„Nicht schon wieder!", Lily drehte sich genervt um, nur um einen breit grinsenden James zu erblicken.
„Hallo Lily, wie geht's dir denn Heute?" Es machte sie krank, wie er sie mit unschuldig dreinblickenden Augen anguckte.
„Und das schon am frühen Morgen", dachte sie, sagte aber „Was willst du wieder von mir? Wenn du nur gekommen bist um mich zu Fragen ob ich mit dir ausgehe..."
„Ich wusste, dass du ein schlaues Mädchen bist. In der Tat bin ich gekommen um dich eben dieses zu fragen." James Grinsen wurde noch breiter, als er sah wie Lily nach Luft schnappte. „Es muss ein Zeichen sein, dass wir beide das gleiche gedacht haben..."
„...Oder einfach die Tatsache, dass du mich das jeden Tag fragst." Sie verdrehte die Augen und stöhnte auf.
„Komm schon, was ist an mir so schlimm? Ich gebe mir doch wirklich Mühe, war ich nicht immer nett zu dir?" So leicht würde James nicht aufgeben.
„Nett, NETT? Du findest, du bist NETT zu mir? Ich finde dich gar nicht nett, die Wörter nervend, Vollidiot oder auch Trottel würden dich besser beschreiben! Wenn du wirklich nett sein willst, dann geh mir aus dem Weg und lass mich endlich in Ruhe!" Lilys Stimmung sank gegen Null, was sie jetzt wirklich nicht wollte war ein Gespräch mit diesem... diesem POTTER.
„Dann bin ich mal so nett, wir sehen und dann in Geschichte der Zauberei wieder, überleg dir bis dahin noch mal deine Antwort, das Angebot steht noch." Er machte Lily Platz und diese ging schnurstracks in die Große Halle um zu frühstücken, obwohl ihr der Appetit so gut wie vergangen war.
Während die aß, merkte sie immer wieder, wie James und seine Freunde zu ihr rüberschauten. „Einfach ignorieren, Lily, einfach ignorieren", murmelte sie vor sich hin.
Als sie merkte, dass nur ignorieren nicht reichte, suchte sie sich noch eine Ablenkung und sie hatte Glück, da gerade die Posteulen kamen. Sie nahm den Tagespropheten, den sie jeden Tag bekam, und blätterte ein bisschen darin rum. Wie so oft stand nichts Interessantes drin, aber es war eine gute Ablenkung. Nach einer Weile hatte sie ihr Frühstück beendet und ging mit ihrer besten Freundin Joana in den Gryffindorturm, um ihre Sachen für Geschichte der Zauberei zu packen.
Sie kamen 7 Minuten zu früh zum Klassenzimmer, was noch verschlossen war. Zu Lilys Unglück kamen kurz nach ihr James und seine Freunde um die Ecke. Dieser Haufen pubertierender Idioten war ihrer Meinung nach zusammen noch viel schlimmer. Sie verstand gar nicht, was Joana an diesem Sirius so toll fand. Sie verstand aber sowieso nicht was man an einem dieser Typen gut finden konnte.. vielleicht noch Lupin, der war der Vernünftigste der Gruppe, obwohl.. Konnte man jemanden der mit solchen Typen rumhang "vernünftig" nennen?
James und seine Truppe stellten sich ein paar Meter entfernt von Lily und Joana hin. Lily fragte sich, warum gerade die Schulregelbrecherrekorttruppe zu früh zum Unterricht erscheinen sollte. Wollten sie ihren Freund mal wieder dabei unterstützen, seine angebliche Traumfrau rumzubekommen? Nicht mit ihr! Hier stand sie gut, die anderen Klassenkameraden müssten auch bald auftauchen, ignorieren müsste doch klappen...
„Hey Sirius, warum seid ihr denn schon so früh hier? Habt ihr euch etwa die Warnung von Binns zu Herzen genommen, dass ihr Ja das nächste mal nicht zu spät zu seinem Unterricht auftauchen sollt?" fragte Joana plötzlich.
Argh, dass beste Freunde einem auch immer in den Rücken fallen müssen! Ja.. Und wahrscheinlich erwartete Joana jetzt auch noch Unterschtützung von ihr, da sie ja genau wusste, dass diese in Sirius verschossen war. Was sollte sie nun tun? Abwarten? Warum nicht.
„Ne, wir hatten nur Langeweile und da dachten wir, wir können schon mal runterkommen. Das hat mit Binns nichts zu tun." antwortete Sirius lässig.
„Na dann." sagte Lily die das Gespräch damit beenden wollte und deshalb einen bösen Blick von ihrer besten Freundin bekam.
„Huch, mischt sich da etwa die Evans in das Gespräch mit ein?" spottete Peter Pettigrew. Dieser ekelige Schleimbeutel, wie er alles was James und die anderen machte toll fand. Ein Typischer Mitläufer eben, und absolut unsympathisch, wie Lily fand.
„Halt die Klappe Peter, mit dir habe ich nicht gesprochen.", sagte sie deshalb etwas unhöflich. „Und eigentlich habe ich auch keine Lust mit euch zu reden."
„Wieder so kühl Lily?" sagte James nun.
„Oh ja, bin ich, und wenn du nicht willst, dass ich meine Wut an dir auslasse, lass mich lieber in Ruhe!" Wie kalt musste man bitte antworten, damit diese Typen rallten, dass sie keinen Bock auf ein Gespräch hatte.
Sie hatte Glück, ihre Klassenkameraden trudelten gerade ein, als James zu einer Antwort ansetzen wollte, und kurz danach wurde auch schon das Klassenzimmer geöffnet. Sie ging rein und achtete bei ihrer Platzwahl darauf, möglichst weit von James und seinen Freunden wegzukommen, was ihr allerdings nicht so gut gelang.
„Na super, wehe die nerven und." Flüsterte sie zu Joana.
„Was hast du eigentlich gegen James? Er bemüht sich doch wirklich um dich."
„Was ich gegen ihn habe? Würde es dich nicht nerven, wenn er ständig bei dir ankommen würde und nach einen Date fragen würde?"
„Also, ich denke nicht. Ich find das schon irgendwie süß..."
„Und du sollst meine beste Freundin sein, na Danke auch."
„Ja bin ich, und beste Freunde sagen sich immer die Wahrheit! Aber als er dich das erste mal gefragt hat, oder das zweite Mal, warum hast du da nicht ja gesagt?"
„Der wechselt seine Freundinnen dich wie seine Socken! Warum sollte ich eine davon sein?"
„Seiner Socken oder seiner Freundinnen?"
„Hey, du weißt genau was ich meine" Sie schlug Joana spielerisch auf die Schulter.
Eine Weile folgten sie den Vortragungen von Professor Binns und Lily machte sich auch fleißig Notizen, bis plötzlich eine Papierkugel gegen ihren Kopf knallte. Sie schaute sich wütend um, und wie vermutet kam die Kugel von James. Sie drehte sich wieder um und ignorierte die Papierkugel. Doch kurz nach der ersten Kugel kam auch noch eine zweite hinterher, die sie wieder gegen den Kopf traf. Jetzt reichte es ihr, sie ließ beide in Flammen aufgehen.
„Zum Glück merkt Binns nicht, was du in seinem Unterricht machst, Lily. War es wirklich nötig die Briefe in Flammen aufgehen zu lassen?" Sagte Joana.
„Mag sein, dass ich überreagiert habe, aber wenn noch so'n Ding kommt, werde ich es wieder tun!" kam die wütende antwort von Lily.
Und es kam "noch so'n Ding", doch ihr Freundin hinderte Lily daran, diesen Brief auch noch in Flammen aufgehen zu lassen.
„Lies ihn dir wenigstens durch.", meinte sie schlicht zu Lily.
„Wie du meinst." Grummelte diese zurück.
Wenigstens liest du dir diesen Brief durch. Dabei hatte ich mir
so viel Mühe mit meiner Handschrift gegeben, doch vielleicht
bist du dafür jetzt ein bisschen wärme zu mir. Du weißt sicher
noch, dass ich dir Zeit bis Geschichte der Zauberei gegeben
hatte, um dir deine Antwort noch mal genau zu überlegen –
Bitte oh du wunderschöne Lily, gebe mir eine Chance, du
Wirst es nicht bereuen!
In ewiger Liebe James
„Und was schreibt er?", wollte Joana wissen.
„Das übliche.", antworte Lily ihr nur.
„Und was wist du ihm antworten?", fragte Joana weiter.
„Das übliche." Und damit nahm sie Ihre und find an zu schreiben.
Was verstehst du an den Wort NEIN nicht? Lass mich in Ruhe und steck dir deine ewige Liebe sonst wo hin!
Sie warf den Brief wieder zurück zu James, der sich sofort draufstürzte. Nachdem er den Brief gelesen hatte, sah er enttäuscht zu Lily hinüber. Dann wage er noch einen Versuch
Was muss ich bitte tun, damit du mir eine Chance gibst?
Er warf den Brief wieder gekonnt zu Lily.
Du langweilst mich. Andere Typen versuchen wenigstens, wenn sie merken, dass die erste Anmache bei dem Mädchen nicht Klappt, es anders anzustellen.
Sie warf den Brief wieder zurück, und hoffe, dass sie jetzt endlich ruhe hätte. Falsch gehofft! Sieben Minuten später kam wieder ein kleiner Brief zu ihr, diesmal in Form einer Schwalbe, die sanft auf ihrem Heft landete.
Du wunder schöne Lily, mein großer Schatz,
Du bist für mich, wie ein goldener Schnatz.
Ich will dich schon so lange fangen,
kann aber einfach nicht zu dir gelangen.
Was muss ich tun, um dich in meinen Händen zu halten?
Du mir immer und immer wieder tust aus diesen entgleiten.
„Verdammt, er konnte einfach nicht locker lassen!", dachte Lily im Stillen „ Aber er hat auf mich gehört und wenigstens die Anmache in Gedichtform gebracht. Irgendwie ja schon süß. Lily, hör auf so etwas zu denken, du willst nichts von ihm!", in ihrem Kopf brach ein Zweikampf aus. Am Ende siegte der Sture Teil, der James und Anhang einfach nicht Leiden konnte, so schrieb sie zurück.
Ich bin niemals in deinen Händen gewesen
lass mich in Ruhe, spiel mit deinem dummen Besen!
Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich nicht will?
Tu mir einen Gefallen und sein endlich still!
Die Antwort warf sie noch schnell zu ihm rüber, bevor die Stunde für beendet erklärt wurde.
