Disclaim: Die Welt und die Charaktere aus dieser Geschichte gehören nicht mir. Sie gehören, wem auch immer die Rechte gehören mögen. Wahrscheinlich der wunderbaren JKR. ;) Ich schreibe das hier aus reiner Freude am Schreiben und hege keine kommerziellen Absichten.

Warnungen/Info: Diese Story wird eventuell (gerade zu Beginn) etwas bis sehr verwirrend sein. Es wird hin und wieder leichte sexuelle Andeutungen und Handlungen (jedoch im Plot und in Maßen) geben und manche Dinge werden unter Umständen anfangs etwas OOC wirken. Das ist durchaus gewollt und warum das so ist, das sollte sich im Laufe der Story aufklären. Und: Ich nutze Hermines englischen Namen.

Immer wenn du schläfst

Was wäre, wenn alles was du zu wissen und zu kennen meinst, keinen Sinn mehr ergeben will? Was wäre, wenn du dir selbst scheinbar nicht mehr trauen kannst? Was wäre, wenn du im Schlaf ein anderes Leben führen würdest?

1. Nur ein kleiner Tropfen

"Ich hab dich lieb, Mum", flötete Hermione in den Hörer und beendete das Gespräch.

Mittels Knopfdruck auf den roten Hörer, denn es hatte sich um ein Gespräch auf Muggelart gehandelt. Sie legte den Hörer auf den Toilettendeckel. Dann lehnte sie sich noch ein paar Minuten entspannt in der Badewanne zurück, um den Stress des Tages abzuschütteln.

Dieser Tag hatte es wirklich in sich gehabt.

Sie arbeitete jetzt seit rund drei Jahren als wissenschaftliche Beraterin im Ministerium für Zauberei. Ihr Schwerpunkt war der reibungslose Ablauf in Muggelangelegenheiten im magischen Alltag. Seitdem sie den Krieg gegen Voldemort vor rund sechs Jahren gewonnen hatten, spielten diese eigentlich eine wichtigere Rolle denn je. Allerdings zeigte sich immer noch, dass es einfacher gesagt war diese Welt zu verändern als getan.

Zahlreiche Abläufe und Magier würden den Weg zur Moderne wahrscheinlich auch in 100. Jahren nicht gefunden haben. Allerdings arbeitete sie daran: Auch als Gastprofessorin an der magischen Universität von Muggelondon und als Repräsentantin des neuen Umgangs mit Muggelangelegenheiten. Hinzu kam ihre ehrenamtliche Position als Schirmherrin und Gründerin der Organisation .R, die sich nach wie vor für die Rechte der Hauselfen einsetzte.

Hermione Granger war eine viel beschäftigte Frau. Davon, dass sie zu einer der bekanntesten Frauen in der Zauberwelt gehörte einmal ganz abgesehen. Denn wenn sie nicht über Muggelangelegenheiten und den Rechten der Hauselfen dozierte, wurde sie zu Vorträgen, Interviews und Gesprächsrunden um die Schlacht um Hogwarts eingeladen. Manchmal war es doch recht ermüdend.

Manchmal. Etwa wenn man sie einmal zu oft an einem anstrengenden Tag auf der Straße erkannte und angaffte. Oder wenn sie sich wieder einmal zu viel auflud und den Tag nur mühsam und durch Einsatz ihres Zeitumkehrers bewältigen konnte.

So wie heute...

Doch morgen hatte sie sich selbst eine Auszeit verschrieben. Halbwegs jedenfalls. Sie würde Überstunden abbauen, lesen und den Abend gemeinsam mit Ron verbringen. Doch der Gedanke an einen ruhigen Tag ließ ihre Freude auf morgen kurz schwinden. Nicht etwa, weil sie ihn ganz und gar nicht genießen würde. Sie musste sich aber stets selbst zügeln, damit sie nicht wie üblich darin verfiel, zu Hause zu arbeiten.

Mione seufzte und tauchte unter. Spülte sich die Haarkur aus, die sie sich noch vor dem Gespräch mit ihrer Mutter einmassiert hatte. Dann kletterte sie aus der Wanne, trank noch eine Tasse Tee und las schließlich noch ein wenig im Bett.

Ein tägliches und beliebtes Ritual das sie, sofern Ron und sie wirklich bald zusammenziehen würden, wahrscheinlich aufgeben müssen würde. Er hasste es, wenn sie im Bett las. Denn er konnte bei Licht nicht einschlafen.

Mione beendete das Kapitel und ließ sich in die Kissen sinken. Ein kleiner Tropfen Schlaftrank tat sein Übriges. Sie tat sich seit dem Krieg oft etwas schwer damit, problemlos einzuschlafen. Doch sie hatte gelernt, sich damit zu arrangieren. Auf die eine oder andere Art jedenfalls. So wie sie alle.

Der Trank wirkte... zog sie in den wohltuenden Nebel, der sie wie immer umgab. Sie wusste, dass die Wirkung des Tropfens gerade mal lange genug anhalten würde, um sie einschlafen zu lassen. Dieser Gedanke tröstete sie immer wieder über die Zweifel hinweg, die sie hatte, weil sie den Tropfen von Phase zu Phase mehr oder weniger regelmäßig benötigte.

Die Skrupel verflogen aber wie immer gemeinsam mit dem Nebel.

-v-

Mione wurde nur wenige Minuten später wieder wach, weil sich das Bett rhythmisch bewegte. Ihr Körper fühlte sich merkwürdig schwer und hitzig an. Zwischen ihren Beinen kribbelte es und sie keuchte genüsslich. Sie klammerte sich erregt an den verschwitzen warmen Körper, der über ihr lag und sich immer wieder in sie trieb. Ihre Hände hatten sich in seinen weichen Haaren vergraben. Ihre Zähne schrappten schläfrig über das heiße Fleisch seiner Schulter, während sie wieder zu sich zu kommen schien.

Sie seufzte und schlang ihre Beine etwas fester um den anderen Körper, der sich so wahnsinnig gut auf ihr anfühlte.

'Ein erotischer Traum', schoss es ihr durch den Kopf, als sie wieder gänzlich zu sich kam.

Allerdings wurde ihr schnell bewusst, dass sie nicht wirklich träumte. Denn der Körper über ihr war echt. Nackte und verschwitzte Haut befand sich überall auf ihr. Sein heißer Atem streifte ihren Nacken.

Ihre Gedanken überschlugen sich hinter ihren Schläfen. Denn das da über ihr fühlte sich ganz und gar nicht an wie Ron. Ihr Körper war warm, wurde aber eine Sekunde komplett starr. Es war ihr ebenso unmöglich sich zu bewegen, wie es ihr unmöglich war, einen klaren Gedanken zu fassen.

Anschließend begann sie sofort zu schreien und stieß den zuvor so verlockenden Körper von sich. Dieser machte es ihr aber leicht, denn sein Besitzer richtete sich augenblicklich auf, als sie zu schreien begann.

Mione schlug um sich. Zuckte äußerlich und innerlich zusammen, als sie durch das spärliche Licht der Nachtlampe keinen geringeren als Draco Malfoy vor sich auf dem Bett hocken sah. Nackt, wie Gott ihn schuf und eindeutig in einer körperlichen Lage, die keine Zweifel aufkommen ließ.

"Was ist los?", fragte dieser gespielt unschuldig.

Mione begann augenblicklich wieder zu schreien. Einige Schimpfwörter mischten sich unter einen ganzen Haufen unmenschlicher Laute, während sie sich gleichzeitig mit der Bettdecke bedeckte und nach ihrem Zauberstab suchte. Allerdings war dieser ebenso wenig hier, wie ihre Kleidung hier war.

"Was hast du mit mir gemacht?", brüllte sie und stürzte so heftig aus dem Bett, dass sie beinahe stolperte und zu Fall kam.

Malfoy sah sie mit großen Augen an. "Was?"

Hektisch lief sie im Raum umher. "Wo bin ich hier?"

"Wo bist du hier?", fragte Malfoy. Er kletterte langsam aus dem Bett und reichte ihr einen grauen Morgenmantel, den sie offenbar anziehen sollte... durfte... was auch immer.

Der Lockenschopf zog sich den Morgenmantel hastig über. "Wenn du glaubst, damit kommst du davon-", begann sie zu stammeln und umschlang sich hastig mit dem Stoff. Der Mantel war viel zu groß. Sie schüttelte sich, als ihr bewusst wurde, dass es offensichtlich seiner war.

"Womit?", fragte er und musterte sie erneut. Nackt und so als wüsste er tatsächlich nicht, wovon sie sprach.

Mione taumelte langsam zurück, während er auf sie zukam. Es irritierte sie, dass es sie beim zweiten Gedanken tatsächlich zu beruhigen schien, dass das da vor ihr Malfoy und nicht irgendein Fremder war. Sie zitterte nach wie vor und war wütend. Aber sollte sie nicht verstört oder dergleichen sein?

"W-was ist hier los?", stammelte sie.

Malfoy folgte ihr langsam. "Sag du es mir."

Sie lachte heiser, schlang den Stoff noch enger um sich. "Was genau soll das hier werden?", spie sie und hielt ihn mittels Handbewegung davon ab näherzukommen, als er wieder Anstalten dazu machte.

"Was redest du da?"

"Was tue ich hier?"

Er wich zurück. Schüttelte den Kopf. "Ich bringe dich jetzt sofort wieder ins St. Mungos", fluchte er und begann sich anzuziehen. So als wäre das hier das normalste der Welt.

"Wieder?", fragte sie heiser.

Er sah sie skeptisch an, während er sich ein paar Hosen und ein graues Hemd überzog. "Oh ja. Ich hätte dich gar nicht erst mitnehmen sollen."

"Mitnehmen?", krächzte sie heiser und schüttelte ungläubig den Kopf.

Er ignorierte sie und begann einige Sachen in eine Tasche zu stopfen. Frauensachen.

Mione wurde übel. "Du hast mich mitgenommen? Aus dem St. Mungos?"

"Ja?", fragte er und hielt kurz inne.

"Was habe ich da getan? Hatte ich einen... Unfall oder so etwas?", flüsterte sie und umschlang sich selbst noch fester. Horchte in sich hinein, ob sie sich schlecht oder krank fühlte. Aber das war nicht der Fall.

Mione wimmerte. Sie war verwirrt. Entsetzlich verwirrt. Was war nur passiert?

Er fuhr sich fahrig durch das zerzauste Haar. Obwohl ihr Herz raste und ihr Blut in den Ohren rauschte, konnte sie sehen, dass er wirklich verwirrt wirkte. Eindeutig aber zu verwirrt, wenn man von Malfoy sprach. Malfoy war für gewöhnlich viel berechnender.

"Bin ich auch freiwillig mit dir-", sie deutete aufs Bett.

Ein ungläubiges Lachen entwischte ihm. "Fühlst du dich etwa so, als hätte ich dich zu irgendwas gezwungen?"

Mione errötete bei dem Gefühl der verräterischen Feuchtigkeit, die sich immer noch zwischen ihren Schenkeln breitmachte. Sie horchte kurz in sich. Da war kein Schmerz. Keine Wundheit oder sonstige Anzeichen, die sie zur Besorgnis aufrufen sollten. Da war nur die Erinnerung daran, wie sie sich noch vor wenigen Sekunden seufzend, stöhnend und von Sinnen an ihn geklammert hatte.

Merlin, was hatte sie in den vergangenen Jahren bloß getrieben, wenn sie vermeintlich nur ihrem Schlaf auf die Sprünge geholfen hatte? Vielleicht spielte er aber auch nur das Unschuldslamm und hatte der Sache irgendwie auf die Sprünge geholfen. Wobei es eigentlich keinen Sinn machte.

Malfoy hatte doch eigentlich keine Probleme damit, Frauen zu finden. Sein Reichtum sorgte sogar bei seinem Familiennamen dafür, dass immer noch genug Schlange standen. Das neu wachsende Ansehen seiner Familie tat den Rest dazu bei.

"Ich war nicht ich selbst", fluchte sie, "verdammt. Was genau denkst du dir bitte?" Sie errötete bei dem Gedanken daran, was genau sie vielleicht noch alles mit ihm angestellt hatte. All die Dinge, an die sie sich eventuell nicht mehr erinnerte.

"War es das erste Mal?", flüsterte sie mit geweiteten Augen.

"Du erinnerst dich an gar nichts mehr nicht?", fragte er mit ungläubiger Miene.

"Oh Gott", entwischte es ihr schrill, "soll das etwa heißen, wir haben öfter", sie deutete wild gestikulierend durch den Raum, "und du hast nie etwas gesagt? Hast immer so getan, als wären wir nichts weiter als flüchtige Bekannte, die sich noch aus der Schulzeit kennen?"

Er murmelte etwas, dass ziemlich stark nach, "das ist doch lächerlich", klang und verschwand in einer Tür, die stark danach aussah, als wenn sie in ein separates Bad führte.

Erst wollte sie ihm folgen und nachsehen, was er dort drinnen trieb. Doch dann kam ihr endlich der bessere und erlösende Gedanke. Wahrscheinlich war es der falsche Gedanke, denn da sie sich an rein gar nichts mehr zu erinnern schien, was sie so unter dem Einfluss ihres Tröpfchens tat, war das St. Mungos grundlegend eine grandiose Idee. Dennoch rannte sie einfach los. Riss die andere Tür auf, die Gott sei Dank auf den Flur führte.

Ihr Herz raste, als sie direkt auf den ersten Blick die Wohnungstür erkannte und so schnell sie konnte auf diese zu stürmte.

"Mione?", hörte sie Malfoy hinter sich rufen und ihr blieb fast das Herz stehen. Ob es daran lag, dass ihr bewusst wurde, dass das bedeutete, dass er ihr folgte oder daran, dass er sie beim Spitznamen nannte, war ihr gerade nicht ganz bewusst.

"Verdammt, wo willst du hin?", brüllte er ihr im Hausflur hinterher, während sie so hektisch die Stufen hinab sprang, dass sie sich beinahe den Knöchel verknackste.

Als sie endlich im Freien angekommen war, stürmte sie die Straße entlang. Allerdings kam ihr nichts bekannt vor. Außer Malfoy jedenfalls, der ihr mehr als dicht auf den elenden Fersen war.

"Mione", hörte sie diesen hinter sich schreien – bevor sie ein leichter Schockzauber traf, der sie zu Boden riss.

Sekunden später war er über ihr, zog sie hoch und brachte mit knirschenden Zähnen ein leises „es tut mir leid, aber du hast mir keine andere Wahl gelassen", hervor. Dann hielt er den Zauberstab in die Luft und rief den Krankentransport vom St. Mungos zur Hilfe.

Miones Herz raste, als sie gemeinsam mit Malfoy in einem der kleinen Bereiche wartete, die nur durch Tücher voneinander abgeteilt waren. Die Notaufnahme erinnerte sie immer wieder an Hogwarts. Allerdings schienen sie hier erst kürzlich etwas geändert zu haben.

Bei ihrem letzten Besuch hatte es hier etwas anders ausgesehen.

"Glaub ja nicht, dass du damit davonkommst, nur weil du mich ins Krankenhaus gebracht hast", zischte sie leise.

"Nein. Ganz sicher nicht", entgegnete er genervt, wich aber nicht von ihrer Seite.

"Ich mag vielleicht freiwillig mitgegangen sein. Dennoch hast du meine Situation eindeutig schamlos ausgenutzt. Anscheinend auch noch mehr als einmal", knurrte sie und versuchte dabei so selbstsicher wie nur irgendwie möglich zu klingen.

Er lachte heiser. "Habe ich das?"

Mione schwieg. Versuchte die Wut und den Ekel herunterzuschlucken, die in ihr aufkeimten. Aber er würde sein Fett schon noch wegbekommen. Dafür würde sie eindeutig sorgen. Es mochte sich zwar einiges geändert und seine Familie wieder an Einfluss gewonnen haben. Damit kam er aber ganz sicher nicht davon.

"Nicht einmal dein Vater wird dich da rausholen können", flüsterte sie leise.

Er seufzte, sah sie aus müden und verzweifelten Augen an. "In Ordnung. Es ist alles meine Schuld. Und jetzt folge bitte einfach den Anweisungen der Heiler." Er wandte sich wieder ab, fügte ein leises "bei Merlin, womit habe ich das verdient" hinzu.

Schließlich trat endlich eine der Heilerinnen ins Zimmer.

Ich wurde unter magischem Bewusstseinseinfluss missbraucht. Er muss es gewusst haben. Vielleicht hat er es sogar beeinflusst oder verstärkt", sagte sie mit zitternder Stimme.

Die Heilerin blieb stehen. Sah sie mit großen, verwunderten Augen an.

Mione klappte der Unterkiefer runter und ihr Arm sackte hinab auf ihr Bett.

"Sie redet wirres Zeug", flüsterte Malfoy.

"Seit wann?", fragte die Heilerin, die keine Geringere zu sein schien als Pansy Parkinson.

Was zur Hölle machte Parkinson hier? Die hatte sich doch nahezu direkt nach der finalen Schlacht einen reichen Mann mit ebenso schlechtem Ruf geangelt und war irgendwo aufs französische Land verschwunden.

Malfoy schluckte, musterte sie. "Wir haben noch etwas gegessen. Sie hat die Tränke genommen und dann wurden wir", er hustete", intim. Sie war recht müde, ich glaube sie ist auch kurz eingenickt. Als sie wieder zu sich kam, stand sie neben sich."

Parkinson nickte. "Warte kurz draußen. Ich sehe mir das genauer an."

Sie trat näher an Mione heran. Diese wich in die Kissen zurück. Beobachtete jede einzelne ihrer Bewegungen.

"Weißt du noch, wie du heißt?", fragte Parkinson und leuchtete ihr mit einem magischen Lämpchen in die Augen.

"Hermione Granger", sagte sie.

Die Dunkelhaarige nickte und trat einen Schritt zurück. "Und diesen Mann kennst du nicht?"

"Doch. Das ist Draco Malfoy", sagte sie.

Parkinson nickte erneut. "Und er hat dich betäubt und missbraucht?"

"Er behauptet, ich hätte es freiwillig getan. Aber es dürfte offensichtlich sein, dass dem nicht so ist", sagte sie errötend. Sie wusste nicht, ob aus Scham, aus Wut oder aus Verzweiflung war.

Die Heilerin seufzte.

"Was ist los mit ihr?", fragte Malfoy von der Tür aus.

Parkinson wandte sich um. "Das versuche ich herauszufinden, Draco. Wir werden sie aber ganz sicher ein paar Tage hierbehalten müssen."

"Bitte was?", raunte Hermione, „es ist doch eindeutig, was mit mir los ist."

Die Heilerin hob eine Augenbraue. „Das hatten wir doch heute bereits", sagte sie dann, „und obwohl ich dich gebeten habe zu bleiben, wolltest du unbedingt gehen."

Mit Malfoy?", fragte Mione skeptisch.

Parkinson nickte, seufzte und füllte ein paar Tropfen aus einer Ampulle ab, die sie aus ihrer Tasche gezogen hatte. „Trink das. Das ist zur Beruhigung."

Hermione drängte Parkinsons Hand beiseite. „Ich werde das ganz sicher nicht nehmen. Ich will auf der Stelle deinen Vorgesetzten sprechen." Mit diesen Worten ließ sie sich von der Trage gleiten, versuchte sich dabei so weit es ging mit Malfoys elendem Bademantel zu bedecken.

Wo sind eigentlich meine Sachen? Was hast du damit gemacht?", fragte sie ihn schneidend.

Du bist einfach davongelaufen", entgegnete er.

Warum wohl?", wisperte sie.

Er nickte. „Ich werde deine Mutter anrufen und sie bitten, die Tasche vorbeizubringen. Deine Eltern werden mich umbringen, wenn ich sie nicht direkt informiere."

Mione schnappte ungläubig lachend nach Luft. „Meine Eltern? Du willst meine Eltern anrufen, um ihnen zu sagen, wo ich bin?"

Du solltest dich jetzt auf der Stelle wieder hinlegen. Oder ich werde dich betäuben", zischte Parkinson neben ihr.

Oh tatsächlich? Und wie genau wollt ihr das rechtfertigen?", sie sah Malfoy an.

"Bitte lass dich einfach behandeln", sagte er eindringlich.

"Ich bitte dich jetzt zum letzten Mal", sagte Parkinson und packte sie am Oberarm.

"Brauchen Sie Hilfe?", fragte eine Krankenschwester, die exakt so aussah wie Lavender Brown. Die Lavender Brown, die mit so vielen anderen auf dem Schlachtfeld von Hogwarts gestorben war.

Mione wich mit weit aufgerissenen Augen zurück. „Was für ein krankes Spiel, spielt ihr hier?", hauchte sie brüchig. Ihr Herz nahm plötzlich einen sehr bedenklichen Rhythmus an, „was genau tut ihr hier?", fragte sie, blickte zwischen Malfoy und Parkinson hin und her, die sie links und rechts eingekeilt hatten, „Harry wird ganz sicher davon erfahren", brachte sie heiser hervor.

Wer?", fragte die Frau, die aussah wie Lavender Brown und schloss ihr den Weg nach vorne ab.

Harry. Harry Potter!", spie Hermione hervor.

Harry Potter?", fragte die Frau leise. Und sie spielte ihre Rolle gut, denn sie sah tatsächlich so aus, als hätte sie diesen Namen noch niemals zuvor gehört.

Mione runzelte die Stirn. Spürte eine Welle Hitze, die sie durchflutete, als ein Beruhigungszauber sie im Rücken traf. Sie sackte zusammen. Sah Lavenders blauen Augen besorgt über sich verschwimmen.

-v-

Keuchend saß sie aufrecht im Bett. Hielt sich die Brust. Ihr Herz raste entsetzlich schnell. Ihre Beine zitterten und so auch ihre Hand, als sie nach ihrem Zauberstab auf dem Nachtschrank griff. Sie lachte heiser und erleichtert, als sie das Zimmer erleuchtete und feststellte, dass sie sich sicher und behütet in ihrem Schlafzimmer befand.

Malfoy war weit und breit nicht zu sehen. Merlin sei Dank!

Stattdessen hatte sich Krummbein an ihrem Fußende zusammengerollt. Er sah sie aus verschlafenen Augen an und maunzte protestierend. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es gerade einmal kurz nach drei Uhr nachts war.

Sie ließ sich zurück ins Kissen fallen und lachte erneut so kurz und heftig, dass ihre Augen feucht wurden. Vielleicht waren sie aber auch schon vorher feucht gewesen. Ähnlich wie ihre Schenkel.

Mione errötete bei dem Gedanken daran, dass es eigentlich ein erotischer Traum mit Malfoy gewesen war, dem dieser Unsinn entsprungen war.

"Merlin", knurrte sie und versuchte das Bild, welches sich in ihrem inneren Auge festgebrannt zu haben schien zu verdrängen. Sie fluchte erneut und öffnete die Augen, als es durch das Bild von Lavender Browns Augen ersetzt wurde, die besorgt auf sie herabsahen.

Sie warf dem Schlaftrank einen kurzen Blick zu. Allerdings entschied sie sich schnell dagegen, einen weiteren Tropfen einzunehmen.


Vorschau:

Mione lachte heiser. Auf absurde Weise erinnerte sie das an die Gespräche, die sie für gewöhnlich mit Ron führte. Und wenn sie die Bilder bedachte, schien ihr Hirn sich dieses Mal auszumalen, sie wäre mit Malfoy in so etwas Absurdem, wie einer Beziehung.

Allerdings würde sie dieses Mal mitspielen. Würde abwarten, was sich ihr Hirn dieses Mal für sie zusammen gesponnen hatte.


Tadadada. Willkommen, willkommen! Das ist sie: Meine neue Story. Ich will ja schon seit einer Weile etwas Locker-leichtes, so als Kontrast zu Dark Kiss die tatsächlich recht düster ist, schreiben. Wie manch einer vielleicht bereits weiß, habe ich mich daher an der einen oder anderen Next-Gen versucht – leider bisher erfolglos. Vielleicht bin ich einfach zu sehr auf Mione und Draco geeicht. ;)

Ein Anmerk: Ich weiß dass eigentlich nicht ganz geklärt ist, ob Lavender wirklich tot ist oder nicht. Da scheiden sich ja die Geister. Aber hier ist sie es.

Gut, viel mehr kann und will ich gerade gar nicht sagen. Außer vielleicht, dass man dieser Story wahrscheinlich etwas Zeit geben muss, bis sie langsam aber sicher Sinn machen wird. Denn ich kann euch garantieren: Nichts ist, wie es scheint und dennoch hat jedes noch so kleine Detail eine Daseinsberechtigung und wird uns am Ende die Frage der Fragen beantworten. Wie lautet diese? Das werden wir herausfinden müssen: im Laufe der Story.

Falls euch gefällt was ihr lest, falls nicht oder falls ihr eure Verwirrung kundtun wollt, dann tut es bitte. Ich würde mich sehr freuen und bin für jegliche Vermutungen offen. Ich bin gespannt, wer den roten Faden zuerst entdecken wird und herausfindet, was es mit diesem im Knäuel bunter Plotwolle auf sich hat. Lach Und ja: Sehr, sehr wahrscheinlich geht es dann auch schneller weiter. ;)

Und eines in anderer Sache: Dass die Story einen deutschen Titel trägt, ist purer Zufall und hat nichts mit den Kritiken an anderer Storystelle zu tun, die sich darauf bezogen, dass viele meiner Storys englische Titel haben. Wie ich jetzt bereits mehrmals sagte, lasse ich mir bei vielem reinreden, aber ganz sicher nicht beim Titel. Da entscheide ich mich für das, was mir gefällt. Bei der neuen Story war es nun ein deutscher Titel, der mir direkt zu Beginn der Idee vorschwebte. Und ich war glatt kurz davor, aus Prinzip (so nach dem Motto „Jetzt erst recht!") einen englischen Titel zu wählen. Lach Das wäre aber ebenso dämlich gewesen, wie auf einen englischen Titel zu verzichten, weil manche Leser deutsche Titel bevorzugen...

Bei Dark Kiss geht es übrigens morgen weiter – für die, die es interessiert. ;)