"There is always hope, only because that is the one thing no one has figured out how to kill. Yet." Galen, Crusade
Prolog: Mystery Maiden
Jetzt – 20. Oktober 2010 - Sioux Falls, South Dakota
"Schafft dieses Ding aus meinen Augen", knurrte Dean. „Sonst mache ich es selber. Und dann endgültig."
Das Ding, eine Frau ungefähr Mitte dreißig mit weißblonden, glatten Haaren, die in unordentlichen Strähnen auf ihre Schultern fielen, stand am anderen Ende des Raumes in Bobbys Haus und starrte Dean aus ihren eigenartig blassblauen Augen kalt an.
„Ja, tu es doch selber. Töte mich, Dean Winchester. Und zeige damit Allen, welcher Teil von dir zurückgekommen ist und welcher Teil da unten verreckt ist."
„Verfluchte Schlampe!"
Sie lachte und der eisige Klang ihres Lachens ließ jedem der Anwesenden einen Schauer des Entsetzens die Wirbelsäule hinabrieseln. Da war nichts Menschliches in diesem Ton, nur die kalte Verachtung eines Wesens, dessen Natur sie nicht kannten, die sie aber bis ins Mark erschütterte.
Ihre Augen schienen zu glühen und fast greifbarer Hass flutete den Männern von ihr entgegen.
Bobby zögerte nicht und feuerte das Gewehr, das er die ganze Zeit auf sie gerichtet hatte, ab.
Doch anstatt ein stattliches Loch in ihren Körper zu reißen, verpuffte die Kugel in einer kleinen, gelben Explosion in der Luft, noch bevor sie die schäbigen Kleider der Frau berührten.
Verblüfft ließ er das Gewehr sinken und starrte sie an, als sie wieder zu lachen begann.
Mit einer fließenden Bewegung war Castiel bei ihr und presste ihr die Hand auf die Stirn.
Ein gleißend heller Blitz erschien und eine Druckwelle schleuderte alle Anwesenden von ihr weg gegen die Wände des Raumes, wo sie krachend zu Boden fielen.
Sie starrte die Männer verwirrt an, runzelte die Stirn und ihre Stimme klang plötzlich weich, leise und voller Angst.
„Tötet mich. Beendet das hier. Bitte!"
So sehr, wie eben der Hass fühlbar gewesen war, so schienen jetzt Furcht und Verwirrung von ihr auszugehen.
Sam erholte sich als erster, sah, dass seine Freunde und sein Bruder sich stöhnend bewegten und rappelte sich auf. Langsam kroch er auf die Frau zu, eine Hand beschwichtigend erhoben.
Sie musterte ihn mit meiner Mischung aus Furcht und Verzweiflung in den Augen und als er sie erreichte, ergriff er sanft ihre Hand.
„Du musst das nicht tun", sagte er sanft. „Bitte. Wir finden eine andere Lösung."
Sie schüttelte stumm den Kopf, ließ aber zu, dass Sam sie vorsichtig in seine Arme zog und wie ein verängstigtes Kind wiegte, während er beruhigende Worte murmelte.
