You Cannot Escape Destiny

1. Kapitel: Erste Widerstände

„Harry,...er will dass ich Todesser werde!"

„...Oh mein Gott!" Harrys spürte, wie sein Herz unwillkürlich einen Takt schneller schlug. Seine schlimmste Befürchtung war also wahr geworden. Natürlich wollte Draco nicht Todesser werden, aber die Frage war, ob er stark genug war, sich seinem Vater zu widersetzen.

Der Gryffindor schloss kurz die Augen, als er sie wieder öffnete sah er, dass Tränen Dracos Wangen hinabliefen. Schweigend schloss er seine Arme um den zitternden Körper des Blonden. Es war besser, wenn er jetzt nichts sagte. Was gab es auch zu sagen, dass annährend tröstend gewesen wäre, in dieser Situation?

Viel wichtiger war es jetzt, dass er Draco zeigte, dass er immer für ihn da sein würde, dass er ihn nie alleine ließe, egal was passieren würde und genau das drückte diese Umarmung aus.

Und Draco genoss es, einfach nur die Wärme und Nähe des anderen zu spüren, des Menschen, den er so sehr liebt und der ihn so sehr liebte und immer bei ihm sein würde.

Eine ganze Weile standen sie so da, still einander umschlungen.

Harry spürte wie seine Schulter feucht wurde, von den Tränen die auf seinen Umhang tropften und er selbst konnte sie auch kaum mehr zurückhalten.

Langsam wurde Draco ruhiger, hörte auf zu zittern und sah Harry in die Augen.

„Er will, dass ich in den Weihnachtsferien nach Hause fahre, damit wir alles vorbereiten können!"

-

Harry saß im Gryffindor-Gemeinschaftsraum und starrte vor sich hin in die Leere.

Draco...Wenn ihn nicht alles täuschte musste er inzwischen schon zu Hause angekommen sein.

Ein lauter Seufzer fuhr ihm über die Lippen und ließ Ron und Seamus, die gerade Schach spielten, überrascht aufblicken.

„Hey Harry, Draco ist gerade erst 'ne paar Stunden weg..." kopfschüttelnd sah Ron seinen Freund an. „Willst du nicht lieber mit uns ne Runde 'Snape explodiert' spielen, anstatt ihm nachzutrauern? Komm schon, das lenkt dich ab!"

Ja klar, während Draco mit seinem Vater zu kämpfen hat, sitze ich hier und spiele vergnügt eine Runde Snape explodiert'… das ist jetzt wirklich genau das Richtige... dachte Harry deprimiert.

Was er sich jedoch nicht anmerken lassen wollte, schließlich hatten seine Freunde in letzter Zeit genug Sorgen wegen ihm gehabt, also musste er sie nicht schon wieder mit einem neuen Problem belasten. Und die beste Methode der ewigen Fragerei aus dem Weg zu gehen, war immer noch so zu tun als wäre alles in bester Ordnung, (auch wenn das meistens doch nicht funktionierte...) also sagte er mit leicht grimmigem Unterton: „Gut, obwohl mir ein 'Lucius explodiert' noch besser gefallen würde!"

Ron grinste belustigt. „Wir können es gerne umtaufen, wenn du dann mitspielst!"

Harry musste leicht lachen und erhob sich dann von seinem Sessel um sich an den Tisch zu Seamus und Ron zu begeben.

Wahrscheinlich hat er gar nicht so Unrecht und ein bisschen Ablenkung würde mir in der Tat gut tun.

Harry ließ sich auf den freien Stuhl neben Ron fallen, während Seamus die Karten zu mischen begann.

Dracos Augen starrten in die einskalten seines Vaters, in Gedanken aber sah er Harry vor sich, sah seine grünen Augen, die ihm den Mut gaben stark zu bleiben und nicht aufzugeben, so wie er es dem Gryffindor versprochen hatte.

„Nein Vater, ich kann nicht!"

Lucius stand da, mehr als überrascht, man könnte fast sagen schockiert, über diese doch sehr ungewöhnliche Reaktion seines Sohnes und schien einen Moment lang total aus dem Konzept gebracht.

„Wie bitte? Was sagtest du?" fragte er mit fast schon schneidendem Ton in der Stimme.

„Ich sagte: Nein! Ich werde kein Todesser! Ich werde nicht auf die dunkle Seite gehen!"

Immer noch hielt Draco dem Blick seines Vaters stand. Er konnte sich nicht erinnern ihm jemals widersprochen zu haben. Er war sich nicht sicher gewesen, ob er es überhaupt schaffen würde, umso stärker fühlte er sich jetzt als er es getan hatte. Es gab ihm ein, wenn auch schwaches, Gefühl der Sicherheit. Sein Vater jedoch schien erstmals zutiefst verwirrt von dem eigenartigen Verhalten von Draco. Hatte er nicht immer Interesse an allem gezeigt, was zur Dunklen Seite gehörte, oder hatte er sich das nur eingebildet? Für einen kuren Augenblick schien Lucius verunsichert und an seiner Fähigkeit als Vater zu zweifeln. Doch dieser Gedanke war wohl eher wie ein Lufthauch und streifte ihn nur kurz, wurde unterdrückt von all den anderen Gedanken, die sich nun in seinem Kopf breit machten. Enttäuschung, Unverständnis, aber vor allem Wut.

Arrogant blickte er auf seine Sohn hinab und meinte bestimmend: „Seit deiner Geburt steht fest, dass du Todesser wirst!"

Ganz so leicht ließ Draco sich jedoch nicht unterkriegen. „Nun bin ich aber alt genug meine Entscheidungen selbst zu treffen und ich entscheide mich dagegen!"

„Ich bin dein Vater, ich entscheide wann du alt genug bist! Du wirst dich meinem Willen beugen müssen!" sagte Lucius und musterte Draco spöttisch, seine Augen zu Schlitzen verengt.

„Nein, niemals!" diese Worte waren mehr spontan herausgebrüllt als gut überlegt gewesen und Draco musste bitter dafür bezahlen. Mit einer schnellen Handbewegung gab Lucius seinem Sohn eine schallende Ohrfeige.

„Wage es ja nicht, mir noch einmal zu widersprechen! Du wurdest geboren um dem dunklen Lord zu dienen, und genau das wirst du tun!".

Dracos Augen flackerten. Sein Körper fing wieder an zu zittern. Er hielt eine Hand auf seine Wange gepresst, die unter dem Schmerz brannte. Er versuchte sich wieder darauf zu konzentrieren sich Harrys Stimme in Erinnerung zu rufen.

„D…d….du kannst mich nicht d…d…dazu zwingen!"

Jeglicher Spott war aus den Augen seines Vaters verschwunden, hasserfüllt sahen sie Draco an. Er packte ihn am Kragen und erwiderte: „Oh doch! Ich kann!"

Kaum waren die Worte ausgesprochen und Lucius verschwunden sackte Draco auf dem Boden zusammen. „Harry!" flüsterte er und ein paar Tränen bahnten sich ihren Weg über sein Gesicht.

"Haaaaarry, du bist dran!" Ron wedelte wild mit seiner Hand vor dem Gesicht des Schwarzhaarigen herum.

„Oh, Sorry…"

„Willst du mir nicht endlich erklären, was los ist? Es ist mehr, als das du ihn nur vermisst, oder etwa nicht?"

„Hm..."

„War das ein ja oder ein nein?"

„Ron! Bitte! Es tut mir Leid, dass ich das sagen muss, aber es geht dich wirklich nichts an. Es hat auch nichts mit unserer Beziehung zu tun. Ich glaube nicht, dass er will, dass ich es noch irgendjemandem erzähle. Es ist seine Privatsache, verstehst du?"

Ron sah einen Moment lang etwas irritiert aus, dann nickte er. „Gut! Aber du musst mir versprechen, dass du nicht die ganze Zeit so deprimiert durch die Gegend läufst! Erstens kannst du ihm damit sowieso nicht helfen und zweitens verbreitest du damit schlechte Stimmung und gibst einem das Gefühl dich fragen zu müssen, was los ist und da du ohnehin nicht antwortest, hat man dann wiederum das Gefühl das du einem nicht vertraust und..."

„Ok, Ok, schon gut ich habe verstanden, ich tue mein Bestes Ok!" Harry grinste wirkte nun etwas gelassener.

„Hi Leute, na was macht ihr!" Hermione kam zu ihrem Tisch und blickte unternehmungslustig in die Runde.

„Lucius explodiert spielen!" sagte Seamus grinsend mit seinen Karten wedelnd.

„Lucius?" fragend sah ihn Hermione an.

„War Harry's Idee! Er scheint nicht besonders gut auf ihn zu sprechen zu sein!"

Hermione wand sich erwartungsvoll zu Harry.

„Was? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dir sage, warum ich Lucius hasse! Er ist Todesser!"

„Und er ist der Vater von Draco!" fügte sie grinsend hinzu.

„Na und? Das heißt noch lange nicht, dass ich ihn lieben muss!" erwiderte Harry fast schon aggressiv. „Draco ist auch nicht gerade begeistert von ihm, obwohl er sein Vater ist!"

Hermione hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut, das wollte ich damit auch gar nicht sagen, ich dachte eher, dass du uns endlich mal erzählst, warum Draco nicht nach Hause wollte. Ganz offensichtlich scheint es ja was mit Lucius zu tun zu haben!" meinte sie ernst.

Harry unterdrückte einen Seufzer und schwieg.

„Hat Draco vor, es seinem Vater zu beichten? Das mit euch meine ich?" hackte Hermione vorsichtig nach.

„Hör zu, ich habe es Ron schon gesagt: Es hat nichts mit mir zu tun und ich kann es euch nicht sagen, tut mir Leid!"

Draco erhob sich langsam und verließ ebenfalls den Raum. Er wollte gerade die Treppe hochsteigen, als seine Mutter ihn erblickte.

„Draco, was ist los?"

Draco biss sich auf die Lippen und drehte seinen Kopf zur Seite, damit Narzissa sein Gesicht nicht sehen konnte. „Nichts Mutter, ich habe nur... Ich werde jetzt meine Hausaufgaben machen gehen..."

„Du weißt, dass du mit mir reden kannst!"

„Natürlich! Danke, aber mir geht es wirklich gut!" er nickte kurz und fing an die Treppe nach oben zu steigen.

Draco wusste schon lange, dass er mit seinen Eltern nicht reden konnte. Narzissa würde wegen jeder Kleinigkeit, die ihr anvertraut wurde zu ihrem Mann rennen. Sie war nach all den Jahren immer noch der Meinung, dass er ein guter Vater war, ebenso wie ein guter Ehemann.

Egal wie hart oder ungerecht er sie behandelte, wenn sie sich ihm nur einmal widersetze, sie schien nie an ihm zu zweifeln.

Nazissa war schwach, eine schwache, verängstigte Ehefrau, die sich von ihrem Mann gnadenlos unterdrücken ließ. Sie schien wie geschaffen für Lucius, sie stellte keine Fragen, wenn er zu spät nach Hause kam, mischte sich nie in seine Geschäfte ein und war gerade schön genug, um die richtige Sorte von reinblütigen Kindern zu zeugen.

Nun ja, sie hatten ja nur einen Sohn...

Und das reichte nach Lucius Meinung auch völlig aus, ein Erbe, der das Blut der Malfoys erhielt war genug. Ein Haus voller kleiner Quälgeister würde ihn schließlich von seiner Arbeit abhalten...

Überhaupt war die ganze Ehe mit Narzissa nur reine Formsache. Was Lucius hinter dem Rücken seiner Frau trieb, schien jedoch wirklich jeder zu wissen, außer ihr selbst...

Nein wirklich, eigentlich konnte einem Narzissa direkt Leid tun mit ihrer Ahnungslosigkeit und ihrer unglaublichen (Ehr)Furch vor ihrem Mann...

„Ähm…habt ihr was dagegen, wenn ich euch kurz allein lasse? Muss mal an die frische Luft?" Ohne die Antwort der Drei abzuwarten schob Harry seinen Stuhl nach hinten und erhob sich.

„Nein, geht klar!" meinte Ron und Hermione nickte zustimmend. „Aber... möchtest du vielleicht, dass wir mitkommen?" fügte sie fragend hinzu.

„Nein, spielt ihr ruhig weiter!"

„Ach, es wird langsam langweilig! Ich glaub ich werd dann auch mal gehn... Fred und George suchen... bis später!" Seamus stand ebenfalls auf und Harry wollte sich schon umdrehen, als Hermione ihn festhielt. Ihr Blick sagte alles.

Harry seufze und meinte schließlich nachgiebig: „Ok, ich weiß es hat ja doch kein Wert! Ich sag's euch! Aber nicht hier, kommt mit!"

Die drei liefen nach draußen und Harry atmete kurz tief durch bevor er zu erzählen begann:

„Kurz vor den Ferien hat Draco einen Brief von seinem Vater gekriegt, in dem stand,...dass er Todesser werden soll!" sagte Harry und sah sie zwei Gryffindors gespannt an.

Hermione schnappte laut nach Luft, Ron schien jedoch weniger überrascht.

„In den Ferien sollte alles vorbereitet werden, deshalb musste Draco auch nach Hause fahren. Er hat mir versprochen zu schreiben und mich auf dem laufenden zu halten…" Harry machte eine Pause und strich sich einige Strähnen seines schwarzen Haares aus der Stirn.. „...außerdem hat er mir noch versprochen... es nicht zu tun, er wird sich seinem Vater widersetzen!"

„Hör mal Harry, ich weiß, dass das sicher nicht einfach für euch ist…" fing Ron an

„...,aber mit so was hättet ihr rechnen müssen, als ihr euch entschlossen habt..."

„Ja natürlich, das war mir auch klar, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so plötzlich kommen würde..." erwiderte Harry tonlos.

„Voldemort hat dieses Jahr bisher noch keinen Anschlag verübt, was meinst du wie lange es dauern wird bis er wieder zuschlägt? Und dann soll Draco unter ihnen sein..."

„Gibt es denn keine andere Möglichkeit...? Er könnte doch Spion werden, wie Snape?" schlug Hermione vor.

„Das ist erstens sehr gefährlich und zweitens wollte Draco ihn nicht fragen, weil die zwei sich gerade etwas zerstritten haben!"

Hermione seufze auf und schaute Harry nachdenklich an.

„Es wäre allerdings eine Notlösung! Wir können nur hoffen, dass Draco es schafft sich Lucius zu widersetzen ohne dass dieser ihm allzu schlimme Schmerzen zufügt!" meinte Harry und starrte an den zwei vorbei zum See hinüber, während er die Arme etwas enger um den Körper schlang.

„Mann, ist das kalt!"

Hermione löste ihren Blick von dem Schwarzhaarigen und nickte leicht.

„Aber würde Lucius seinem eigenen Sohn etwas antun?"

Einen Weile standen sie schweigend nebeneinander bis Ron schließlich sagte: „Kommt lasst uns reingehen, oder wollt ihr hier draußen noch erfrieren?"

Draco saß an seinem Schreibtisch, die Ellenbogen auf die Tischplatte gestemmt, den Kopf mit den Armen gestützt und in einer Hand den Federhalter, als ein leises Klopfen ihn auffahren ließ.

„H...Herein?" sagte er zögerlich und löste sich aus seiner Position.

Ein Hauself öffnete vorsichtig die Tür und trat mit einer leichten Verbeugung in das Zimmer.

„Ihr Vater lässt Sie rufen!" verkündete er sogleich.

Verwundert zog Draco eine Augenbraue hoch, dann verengten sich seine Augen zu Schlitzen.

„Aus welchem Grund?" fragte er und versuchte dabei so sachlich wie möglich zu klingen.

„Tut mir Leid Sir, dass kann ich nicht sagen, aber er bittet Sie sofort in seinem Arbeitszimmer zu erscheinen!"

Draco wandte seinen Kopf von der Tür ab und richtete seinen Blick wieder auf das immer noch unbeschriebene Blatt Pergament, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag, während er die Feder nervös hin und herwippen ließ.

„Gut, sag ihm ich komme gleich!" erwiderte der schließlich mit einem unterdrückten Seufzen ohne den Elf anzusehen.

Dieser verließ den Raum mit einer ebenso untergebenen Verbeugung, wie er ihn betreten hatte. Draco hörte wie er die Tür leise schloss und mit kleinen tippeligen Schritten davonging.

Mit einem leisen Fluchen knallte er den Federhalter unsanft aufs Pergament, dessen Tinte augenblicklich eine tiefblaue Lache darauf hinterließ.

Einen Moment lang starrte der Blonde in den dunklen Tintenfleck auf dem weiß-gelben Pergamentbogen, dann erhob er sich langsam.

Was zum Teufel wollte sein Vater jetzt schon wieder von ihm?

Draco klopfte kurz an die Tür des Arbeitszimmers und hörte Lucius raue Stimme ein barsches „Herein!" rufen, worauf er entschlossen eintrat.

Dann stellte er sich vor den großen Schreibtisch und richtete seinen Blick nach vorne in den unteren Viertel des Raumes. Er konnte und wollte seinem Vater jetzt nicht direkt in die Augen sehen, vor allem nicht, wenn er ihm standhalten musste.

„Du hast mich rufen lassen?"

„Ja, setz dich doch!" meinte Lucius mit schmeichelnd freundlicher Stimme, hinter der sich wohl nichts weiter als Falschheit verbarg, wie Draco vermutete.

Stumm ließ sich der Kleinere auf einen Stuhl sinken und sah einen Vater abwartend an.

Dieser ließ sich noch einen Moment Zeit um irgendwelche Papiere auf seinem Schreibtisch zu ordnen, dann hob er schließlich wieder den Kopf und lächelte Draco an.

„Ich habe soeben eine Nachricht vom Dunklen Lord erhalten. Das Datum für die Zeremonie steht fest!"

„Welche Zeremonie?" fuhr Draco überrascht dazwischen.

„Unterbrich mich nicht!" donnerte Lucius, wandte sich von Draco ab und erklärte: „Die Zeremonie ist deine Einweihung in den Kreis der Anhänger des Lords..."

Todesser, schoss es Draco durch den Kopf. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig davon abhalten laut zu protestieren, doch sein Blick verriet deutlich was er davon hielt.

Lucius schien es bemerkt zu haben, denn während er aufstand fuhr er mit etwas schneidenderer Stimme fort. "…,doch davor werden wir natürlich noch einige Vorbereitungen treffen müssen, wie bereits angekündigt. Vor allem werden wir deine Kenntnisse in den unverzeihlichen Flüchen auffrischen müssen und du wirst den 3. und schlimmsten aller Flüche lernen!" Lucius Augen schienen einen Moment lang lustvoll aufzublitzen, als er das sagte.

„Ich. Werde. Niemanden. Töten!" stieß Draco wütend hervor. Er konnte nicht anders, als seinem Vater dabei wieder direkt ins Gesicht zu sehen, wie um den Protest zu stärken.

Einen Moment lang herrschte Stille. Unerträglich. Spannungsgeladen. Die Ruhe vor dem Sturm?

Doch der Sturm blieb aus, zumindest vorerst. Lucius wandte sich von dem Jüngeren ab und sah aus dem Fenster, wobei er den Kopf etwas nach oben reckte.

„Morgen werden wir anfangen!" verkündete er ohne weiter auf Dracos Aussage einzugehen.

Draco schluckte und sagte nichts.

Am Abend saß Harry gelangweilt auf seinem Bett und sah aus dem Fester, wo die untergehende Sonne den Abendhimmel bereits rot färbte.

Er lächelte leicht bei dem Gedanken, wie er Draco das erste Mal geküsst hatte. Da unten war es gewesen, genau da unten im Gras war er gelegen, welches noch feucht gewesen war, weil es gerade geregnet hatte.

Rückblick

„Nein, nicht reden, bitte nicht reden!" Draco beugte sich über den Schwarzhaarigen. Sein Atem streifte Harrys Gesicht. Seine Lippen berührten die des Gryffindors, erst vorsichtig ganz sacht und zögerlich. Doch als er keinen Widerstand spürte, bestimmter und mit mehr Intensivität.

Harry war im ersten Augenblick so überrascht, dass er nicht anders konnte als sich alles gefallen zu lassen. Er schloss die Augen und genoss diesen einen Kuss von dem er immer noch glaubte er sei nicht real. Erst als Dracos Lippen sich von seinen lösten und er das Gesicht des Anderen vor sich sah und dessen Stimme hörte, begann er langsam zu realisieren.

„Harry, ich wollte dich nicht verletzen! Das wollte ich nie. Seit ich dich zum ersten Mal getroffen hatte, hast du mich gefesselt, in deinen Bann gezogen. Doch als du meine Freundschaft abgelehnt hast, wusste ich nicht wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte, also hab ich versucht mich zu rächen! Was mir scheinbar auch gelungen ist!" Draco blickte zu Boden. „Ich bin ein Malfoy! Ich darf keine Gefühle zeigen! Ich muss meiner Familie treu sein! Das ist es was mein Vater mich immer lehrte!

Ich glaube, nun weiß ich, dass es falsch ist..." Draco holte tief Luft. „Harry, es tut mir Leid!"

Harry sah ihn mit großen Augen an. Er blinzelte leicht verwirrt und fragte dann etwas unbeholfen: „Heißt das... heißt das du hast auch...diese Gefühle?"

„Ja Harry, ich liebe dich!"

Rückblick Ende

Harry seufze schwer und drehte sich vom Fenster weg.

Ich sollte mir wirklich nicht so viele Gedanken machen, er wird mir bestimmt morgen schreiben, wahrscheinlich hatte er heute zu viel zu tun... Und es geht ihm auch sicherlich gut… noch zumindest und vielleicht hat Hermione ja auch Recht und Lucius tut ihm nichts...