Prolog
„Albus, bitte wir können ihn nicht bei diesen Leuten lassen. Ich habe sie den ganzen Tag beobachtet, die schlimmsten Muggle die man sich vorstellen kann. Dass kannst du mir glauben.", redet Minerva McGonagall weiterhin auf ihren Vorgesetzten ein.
„Die einzigen Verwandten die er noch hat.", schaut der Direktor Hogwarts auf den schlafenden Jungen in seinen Armen. „Lilly´s Schutz ist hier am wirksamsten. Uns bleibt gar keine andere Wahl, Minerva.", blickt er auf und sein Blick trifft den der Hexe vor sich.
Hier und heute fällt ihm zum ersten mal die Ähnlichkeit zwischen McGonagall und Lilly auf. Docht tut er dies als Zufall ab.
„Lilly´s Schutz?", wirft Minerva ein und holt Albus so gänzlich aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart.
„Ähm, ja.", räuspert er sich kurz, „Als Lilly ihren Sohn schütze, hat sie einen alten sehr mächtigen Zauber über ihn gelegt. Dieser Schutz ist aber nur dort am mächtigsten wo ihr Blut fließt, also Harry´s Blut.", erklärt der Schulleiter eilig.
Bei den letzten Worten ist McGonagall immer blasser geworden und beobachtet nun mit Entsetzen wie ihr Chef sich dem Haus immer weiter nähert.
„DER JUNGE IST HIER NICHT SICHER!", platzt es aus ihr heraus. Schwungvoll dreht sich Albus mit dem immer noch schlafenden Kind zu ihr um.
„Wie meinst du das?", kommt die Frage aller Fragen von ihm und er geht den Weg zurück, nur um vor Minerva stehen zu bleiben und sie über den Rand seiner Halbmondbrille zu mustern.
„Petunia ist nicht Lilly´s Schwester.", erklärt Minerva nach Sekunden des Schweigens. Dabei kann sie dem Professor nicht in die Augen sehen. So bemerkt sie auch nicht wie dieser sie überrascht betrachtet.
„Könntest du bitte genauer werden und mir erklären woher du dies wissen willst, Minerva?", fordert er sie schließlich auf.
„Lilly ist... war nicht das leiblicher Kind des Ehepaares Evans. Die Beiden haben sie aufgenommen, weil die leibliche Mutter sich der Herausforderung, ein Kind groß zuziehen nicht gewachsen sah.", flüstert sie so leise, dass der Direktor sich anstrengen muss überhaupt etwas zu verstehen.
Nach dieser Offenbarung herrscht einige Minuten tiefes Schweigen. Nur die Atemzüge des kleinen Harry sind zu hören.
„Wenn du das weißt, weißt du bestimmt auch ob noch leibliche Verwandte existieren. Nicht war, Minerva?", schaut er sie scharf an.
„Ja. Die Eltern von Lilly leben noch.", haucht die Verwandlungsprofessorin zurück.
„Hättest du vielleicht auch die Güte mir zu verraten, wer die Beiden sind und wo ich sie finde?", kann er seine Wut nur schlecht zurück halten.
„Ich... Ach Albus! Es tut mir so leid.", bricht es aus ihr heraus und sie fängt hemmungslos zu weinen an. Perplex beobachtet Dumbledore seine Kollegin, kennt er sie doch nur als die beherrschte und willensstarke Frau.
„Minerva?", legt er in einem Versuch sie zu beruhigen einen Arm um ihre Schultern. Doch scheint es nicht zu helfen. Im Gegenteil, weint die Professorin nur noch mehr.
„Minerva egal wer es ist, ich verspreche ruhig zu bleiben und nicht aus zurasten. Außerdem kann es doch wohl kaum so schlimm sein.", redet er ihr gut zu. „Egal wie schlimm die Wahrheit auch ist, sie wird nicht besser durch verschweigen!"
„Lilly ist... war... Bei Merlin!... Lilly war meine Tochter.", bricht die Professorin völlig zusammen. Ihr Gesicht drückt sie an Albus Schulter und weint so stark, dass dieser bereits nach wenigen Sekunden spürt wie sein Umhang durchnässt wird. Wie erstarrt steht dieser da, denn kleinen Harry an sich gedrückt und in dem anderen Arm liegt Minerva, weinend.
Mittlerweile weiß Albus überhaupt nicht mehr was er glauben, geschweige den denken soll. Doch schleicht sich dennoch eine Frage in seine Gedanken ein. Könnte es sein...?
„Wer ist der Großvater Harry´s?", bringt er die Frage über seine Lippen.
Eine Antwort schon gar nicht mehr erwartend, erklingt nach einer halben Ewigkeit doch noch Minerva´s erstickte Stimme.
„Du, Albus. Du!"
TBC
