Alice POV
„ Ich liebe dich, Alice!" flüsterte Jasper leise in mein Ohr, während ich ihn mit meinen Augen betrachtete und meine Hände seine Haare durchfuhren. Wir saßen beide in unserem Zimmer, die anderen waren wahrscheinlich jagen, ich wusste es nicht, um ehrlich zu sein, war es mir egal, denn jetzt waren wir beide alleine und konnten endlich wieder das tun, ohne von irgendjemanden gestört zu werden. Eigentlich saß nur ich, Jasper lag auf dem Bett und ich auf ihm. Ich grinste und drückte meine Lippen auf seine, nur um ihm einen Kuss zu rauben, den er mir nur zu gerne gab. Er hatte wohl auch keine andere Wahl, ohne Hände war es wahrscheinlich schwer mir diesen Wunsch abzuschlagen, diese waren nämlich am Bettgestell gefesselt. Hätte er meine Gefühle letztens nicht so stark beeinflusst, würde er jetzt nicht hier liegen und er könnte sich frei bewegen, aber so? Das war einfach nur gemein, er hatte mit Emmett gewettet und anscheinend verloren, und Emmett hatte doch tatsächlich von ihm verlangt, dass er mich während des Unterrichts erregte mithilfe seiner Gabe. Emmett wollte wissen, was ich tun würde, wenn Jasper nicht in der Nähe war und ich es kaum mehr aushielt. Dieses Monster! Ihn musste ich mir auch noch vorknöpfen, aber jetzt war erstmal Jasper an der Reihe.
„ Hey, Süße, willst du mich nicht langsam wieder freilassen?" bat Jasper mich flehend. Ich legte meinen Kopf schief und fuhr mit meinen Händen über seinen muskulösen Oberkörper.
Ich grinste und antwortete:" Nein, Strafe muss sein."
„ Es tut mir Leid, ich..."
Mit einem Finger hielt ich ihm den Mund zu und flüsterte:" Das weiß ich doch schon, aber ich musste leiden, und das nur deinetwegen, also wirst du jetzt genauso stark wie ich leiden." Ich beugte meinen Kopf und küsste seinen Oberkörper. „ Wenn nicht sogar stärker." Jasper zitterte, als ich mit meiner Zunge über seine Haut strich und sanft an der Stelle saugte. Ich wusste genau, das es ihm nichts ausmachte gefesselt zu sein, aber er wollte mich unbedingt berühren, und das quälte ihn, das war mir klar.
Flashback Anfang
Das in der Schule war mehr als peinlich gewesen, diese Erregung hat mich ganz plötzlich getroffen und ich hatte mich schnell aufgerichtet und versucht, die Gefühle zu unterdrücken. Edward fragte mich leise, sodass nur ich es hören konnte, was los war, aber ich musste mich stark konzentrieren, um nicht über irgendjemanden herzufallen. Das Gefühl verstärkte sich sekündlich, und ich konnte nicht aus dem Klassenzimmer rennen . Ich hatte Emmett hinter mir kichern gehört, aber erst später wieder daran gedacht, es gab nämlich gerade ein ganz anderes Problem, um das ich mich kümmern musste. Mein Körper hatte ein Eigenleben entwickelt und ich stand vorsichtig auf, um aus dem Raum zu rennen, ich musste mich stark konzentrieren, dass ich mich nicht zu schnell bewegte, schließlich waren auch Menschen in dem Raum. Zum allerersten Mal verfluchte ich es, dass Menschen nicht wussten, was wir waren und ich meine Kräfte nicht einsetzen konnte, wann ich es wollte. Mein Bauch krampfte sich zusammen, was mehr als unangenehm war, denn ich sah, wie sich Edward seinen Kopf hielt, meine Gedanken waren wahrscheinlich auch nicht gerade rosig.
„ Wo wollen Sie hin, Ms Cullen?" fragte mich unser Physiklehrer, aber ich antwortete nicht und drehte mich eine Spur zu schnell um, denn ich hörte Edward warnend und dennoch sehr leise knurren. Ich spürte die verwirrten Blicke auf mir, die ich geflissentlich ignorierte, und fühlte wohlige Schauer durch meinen Körper fließen. So schnell wie ein Mensch rannte ich aus dem Klassenzimmer und lehnte mich draußen an die Wand, die ich langsam herunterrutschte. Mein Bauch wollte explodieren, und unabsichtlich beschleunigte sich mein Atem. Ich sah lauter lustige Farben vor meinen Augen tanzen, doch ich wusste, dass kein Mensch in der Nähe war. Ganz weit im Hintergrund hörte ich unseren Physiklehrer, der Edward dazu aufforderte, nach mir zu sehen, aber Edward wollte nicht so recht, was ich ihm nicht verübeln konnte.
„ Alice, es tut mir Leid." Plötzlich fühlte ich vertraute Arme, die mich umschlossen und die Gefühle verschwanden, sodass sich mein Körper wieder entspannen konnte. Erleichtert atmete ich ein und Jaspers Geruch umhüllte mich. Sanft hob mich Jasper wieder auf meine Beine und ich klammerte mich an ihm fest. Doch dann fiel mir ein, wem ich das zu verdanken hatte, und löste mich von ihm.
„ Was war das?" fragte ich ihn bedrohlich ruhig, und er zuckte zusammen.
„ Hab eine Wette verloren." gab er dann nach einiger Zeit Schweigen zu. Ich hörte, wie das Klassenzimmer aufging und flüsterte:" Wir reden zu Hause weiter!" Bevor ich mich umdrehte und meine Sachen holte. Jeder einzelne Schüler starrte mir verwundert hinterher, und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
Flashback Ende
Nun ja, geredet hatten wir schon, und jetzt wollte ich es ihm heimzahlen. Ich verteilte sanfte Küsse auf seinem Oberkörper und strich mit meinen Händen über seine Haut. Theoretisch könnte sich Jasper leicht befreien, doch er würde es nicht tun, allein schon, weil ich das nicht akzeptieren würde. Kurz richtete ich mich auf und zog mir mein T-Shirt über den Kopf und ich hörte ihn aufkeuchen, als er meinen BH sehen konnte. Ich wusste ganz genau, dass er auf Spitzen und Schnüre stand, aber jetzt konnte er es nicht öffnen. Ich grinste ihn an, als ich eine Schnur nahm und daran zog, bis sie sich schließlich löste. Jaspers Erregung drückte gegen meinen Körper, und ich sah, wie er gegen sich kämpfte, um sich nicht loszureißen. Das konnte noch interessant werden!
„ Alice, du treibst mich an den Rand des Wahnsinns!"
„ Ich weiß." antwortete ich schlicht und sah in seine dunklen Augen, die mich innerlich auszogen. Langsam machte ich weiter, entfernte aber nur so viele Schnüre, dass der BH mich noch immer verdeckte. Diabolisch grinste ich Jasper an, und er beobachtete mich gebannt. Ich sah Verzweiflung in seinen Augen aufblitzen, als er erkannte, dass ich den BH nicht weiter öffnen würde. Ich kniete mich ein bisschen hin und zog mir die Hose aus. Dann kümmerte ich mich wieder um ihn und legte meine Lippen auf seinen Hals. Ich saugte daran und hörte, wie Jasper aufstöhnte, weil er sich nicht bewegen konnte.
„ Alice!" seufzte er frustriert und erregt, als meine Lippen seine fanden und sich aufeinander bewegten. Ich musste kurz gegen mich selbst kämpfen, bevor ich mich von ihm löste.
„ Also, Jasper Whitlock, Sie sehen, wie immer, unglaublich heiß aus, aber was genau tut Ihnen Leid?" Ich sah, wie Jaspers Augen bei dem Wort 'heiß' aufblitzten und erkannte sofort meinen Fehler. Ich hatte zugegeben, dass er mich erregte, obwohl... Er musste das wohl wissen, er war der Empath, nicht ich! Schon fühlte ich, wie sich mein Bauch verkrampfte und meine Finger krallten sich zusammen. Oh nein, so leicht würde ich mich nicht geschlagen geben! Wohlweislich sprang ich zurück und lehnte mich ein paar Meter von ihm entfernt an die Wand. Schweratmend stand ich da, aber meine Gefühle beruhigten sich wieder.
„ Alice." lockte seine Stimme und seine Augen zogen mich in seinen Bann.
Ich atmete kurz durch und fragte dann noch einmal:" Also, ich warte. Was tut Ihnen Leid?" Langsam ging ich wieder auf ihn zu, mein Körper sehnte sich nach seiner Nähe, und siegesgewiss sah mir Jasper entgegen. Sofort stoppte ich und blieb wartend stehen, doch mein Körper dachte da anders. Ich duckte mich und sprang dann leicht auf das Bett. Sofort kniete ich mich wieder über Jasper, und meine Hände suchten seine, die ja angekettet waren.
„ Mir tut es Leid, dass ich Sie, Mrs. Brandon, beeinflusst habe, und Sie damit in den Wahnsinn getrieben habe!"
„ Entschuldigung angenommen." flüsterte ich und löste mit einem Ruck seine Hand, die sich sofort auf meinen Rücken legte. Er drückte mich an sich, und drehte uns, sodass ich unter ihm lag. Seine Lippen lagen auf meinen und raubten mir den Verstand, als er seine lange Zunge zwischen sie schob und meine massierte. Seine Hände suchten sofort meinen BH und lösten die letzten Schnüre, bis er ihn achtlos wegwarf. Ich drückte mich an ihn und er keuchte, als sich meine Brustwarzen an seiner Haut aufstellten. Seine Hand legte sich auf meinen Bauch und strich darüber, was mich total erregte. Er fühlte wahrscheinlich meinen Gefühlsumschwung, denn er grinste an meinen Lippen. Plötzlich hörte ich, wie die Haustür geöffnet wurde. Abrupt löste sich Jasper von mir und drehte sich um, als jemand unsere Zimmertür aufstiess.
„ So sieht man sich wieder, Whitlock. Wer ist denn die Schlampe hinter dir?" Jasper knurrte und sprang vom Bett. Ich folgte seinem Beispiel und zog mir in einer Sekunde das T-Shirt wieder an, jedoch spürte ich die Blicke des männlichen Vampirs deutlich auf mir.
„ Nicht schlecht." pfiff er durch die Zähne, als ich schließlich vollständig angezogen neben Jasper stand, der mich aber sofort hinter sich schob.
„ Na, hat die Hure auch einen Namen, oder kennst du den nicht? Wäre ja nicht das erste Mal!" Jasper spannte sich an und ich sah wütend zu dem fremden Vampir. Er hatte kurze braune Haare und tiefrote Augen, er musste erst vor kurzem Jagen gewesen sein. Außerdem hatte er ein mit Narben übersätes Gesicht, und erinnerte mich etwas an Jasper, als ich ihn kennengelernt hatte. Dieser Vampir strahlte Gefahr aus, und ein Blick in seine Zukunft bestätigte meinen Verdacht: Er gehörte zu Maria.
„ Was willst du?" Jasper versuchte den Anhänger Marias mit seinen Blicken zu erdolchen. Irgendwie kam ich mir fehl am Platz vor, ich kannte den Vampir nicht und wusste nicht, was ich tun sollte. Jasper musste meine Unsicherheit gespürt haben, denn er streckte seine Hand nach mir aus und ich ergriff sie. Er zog mich neben sich und beugte seinen Kopf zu meinem Ohr. Leise, so leise, dass nur ich es hören konnte, flüsterte er:" Lauf!"
„ Aber, aber, willst du mich dieser kleinen Prostituierten nicht erst vorstellen?" Plötzlich schubste mich Jasper weg und ich kollidierte fast mit der Wand, aber eine Vision bewahrte mich vor dem Zusammenstoß, sodass ich mich noch abfangen konnte. Ich drehte mich augenblicklich wieder um und sah, dass der Vampir auf uns zugesprungen war und nun Jasper gegen die Wand warf. Ich wusste, dass ich Jasper nicht unterstützen konnte und konzentrierte mich auf die Zukunft. Was ich dann sah, ließ mich erstarren: Maria war auf dem Weg zu uns und wollte entweder uns alle vernichten, oder aber Jasper dazu zu überreden, dass er ihr wieder beitrat. Ich öffnete wieder meine Augen und sah, wie ausgeglichen die beiden kämpften. Kaum startete Jasper einen Angriff, wich der Vampir ihm aus, und umgekehrt. Ich konnte mir nicht denken, dass einer der beiden den anderen in irgend einer Weise besiegen konnte, und das ängstigte mich sehr. Keiner ließ den anderen aus den Augen und ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Ganz plötzlich sprang der fremde Vampir auf Jasper zu, drehte sich im Sprung und stand genau vor mir.
„ Eine geile Schlampe hast du dir schon besorgt, das muss man dir lassen. Wie ist sie so?" fragte er und ließ mich dabei nicht aus seinen vor Lust glimmenden Augen. Ich überlegte inzwischen, was ich jetzt machen sollte: Ich konnte weder gegen den kämpfen, noch konnte ich wegrennen und so starrte ich ihn einfach nur an.
„ Das reicht, Cole!" hörte ich eine Stimme hinter ihm und er drehte sich um. In der Tür stand Maria, die Jasper unverhohlen anstarrte, und Jasper wie gelähmt vor Angst dastand.
„ Na, willst du uns nicht endlich deiner kleinen 'Freundin' vorstellen?" lächelte Maria boshaft. Dieser Abend hatte eine unerwartete, und vor allem unangenehme Wendung für uns angenommen. Maria sah Jasper abwartend an, und er holte mit seinem Arm aus. „ Süße, das ist Maria." Fast konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, als sich Marias Mundwinkel nach unten verzogen. Doch sofort fasste sie sich wieder und grinste boshaft. Ohne dass ich es verhindern konnte rannte sie auf mich zu und blieb vor mir stehen.
Jasper knurrte warnend. „ Fass sie einmal an, und du bist tot!"
„ Wer will denn schon an Mord denken, Jasper? Ist es nicht etwas früh davon zu reden, wir kommen einfach später noch einmal darauf zurück." Dann richtete sie ihre Augen auf mich und unverhohlener Hass strahlte mir entgegen. Ich hob ein bisschen mein Kinn an, von ihr ließ ich mich nicht einschüchtern. Cole rannte grinsend zu Jasper und war im Begriff ihm auf die Schulter zu schlagen, aber er wich rechtzeitig aus.
„ Die Kleine ist echt scharf!" Tja, er hatte Rose noch nicht gesehen, und das würde er auch nicht! Er würde nie jemanden aus unserer Familie sehen, dafür würde ich sorgen.
„ An deiner Stelle hätte ich etwas mehr Angst." spuckte mir Maria ins Gesicht, aber ich sah sie nur an. „ Ach, kann die Kleine nicht reden?" grinste sie spöttisch und drehte sich zu Jasper um. Plötzlich krallte sie ihre Finger in mein T-Shirt und zog mich vor sich hin, sodass ich Jasper in die Augen sehen konnte, der mich entsetzt ansah. Maria legte ihre Hand auf meinen Hals und drückte zu, sodass mir die Luft wegblieb.
„ Lass sie los, sie hat damit nichts zu tun!" schrie Jasper entsetzt. Ich spürte die Todesangst in mir hochkriechen, als sie versuchte meinen Kopf von meinem Körper zu trennen. Mein Kopf knackte und ich sah Jaspers Angst in seinen Augen und die Erregung in den Augen des anderen Vampirs. Dieser hielt Jasper fest, der zu mir rennen wollte. Schließlich lockerte sich der Griff an meinem Hals. „ Oh nein, sie wird viel mehr leiden, das schwöre ich dir, Jasper. Warum hast du mich verlassen?" schrie Maria plötzlich. „ Etwa wegen dieser Schlampe hier? Was hat sie, was ich nicht habe?"
„ Mitgefühl, Liebe, Vertrauen, Spass, Zärtlichkeit, Treue, Gutmütigkeit, Lebensfreude, und keinen Hass!" antwortete Jasper. „ Ich liebe dich, Alice!" Er sah mir tief in die Augen und ich konnte seine Angst mich zu verlieren deutlich spüren, sie vermischte sich mit meiner Angst wiederum ihn zu verlieren. Bei jedem Wort verstärkte sich ihr Griff an meinem Hals und ich legte meine Hände auf ihren Arm, um sie wegzudrücken, doch das schaffte ich nicht.
„ Maria, du kannst mich haben, aber bitte lass sie gehen!" flehte Jasper sie an. Bei seinen Worten fing ich an zu knurren.
„ Niemals!" würgte ich hervor, und Jasper sah mir verzweifelt in die Augen. Lautlos formte er mit seinen Lippen:' Es tut mir Leid!'
„ Kleines, weißt du was, du gefällst mir, aber leider werden wir uns nicht näher Kennenlernen können, so lange wirst du wahrscheinlich nicht mehr leben, aber ich verspreche dir, ich werde mich gut um Jasper kümmern. Ich kenne da ein paar Sachen, die werden ihm gefallen." Ich spannte mich bei diesen Worten an, sie konnte mich doch nicht einfach so umbringen? Natürlich konnte sie das, sie war Maria.
Ich sah die ganze Zeit in Jaspers Augen und prägte mir sein wunderschönes, vor Angst verzerrtes Gesicht, ein, als sie anfing, an meinem Kopf zu reißen. Ich hörte noch seinen verzweifelten Schrei:" NEIN!" Dann spürte ich einen stechenden Schmerz, bis ich schließlich nur mehr von Dunkelheit umgeben war.
