Der letzte Kampf.

Dieser Kampf war eine wirklich blöde Idee gewesen. Alles war so anders ohne Dumbledore, aber ich musste es tun. Ich war schließlich durch die Prophezeiung dazu verdammt zu kämpfen.

Es war ein harter Kampf, und ein schneller. Alle nannten ihn einen großen Zauberer, doch ich wollte es nicht glauben. Ich dachte er sei ein Aufschneider und machtgieriger Angeber. Aber ich hatte mich gründlich getäuscht.

Dass er gut war, habe ich von unserem letzten Zusammentreffen ja geahnt, doch ich war nicht darauf vorbereitet wie gut er war.

Es sollte ein Duell Mann gegen Mann werden. Ich wollte meinen Freunden beweisen, dass er nicht so mächtig ist, wie alle glaubten. Ja, immer muss man etwas beweisen. Die Welt steckt voll von beweissüchtigen Menschen, die irgendjemandem irgendetwas beweisen wollen. Ich wollte nur, dass die Welt so wird, dass ich mich darin wohl fühlen kann.

Schon sein erster Fluch traf mich schwer an der Schulter. Geschockt suchte ich Deckung hinter einer Säule. Ich hatte mich so gut auf unser Zusammentreffen vorbereitet, und dann das.

Aber ich konnte nicht aufgeben, nicht solange die Sache noch zu gewinnen war. Noch war ich am Leben und konnte mich wehren.

Er muss einen Zauber auf diesen Ort gelegt haben, ohne dass ich davon etwas gemerkt habe, denn ich konnte nicht disapparieren und meine Pläne sind so nicht ausführbar, ich muss mir etwas anderes ausdenken.

Vorsichtig blickte ich hinter der Säule vor, doch er war verschwunden. Verdammt, wie konnte ich nur so unaufmerksam gewesen sein. Das war sowieso einer meiner größten Fehler, ich übersah immer wieder Details, welche mir zum Verhängnis wurden. Schon damals, auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Wer hätte ahnen können, dass eine bloße Berührung solch fatale Folgen haben würde.

Oder auf dem Friedhof, wo ein getarnter Portschlüssel ausgereicht hatte den Kampf zu beginnen, ihn aber auch ohne Ergebnis zu beenden. Es sind immer die Kleinigkeiten.

Ein weiterer Fluch schlug nahe an meinem Kopf in die Wand hinter mir ein. Ich erwachte wie aus einer Trance. Was lief hier eigentlich? Schnell rollte ich mich ab und schickte ein paar Flüche in die Richtung aus der ich den Angriff vermutete. Ein kurzer Aufschrei ließ mich vermuten, dass ich ihn auch getroffen haben musste. Noch war nicht alles verloren.

Jetzt sah ich ihn, in seinem schwarzen Umhang wirkte er bedrohlich selbstsicher. Ich zielte genau und feuerte meinen Fluch ab, doch er war schneller. Ich hätte nicht gedacht, dass er so beweglich ist. Bei unserem letzen Treffen war er eher träge.

Dann flogen mir auch schon wieder Flüche um die Ohren. Ich hatte Mühe Deckung zu finden. Es musste mir etwas einfallen, wie ich die Situation für mich nutzen kann. Ein gezielter Fluch brachte Teile der Decke zum Einsturz, und ich hoffte ihn damit wenigstens etwas aufgehalten zu haben.

Ich schwang mich über die Trümmer um nach zu sehen, doch war er nirgends zu entdecken. Er hatte mich schon wieder ausgetrickst. Wütend schleuderte ich Flüche in alle Richtungen. Und tatsächlich, einer meiner Flüche traf ihn am Arm. Seine Augen leuchteten regelrecht auf vor Hass, als er den Triumph in meinem Gesicht sah. Ich setzte nach, doch war ich zu langsam.

Der grüne Blitz, ich erkannte ihn zu spät, als dass ich noch hätte ausweichen können. Er hatte es tatsächlich getan. Er hat den Todesfluch ausgesprochen. Er, der Liebling von Dumbledore.

Ein unsagbar brennender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Und dann wurde es schwarz vor meinen Augen.

Ich hatte meinen letzten Atemzug getan, ich, Tom Vorlost Riddle.