Was wohl dabei rauskommt, wenn Feuertaufe und ich einen Abend bei Gyros, Bier und Star Trek 4 in meiner Wohnung verbringen? Ihr könnt es euch vorstellen. Aber nur hier gibt es das Original.
„Guck mal, Pavel! Ich hab ein Regal gefunden, im Keller meiner Großeltern. IKEA. Da kann ich meine Pflanzen reinstellen. Hilfst du mir dabei, es aufzustellen?"
Pavel Chekov sah den Piloten der Enterprise an. Ein IKEA-Regal? Warum nicht...er war grade ja nicht beschäftigt. Kathis Nachhilfe fing erst in einer Stunde an, bis dahin dürften die zwei das schon hinkriegen.
„Da, natjürlich. Ich wjeiß aber nicht, wie djas gjeht..."
Hikaru Sulu legte das Paket auf den – ziemlich beschränkten – Platz auf den Boden. „Hier ist eine Anleitung dabei, also keine Sorge..."
Dieser Satz war der Anfang vom Ende. Oder: der Beginn der Verzweiflung. Der Beginn einer russischen Schimftirade auf...na ja, ein IKEA-Regal halt.
„Ok, Pavel, hier steht: Verbinden Sie Teil A mit Teil B durch Schraube Xs in Loch U."
„Sto? Tjeil U mit Schraubje B auf Loch Z?"
„Und du sollst das Genie der Sternenflotte sein?" Hikaru schaute Pavel belustigt an. Der wiederum sah genervt Hikaru an.
„Ich bjin auch njur ein Mjensch, also knjall mir nicht djiese Begriffje an djen Kjopf!"
„Ok, nochmal. Teil A und B."
„Ok, die chab ich." Pavel hielt ihm die Teile hin.
„Dankeschön."
„Bjitte."
„Dann Schraube Xs." Hikaru hielt seine Hand hin.
„Schraubje Xs. Chier." Die Schraube wanderte von Pavel zu Hika.
„Danke."
„Bjitte...djas njervt."
„Du hast recht. Da zeigt sich das Genie wieder", lachte Hika. Pavel verdrehte nur die Augen und hielt Teil B, während Teil A mit einer Schraube Xs in Loch U versehen wurde.
„Mjuss das jetzt chier drjauf?"
„Nein, erst muss hier noch so ein Teil rein...Moment, Teil a."
„Aber...djas chaben wjir gradje vjerbaut...", Pavel runzelte die Stirn.
„Nein...Teil Klein a."
„Oh..."
So ging es eine Weile weiter. Pavel verstand das Regal nicht. Hika erklärte es ihm. Immer wieder. Langsam verstand er, warum Pavel immer total verzweifelt war, nachdem er Kathi Nachhilfe gab.
„Ljeck mich", sagte Pavel irgendwann und warf die Schrauben auf den Boden.
„Ach Pavel...jetzt müssen wir sie wieder sortieren!", warf Hika ihm vor. Aber das konnte Pavel. Innerhalb von wenigen Sekunden waren die Schrauben ordentlich sortiert.
„Manchmjal bjin ich doch ein Schenie", lächelte Pavel.
„Gut, gebe ich zu...es heißt aber nicht Schenie, sondern Genie", schmunzelte Hika, woraufhin Pavel etwas irritiert dreinschaute.
„Das chab ich djoch gjesagt?"
„Gib mir lieber Schraube Y und halte kurz Teil H."
Pavel stand zwischen zwei Platten und hielt sie, während Hika mit dem Schraubenzieher einen Zwischenboden einschraubte, als Kathi an die Tür klopfte.
„Jaaa?", rief Hika genervt.
„Sorry Jungs, Paaaaaaaaaaavel? Was ist mit Nachhilfe?"
„Oh, eh, ich..." Er sah auf seine Hände, die die Schrankseiten festhielten.
„Sind das die Seitenteile? Die sind nicht mal gleich groß", bemerkte Kathi. Hika lugte über die Kante der einen Seitenwand.
„Pavel! Ich hab gesagt: Teile Q und R! Und das heißt ein lateinisches R, kein verdammtes kyrillisches P!"
„Ljass mich djoch! Djas ist djoof!" Darauf folgte eine lange Reihe von russischen Schimpfwörtern. Kathi war irgendwann aus dem Raum verschwunden, ohne dass jemand es bemerkt hätte.
Nach gefühlten Stunden – eigentlich waren es nur knapp 10 Minuten – russischer Schimpfwörter wurde weiter gebaut. Und nach der Erklärung, dass IKEA mit lateinischen Buchstaben gearbeitet hatte, lief es auch ganz gut. Nach weiteren 30 Minuten war das Regal aufgebaut. Stolz standen Hika und Pavel davor.
„Na, wir haben es doch hingekriegt!", freute sich Hika, nahm einen Blumentopf mit einem Erdbeerkaktus und stellte ihn auf das Regal...welches zusammenbrach.
