Autorin: FairyOfTheLilies

Titel: Das verflixte siebte Jahr

Zusammenfassung: AU. Übersetzung von "The Seven Year Itch". Die Hoffnung der Schulsprecherin Lily Evans, ein ruhiges siebtes Jahr zu haben, wird zerschmettert, als sie herausfindet, wer der neue DADA-Lehrer ist...

Disclaimer: Alles gehört JKR.

A/N: If you don't know any German, go to my profile, I also wrote this story in English, called "The Seven Year Itch".


Kapitel 1

Lily Evans seufzte zufrieden, als sie in den Hogwarts-Express einstieg. Es war ihr siebtes und letztes Schuljahr auf Hogwarts, sie war Schulsprecherin und diese verdammten Rumtreiber waren endlich mit der Schule fertig.

Sie lief den Gang hinunter, um ein freies Abteil zu finden. Als sie eines fand, stieß sie die Tür auf und sah sich nach ihrer besten Freundin um.

„Dorcas!" rief sie einem großen, schlanken Mädchen mit langen braunen Harren zu. „Dorcas!"

Dorcas Meadowes schloss sich ihr an, ihren schweren Koffer hinter sich her schleppened.

„Hast du ein Abteil gefunden?" fragte sie, und ohne auf eine Antwort zu warten, stellte sie ihren Koffer in das Abteil und setzte sich hin.

„Ich muss zum Vertrauensschülerabteil, du weißt doch-" begann Lily unbehaglich, aber Dorcas schnitt ihr das Wort ab.

„Ja, geh schon, Schulsprecherin. Mach mich stolz", sagte sie und legte sich auf die Sitze.

Lily winkte ihr ein letztes Mal zu und ging. Auf ihrem Weg zum Vertrauensschülerabteil traf sie viele Leute, die sie kannte und viele von ihren Freunden. Als sie das Abteil betrat, wurde sie mit Applaus begrüßt. Lily war ziemlich beliebt, weil sie eine freundliche Person war, zu der man kommen konnte, wenn man Probleme hatte. Sie konnte jedoch auch sehr wütend werden, wenn man sie provozierte.

Der Schulsprecher war Benjy Fenwick, ein netter und lustiger Ravenclaw. Er und Lily waren bald damit fertig, den Vertrauensschülern Anweisungen zu geben. Sie verstanden sich gut, denn Benjy war der Cousin von Lilys Freundin Julie, die mit ihr in Gryffindor war. Zusammen liefen sie den Gang entlang.

„Dieses Jahr ist der Schulsprecher ein Ravenclaw und die Schulsprecherin eine Gryffindor", sagte Benjy. „Wir werden den Slytherins das Leben zur Hölle machen!"

„Benjy!" sagte Lily tadelnd. „Sie sind nicht alle schlechte Menschen!"

„Aber fast alle", murmelte er. Lily schüttelte den Kopf und grinste.

"Bis nachher, Benjy", sagte sie, „das hier ist mein Abteil. Aber lass die Slytherins in Ruhe!"

„Sicher", sagte er und grinste dabei blöde. Lily seufzte.

„Warum habe ich das Gefühl, dass du das nicht ernst meinst?" fragte sie.

Benjy grinste ihr ein letztes Mal zu und ging dann seine Freunde suchen.

„Lily! Lily!" Bevor sie sehen konnte, wer es war, wurde sie praktisch erwürgt von jemandem, der sie 'umarmte'.

„Julie?"

Julie grinste als sie Lily losließ und ihre langen, dunkelblonden Haare über die Schulter warf.

„Wie war dein Sommer?"

„Mal von der Tatsache abgesehen, das Petunia mich die ganze Zeit gequält und ihren blöden Freund mit zu uns nach Hause gebracht hat? Oh, es war klasse."

„Meine Ferien waren richtig cool. Wir waren in Frankreich und-"

„Ja, das ist toll", sagte Lily sarkastisch. „Deprimiere mich, indem du mir erzählst, wie toll deine Ferien waren, während ich zu Hause festsaß mit-"

Sie wurde von Dorcas unterbrochen, die schrie: „Kommt ihr jetzt endlich mal in das verdamme Abteil?"

Sie gingen in das Abteil, in dem noch zwei andere Freundinnen von ihr saßen, Sally und Helen aus Ravenclaw. Sally war Vertrauensschülerin, also hatte Lily sie schon im Vertrauensschülerabteil getroffen. Sie umarmte Helen und fragte: „Wie waren deine Ferien?"

Es war okay. Wir waren in Italien."

Sie verbrachten die ganze Zugfahrt damit, zu reden und Süßigkeiten zu essen. Als es draußen dunkel wurde, zogen sie ihre Schuluniformen an.

„Unsere kleine Lily ist also Schulsprecherin", sagte Sally und griff sich ans Herz.

„Mein Baby ist erwachsen!" rief Dorcas und presste Lily gegen ihre Brust.

„Dorcas, kann ich mein Gesicht jetzt bitte aus deinen Titten nehmen?" fragte Lily mit erstickter Stimme, als die anderen lachten.

„Sie will, dass ich sie loslasse", flüsterte Dorcas und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. „Mein Baby wird mich verlassen!"

Lily schnaubte. „Hör auf mit dem Scheiss, Dorky."

Sie lächelte erhaben als Dorcas versuchte, ihr gegen das Schienbein zu treten und verließ das Abteil, als der Zug anhielt.

„Oh, Lily", seufzte Julie, „weißt du, was mir gerade einfällt? Snape hat die Schule abgeschlossen!"

„Und?" fraget Helen mit erhobenen Augenbrauen.

„Er war der geilste Typ der Schule", sagte Lily. Sie grinste, als sie Helens angewidertes Gesicht sah.

„Ich werde solchen Liebeskummer habe, jetzt wo er weg ist", stöhnte Julie theatralisch.

„Ich nicht", sang Lily als die Mädchen zu den Kutschen hinüberliefen. „Ich habe schon einen neuen Liebhaber?"

„Wen, James Potter?" fragte Dorcas zynisch.

Lily sah sie wütend an, bevor sie grinste. „Nein, Professor Slughorn."

Die Mädchen brachen in Gelächter aus.

„Wisst ihr was?" sagte Lily, als sie mit Dorcas und Julie in einer Kutsche saß. „Ich glaube, dieses Jahr wird wirklich großartig sein."

„Warum?" fragte Julie.

Dorcas schnaubte. „Weil Potter weg ist."

James Potter war letztes Jahr der Schulsprecher gewesen. Bis zu seinem sechsten Schuljahr war er vernarrt in Lily gewesen, aber als sie seine Einladungen, mit ihm auszugehen, immer wieder abgelehnt hatte, hatte er angefangen, ihr Streiche zu spielen und sie zu verhexen. Als Schulsprecher hatte er das Recht gehabt, Strafarbeiten auszuteilen und so hatte er Lily bei jeder Möglichkeit Nachsitzen aufgedrückt. Glücklicherweise war Alice Daley, die Schulsprecherin, eine Freundin von Lily gewesen und ihr die meisten Strafarbeiten wieder vom Hals schaffen können. Was Potter dazu gebracht hatte, Lily noch mehr Streiche zu spielen.

„Na und, ich kann sie verstehen!" sagte Julie. „Dieser Penner hat ständig auf ihr herumgehackt!"

„Ohne einen Grund, möchte ich noch dazusagen", sagte Lily.

„Tja, wenn du ihm nur mal in die Eier getreten hättest", begann Dorcas, aber Lily unterbrach sie.

„Oh ja, Gewalt bringt richtig was!" schnappte sie sarkastisch.

„In diesem Fall vielleicht schon", antwortete Dorcas und spielte mit einer Haarsträhne.

„Ist ja auch egal", murmelte Lily. „Ich bin froh, dass er weg ist."

„Ich auch", stimmte Julie zu.

„Was? Ich mochte ihn auch nicht!" rief Dorcas aus als Lily und Julie sie anklagend ansahen.

XXX

„Zabini, Leanna!" rief Professor McGonagall. Ein kleines Mädchen mit schwarzen Locken nahm auf dem Stuhl Platz, die Angst auf ihrem Gesicht offensichtlich. Nach ein paar Sekunden schrie der Hut: „RAVENCLAW!"

Die Ravenclaws klatschten, als Professor McGonagall den Hut und den Stuhl wegtrug. Professor Dumbledore stand auf und ließ seinen Blick über die Schüler gleiten. Lily hatte sich ihre Schokoladenfroschkarten angesehen, aber als sie auf Dumbledore hochblickte, glitten sie ihr aus den Händen. Sie duckte sich unter den Tisch, um sie wieder einzusammeln.

„Willkommen zurück!" sagte Dumbledore. „Bevor wir mit unserem köstlichen Festmahl anfangen, habe ich ein paar Ankündigungen zu machen. Zuallererst: Der Schulsprecher dieses Jahr ist Benjy Fenwick aus Ravenclaw, und unsere Schulsprecherin ist Lily Evans aus Gryffindor."

Die Schüler fingen an zu klatschen.

„Lily!" zischte Dorcas. „Steh auf!"

Lily erschreckte und stieß sich den Kopf am Tisch an. Schnell tauchte sie unter dem Tisch hervor.

„Ich bin hier!" rief sie mit einem strahlenden Lächeln. Sie hörte, wie die anderen Schüler kicherten, während sie klatschten. Als sie einen Blick auf den Lehrertisch warf, sah sie, dass Professor McGonagall sie wütend anfunkelte. Doch Professor Dumbledore war ganz klar amüsiert. Sie strahlte ihn an, und er lächelte zurück.

Sie setzte sich wieder. Dumbledore redete weiter.

„Die zweite Sache", sagte er als Lily wieder unter den Tisch verschwand, um die Karten, die immer noch auf dem Boden lagen, aufzuheben, „ist dass unser alter Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Professor Lerby, seine Arbeit hier nicht weiterführen kann. Der neue Lehrer für Verteidigung ist-"

Seine restlichen Worte waren nicht mehr zu hören, denn alle Gryffindors, sowie die meisten Ravenclaws und Hufflepuffs hatten angefangen, wie wahnsinning zu klatschen und vor Begeisterung zu brüllen.

„Oh nein!" flüsterte Dorcas. „Lily, komm hoch, das musst du sehen, oh nein..."

„Was ist los?" sagte Lily, als sie sich wieder auf die Bank setzte und ihre Karten in die Tasche steckte.

„Der neue Lehrer!" sagte Dorcas.

Und als Lily sah, wer genau der neue Lehrer für Verteidigung war, war ihr entsetzter Schrei lauter als das Jubeln ihrer Hauskameraden.

„NEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!"

XXX

„Was soll ich jetzt machen? Was zum Teufel soll ich jetzt machen?" flüsterte Lily immer und immer wieder. Sie fühlte das starke Bedürfnis, ihren Kopf gegen die nächste Wand zu schlagen.

„Na ja, eigentlich kannst du nichts machen", sagte Dorcas pragmatisch. „Er ist dein Lehrer. Und wenn du irgendwas machst, wird er dir Nachsitzen für einen Monat geben."

„Ja, und dann musst du wahrscheinlich den Boden in den Kerkern mit einer Zahnbrüste putzen", fügte Julie hinzu.

„Toll", jammerte Lily. „Warum? Warum? Ich habe das größte Pech der Welt!"

„Warum so schlecht gelaunt, Evans?"

Lily drehte sich um. Hinter ihr stand der Grund für ihre ‚schlechte Laune', James Potter.

„Du weißt ganz genau, warum!"

Potter lächelte sie süffisant an. „Kläre mich bitte auf."

„Du bist nur nach Hogwarts zurückgekommen, um mich zu ärgern!"

Das war kindisch und Lily wusste es, aber es war ihr egal. Sie würde ein Jahr mit James Potter als ihrem Lehrer verbringen müssen. Lily war sich sicher, dass sie durch ihre UTZ-Prüfungen fallen würde, weil er ihr so viel Nachsitzen geben würde, dass sie keine Zeit zum Lernen hätte.

„Evans, denkst du wirklich, dass du der wichtigste Mensch der Welt bist?" sagte er gedehnt.

Lily war kurz davor, ihm Beschimpfungen ins Gesicht zu schreien, hielt sich aber davon ab. Er war jetzt ihr Lehrer, er konnte ihr das Leben zur Hölle machen. Nein, korrigierte sie sich, das hat er schon letztes Jahr. Jetzt kann er es noch schlimmer machen...

„Und, Evans", fuhr Potter mit gefährlich glänzenden Augen fort, „ich würde es vorziehen, wenn du mich mit ‚Sie' und ‚Professor Potter' ansprechen würdest. Ich bin dein Lehrer und damit eine Authoritätsperson."

Sie drehte sich auf der Ferse um und stürmte davon. Julie und Dorcas folgten ihr. James Potter stand da und starrte verwirrt auf ihren sich entfernenden Rücken. Normalerweise hätte sie ihr Temperament mit sich durchgehen lassen und ihn angeschrieen. Aber, dachte er grimmig, so wird es nicht bleiben. James Potter wusste genau, was er tun musste, um Lily Evans zum Explodieren zu bringen.


A/N: Danke für's Lesen, jetzt hinterlasst bitte eine Review!