Alle bekannten Figuren gehören Kiera Cass.
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Ich wachte auf. Es flimmerte vor meinen Augen. Schemenhaft sah ich, wie Prinz Maxon, mein Prinz Maxon, America umarmte und küsste. Sie gehörte ihm, sie hatte sein Herz erobert!
...
Ich rappelte mich auf. Als ich mir die Haare aus dem Gesicht streichen wollte, merkte ich, wie verklebt sie waren. Ich hob die Hand an meine Augen und erschrak angesichts der Farbe. Blut.
Ich sah mich um.
Zuvor war ich nur mit mir selbst beschäftigt gewesen, und an die Farbe, die mein Kleid gehabt hatte, bevor es so rot gewesen war, konnte ich mich nicht mehr erinnern. Irgendwas stimmte nicht. Ich schob es auf den Schock, es konnte schließlich sein, dass mein Gehirn diese Information als unwichtg gewertet hatte. An andere Möglickeiten wollte ich lieber gar nicht denken.
Überall Leichen. Man hatte wohl gedacht, ich wäre auch eine, denn sonst hätte man mich wohl gerettet. Was war überhaupt geschehen? Ein Rebellenangriff? Ich erinnerte mich vage an einen Wachmann mit einem roten Streifen in der Hand und an eine auf mich gerichtete Waffe. Das war es. Und das musste an Wissen reichen, um weiterhin zu überleben.
Was konnte ich tun?
Sollte ich die anderen suchen? Sie informieren, dass ich überlebt hatte? Obwohl...
Meine Schönheit, Eleganz, meine Klugheit - war ich nicht wahrhaft gemacht zur Prinzessin?- hatte Prinz Maxon verschmäht! Wie verblendet er war! Selbst als ich mich änderte, als ich glaubte, mein wahres Ich, mein gutes Ich zu finden, sah er mich nicht!
Doch jetzt, obwohl mein Kopf schmerzte, sah ich, wie falsch ich lag. Prinz Maxon hatte mich nicht verdient. Er war meiner nicht wert.
Sollte er doch glücklich werden mit seiner erbärmlichen America, ich würde mich nicht mehr dazu herablassen, überhaupt mit ihnen zu reden.
Ich würde gehen, Illéa verlassen. Diese Schmach würde ich nicht ertragen können. Alle würden denken, ich sei tot und das war mir recht. So würde ich zumindest nicht als Verliererin gelten -die ich ja auch nicht war-, sondern als heldenhaftes Opfer eines Rebellenangriffs. Nichts besser als das! Niemand würde nach mir suchen. Endlich wäre ich frei. Frei vom Zwang, ein nichtssagendes Model zu sein, obwohl ich doch immer Schauspielern werden wollte. Nicht, dass das in meine Kaste gepasst hätte. Nein, als Model hatte ich keine Chance. Ich würde älter und älter werden und schließlich als verlorener Stern am Modehimmel schweben. Falls ich überhaupt so weit gekommen wäre, das Leben war ungerecht und viele wussten meine Qualitäten nicht zu schätzen. Und das war schon immer meine größte Angst. Doch jetzt konnte ich mein Leben an einem anderen Ort leben und dort für immer berühmt und glücklich sein. Was für eine glorreiche Zukunft ich vor mir hatte. Und plötzlch wusste ich, was zu tun war.
Ich schlich durch die Küche davon. Alle waren noch in ihren Schutzräumen und auf dem Weg hierher hatte ich nur einigen Wachen und Leichen ausweichen müssen. Hier in der Küche nahm ich mir einige Beutel , die voll mit Vorräten waren und zog mich schließlich auch um. Es widerte mich zwar an, das Kleid eines Küchenmädchens zu tragen, aber es war meine einzige Möglichkeit, unbemerkt aus dem Palast herauszukommen. Wenn ich unauffällig war und unwichtig wirkte, dann würde ich es den Wachen sicher nicht wert sein, kontrolliert zu werden. Und unauffällig zu wirken, dass war in einem blutverschmierten Kleid eben nicht möglich.
Mein Abgang würde leise und unspektakulär sein. Gar nicht mein Stil. Doch mein Aufgang würde dafür umso größer und prächtiger sein. Dessen war ich mir sicher.
