersprecherzimmer anzutreffen, wo er sich meistens mit den Schlammblut stritt.

Überall hatte sie Bücher, Tintengläser, unzählige Pergamentrollen und Federn. Natürlich war alles ordentlich am Platz, aber genau das ärgerte ihn. Wenn sie doch einmal vergessen würde, etwas wegzuräumen und er sie deswegen gehörig einstampfen könnte… Aber diese Gelegenheit existierte nicht, das hatte er bereits einsehen müssen. Er war einmal früher als gewöhnlich herein gekommen und hatte gesehen, wie sie mit einem kurzen Ratzeputz alles, was er an ihr hätte kritisieren können, in 2 Sekunden verschwinden ließ.

Mein Gott, wie er sie hasste.


So, hier ist Sense mit Kapitel eins. Ich hoffe auf Kommentare!
Also, bis zum nächsten Upload.