Lara Croft
TOMB RAIDERDER ORDEN DES MINOTAURUS
Vorwort:
Meine zweite Fanfiction aus der Welt von Lara Croft, der berühmten Archäologin. Da meine erste Fanfiction so gut angekommen ist, möchte ich hiermit eine weitere Fanfiction verfassen. Die Handlung ist simpel...jedenfalls auf den ersten Schein. Ich versuche diese wieder so umfangreich und komplex wie möglich zu gestalten. Außerdem will ich dieses mal noch sachlicher beschreiben. Die geschichtlichen Ereignisse sollen so Naturgetreu sein, wie möglich. Also versuche ich nicht plötzlich Nazis und Tibetaner zusammen zu mischen, damit die Handlung voran kommt. Jetzt das offizielle...die Figuren gehören EIDOS und CORE (muss ich CRYSTAL DYNAMICS jetzt eigentlich auch erwähnen?) und nicht mir...ich hab auch keine Lust (oder besser: Nicht die Absicht) damit Geld zu machen.
Handlung:
Der Anruf eines Freundes beunruhigt Lara. James Connor brauch ihre Hilfe. Doch als sie ihm zur Hilfe eilen möchte, ist es für ihn schon zu spät. Sie stößt allerdings in einem Lager auf James Tagebuch, dass sie nach Amsterdam führt. Dort wollte sich James mit einer Kontaktperson treffen. Dort angekommen wird Lara schnell Zeugin eines Selbstmordes. Doch schon von Anfang an zweifelt die Archäologin an dem Selbstmord, des Mannes. Ihre erste Spur findet sie an der linken Schläfe des Opfers. Er scheint ein mystisches Symbol als Tätowierung zu tragen. Ein schwarzes Dreieck, durchzogen von einem Blitz. Weitere Spuren führen die Archäologin auf die Spuren einer verschollen geglaubten Sekte aus dem Mittelalter. Sie nennen sich der „Orden des Minotaurus" und sind auf der Jagd nach was größerem. Und mit ihnen schien auch James in Verbindung zu stehen. Zusammen mit einer guten Freundin macht sich Lara auf nach Australien. Ein neues Abenteuer von globalem Ausmaß wartet auf Lara, denn dieses Mal scheint alles in Gefahr zu sein, denn der Orden scheint ein sehr hohes Ziel zu verfolgen.
Prolog
Indonesien: Insel Java: Borobodur – Tempel
Der Anruf war so überraschend gekommen, wie er auch schon wieder weg war. Es waren nur ein paar Sekunden gewesen und schon hatte er aufgelegt. Ich brauch deine Hilfe. Komm zum Borobodur, du weißt wo! Er hatte sich nicht verabschiedet, sich nicht bedankt und er war nicht mal da. Lara Croft, renommierte Archäologin, Grabräuberin und Gräfin von Surrey, stand am Rande des großen buddhistischen Tempels auf der Insel Java und blickte zu der Pyramidenartigen Konstruktion hinauf. „Borobodur.", flüsterte sie ehrfürchtig und konnte die Augen nicht von der genialen Konstruktion abwenden. Sie hatte schon einige über den Tempel gehört, aber es war ihr erstes Mal hier auf Java. Sowieso war Lara Croft noch nicht so oft in Indonesien gewesen, hier gab es viel zu wenig zu holen.
„Denkst du es hat einen bestimmten Grund, dass er dich hier haben wollte?", fragte eine Stimme durch ihr Headset. „Keine Ahnung Allister, James war noch nie dafür bekannt irgendwas mit einer Absicht zu verbinden.", sie schmunzelte, während sie darüber nach dachte, was ihr alter Freund von ihr wollte. Sie hatten sich vor einigen Jahren auf einer Yacht kennen gelernt. Ein reicher Brite hatte stolz seine Jadefiguren Sammlung aus China präsentiert. Und Lara war dort gewesen, um diese Figuren wieder ihrem Ursprung zurückzugeben. Marvin Nurningham, so der Name des Briten, hatte eine lange Ansprache darüber gehalten, wie schwer es gewesen war diese Figuren zu erhalten und wie viel Geld ihn das gekostet hatte.
Lara wäre vor Langeweile beinah von der Rehling gekippt, sie hatte dort gelehnt in ihrem schwarzen Abendkleid, der Ausschnitt fast bis zu Bauchnabel. Doch James O'Connor hatte sie aufgefangen. Er hatte sie schnell noch aus ihrem Einnicken errettet und sie vor einem peinlichen Abgang bewahrt. Er war Professor für Antike Mythologie und Religion an der Westpoint Universität in England. Ein gebildeter und lustiger Mann. Und er hatte ihr kurzer Hand geholfen die Stücke wieder zu entwenden. Denn auch er wusste die Wahrheit über die Sünden, die Nurningham dafür begannen hatte.
Mord, Totschlag, Plünderung und Brandstiftung. Das würde reichen, um ihn für einige Jahre hinter Gittern zu bringen. Aber so lange er sich auf dem Boden der Königin befand, konnte China ihm nichts anhaben. Also war Lara zu gewissen Maßnahmen gezwungen gewesen. Das lag nun allerdings Jahre zurück, lange Jahre vor den Ereignissen des letzten Jahres. Zuerst war da die Sache mit ihrem Blutsbruder gewesen und dem Mann aus der Zukunft, Indiana Jones. Und jetzt letztens hatte sie plötzlich durch eine alte Freundin aus La Pas erfahren, dass es in Bolivien eine alte Steinestrade gab, die sie an ihre Vergangenheit führte.
An ihre Zeit in Nepal mit ihrer Mutter und an ihr verschwinden. Es war schlimm gewesen, aber Lara war nun um ein Artefakt mächtiger geworden: Excalibur. Das mächtige Schwert, dass Artus im Kampf gegen seine Feinde geschwungen hatte. Unterstützt von Merlin. Lara hatte den wahren Kern dieser Legende gefunden und hatte durch Amanda, eine alte Bekannte erfahren, dass ihre Mutter möglicherweise in Avalon war.
Jetzt war Lara auf der Suche nach einer Estrade, die der in Bolivien und Peru ähnelte. „Und woher kennst du James noch mal?", meldete sich auch nun Zip am Headset. Laras neue Freunde und Kollegen. Zip der Computertechniker war ein alter Bekannter von Lara, mit dem sie während ihres Einbruchs bei Von Croy gearbeitet hatte. Er war ein Afroamerikaner und hatte schon einige Jährchen in der Zelle auf dem Buckel. Lara neckte ihn gerne, weil er so putzig an die Decke ging. Allister hingegen war vor einiger Zeit neu eingestellt worden. Er war ihr Fachmann für altertümliche Mythen und Geschichten. Auf diesem Gebiet stand er niemandem in irgendeiner weise nach.
Sie hatte das beste Team der Welt. „Das ist privat.", erwiderte Lara grinsend und checkte ihre Ausrüstung einmal durch. Seit kurzem nutzte sie ein neues, reißfestes Modell, dass für jeden Abenteurer zu gebrauchen war. Dies war nun ihr Standardoutfit. Das grün und braun war dem schwarz gewichen und das wiederum war nun zu dieser Forum mutiert. Ein luftiges, schnell trocknendes Top in braun beige Ton, ebenso eine knappe Hotpants in gleicher Farbe. Sie hatte sich das Modell auch noch in verschiedenen Farben zu gelegt, doch diese hingen meist nur in ihrem Kleiderschrank in Croft Manor rum. Sie hatte das Haus vollkommen umgestalten lassen, es war wieder komplett aufgerissen und saniert worden.
Während der Zeit hatte sie in dem zweiten Anwesen gewohnt, dass ihr Vater ihr hinterlassen hatte. Ebenfalls ein schönes Haus, aber Croft Manor blieb Laras Favorit, außerdem hatte sie bereits viele schöne Erweiterungen hinzugefügt. Die Computeranlage von Zip allein hatte sie schon Unsummen gekostet, aber er hatte genau das und kein weiteres verlangt. Lara hatte es ihm gern gegeben. Doch jetzt war es an der Zeit weiterzumachen und nicht in Erinnerungen zu schwelgen. Lara hatte das Gefühl etwas großem auf der Spur zu sein. Und sie würde damit richtig liegen. Und zwar wie.
Sie machte einen Schritt vorwärts und begann damit die Pyramide zu ersteigen, wobei ihr die Glockenartigen Sockel eine große Hilfe waren. Diese Gebilde nannte man Stupas, sie symbolisierten das Wirken und Handeln Buddhas. Der Name Borobodur ließ sich aus zwei Wörtern herleiten und hieß soviel wie: „Komplex der Mönche." Also war das in der Antike ein altes Kloster gewesen, damals als Java noch buddhistisch und hinduistisch war. Mittlerweile war die Umgebung islamisiert worden. Das Kloster selbst war erst vor einigen hundert Jahren noch von Vulkangestein verdeckt worden und war erst vor elf Jahren von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt worden.
Umso mehr erstaunte Lara die Tatsache, dass James scheinbar eine Ausgrabung zu führen schien, denn überall, während sie weiter hinaufstieg, fand sie Werkzeug und Utensilien, die definitiv nicht zum Eier braten gedacht waren. „Was zur Hölle tut er hier, weiß er denn nicht, dass dies geschütztes Gebiet ist?", beschwerte sich Allister. Er tat es sehr gerne und auch sehr häufig. „Ich denke schon. Wahrscheinlich hat er es heimlich getan, oder er hat die offizielle Erlaubnis.", überlegte Lara.
„Erlaubnis? Von der UNESCO? Ich hab mal versucht eine Ausgrabung an einem derer heiligen Orte zu führen, die haben mich hochkant rausgeschmissen.", kommentierte Allister weiter. „Könnte es vielleicht an deiner unglaublichen Ausstrahlung gelegen haben?", wollte Lara wissen und grinste in sich hinein.
„Oder an deinem Parfüm? Wie heißt das? Eau de Schweiß?", wollte Zip wissen und lachte. „Ich bin gerade aus dem British Museum zurück. Lara hat mich ja dahingeschickt, in der Hoffnung eine weitere Estrade zu finden. Aber vergebens. Jetzt erfuhr ich, dass ihr euch in Java herumtreibt.", konterte der Geschichtsforscher.
Lara lächelte zu frieden, während sie den Neckereien ihrer Jungs zuhörte. Sie kam sich vor wie eine Mom, die auf ihre Kids achtete. Wobei eigentlich Allister und Zip den Auftrag hatten, Lara zu bewachen und ihr zu helfen. „Das Museum weiß also auch nicht bescheid.", Lara seufzte, während sie ihr Ziel erreichte. Ein großes, offenes Tor. „Falls es noch eine Estrade gibt, dann nicht in den bekannten Gebieten. Die Archäologen haben um Bolivien bereits alles auf den Kopf gestellt.", erläuterte Allister vor sich hin, während sich Lara das Tor ansah.
Lara betrat schließlich die gähnende Finsternis des Tores. Im ersten Moment sah sie nichts und war versucht das Licht an ihrem Rucksack aufleuchten zu lassen, doch schon nach wenigen Sekunden gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, die Pupillen weiteten sich, um mehr Licht auffangen zu können und Lara sah das Ausmaß des Raumes. An die zehn Meter hohe Wände, kuppelförmig gehalten und voller Verzierungen. Dazu kamen noch prunkvolle Stützsäulen und ein alter, roter Teppich auf dem Boden. In die Wände waren kleine Alkoven eingelassen, die eigentlich mal Fenster darstellten, über die Jahrhunderte aber von Pflanzen und Ranken verschlossen worden waren.
Die Tür, durch die sie gekommen war, war erst vor einigen Tagen aufgebrochen worden, dass erkannte sie an der dicken Staubschicht, die noch überall lag. Der Wind hatte den Eingang frei geräumt, Menschen einen anderen Teil, doch das meiste war noch vollkommen zugewuchert, so aus der riesige Buddha, der am anderen Ende des Raumes seinen Platz gefunden hatte. „Schön.", hörte sie Allister wie einen verliebten Teenager seufzen.
Dann hörte sie, wie Stühle gerutscht wurden. Zip ging wohl auf Abstand. „Wisst ihr was mich erstaunt?", wollte Lara wissen. „Das über die Jahrhunderte niemand von dieser Tür gewusst hatte?", fragte Zip. „Nein. Das hier keine Menschenseele ist.", erwiderte die Archäologin: „Ein guter Archäologe würde niemals einfach so die Tür offen lassen, nicht, wenn viele Schätze im Inneren zu holen waren. Außerdem ist das Wetter geradezu perfekt...", sie sah ihre Oberarme an: „...ich bin sogar schon einwenig braun geworden."
„Ich wird immer rot, wie n Krebs im Topf.", erwiderte Allister nachdenklich. Ihre Worte hatten sie wohl ins Grübeln gebracht. Das war nicht gut, wenn Allister grübelte, dann war hier gehörig was faul. Lara ging einige Schritte weiter, ließ das Licht an ihrem Rucksack aufflammen und durchleuchtete die aufgewirbelten Flocken. Wäre es nicht so stickig, würde Lara sich fühlen wie in einem Winterwunderland. Aber hier war gehörig was nicht in Ordnung. Sie erkannte Werkzeug, so wie eine Art Tunnel im Boden.
„Er hat doch nicht...", begann Allister. Doch bevor er sich ernsthaft aufregen konnte, unterbrach Lara ihn: „Sie haben die Fliesen sauber entfernt, um darunter zu graben.", sie blickte sich das Innere an, weit hinten leuchtete ein goldgelber Schein, wie von einer Fackel oder einer Öllampe: „Oder vielleicht hat dieser Tunnel auch schon lange existiert.", folgerte sie aus ihren Beobachtungen.
„Keine Ahnung was, aber ich wenn du noch lange über Kopf hängst, muss ich kotzen.", gab Zip zu bedenken. Lara riss ihren Kopf hoch, mit dem Effekt, dass Zip einen merkwürdigen Laut von sich gab. Sie hatte sich eben neben das Loch auf den Bauch gelegt und hineingestarrt, in der Hoffnung etwas zu sehen. Was auch immer es war, Lara wollte es wissen. Also ließ sie sich in den Schacht fallen und ging nun geduckt durch die Finsternis. Ihre kleine LED-Leuchte half ihr dabei einwenig.
Der Tunnel endete schnell, nachdem sie an einpaar Fackeln vorbeigekommen war, in einem von Ranken verdeckten Ausgang. Ein Fluchtweg für die alten Mönche, erkannte die Archäologin. „Das ist beeindruckend.", imitierte Zip seinen Freund und Kollegen. Der nur schnaubend protestierte. „Du hast Recht. Aber ich sehe etwas, dass weniger beeindruckend ist.", Lara zog ihr Fernglas und blickte durch.
Tatsächlich, einwenig abschüssig, in der Nähe des Dschungels, lag ein kleines Camp. James Camp, dachte sie. Denn sie konnte den weißen Truck sehen, den James als eine Art Glücksbringer betrachtete. Er stand da rum. Der einzige Beweis dafür, dass James hier gewesen war. Sonst zeugte nur der entdeckte Tunnel noch von der Anwesenheit lebender Menschen.
Oder ehemals lebender Menschen. Falls das stimmte. Lara hatte einen üblen Verdacht, den sie nicht gern bestätigt sehen würde. Aber sie hatte gelernt sich auf das schlimmste gefasst zu machen. Vor allem seit ihrem Abenteuer mit Indiana Jones und der Sache mit Excalibur. Das mystische Schwert König Arturs befand sich nun in ihrem Besitz und sie hatte es in Teile zerlegt, dank des Ghalali Schlüssels.
Den Schlüssel trug sie immer bei sich, so konnte keiner die Fragmente wieder zusammensetzen. Und würde niemals eine solche Macht erlangen, wie Lara Croft sie gespürt hatte, als sie sich das Artefakt in Nepal zu eigen gemacht hatte. Vorsichtig, um nicht auf dem zugewachsenen Stück Erde auszurutschen, verließ Lara die Höhle und ging den Weg hinab, um sich das Camp genauer anzusehen. Dabei waren ihre Hände griff bereit an die beiden Pistolen an ihrer Hüfte gelegt.
Nach wenigen Sekunden erreichte sie das Camp und schritt nun zwischen vier Beigen Zelten einher. In der Mitte der Konstellation war eine Art Lagerfeuer errichtet worden, daneben standen ungespülte Aluminiumteller und Tassen, einige Feldflaschen, mit in der Sonne erwärmtem Wasser gefüllt, so wie eine Art Wäscheständer, an dem noch nasse Sachen trockneten. Der Truck war mit der Nase in Richtung Zeltplatz gestellt worden und Lara schritt auf das Auto zu. Der weiße Lack war schmutzig von der Fahrt durch den Dschungel, aber da war auch noch etwas anderes. Rote Schmieren waren in der Nähe des Türgriffs, die Lara eindeutig als Blut identifizierte.
Sie malte sich eine Szene im Kopf aus, die sie besser nicht weiterführte. Denn sie hatte den Verdacht, dass sie stimmen könnte. Die Schmieren zogen sich von dem Türknauf runter, bis sie am Reifen ankamen. Dort verschwanden sie, aber Lara konnte brutale Schleifspuren in dem bisschen Gras erkennen, was die Oberseite des Tempelkomplexes bewucherte. Jemand war in den Wald geschleift worden.
Laras erster Impuls galt der Suche nach dem Team. Vielleicht hielt man sie als Geisel, vielleicht waren sie noch am Leben. Aber es ging ihr in erster Linie um die Aufklärung dieses Vorfalls, also musste sie bei den Zelten anfangen. Sie erkannte James Jagdmesser, ebenfalls ein Glücksbringer, neben einem der Zelte und schloss daraus auf die Richtigkeit ihres Fundes. Fliegen surrten über dem kleinen Camp und ein unerträglicher Gestank breitete sich aus, der nur noch verstärkt wurde, als Lara die Plane zurückschlug und erstarrte.
„Oh mein Gott.", kam es aus drei Mündern gleichzeitig. Lara, Zip und Allister schwiegen eine Sekunde. „Das ist ja grauenhaft.", erklang schließlich Zips Stimme. Nun war ihm überhaupt nicht mehr nach Scherzen zumute. Lara sah ihren alten Freund auf dem Boden des Zeltes. Der Gestank ging von seinem Leblosen Körper aus. Er lag auf dem Rücken, so als hätte er die letzten Sekunden seines Lebens damit verbracht über den Boden zu kriechen. Seine linke Hand war ausgestreckt und verschwand unter einem Haufen Klamotten, die James sich mitgebracht haben musste.
Ein Zeichen? Lara musste dem nachgehen, auch wenn sie eigentlich nicht in die Nähe des Sonnengetrockneten, von Fliegen zerfressenen Leichnams kommen wollte. Lara vergaß vollkommen die Schmieren auf dem Auto und ging ins Innere. Die Luft war schwül und roch nach erbrochenem und verwestem, so wie verbranntem Fleisch. Ein widerwärtiger Geruch, der in Lara den Brechreiz hervorrief, doch sie hielt sich wacker und ging an dem Leblosen Körper ihres Freundes vorbei. Sie sah, dass er Kein Hemd oder Shirt trug und auf seinem Rücken prangte ein Zeichen, ein antikes Symbol, dass durch herausschneiden von Hautstreifen in den Rücken eingefügt worden war.
Ein Dreieck, durchzogen von einer Art Horn. „Der Orden des Minotaurus.", erklang Allisters Stimme: „Ein antiker Orden, der...", Lara unterbrach seinen Redeschwall: „Still." Er verstummte sofort. Die Archäologin wand sich ab, Tränen stiegen ihr in die Augen. James O'Connor war ein guter Freund gewesen, jetzt war er tot und seine Hand deutete unter einen Klamottenstapel, den Lara schließlich zu durchwühlen begann.
Ziemlich weit unten fand sie eine kleine Notiz. Eine Adresse aus den Niederlanden war dort vermerkt, so wie eine Telefonnummer und die Handschriftliche Notiz: Treffen in vierzehn Tagen. Die Notiz war auf vorgestern notiert, also hatte James da noch gelebt und vorgehabt irgendwen an diesem Ort zu treffen. Lara verstaute den Zettel und schritt durch die Hinterseite wieder aus dem Zelt, sie schloss kurz die Augen, atmete ein und aus und schritt schließlich zum Auto. Ein kurzer Check zeigte ihr vor allem drei Sachen: Der Schlüssel steckte, der Tank war voll und keinerlei Leichen im Innenraum und auf der Ladefläche.
Lara öffnete die Tür, stieg ein und startete den Motor. Das Treffen war wohl wichtig, sonst hätte James nicht noch im Tode darauf gedeutet. Also musste Lara jetzt diesen Unbekannten treffen. Im Rückwärtsgang fahrend, wand sie sich an Allister: „Ich komm nach Hause. Bereitet alles vor. Und erzähl mir alles, was du über den Orden weißt."
Der Wagen bretterte durch das Unterholz in Richtung Stadt davon und verschwand schon bald im Dunkeln. Keiner bemerkte, wie eine Gestalt sich aus dem Unterholz löste und dem weißen Wagen hinterher sah. „Bald schon.", murmelte die Person.
Fortsetzung folgt:
