OK, ich wag es mal und hau den Prolog raus zitter Ich denk, das erste Chap kommt bald...

Disclaimer: Tolkien persönlich hat sich Mittelerde ausgedacht. Alle Charaktere oder Orte, die man nicht aus den Büchern oder den Filmen kennt, gehören mir. Ich verdiene keine Geld mit dieser kleinen FF und glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass man mir dafür welches geben würde

Die Kosarin von Umbar

oder

Lamoth weiß alles, kann sich aber aufgrund der widrigen Umstände nicht dazu äußern

Prolog

Im Nachhinein wusste Legolas gar nicht mehr, wie er sich zu dieser „Mission" hatte breitschlagen lassen können. Breitschlagen war vielleicht auch zuviel gesagt. Er tat nun mal seinem Freund König Aragorn Arathornion Elessar Telcontar – er hätte sich ruhig ein paar Namen weniger geben lassen können – gerne mal einen Gefallen. Aber unter „ein Gefallen"verstand er im Normalfall nicht „ins ehemalige Umbar marschieren und dort nach dem rechten sehen". Doch irgendwie war er wohl einverstanden gewesen.

Auf jeden Fall war er vor etwa einer Stunde in der „Stadt der Korsaren"mit seinem Gefolge angekommen und war nun auf der Suche nach dem Sitz des Verwalters der Stadt.

Und hatte sich prompt in den engen, überfüllten Gassen verlaufen. Das Milieu war immer zwielichter geworden, und als sie nun in einem Viertel herum geirrt waren, das aus mehrstöckigen Häusern und einem Haufen eindeutig zuzuweisender Frauen bestand, war ihm auch noch sein Gefolge samt Übersetzer abhanden gekommen. Die Avancen einer vollbusigen Blonden abwehrend machte er, dass er möglichst bald die Hauptstraße wieder fand. Doch das war leichter gesagt als getan. Die Häuser reckten sich gen Himmel, und ein nicht zu identifizierender Rauch lag in der Luft, sodass sich Legolas nicht an der Sonne orientieren konnte. Besagter Rauch machte ihn aber sonderbar duselig. Einige der Namen der Etablissements wurden merkwürdig anziehend. Er steuerte mit einem absonderlichen Kurs über den Weg, wich krampfhaft einem Eingang aus, über dem in grellroten Buchstaben Stutenstall stand und versenkte schließlich seinen benebelten Kopf im nächst besten Wasserfass. Danach war ihm wieder etwas besser.

Er hob den Blick und suchte nach einem Stück blauem Himmel. Er wurde von einem gold glänzenden Metallbogen aufgehalten. Sich das schmerzende Kinn reibend trat er durch ihn hindurch, ohne die Aufschrift zu lesen, die in das Metall eingraviert war.

Überrascht stellte Legolas fest, dass dieser Teil der Straße um einiges sauberer war als der frühere Abschnitt. Alles sah aus wie ein durchaus anständiges Viertel. Die Häuser waren sauber getüncht und standen gerade, der Boden war befestigt. Nirgendwo waren Frauen mit tiefen Einblicken zu sehen. An den dunklen, geschnitzten Türen standen die Namen der Bewohner. Nur wenige Leute, meist Männer, waren unterwegs. Eine Frau in feinen Kleidern warf Legolas einen abschätzenden Blick zu, aber irgend etwas an ihm ließ sie kurz den Kopf schütteln, ehe sie an die Tür klopfte, vor der sie gerade gestanden hatte. Ein großer, gut gebauter junger Mann öffnete. Er hatte braune, zu einem Zopf geflochtene lange Haare und trug dunkelblaue Kleidung. Er erspähte Legolas und nickte ihm freundlich zu, ehe er mit der jungen Frau im Haus verschwand.

Nach längerem Gehen stieß Legolas schließlich auf eine Straßenkreuzung. Sein durch das Fehlen des Rauches wieder lebendig gewordener Orientierungssinn sagte ihm, dass er nach links musste, um zur Stadtmitte und somit zur Hauptstraße zurück zu kommen. Bevor er das tun konnte, rannte ihn ein Bursche, wohl kaum älter als 18, beinahe um. Ohne sich zu entschuldigen flitzte er in die Gasse und rief aus voller Kehle, dass dem Elben die empfindsamen Ohren klingelten.

„Jungs! Jungs! Sie ist wieder da! Sie ist zurück!"Seine Stimme verlor sich, als er um die sanfte Biegung der Straße fegte. Doch die Wirkung seiner Botschaft war umwerfend: Überall gingen plötzlich die Türen auf, und die heraus stürmenden jungen Männer verwandelten die ruhige Beschaulichkeit in einen wuselnden Ameisenhaufen. Legolas stand leicht perplex in dem Durcheinander und sah den entschwindenden Massen nach. Aus dem Augenwinkel registrierte er eine Bewegung über ihm. Nur eine rasche Seitwärtsbewegung rettete ihn vor einem Schwarzhaarigen, der soeben aus dem Fenster über ihm gesprungen war. Nach einer Minute war der Spuk vorbei. Die Gasse lag wie ausgestorben da, und Legolas fragte sich, ob er sich an dem Tor vielleicht mehr als nur das Kinn verletzt hatte.

Ein Fenster im Erdgeschoss klappte auf. Ein Mann mit nacktem Oberkörper sprang heraus. Im Lauf versuchte er seine Hose zu schließen, die ihm gefährlich tief auf den Hüften hing. Eine Frau streckte den Kopf aus demselben Zimmer und rief in die Richtung, in der er entflohen war. „Hey! Hier geblieben!"

Legolas schenkte ihr keine weitere Beachtung und wanderte wie ein Schlafwandelnder in die Seitenstraße, in der der Mann verschwunden war. Nach einigen hundert Meter mündete diese in einen Platz. Auf ihm tummelte sich eine riesige Menschenmasse. Besser gesagt waren es nur junge Männer. Sie trugen unterschiedliche Kleidung, doch eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren gut gepflegt, hatten für Menschen schöne Gesichter und hatten allesamt lange, seidige Haare, die sie zu einem Zopf gebunden oder geflochten auf den Rücken fallen ließen. Und diese Masse an hübschen Kerlen drängten sich um eine einzige Person.

Es war eine Frau mit silberblonden Haaren, die sie in einen Zopf gebunden hatte, gekleidet in ein dunkelrotes Kleid mit schwarzen Säumen. Sie lachte und lehnte sich an einen großen, breitschultrigen, aber dennoch schlanken Mann mit schwarzen Haaren und einer leicht nach außen gewölbten Nase, der forschend seine Nase in ihren Haaren vergrub. Seine kräftigen, gebräunten Arme lagen in einer besitzergreifenden Geste um ihrer Taille. Legolas nahm wahr, wie die Frau dem Hünen eine Hand auf die Wange legte und ihm etwas sagte. Der packte daraufhin ihre Hüften und presste sie gegen seine. Das einzige, was das ihr entlockte, war ein übermütiges Lachen. Sie langte rückwärts und legte ihm die Hand in den Nacken, ließ aber ihre Augen weiterhin wachsam über die Versammlung gleiten, als ob sie etwas suche. Ihr Blick glitt über Legolas hinweg zu einem Mann mit rostbraunem Haar... und dann plötzlich zurück. Dem Elben fiel auf, dass es hier seit kurzem totenstill geworden war.

Die zusammen gekniffenen Augen der Frau schienen sein Gesicht abzutasten, jeden Zoll zu prüfen. Ihre Zungenspitze bewegte sich leicht zwischen den feinen Lippen. Mit einer zackigen Bewegung richtete sie ihren Finger auf ihn.

„Du – du kommst mit!"

Entrüstetes Gemurmel machte sich breit. Die junge Frau ging zielstrebig auf den Elben zu, und zu dessen Verwunderung machten ihr die anderen Menschen – die teilweise mindestens einen halben Kopf größer waren als sie, oder zumindest stärker – respektvoll Platz und bildeten eine Gasse. „Mensch, du hast vielleicht ein Glück!"murmelte ihm der mit den braunen Haaren zu, bevor er zu Seite trat und die Blonde vor ihm stand.

Ihre Haut war erstaunlich hell für die hier vorherrschende Hitze, dennoch war sie um einiges dunkler als die von Legolas. In einem aparten Kontrast dazu standen ihre weißblonden Haare und ihre meerblauen Augen. Obwohl recht zierlich, strahlte sie ein Selbstbewusstsein und eine Autorität aus, die jeden verblüfften, der ihr zum ersten Mal gegenüber stand. Als sie Legolas mit einem „Komm!"aufforderte, ihr zu folgen, tat er das, ohne zu wissen, warum. Er war alt genug um sich nicht von zu groß geratenen Sterblichen herumschubsen zu lassen. Irgendetwas war an ihr, dass ihn gehorchen ließ, wie er seiner Mutter gehorcht hatte, wenn sie ihm sagte, dass er jetzt sofort aus der nassen Kleidung und ins Bad solle.

°°°°

Die Frau führte ihn aus den äußeren Vierteln wieder auf die Hauptstraße, die nun ständig anstieg. Je weiter sie nach oben kamen, desto vornehmer wurden die Straßen. Die großen Abfallhaufen waren nicht mehr so offensichtlich zu sehen und kein frei laufendes Getier. Die Menschen, die umherliefen, trugen teure Kleidung. Andere dagegen waren eindeutig Sklaven, einige wenige tollkühne Bettler waren unterwegs, wurden aber von Gefolgsleuten der reichen Herrschaften meist vertrieben, ehe sie denen näher kommen konnten. Legolas war einige Male versucht, Fragen zu stellen, doch jedes Mal, wenn er auf den wippenden Zopf vor sich sah, brachte schon allein der Anblick ihn dazu, den Mund zu halten.

Als sie plötzlich stehen blieb, rannte er sie beinahe über den Haufen.

„Willkommen in meinem bescheidenen Zuhause" Es waren die ersten Worte, die sie seit ihrem barschen Befehl an ihn richtete, und diese waren eine starke Untertreibung. Ihr Zuhause war alles andere als bescheiden.

Sie standen auf einem weitläufigen Hof, der durch ein Tor – wann waren sie durch das Tor gegangen? – vom Lärm und Staub der Straße abgetrennt war. Er war mit weißen Kieselsteinen gedeckt und das direkte Umfeld des Tores war von Blumenbeeten gesäumt, in denen außergewöhnliche Pflanzen wuchsen. In der Mitte des Hofes erhob sich ein weißer Brunnen, auf dem mehrere meisterhaft gehauene Gestalten, gekrönt von einem muskulösem Mann aus ihren Schalen Wasser strömen ließen, was die Stille mit einem leisen gluckernden Geräusch versüßte. Das Haus selbst war ebenfalls aus weißem Stein, das bewachte Tor aus schwarzem geschnitztem Holz. Gehauene Ornamente, offene Bogengänge, hohe, verzierte Fenster und zierliche Säulen waren über das Gebäude verteilt. Kaum dass die beiden an der Eingangspforte standen, öffnete sich diese lautlos und wie von Geisterhand. Die Wachen gaben kein Zeichen davon, dass sie etwas davon merkten.

Die weiße Eingangshalle war geradezu riesig und einem König würdig. Türen aus schwarzem Holz mündeten in sie, einige Gänge, breite Treppen aus weißem Marmor. An den mit kostbaren Wandteppichen behängten Wänden entlang standen mehrere lebensgroße Statuen, wieder meistens Männer. Schwere silberne Kerzenständer standen in der Halle, doch sie waren jetzt nicht entzündet, da durch die Fenster, die beinahe unter der Decke lagen, genug Sonnenlicht hereinfiel, um den gesamten Raum mit sanftem goldenen Licht zu füllen. Nach der Hitze draußen war es hier angenehm kühl. Ein leichter Blumenduft zog Legolas um die Nase.

„Nicht schlecht, was?" fragte die Frau plötzlich. Eigentlich sah sie sehr jung aus, Legolas schätzte sie auf nicht älter als zwanzig Jahre. Ihr Tonfall war fast ein bisschen keck, aber er war dem Elben um einiges lieber als der Befehlston, den sie vorher angewandt hatte.

„Beeindruckend, in der Tat"sagte er, während er sich um seine eigene Achse drehte, um alles genau zu betrachten.

„Komm weiter" Sie sprang die Haupttreppe hinauf, die direkt gegenüber dem Eingang lag und Legolas folgte ihr. Er würde sein Gefolge sowieso nicht wieder finden, wenn er sie jetzt suchen würde, und er wusste nichts besseres, als ihr zu folgen, auch wenn er nicht wusste, was sie eigentlich vorhatte. Es ging mehrere Stockwerke hinauf, in einen prunkvollen Korridor. Die Frau stieß eine Tür auf und ging hinein. Als Legolas ebenfalls das Zimmer betreten hatte schloss sie die Tür.

„So" Sie ließ sich auf einem Armstuhl nieder und legte die Fingerspitzen aneinander. Aus ihren dunklen Augen musterte sie ihn kurz, ehe sie aufstand, ein Buch aus einem Regal zog, sich aus einem Seitenfach Feder und Tinte nahm und sich wieder setzte. Sie schlug das Buch auf, tauchte die Feder in die Tinte und sah ihn noch einmal kurz an. „Wie heißt du?"

„Legolas Thranduilion"antwortete er und ging mit einem kurzen Stolpern darüber hinweg, dass sie ihn das fragte, ohne sich selbst vorzustellen.

„L... L... L... wie?" „Legolas"wiederholte er und wunderte sich im Stillen, dass jemand bei diesem Namen ins Stottern geraten konnte.

„L... L... L... oh verdammt, komm schon... L-Legolas?"

„Ja. Ganz einfach." „Und das danach?"

„Thranduilion."

Legolas befürchtete, dass, wenn sie ihre Augen noch ein klein wenig mehr aufrisse, sie ihr gleich aus dem Kopf fallen würden.

„Gehört das zu deinem Vornamen?"

„Nein"

„Kann man also zur Not auch weglassen"seufzte sie erleichtert und schrieb kurz etwas in ihr Buch. „Sag mal, was ist das für eine Sprache? Ich hab zuweilen Leute aus Gondor hier, aber die versteh ich noch halbwegs. Ist das ein arg mutierter Dialekt?"

„Nein. Elbisch" Legolas' Stimme zeigte nichts von seinem Anflug von Verwirrtheit.

„Aha" kam es in einem Tonfall, der verriet, dass sie nichts daraus schließen konnte. „Wo wird das gesprochen?"

„Im... im Norden. In der Höhe des Nebelgebirges, wenn man auf der Karte sucht... in etwa." Ihr Mund stand für einen kurzen Moment offen und sie suchte offensichtlich in ihrem Gedächtnis nach etwas, das damit kooperieren konnte. Mit einem Ruck stand sie auf, warf ihre Utensilien auf einen kleinen Tisch, zog ein Buch aus dem Regal, blätterte kurz darin, schüttelte dann den Kopf und stellte es zurück. So verfuhr sie noch mit einem halben Dutzend anderer, dann schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und angelte mit äußerster Anstrengung ein großes Pergament vom Regal. Es war offensichtlich sehr alt und vollkommen verstaubt, sodass die junge Frau die nächste Minute mit Niesen beschäftigt war.

„Dachte immer, er hätte bloß 'nen Witz gemacht... aber jetzt..." Sie setzte sich erneut und rollte das Pergament vorsichtig auf ihrem Schoß aus. Einen Augenblick hatte sie sich bereits darin vertieft, als sie sich erneut vor den Kopf schlug und Sessel herbei zog.

„Setz dich." Mit der Hand wedelte sie über dem Sessel herum. Legolas tat wie ihm geheißen und beugte sich auf eine weitere, jedoch stumme Geste mit über die, wie es sich jetzt herausstellte, Karte von Mittelerde.

„Nebelgebirge, Nebelgebirge... ich weiß, dass es hier irgendwo ist" murmelte sie und suchte mit dem Finger ungefähr beim Weißen Gebirge herum.

„Hier"sagte Legolas und tippte auf die betreffende Stelle.

„Oh" kam es erfreut. „Junge, das ist ganz schön lang für ein Gebirge. Wo spricht man nun Elbisch?"

„Hier"Sein Finger landete auf Bruchtal „hier" Lórien „hier" Lindon „und hier" auf Eryn Lasgalen, der hier noch als Düsterwald ausgeschrieben war. „Und einige wenige sind noch über Mittelerde verteilt. Oh, und hier natürlich" Sein Finger zeigte auf Ithilien.

„Und wo kommst du jetzt her?" „Düsterwald, also Eryn Lasgalen wie man ihn jetzt nennt, ist meine Heimat, aber nun lebe ich in Iithilien."

„Hm. Gut. Gibt's von deinem Namen auch eine Fassung in der Allgemeinsprache?"

„Legolas bedeutet Grünblatt" Das rief ein mädchenhaftes Kichern hervor.

„Entschuldige, aber bei uns käme niemand auf die Idee, sein Kind nach irgendwelchem Grünzeugs zu benennen."

„So"Legolas richtete sich in seinem Sitz auf „Und wie heißt ihr, Mylady?"

„Ich" Sie stand auf und ignorierte, dass die Karte zu Boden segelte. Stattdessen beugte sie sich so weit über ihn, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten und stützte sich dabei auf den Armlehnen seines Sessels ab. Ihre dunkelblauen Augen fixierten ihn unter den langen, dichten Wimpern hindurch und um ihre zarten Lippen spielte ein Lächeln „Ich bin Kosarin"

°°

Gut? Nicht gut? Solala? Bitte hinterlasst ein Review, damit ich weiß, ob ich weiter schreiben soll! Und bitte köpft mich nicht für Legolas unelbisches Verhalten, ich weiß, dass er OOC is...

Tagträumer