Disclaimer: Alle Star Wars Charaktere gehören dem Meister und wir sind alle nicht würdig und überhaupt. Wieso fange ich schon wieder eine Fanfic an? Das wächst mir alles noch über den Kopf, aber der ist voll von Ideen. Achtung: Diese Fanfiction hat mit den Filmen nichts zu tun, sondern basiert auf den Spielen: Knights of the old republic I & II. Ich steh da total drauf. Das heißt die Fanfic spielt nach den Mandalorian Wars aber lange vor den Filmen. Sorry, wenn mir die deutschen Begriffe manchmal nicht präsent sind, ich habe ausschließlich auf Englisch gespielt (die deutsche Synchro kann sich ja keiner antun). Der Songtext gehört zu meinem Lieblingslied (und wer genau hinschaut, erkennt wohl einige Fanfiction Titel von mir im Liedtext wieder)

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Please don´t ask me why I´m here

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Moments lost though time remains
I am still proud of what we were
No pain remains – no feeling
Eternity awaits
Grant me wings that I might fly
My restless soul is longing
No pain remains – no feeling
Eternity awaits

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Der muffige Cantinageruch stieg Atton in die Nase und er musste husten. Schade, dass zum Pazaak spielen immer dieser Geruch dazu gehörte. Doch bei seiner heutigen Glückssträhne nahm er das gerne in Kauf. Zumal sein Gegenüber ausnehmend anziehen war.

Atton hatte die ganze Nacht gespielt und die meisten Runden gewonnen, doch als diese Frau sich zu ihm gesellt hatte und ihn um eine Runde gebeten hatte, da wünschte er sich, sie würde niemals aufhören, mit ihm zu spielen. Er hatte selten eine so gute Spielerin erlebt und manchmal war es erschreckend, was sie voraus ahnte. Beinahe wie eine Jedi, dachte er mit einem leichten Schaudern. Allerdings kannte er Jedis, und die saßen nicht in muffigen Cantinas und spielten Pazaak, wie ein Besessener. Außerdem trank sie mehr als er. Noch so etwas, was Jedis nie tun würden. Die waren beherrscht und immer Herr der Lage.

Das war sie nicht. Sie lachte, sie trank, sie rauchte, sie schrie herum, sie bestellte neue Runden und doch, wenn sie ihn ansah, dann war sie wunderschön. Sie hatte kurzes, blondes Haar, beinahe weiß und ihr Gesicht wirkte kindlich und doch gleichzeitig erwachsen. Die roten Lippen ließen ihr Gesicht blass erscheinen, während die stahlblauen Augen eine Wärme ausstrahlten, die beinahe unheimlich war. Wer auch immer sie war, wenn es nach Atton ging, dann könnte er ewig dort sitzen und sie ansehen. Vorausgesetzt sie hatte noch ein paar Credits in der Tasche. Atton war zu sehr Spieler, um diesen Aspekt auszulassen.

Sie seufzte, als sie ihre Runde verlor und nahm einen großen Schluck aus ihrem Becher.

„Mein Glück hat mich verlassen", murmelte sie undeutlich.

„Ihr solltet weniger trinken, dann gelingt Euch das Spiel auch besser", grinste er schelmisch. „Ihr wart unaufmerksam und habt deswegen verloren. Damit schuldet ihr mir dreißig Credits, wenn ich richtig gerechnet habe."

„Kann schon sein", sagte sie mit einem Achselzucken und schob ihm ihre Börse zu. Entweder sie war ziemlich naiv oder total betrunken.

Atton schob den Beutel zurück.

„Ihr solltet lieber selber zählen. Nicht einmal ich vertraue mir..."

Er lachte.

Als sie nach der Börse griff, berührte sie kurz seine Hand und Atton erschauderte. Irgendetwas war seltsam mit ihr, doch er konnte nicht mit dem Finger darauf deuten.

Um sie herum waren die meisten Cantina Gäste schon gegangen. Dantooine war nicht gerade berühmt für sein Nachtleben, allein schon wegen der Jedi Enklave, doch so wenige Gäste waren schon ein allarmierendes Zeichen. Er war nicht gern hier. Doch gerade jetzt, war es unabdingbar sich in der Nähe der Jedi zu befinden, denn manchmal, das musste er sich eingestehen, konnten auch die einen Nutzen haben.

Sie sah ihn immer noch an, das wurde ihm nun klar und er räusperte sich.

„Was ist?"

„Nichts", entgegnete sie und wechselte das Thema. „Macht Ihr das oft?"

Dabei deutete sie auf die Pazaak Karten.

„Viel zu oft", gestand er.

Eigentlich hatte er das nicht sagen wollen. Aber die Fremde brachte ihn schon den ganzen Abend dazu, seine Gedanken laut auszusprechen. Sobald er das tat, verlor er meistens auch seine Runde.

„Und Ihr?"

„Noch nie. Na ja, bis auf heute. Eigentlich sollte ich nicht spielen, ich habe leider einige unerfreuliche Eigenschaften, die ich nicht so schnell ablegen kann wie andere."

„Ich glaube Euch kein Wort. Ihr spielt nicht wie ein Anfänger."

Sie lachte glockenhell.

„Du kannst mich Banyumanik nennen. Und spare dir sämtliche Witze über meinen Namen, dann werden wir noch gute Freunde."

Atton musste sich das Grinsen nun doch sehr verkneifen. Banyumanik war ein alter und vor allem männlicher Vorname, der reichlich albern klang bei einer so jungen und so schönen Frau. Zumindest wirkte sie jetzt schön auf ihn. Vorhin hatte er sie gerade noch zum mittleren Durchschnitt gerechnet. Als wollte sie erst jetzt, dass er sie schön fand.

„Atton", sagte er schließlich und bemühte sich einen reichlich neutralen Gesichtsausdruck zur Schau zu tragen.

Sie musste seine kläglichen Versuche wohl bemerkt haben, denn sie griff über den Tisch und packte seinen Becher.

„Zur Strafe, trinke ich das jetzt", murrte sie und kippte den Inhalt in einem Zug runter.

„Meinst du nicht, dass es langsam reicht?", fragte er vorsichtig.

„Nein, ich hab das noch nie gemacht und ich will mal wissen, wie es ist, richtig betrunken zu sein."

„Auch nicht besser als nüchtern", gab er zurück.

Doch im Stillen, fragte er sich, was das für eine Frau war. Vielleicht eine verwöhnte Adelsgöre, die von zu Hause weggelaufen war. Das erschien ihm am wahrscheinlichsten, auch wenn sie einfache Kleidung trug, doch ihre ganze Haltung wirkte irgendwie eigenartig aristokratisch.

„Wie kann es sein, dass du niemals getrunken und gespielt hast? Bist du von zu Hause weggelaufen?"

Sie lächelte verlegen.

„So könnte man es nennen. Nimm es mir nicht übel, aber darüber möchte ich im Moment wirklich nicht reden."

Das war offensichtlich, denn sie winkte im nächsten Moment wieder nach mehr Alkohol und Atton selbst fühlte sich mittlerweile schon leicht und beschwingt. Vielleicht würde er ja seine Nacht heute nicht allein verbringen müssen.

„Woran denkst du?", fragte sie in diesem Moment und Atton fühlte sich ertappt.

„An nichts Spezielles", versuchte er es.

„Das sah mir aber gar nicht so aus." Sie hielt ihm einen Finger vor die Nase und fuchtelte damit wild herum. „Denk nicht mal im Traum daran, junge Dinger zu verführen. Das könnte furchtbar daneben gehen."

Gruselig, kam es Atton wieder in den Sinn. Die Frau war einfach gruselig. Das ungute Gefühl war wieder da, doch es war schwierig seine Gedanken zu sortieren, wenn diese eigenartige Fremde mit dem Männernamen einen so durchdringend ansah. Und wenn man so viel Alkohol getrunken hatte wie er.

„Was tust du wenn du nicht hier bist, Atton?", wollte sie schließlich wissen.

„Ich denke darüber sollten wir besser nicht hier sprechen."

Sie stellte die verdammt noch mal falschen Fragen. War sie vielleicht Kopfgeldjäger? Als er das letzte Mal gezählt hatte, stand er auf der Liste von etwa sieben verschiedenen Kopfgeldjägern.

„Mädchen, du machst mir Angst", murmelte er. „Du stellst seltsame Fragen für einen Abend in der Cantina."

Sie sah ein wenig betroffen aus.

„Es tut mir Leid." murmelte sie. „Mein Lehrer sagt ich bin immer zu ungestüm mit anderen Leuten und will immer alles sofort wissen."

Atton zog eine Augenbraue hoch.

„Lehrer?"

„Meine Eltern haben mir einen Privatlehrer besorgt", sagte sie etwas zu hastig.

Atton entspannte sich. Das Spiel konnte man auch anders herum spielen.

„Wie spät mag es sein?", fragte Banyumanik.

„Ich weiß es nicht."

„Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen", sagte sie und versuchte aufzustehen, doch das gelang ihr kaum. Ein wenig zittrig stützte sie sich an der Bank ab und Atton sprang auf um sie zu stützen.

„So ist das also", jammerte sie. „Man kann sich nicht mehr koordinieren, wenn man betrunken ist."

Er lachte.

„So ähnlich. Lass einfach meinen Arm nicht los und wir gehen an die frische Luft."

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Mehr recht als schlecht schleppte Atton das „verzogene Gör", wie er Banyumanik bei sich nannte, durch den Ausgang der Cantina. Der Twi'lek drinnen hatte ihn wissend angelächelt und ihnen einen schönen Abend gewünscht. Es sah tatsächlich aus, als hätte er eine Schnapsleiche abgeschleppt.

„Kannst du alleine stehen?", fragte er besorgt.

„Wäre möglich", kicherte sie und zog sich an der Wand des groben Klotzes, was sich Cantina schimpfte, entlang.

„Ich muss wieder zur... nach Hause. Wenn sie morgen entdecken, dass ich fehle, werden sie mich umbringen."

„Dich wird schon keiner umbringen", beschwichtigte er sie, doch sie schien kein Wort gehört zu haben und zog sich weiter, bis sie die Ecke erreichte, die zu einer düster beleuchteten Gasse führte.

Atton erkannte die Gasse sofort: Das Händlerviertel der Siedlung. Von dort aus kam man zum Raumhafen.

„Vielleicht solltest du nicht in diesem Zustand nach Hause kommen", schlug er ihr halbherzig vor.

Etwas Eigenartiges ging ihm durch den Kopf. Er musste sie zum Bleiben überreden.

Doch sie schien das ganz anders zu sehen, sie hangelte sich immer noch an der Häuserwand entlang in die schmale Gasse und Atton eilte hinterher um sie schließlich, als die Hauswand aufhörte, aufzufangen, denn Banyumanik war einfach nach vorne gekippt.

So lag sie nun einfach in seinen Armen und rührte sich nicht mehr.

„Ist alles in Ordnung?", flüsterte er.

Einige Droiden gefolgt von einem grimmig aussehenden Mandalorianern warfen ihnen im Vorbeigehen strenge Blicke zu.

„Banyumanik, reiß dich gefälligst zusammen", zischte er nun lauter.

Sie schien ihn gehört zu haben, denn die stahlblauen Augen öffneten sich nun wieder und sahen ihn an.

Nebel waberte durch die enge Gasse und Atton kam das alles sehr unwirklich vor. Und doch, dieses Mädchen weckte irgendetwas in ihm. Er konnte nur nicht definieren, ob dieses Etwas gut oder böse war. Und er war sich auch nicht sicher, ob er das wirklich herausfinden wollte.

„Atton?", sagte sie mit ihrer hellen, weichen Stimme.

„Was ist?"

Ihre Hände lagen plötzlich an seinem Kragen, als sie die zwei Worte sagte, die er gleichzeitig unbedingt hören wollte und vor denen er am meisten Angst hatte: „Küss mich."

Er machte einen halbherzigen Versuch ihre Hand weg zu schieben, doch die Wahrheit war wohl, dass er in diesem Moment nichts lieber wollte, als ihrem Wunsch zu entsprechen.

„Ich glaube nicht, dass...", weiter kam er jedoch nicht, denn Banyumanik zog ihn zu sich herunter und verschloss seine Lippen mit einem Kuss.

Sie war auf viele Arten anders, als die Mädchen die er sonst küsste. Da war etwas an ihr, das war animalisch, und da war das andere, diese innere Ruhe, all das spürte er in ihrem Kuss und genoss diesen einen Moment.

Als sie sich von ihm löste und ihn ansah, da schossen ihm die wildesten Sachen durch den Kopf. Wer war dieses Mädchen, und was zum Teufel wollte sie von ihm. Eine jähe Welle der Abneigung wogte in ihm auf und verschwand bei ihrem nächsten Wimpernschlag. Jetzt war sie wieder das wilde Ding, mit dem man sich gerne für eine Nacht in seinem Appartement vergnügte.

Sie lächelte schelmisch.

„Nicht übel für meine erste Nacht draußen."

Er musste verwirrt ausgesehen haben, denn sie begann zu lachen.

„Atton, ich glaube ich bin dir wohl eine Erklärung schuldig."

Doch bevor er je hören würde, was sie ihm zu sagen hatte, hallten hinter ihnen Schritte und Atton trat unwillkürlich einige Schritte zurück, als er sah, wer da auf ihn zukam. Es war ein Jedi, das erkannte er an seiner Kleidung, die typische Bekleidung war unverkennbar: das da war ein Jedi Ritter, der ziemlich zielstrebig auf sie beide zukam.

Seine Miene war unbeweglich und starr, obwohl sein Bart zu einem freundlichen Onkel gepasst hätte.

„Hier steckst du also, mein Padawan", sagte er bedächtig.

Atton hielt die Luft an. Das war doch nicht wirklich...

„Meister, ich...", versuchte Banyumanik sich zu erklären, doch er schnitt ihr das Wort mit einer knappen Geste ab.

„Ich hätte es mir denken können. Du wirst doch von allen weltlichen Spielereien angezogen. Wie die Motte zum Licht.

„Meister, lasst mich erklären", rief sie erneut und ihre Stimme klang nun wirklich verzweifelt.

„Du wirst dich vor dem Rat verantworten müssen. Ich hätte es wissen sollen, du bist zu unsensibel und zu offen für alle Laster. Solche Dinge führen den dunklen Pfad hinab. Und genau dort wirst du enden", grollte er und griff sie am Arm. „Komm jetzt, Banyumanik. Du hast dich schon viel zu lange draußen herum getrieben."

Staunend sah Atton den beiden nach: Er hatte sich von einer verfluchten Jedi Schülerin verführen lassen...