Rons schmutzigste Gedanken Teil 1
(Für meine Freundin Viktoria die mir gelehrt hat, Mist zu schreiben)
„Hey, hier ist der Anschluss von Hermine Granger. Ich bin leider momentan nicht zu Hause bitte hinterlassen sie mir eine Nachricht nach dem Piepton.
……PIEP"
Enttäuscht knallte Ron sein Handy auf den Tisch. Funken flogen. Das Mobiltelefon war kaputt. Mist. Jetzt brauchte er schon wieder ein Neues.
Rasch eilte er in die Küche. Er hob den Hörer des Festnetztelefones ab. Wählte Hermines Nummer. Schon dass sechsundzwanzigste Mal heute. Insgesamt hatte er schon über 100 mal versucht sie dieses Wochenende zu erreichen. Was machte sie nur immer? Wo war sie unterwegs?
Diesmal würde er ihr auf den AB sprechen. Ron war nervös. Er schwitzte. Seine Hände waren feucht als er den Hörer an sein rechtes Ohr hielt.
Erst eine halbe Minute das gleichmäßige Tuten. Mist. Noch immer war Hermine weg. Mist. Also würde er ihr etwas auf Band sprechen. Mist.
Nun wieder Hermines Stimme. So zart, sanft. Ihre Stimme…das war es worin sich Ron verliebt hatte.
PIEP.
„Hi Hermine, äh hier ist Ron. Ruf mich doch … mal zurück wenn du zu Hause bist. Wir könnten, ähh ja mal was unternehmen. Zu zweit oder so. Na dann tschüss!"
Er legte auf. Mist. Hätte er doch nicht so blöd herumgeredet. Einfach klar und deutlich gesagt was er will. Mist. Was mochte sie jetzt wohl wieder von ihm denken? Sicher nicht das Beste…
Plötzlich läutete das Telefon. erschrocken fuhr Ron zusammen. Mist. Wie sah er aus? Sein haar war schon wieder ganz zerstrubbelt. Da fiel ihm ein dass ihn Hermine durchs Telefon gar nicht sehen konnte.
Er eilte zum Telefon.
„Hi ähh hier ist Ron!"
„Hey Ron, ich bin's. Wir könnten heute Abend ins Muggelkino. Was hältst du davon?"
„Ja klar, freu mich schon"
Ron legte auf. Verdammt. Mist. Dass hätte er nicht sagen sollen, dass mit dem „freu mich schon". Das klang so verliebt. Mist. Er war ja in Hermine verliebt. Das war es ja. Den ganzen Sommer plagten ihn die Gefühle schon. Wie schlimm würde es erst im neuen Schuljahr werden? Wenn er sie tagtäglich sah? Ständig? Mist.
Hermine wollte sich nichts von ihm. Oder doch? Ron schau dich doch mal an, sagte er zu sich selbst. Das rote Haar. Zerstrubbelt. Fettig. Ungekämmt. Ungepflegt sehe ich aus, sagte er sich. Hier ein Pickel auf der Stirn und da noch einer. Unzählbar.
Unzählbar viele. Sicher waren es über 100. Und dann die Augenbrauen. Morgen waren sie wahrscheinlich zusammengewachsen. Hermine konnte ihn gar nicht mögen. Sein Aussehen. Sein Charakter. So tollpatschig wie er war. Mist. So chaotisch. Seine Familie, Fred, George. Percy sah aus wie ein zusammengefahrenes Wiesel. Mist. Da konnte er ja nicht besser aussehen. Seine Mutter, übergewichtig, der Vater, untergewichtig. Er schlecht gebaut, unmuskulös, ein schlapper Haufen Knochen. Mist. Unförmig. Das beschrieb ihn am besten.
Das Piepsen seiner Armbanduhr erinnerte ihn an das Treffen mit Hermine.
Schnell rannte er die Treppe hoch in sein Zimmer. Das übliche Chaos empfing ihn. Verzweiflung. Mist. Er fand kein sauberes Kleidungsstück. Keines. KEINES. Kein einziges. Mist. In Freds Zimmer kramte er ein T-Shirt hervor.Gelb. Nein das stand ihm nicht. Dann ein schwarzes mit der Aufschrift „Rebell". Mist. Ein Ketchupfleck. Typisch für seine Familie. Das nächste war rot und einfarbig. Gut. Das rote war okay.
Er zog sich in sein Zimmer zurück. Schmierte sich Gel in die Haare. Umrahmte sich die Augen mit dem schwarzen Kajal seiner Schwester Ginny. Nun sah er aus wie der Leadsänger von Tokio Hotel. Mist.
Er wischte sich den Kajal wieder ab. Grufti-mäßig. So sah er jetzt aus. Abschminkcreme.
Das Zimmer seiner Mutter, dort fand er eine.
Nun sah er wieder menschlich aus. Mist. Sah genauso blöd aus.
Egal. Er hatte nur noch 5 Minuten bis zum Treffen mit Hermine.
Da klingelte es bereits an der Haustür. Hermine sah atemberaubend aus. Umwerfend. Herausragend. Wunderbar. Einzigartig. Unmenschlich.
Mist. Neben ihr sehe ich aus wie ein Frosch, dachte Ron.
„Hi" sagte Hermine. „Komm lass uns gehen. Der Film fängt gleich an"
In London betraten sie das Muggelkino.
30 Minuten lang lief der Streifen an ihnen vorbei. Mist. Das lief ja vollkommen schief. Er konnte seinen Arm nicht um sie legen. Mist.
Er versuchte sie zu küssen. Hermine schubste ihn auf den Boden. Mist. Das hätte er nicht tun sollen. Sie gab ihm eine Ohrfeige.
An ihrer Wange sah man noch die Sabberspuren die Ron hinterlassen hatte. Ekel spiegelte sich in ihren Augen wieder.
Mist.
Mist.
Mist.
Mist.
Zornig schlug Hermine auf ihn ein. eine Ohrfeige. Und noch eine. Was sollten seine Eltern denken. Ein Mädchen hatte ihn verprügelt weil er versucht hatte sie zu küssen.
Mist.
Das letzte was er dachte bevor er nur noch rot sah weil das Blut, sein eigenes Blut vor ihm, ihm das Bewusstsein nahm, war „MIST".
