Willkommen bei meiner neuen Geschichte.
Titel: Unspeakable
Autorin: Alukaa
Genre: Krimi, Romanze, Fantasy, Mistery
HauptPairing: HP/TN
Hauptcharakter: Theodore Nott, Harry Potter
Disclaimer: Charaktere, Orte usw.: J. ,
Beta: Niemand (Falls sich jmd freiwillig melden möchte, schickt mir ne PM)
TAGS: Slash, EWE, ein wenig AU, Post-War, Hetero, cunning!Harry. Rare-Pairing. Wird ggf. ergänzt.
„Nott,
in meinem Büro, ASAP.
- Harry Potter, Leiter der Aurorenabteilung"
Was zum …?
Theodore Nott starrte auf den Zettel, welcher vor kurzem zu ihm geflogen kam und sich nun vor seinen Augen in Staub verwandelte.
In den sieben Jahren seit dem Fall Lord Voldemorts hatte sich die Aurorenabteilung fast genauso einen Ruf über ihrer Verschwiegenheit aufgebaut wie die Mysteriumsabteilung. Genauer gesagt, wurde die ehemalige Zentrale, die unter der Leitung der Abteilung für magische Strafverfolgung gestanden hatte, zu einer eigenständig agierenden Institution innerhalb des Ministeriums. Ihre Mitglieder wurden zur Geheimniswahrung verpflichtet, ihre Arbeit sickerte nur kontrolliert an die Öffentlichkeit und die volle Anzahl der Angestellten war nicht einmal dem Zaubererminister vollkommen bekannt. Theodore war sich nicht einmal sicher, ob die tatsächliche Zentrale sich noch im Ministeriumsgebäude befand. Es war also nicht ungewöhnlich, dass dadurch die Unsäglichen und die Auroren nun ab und an miteinander kooperierten.
Was nicht hieß, das Theodore in den sieben Jahren mit einem Auror zusammen gearbeitet, geschweige denn mit Potter geredet hatte.
Theoretisch waren Unsägliche den Auroren nicht per se unterstellt. Ihre Zusammenarbeit war rein zweckgebunden.
Theos Blick wanderte noch ein letztes Mal über Merkur, bevor er seufzend aufstand und den Raum der Planeten verließ.
„Tut mir leid , aber Sie müssen einen Termin oder eine Sonderbescheinigung haben, um in die Auroren Zentrale zu gelangen oder mit dem Abteilungsleiter zu sprechen. Falls sie Probleme mit dunkler Magie oder Magier haben, wenden Sie sich bitte an die Abteilung für magische Strafverfolgung – falls das Problem die Expertise unserer Kollegen übersteigt, werden wir von jenen informiert werden. Falls Sie eine Beschwerde einreichen wollen, füllen Sie bitte Formulare 4 und 10 aus. Falls Sie hier sind um sich selber zu ergeben, bitte ich Sie Formular 13 auszufüllen." Der Empfangszauberer lächelte ihn dabei zuckersüß an und Theo ist der herablassende Unterton seines Gegenübers nicht entfallen, als dieser den letzten Satz gesprochen hatte.
Theodore funkelte die Empfangsperson genervt an.
Der Empfangsraum war relativ groß und lichtdurchflutet. Die Wände waren weiß, es standen ein paar Sitzgelegenheiten im Raum, einige Topfpflanzen und die Empfangstheke. Der Unsägliche bemerkte auch, dass es, außer der Eingangstür, keinen weiteren Ein- oder Ausgang gab – jedenfalls sah er keinen. Ihm fiel erst jetzt auf, wie wenig er eigentlich vom Ministerium mitbekommen hatte seitdem er angefangen hatte, als Unsäglicher zu arbeiten. Es war schon ironisch, dass ihn die Arbeit im Ministerium vom Ministerium abgeschottet hatte.
Er hatte jetzt aber nicht die Geduld mit irgendeinem Sekretär über Formalitäten zu diskutieren. Wenn Potter was von ihm wollte, sollte dieser selber zu ihm kommen.
„Nott!"
Und schon erschien der Teufel persönlich neben Theo, ohne Vorwarnung und Geräusch. Potter lächelte ihn freundlich an und Theos Augenbrauen wanderten skeptisch in die Höhe.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass die Empfangsperson verschwunden war.
Huh?
„Hast du Hunger?"
Was …
„Ich hoffe, du magst Italienisch. Ich lade dich ein."
… zum …
„Wir können ja über die alte Zeit plaudern"
… Teufel?!
Potter hatte ihn nach Muggel London geschleppt. „Ist gemütlicher hier", hatte dieser ihm gesagt.
Theo war aufgefallen, dass die beiden in der magischen Welt keine Aufmerksamkeit erregt hatten. „Ein kleiner Zauber den ich seit einiger Zeit benutze", wurde ihm erklärt, „Paparazzi sind eine Last."
Dem ehemaligen Slytherin war seit einiger Zeit aufgefallen, dass man über Potter nur noch in politischen Artikel im Tagespropheten berichtete.
Anscheinend hatte der Held der Zauberwelt wohl keine Geduld mehr für die öffentliche Presse gehabt. Theo schnaubte leicht bei dem Gedanken.
„Ich hätte dich nicht für jemanden eingeschätzt, der solche Lokalitäten besucht, Potter", kommentierte Theo, nachdem der Kellner ihnen ihr Essen gebracht hatte. Sie waren in einem schicken Restaurant, mit teurer Ausstattung und üppigen Preisen.
Irgendwo im Hintergrund hörte er leise Beethoven „Für Elise" spielen.
„Die Wahrscheinlichkeit ist geringer, das man hier nach mir sucht", erwiderte sein Gegenüber grinsend und nahm ein Schluck seines Weißweines.
Theo gratulierte innerlich Potter zu seiner Intelligenz, kommentierte das Thema aber nicht weiter. Grundsätzlich redeten die Leute mehr, eh weniger man selber sprach.
„Du fragst dich sicher, was ich von dir will", fing auch schon der Auror an nachdem der Kellner ihre leeren Teller weggeräumt hatte.
Potter spielte mit seinem Ring am Finger, „Ich weiß, dass man sich eigentlich an den Abteilungsleiter wendet, wenn man was von den Unsäglichen will."
La donna e mobile von Verdi fing an im Hintergrund zu erklingen.
„Ich habe deine Akte gelesen. Du bist wirklich ein erstaunlicher Forscher; kreativ, intelligent, neugierig und diskret."
Theo wackelte leicht mit dem Handgelenk und beobachtete die rote Flüssigkeit im Glas umherschwanken.
„Ich denke, du wirst in deinem jetzigen Job nicht genügend gewürdigt."
Er nippte an seinem Getränk.
„Sie geben dir keine gescheiten Aufgaben oder Projekte, wie ich mitbekommen habe."
Der Wein war ihm viel zu süß.
„Dein Talent wird fast total ignoriert. Eine Verschwendung, wenn du mich fragst."
Ob er wohl das Getränk noch umtauschen konnte?
„Ich hingegen könnte dein Genie gebrauchen. Ich biete dir eine Kooperation an."
Theo verschluckte sich fast am Wein.
Wie bitte?!
„Wir Auroren kommen oft an … interessante magischen Artefakten. Und sie werden meist nicht an die Mysteriumsabteilung weiter gegeben.", Potter grinste ihn an, und Theo war sich sicher, dass man ihm seine Überraschung ansehen konnte, „Ich schlage dir also eine Zusammenarbeit vor."
„Tut mir leid Mr. Potter, aber wenn die Aurorenabteilung etwas von den Unsäglichen wollen, bitte ich Sie sich an den zuständigen Abteilungsleiter zu wenden und das Formblatt ‚Sie werden eh ignoriert' auszufüllen", äffte Theo mit monotonem Tonfall Potters Empfangsperson nach.
Potter lächelte. „Nicht mit der Auroren Abteilung, Nott. Mit mir persönlich."
Falls möglich, wurde Theo noch skeptischer. „Du willst mit mir zusammenarbeiten?"
Der Auror nickte.
„Und zwar nicht offiziell, wie ich das verstanden habe."
Der Auror nickte erneut.
„Dir ist schon klar, dass ich eine magische Schweigepflicht unterschrieben habe?"
„Die habe ich auch unterschrieben", winkte Potter ab, „Nichts, was sich nicht … umgehen lassen könnte. Es ist ein Artefakt und kein unbrechbarer Schwur. Jedoch erwarte ich von dir in dieser Sache absolute Diskretion."
„Du willst, dass ich für dich arbeite. Heimlich. Und dabei auch noch meine Schweigepflicht gegenüber dem Ministerium breche?"
Potter verzog leicht das Gesicht. „Ich würde es "Kooperieren" nennen. Ich kann dich nicht bezahlen, also wäre ich auch nicht dein Arbeitgeber. Ich kann dir aber Artefakte und Zugang zu klassifizierten Forschungsergebnisse liefern. Dein Talent fördern, weißt du?"
Theo starrte ihn entgeistert an.
„Wer weiß, vielleicht kann ich dafür sorgen, dass du mehr Geschätzt wirst. Eine Beförderung bekommst und nicht mehr Sekretär für einen notorischen Grenzdebilen spielst, der dich lieber in Askaban, als an einem seiner Projekte, sehen würde. Wie war sein Name nochmal? Sprenger? Springer?"
Theo wusste, dass ihm gerade alle Gesichtszüge entgleist waren. „Speyer"
„Ja genau der. Jedenfalls, überlege es dir, Nott. Ich gebe dir eine Woche. Schick mir eine Eule an meine Privatadresse. Die Memos erreichen mein Büro nicht."
Auf dem Weg nach Hause fiel Theo auf, dass Potter eigentlich nicht an seine Akte herankommen durfte. Er sollte nicht einmal wissen, wer sein Vorgesetzter war. Oder das er gar als Unsäglicher dort arbeite. Woher bei Salazar hatte Potter diese Informationen her?!
1. Jahr in Hogwarts
Theodore Nott hatte sich den Helden der Zauberwelt anders vorgestellt. Definitiv nicht so wie der Junge, welchen er vom Slytherintisch aus beobachte und mit nervösen Schritten auf den sprechenden Hut zutrat.
Er wusste auch nicht so recht, wie er sich Harry Potter vorgestellt hatte, aber in seinem Kopf war dieser definitiv größer gewesen. Auffälliger. Nicht so … normal.
Der Junge, dessen Namen er ständig fluchend aus dem Mund seines Vaters gehört hatte.
Der Name „Potter" war im Hause ‚Nott' das Synonym für alles Schlechte geworden welches seinem Vater nicht in den Kram gepasst hatte. Probleme mit dem Ministerium? Potters Schuld. Sich eine Erkältung zugezogen? Potters Schuld. Schmeckte das Essen nicht? Verflucht sei Harry Potter!
Theodore hatte sich immer gefragt gehabt, wie der Junge aussah, der seinem Vater das Leben vermieste. Für ihn war es nicht abwegig gewesen, das die Magie eines kleinen Jungen, der den mächtigsten Zauberer aller Zeiten, als Baby besiegen konnte, auch irgendwie für die Fliege in Nott Seniors Suppe verantwortlich sein konnte. Und er wusste auch, dass andere Kinder nicht unbedingt anders gedacht hatten als er.
Pansy Parkinson die ihre imaginäre Hochzeit mit Harry Potter seit ihrem 5tem Lebensjahr geplant hatte oder Stephen Cornfoot, der um Potters Segen gebeten hatte, waren nur einige Beispiele gewesen.
Als ihm sein Vater erzählte, dass Harry Potter in seinem Jahrgang sein würde, hatte es sich für ihn surreal angefühlt. Logisch gesehen hätte ihn das nicht überraschen sollen, aber es hatte sich viel zu merkwürdig angefühlt zu wissen, dass man mit einer Ikone zur Schule gehen würde. Als ihn sein Vater auch noch ermahnt hatte, das Theo gefälligst besser als Potter in der Schule sein musste, ist ihm fast das Herz in die Hose gerutscht.
„Das soll Harry Potter sein?!", er hörte, wie sich Pansy betrogen fühlte. Wahrscheinlich ging in ihrem Kopf ihr imaginärer Ehemann gerade fremd.
Theos Herz schlug ein wenig höher als er bemerkte, dass Potters Blick unter dem Hut zum Slytherintisch huschte.
Doch die leichte Hoffnung in seinem Inneren zerplatzte wieder, als der Hut laut „Gryffindor" brüllte.
Obwohl Potters Name ihn die ganze Zeit verfolgte, hatte Theo das Interesse nach einiger Zeit an Harry Potter verloren.
Der Gryffindor war für ihn keine akademische Konkurrenz, wie er nach einigen Unterrichtsstunden festgestellt hatte und sein Talent für das Fliegen interessierte ihn, im Gegensatz zu Draco Malfoy, nicht im Geringsten.
Er besaß nicht das überdimensionale Ego von Draco, der besser als Potter in allen Sachen sein wollte.
Ihm war es egal, dass Potter anscheinend einen Troll besiegt hatte – falls die Gerüchte stimmten. Und Gerüchte waren überall.
Als Theodore am Ende des Schuljahres davon gehört hatte, das Potter anscheinend Professor Quirrell davon abgehalten hatte, den Stein der Weisen zu klauen, war er kurz beeindruckt gewesen. Aber sein Interesse zum Stein und warum dieser in Hogwarts versteckt worden war, war höher gewesen, als sein Interesse an Potter selber.
Seine Miene verzog sich, als er realisiert hatte, dass ausgerechnet ein Schlammblut akademisch auf dem ersten Platz seines Jahrgangs war. Er hatte überhaupt keine Lust auf die Reaktion seines Vaters diesbezüglich. Und sein Vater würde davon erfahren, sei es entweder durch ihn (eher unwahrscheinlich) oder über die Malfoys (sehr wahrscheinlich). Einfach, weil Draco sein verdammtes Mundwerk nicht halten konnte.
Als die Farben der Banner in der großen Halle sich veränderten und Gryffindor den Hauspokal gewonnen hatte, realisierte er, dass das ebenfalls ein Punkt war, das sein Vater ihm an den Kopf werfen würde. Wenigstens konnte dieser in dieser Hinsicht Potters Namen verfluchen und es würde ausnahmsweise Mal stimmen.
Theos Blick traf den von Harry als sie sich alleine, am Abreisetag, im Korridor begegneten.
„Schöne Sommerferien noch, Potter!", es klang gehässiger, als es Theo eigentlich klingen lassen wollte und er sah, wie sich Harrys Gesicht verzog, als sie einander vorbeiliefen.
„Dir auch!", kam es von hinten und Theo verzog ebenfalls den Mund.
Ihm fiel auf, dass Potter nicht einmal seinen Nachnamen kannte.
„Meine Antwort ist und bleibt: Nein."
Theodore nahm all seine Kraft zusammen, nicht seinen Vorgesetzten zu verfluchen. „Sir, ich arbeite seit fünf Jahren hier. Erlauben Sie mir doch ein kleines Projekt oder mehr Einbindung meinerseits in Ihren Projekten. Ich habe eine Theorie über die Planetaren Einflüsse auf Raum und Zeit und denke …"
„Sind Sie taub, Nott?" Speyer sah ihn genervt an, "Ich habe keine Verwendung für Planeten. Oder Ihre Zeittheorien."
„Aber …"
„Nein!" Speyer drückte ihm ein Stapel Papier in die Hand „Machen Sie sich lieber nützlich und kategorisieren Sie die Artefakte in die jeweils zuständigen Ordner und belästigen Sie mich nicht, bevor Sie damit fertig sind, wieder mit Ihrer Anwesenheit."
Theo sah sich den Stapel an. Es war immer das Gleiche. Er wurde beschäftigt gehalten, mit nichtigen Dingen, die auch jeder Squib erledigen konnte. Er durfte nicht an Projekten arbeiten, kriegte keine Erlaubnisse für eigenständige Forschungen, keine Einsichten in geheimen Schriften oder Vertrauen in seine Person. Theos Finger verkrampften sich im Pergament.
„Sir?"
„Was ist?", Speyer blieb vor seiner Bürotür stehen.
„Ist die Leitung der Aurorenabteilung befugt sich Einsicht in die Mitgliederakten der Unsäglichen zu verschaffen?"
„Natürlich nicht, Nott. Wieso? Wollen Sie etwas Illegales anstellen?", sein Vorgesetzter sah ihn skeptisch an.
„Nein Sir, ich war nur neugierig."
Speyer warf ihm noch einen letzten misstrauischen Blick zu, bevor er das Büro verließ.
„Ich verstehe nicht, wieso du uns nicht erzählst, wo du arbeitest Theo." Pansy schminkte sich gerade vor einem Handspiegel die Augenlider.
„Vielleicht weil er als Unsäglicher arbeitet.", Blaise nahm ein Schluck seines Tees.
„Ja genau", erwiderte Theo sarkastisch, „und Nachts verbringe ich heimlich meine Zeit damit Verbrechen zu bekämpfen."
Die drei ehemaligen Slytherin hatten ihre wöchentliche Teerunde in Blaises Anwesehn und verständlicherweise hatte Theo dafür ein Buch zum Lesen mitgenommen. Diesmal waren es persönliche Memoiren von Nicolas Flamel.
„Sei nicht albern Blaise. Das Ministerium würde keinen von uns einstellen. Schon gar nicht einen Nott."
Theo zuckte unmerklich zusammen, während Blaise die Schulter zuckte. „Draco arbeitet für das Ministerium."
„Das Stichwort ist ‚für', nicht ‚im'. Mal abgesehen davon ist Malfoy ein schleimiger Bastard, der sein Lebenstag damit verbringt Geld in die Ärsche von Beamten und Organstationen zu stecken und zu spenden, um seinen Namen rein zu waschen. Genau wie sein Vater früher!", erwiderte Pansy verbittert.
„Es ist sechs Jahre her, das er dich verlassen hat, Parkinson. Komm darüber hinweg. Vielleicht würde es euch auch guttun, mal euren Namen rein zu waschen." Blaise klang leicht genervt, „Ich habe, im Gegensatz zu euch, kein schlechten Ruf. Ich will nicht in dieser Sklavenhölle arbeiten."
Theo fand, dass Nicolas Gedankengänge zu chaotisch für seinen Geschmack waren.
„Ich habe gehört, das Draco eine gute Summe hat springen lassen für Grangers Hauselfen Organisation." Spottete Blaise und hoffte damit Pansy zu ärgern.
Flamels Handschrift war wirklich verdammt schwer zu lesen.
Pansy klappte ihren Handspiegel hart zusammen. „Ich habe gehört, dass deine Mutter das ebenfalls gemacht hat, Zabini!"
Ihm fiel es wirklich schwer, das Geschriebene in einem logischen Konsens zu bringen.
„Ich habe gehört, dass Potter Abteilungsleiter der Aurorenzentrale wurde." wechselte Blaise das Thema.
„Schnee von gestern.", winkte ihn Pansy ab. „Er soll jedoch wieder Junggeselle sein wie ich aus persönlichen Quellen erfahren habe."
Blaise sah sie entgeistert an. „Du erwähnst sowas nur, wenn du an jemanden interessiert bist."
„Er ist der letzte Pottererbe und hat auch noch das Black Vermögen. Jemand muss sich darum sorgen, dass er Nachfahren zeugt."
„Nicht schon wieder!" Stöhnte der Italiener auf, „Deine Manie über Potter war vor 14 Jahren schon schlimm genug!"
Da war ein verdammter Kaffeefleck auf der halben Seite. Theo knurrte gereizt.
„Verdammt nochmal Nott. Hör auf hier über Zeitmagie und Unsterblichkeit zu lesen und beteilige dich gefälligst am Gespräch!"
„Eine Tasse Tee, bitte."
„Sonst noch etwas?"
„Nein danke."
Theo saß in der hintersten Ecke des einzigen Wirtshauses der Nokturngasse mit einem weiteren Buch in der Hand. Diesmal war es eine Analyse über die Kräfte von Einhornblut.
Er mochte es von seiner Umgebung ignoriert zu werden und das passierte nur an zwei Orten: In der Muggelwelt und hier. Ihm wurde zwar in der Winkelgasse keine Dienstleistung verweigert (dank des Anti-Diskriminierung-Gesetzes) jedoch nervte ihn die ständige misstrauische oder gehässige Blicke einiger Zauberer und Hexen.
Theo sah von seinem Buch auf, als sich eine weibliche Person in seinem Alter vor ihm setzte. Sie lächelte. „Weißt du, du macht es nicht besser, wenn du dich hier ständig blicken lässt."
„Das ist mein Problem." Er lass wieder in seinem Buch, die Frau vor ihm nicht weiter beachtend.
Eine Zeitlang war erst einmal Stille bis der Kellner, ein freier Hauself, ihm sein Tee brachte und die Bestellung der fremden Person an seinem Tisch entgegen nahm.
„Siehst du die Person da hinten?"
Theo hob seinen Kopf in die Richtung, in welche die Frau zeigte. „Sie verkauft illegale Drogen."
„Der an der Theke ist ein Schmuggler und Hehler. Und die Frau in der anderen Ecke? Eine Auftragskillerin."
Sie wartete, bis der Kellner sich vom Tisch entfernt hatte, nachdem er ihr Getränk gebracht hatte.
„Ich bin mir auch sicher, dass der Elf mit vertraulichen Informationen handelt.", sie spielte an ihrem Ohrring rum. „Viel zu viele Magier unterschätzen diese Wesen immer noch zu sehr."
„Bist du eine Eingreifhexe oder wieso erzählst du mir das alles?"
Sie zuckte die Schulter, „Ich mein nur, wenn du dich hier blicken lässt, reden die Leute eben."
„Sie reden auch so. Was geht dich das an?"
Die dunkelhäutige Frau lächelte.
„Hast du über mein Angebot nachgedacht? Immerhin hast du mich ja hierhin bestellt."
Theo klappte sein Buch zu. „Was zum …?"
„Ernsthaft Nott, ein ‚Bemerkt-Mich-Nicht'- Zauber funktioniert nicht, wenn die Leute nach dir Ausschau halten."
„Potter?"
Sie grinste ihn breit an. „Vielsaft-Tränke sind doch was ganz schön Nützliches."
Theo musste zugeben, dass Potter kreativ war. Kein Wunder, das er es schaffte, sich von der Presse fernzuhalten.
„Vielsaft-Tränke sind illegal, soviel ich weiß."
„Sondergenehmigung, Nott. Ich bin Auror, ich darf so einiges machen, um den Schutz der magischen Gesellschaft zu gewährleisten"
Theo schnaubte. „Auch für private Zwecke?"
Potter winkte ihn ab. „Fällt unter Personenschutz."
„Woher weißt du, das ich ein Unsäglicher bin?"
Der Auror lehnte sich nach Hinten. „Geheim."
„Woher weißt du, wer mein Vorgesetzter ist?"
Er faltete die Hände zusammen. „Geheim."
„Woher weißt du, wie ich auf der Arbeit behandelt werde?"
Potter hob die Augenbraue, „Das ist nicht schwer zu erraten."
Theo seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar. „Du erwähntes Artefakte und Informationen?"
Potters schwarze, feminine Augen leuchteten auf, „Heißt das, du bist dabei?"
„Es heißt, dass wenn du mir etwas gibst, mit was ich arbeiten kann und es mich überzeugt, ich dabei bin."
Theo lag in seinem Bett und musterte das goldene Medaillon in seiner Hand welches ihm Potter nach dem Gespräch gegeben hatte, bevor er der angeblichen Auftragskillerin hinterher gegangen ist, die kurz davor das Wirtshaus verlassen hatte. „Sie hat sich seit zwei Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen", war das letzte Kommentar von dem Auror gewesen.
Salomons Schlüssel von Jupiter war ein sehr seltenes Artefakt und das Originale galt seit Ewigkeiten als verschollen.
Nott wusste, dass es sich bei dem Stück in seiner Hand um ein Replikat handelte, und obwohl es eine dubiose Aura ausstrahlte, hatte er bis jetzt keine vernünftige magische Signatur gefunden.
Man hätte es bei Muggel gefunden, hatte ihm Potter erzählt, und es sei bei ihnen auch noch sehr beliebt.
Zu sagen, dass Theo davon überrascht war, das Muggel versuchten Magie zu benutzen, wäre eine Untertreibung gewesen.
Er hatte die Authentizität des Medaillons infrage gestellt. „Es funktioniert gut genug, dass unsere Zauber diese Scheißkerle verfehlen. Es ist, als hätten sie unverschämtes Glück", war die Antwort darauf gewesen.
Theo musste zugeben, dass ihn die Faszination gepackt hatte und er das Rätsel um diese kuriose „Magie" lösen wollte. Er hätte sich im Leben jedoch nicht erträumt, das er auf der Suche nach magischem Wissen in der Muggelwelt recherchieren würde.
Er grinste. Mit Potter zu kooperieren könnte sich als äußerst interessant erweisen.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass er den Zauberer gar nicht gefragt hatte, wieso ein Haufen Auroren hinter Muggel her sind.
* Eingreifhexe – engl. Hitwizard/witch (Äquivalent zu unserer Polizei)
Soooo, das war sozusagen das Prolog gewesen und ich hoffe, es hat euch gefallen. Über Kritik und sonstige Anmerkungen würde ich mich freuen. Ich versuche das Nächste Kapitel Zeitgemäß hoch zu laden.
