Prolog
Selten hatte es eine solch sternenklare Nacht gegeben. Die letzten Nächte waren dunkel gewesen. Der Himmel tief bedeckt von den Staubwolken der tausend Kämpfer, die mit Schwert, Speer und Schild gegeneinander um Ruhm, Ehre, Macht, Land und Geld antraten. Mittlerweile blühte das Söldnergeschäft und man sollte nicht glauben, dass es gerade die Japaner, das große Volk der Shinobi, Samurai und Ninjas sich für Geld zu einem Kampf stellten.
Sibylle ließ den leichten Abendwind durch ihr Fell streifen und schnüffelte in den Himmel. Heute war viel Blut vergossen worden. Seufzend sah sie auf den Strand zu ihren Füßen, dann wieder hinauf zu den Sternen. Was würde wohl ihre alte Meisterin wohl dazu sagen, wenn sie sie hier sehen würde, in Griechenland. Im Exil, geflüchtet, nein weggeschickt, um vier Kriegerinnen auszubilden, die die alten Werte der Ninjas mit denen der griechischen Kultur zu verbinden um am Ende für das Gute zu kämpfen. Auf der richtigen Seite. Für Sibylle klang das nach nichts anderem, als weitere Söldner auszubilden. Sie musste jedoch zugeben, dass sie die vier sehr lieb gewonnen hatte. Jede von ihnen hatte besondere Qualitäten. Besonders auf eine von ihnen hatte sie besonders Augenmerk gelegt: Larissa.
Sie war stark, geduldig und sehr gehorsam. Sie würde die Anderen drei einmal führen. Eigentlich tat sie es auch jetzt schon, aber es fehlte ihr von Zeit zu Zeit an Durchsetzungsvermögen; vor allem gegen Roxana.
" Meisterin Sibylle. Ein Mann aus dem Land des Ostens ist hier, um mit euch zu reden."
Sibylle drehte sich um und sah Larissa hinter sich stehen.
" Wer ist er und was will er?"
" Er sagt sein Name sei Karoshi, vom alten Shinobiklan aus Hiroshima", antwortete Larissa mit einem leichten Stirnrunzeln, das sich noch vertiefte, als sie fortfuhr, " was er wolle, sage er nur euch."
Sibylle runzelte auch die Stirn. Kluges Mädchen, traut nicht jedem blindwütig, ist immer wachsam.
Sie legte Larissa eine Pfote auch die schuppige Schulter, zu der sie kaum hoch reichte.
" Ist gut, Tochter. Geh wieder ins Haus und sage meinem Besucher, er möge am Altar warten."
Larissa verneigte sich und ging wieder, nicht ohne einen besorgten Blick auf ihre Sensani zu werfen. Sibylle bemerkten ihren Blick sehr wohl, ließ sich aber nichts anmerken. Sie war jedoch voller Unruhe. Nun würde es beginnen; viel eher als erwartet. Die Reise stand bevor, was bedeutete, dass der Krieg verloren war.
