Teil 1
Sie sah aus dem Fenster, das Wetter war einfach traumhaft. Sie entschied sich, nach draussen zu gehen. Schnell zog sie sich um, da sie noch ihr Nachtgewand an hatte. Sie lief eilig aus ihrem Zimmer, die Treppen hinunter, vor Angst irgendwas verpassen zu können. Draussen angekommen, mußte sie jedoch feststellen, dass ihre Brüder auch das schöne Wetter ausnutzen wollten. Sie überlegte, wie sie an ihren Brüdern vorbeikommen sollte, aber es war schon zu spät. Die Jungs hatten sie schon längst gesehen. Alle riefen nach ihr und jetzt kam sie nicht darum, hinüber zu gehen. Also machte sie sich zu den anderen auf und blieb vor ihrem Bruder George stehen. Dieser hatte bereits einen Besen geholt und hielt ihn nun vor Ginny hin. Er wollte ein wenig Qudditch mit seinen Geschwistern spielen. Seine Brüder Ron und Fred waren sofort dabei. Somit stiegen sie in die Luft auf. Ginny wollte eigentlich nicht Qudditch spielen, sondern nur einfach über ein paar Dinge nachdenken. Aber das könnte sie auch später machen, jetzt wollte sie nur ihren Brüdern beweisen, dass sie dieses Spiel auch beherrschte. So schoß sie durch die Luft, als sei es nur das normalste der Welt! Sie waren jedoch nur zu viert und um ein richtiges Spiel zu machen, bräuchte man pro Mannschaft sieben Spieler. Daher entschieden sie sich einfach nur so zu spielen. Ron machte den Torwart, Ginny spielte sich mit den anderen beiden Jungs den Quaffel zu. Ron war zwar gut als Hüter, jedoch nicht gut genug für Ginny. Sie knallte einen Ball nach den anderen hinein. Fred und George bewunderten das und kamen nicht aus dem Staunen hinaus. Ron dagegen konnte sich das Staunen nicht leisten, da er sich voll auf seine Aufgabe, den Quaffel zu fangen, konzentrieren mußte. Nach einer guten Stunde Training entschieden sich die Vier, doch allmählich wieder ins Haus zu gehen. Dort wartete bestimmt schon ihre Mutter mit dem Mittagessen. Tatsächlich wartete Molly Weasley schon in der Küche. Sie setzten sich alle, und fingen mit dem Essen an. Ihr Vater, Arthur Weasley ,würde erst gegen Abend nach Hause kommen. Auf einmal schwebte etwas durch das Fenster. Ron erkannte sofort eine Eule und zwar die von Hermine.
Hermine Granger, seine beste Freundin, hatte sich vor kurzem erst eine Eule gekauft. Da sie bereits einen Kater, namens Krummbein hatte, durfte sie den Vogel eh nicht mit nach Hogwarts nehmen. Also war die Eule, nun eine Familieneule von den Granger's geworden. Doch sie ließ sich nicht vor ihm nieder, sondern landete bei Ginny. Ginny wunderte sich, wieso die Eule bei ihr bleiben wollte. Sie nahm einen Brief aus dem Schnabel von Hermine's Eule. Der Brief war tatsächlich für sie. Somit nahm sie ihn an sich und steckte ihn in ihre Tasche. Vor ihrer Familie wollte sie den Brief nicht gleich öffnen. So entschied sie sich, ihn später alleine in ihrem Zimmer zu lesen. Ron schaut ja total traurig aus, dachte Ginny, doch sie entschloss sich dagegen, irgend etwas zu sagen und so aß sie weiter. Niemand sprach mehr, sondern alle sahen Ginny nur weiter fragend an.
Die Eule saß noch einen Moment bei Ginny, wurde mit ihrem Essen gefüttert und verschwand dann wieder aus dem großen Küchenfenster.
Endlich war das Mittagessen vorbei und alle standen nun vom Tisch aus und gingen in ihre Zimmer. Ginny bemerkte erneut Ron, der noch immer sehr unglücklich drein schaute. Aber sie konnte schließlich auch nichts dafür, wenn Hermine ihr einen Brief schickte, statt Ron! Ginny eilte schnell in ihr Zimmer, welches nicht grade groß war. Jedoch reichte es ihr vollkommen. Es war ein leicht rosa gestrichen und neben ihrem Bett stand ein kleine Kommode. Auf der anderen Seite war ein Fenster, durch das sie, gleich beim Aufwachen, das Wetter beurteilen konnte. In den vier Ecken standen ein Kleiderschrank, der Schreibtisch und einige Bücherregale. Ihr Bücherregal war schon sehr voll, weil Ginny unheimlich viel las. In dieser Sache glich sie sehr Hermine, die sehr klug war und viel lernte. Auf dem Schreibtisch lagen noch einige Pergamente und Federkiele. Sie hatte gestern noch an ihrem Aufsatz über die Hexenverbrennung gearbeitet. Nach den Ferien, würde sie endlich in das 4. Schuljahr kommen.
Sie überlegte nun, weshalb sie so schnell in ihr Zimmer gerannt war und dann fiel es ihr auch gleich wieder ein: der Brief von Hermine!! Langsam machte sie es sich auf ihrem Bett bequem und nahm den Brief wieder aus ihrer Tasche. Beim Öffnen überlegte sie, was Hermine nur von ihr wollte.
Hallo Ginny, du wunderst dich bestimmt, warum ich an dich schreibe und nicht an Ron. Das liegt daran, weil es in gewissem Maße um Ron geht. Dein Bruder und ich verstehen uns ganz gut, manchmal auch ziemlich gut. Wir helfen Harry, wenn er in Schwierigkeiten gelangt. Und nun befürchte ich ,dass ich etwas mehr, als nur Freundschaft, für Ron empfinde. Ich weiß auch nicht wieso, da er schließlich im letzten Schuljahr immer nur ausgerastet ist, wenn ich mit Viktor Krum zusammen war. Harry hatte mir auch letztes Jahr erzählt, dass Ron eifersüchtig auf Viktor war und mich beim Ball ständig beobachtet hat und seine Begleiterin links liegen gelassen hat. Und jetzt weiß ich einfach nicht, wie ich auf Ron reagieren soll. Immer wenn ich ihn sehe, freue ich mich riesig und fühle tausend Schmetterlinge aufsteigen! Doch ich weiß nicht, wie es bei ihm ist. Seit dem Tag unseres Abschlusses ist er immer so abweisend zu mir. Nun wollte ich dich fragen, ob du etwas für mich heraus finden könntest?! Schließlich bist du seine Schwester und zu dir ist er bestimmt offener als zu mir. Ich schreibe dir, weil ich auch mal einen Rat von einem Mädchen brauche. Mit Harry kann man auch nicht so richtig darüber reden, na ja besser als mit Ron. Aber ich kann ja nicht mit Ron über ihn selbst reden... Ich vertraue dir mein Problem an, in der Hoffnung, dass du mir helfen kannst. Vielleicht können wir uns ja alle in der Winkelgasse zum Einkaufen treffen, auch mit Harry! Was ist eigentlich mit dir und Harry?? Also bye Hermine
Nun ergibt alles einen Sinn! Ron war vorhin traurig, weil er keinen Brief von Hermine gekriegt hat, sondern ich. Ron vermisst Hermine, und Hermine vermisst Ron. Die beiden würden auch prima zusammen passen, überlegte sie weiter. Aber was mit Harry und ihr war, wusste sie ehrlich nicht. Am besten wäre es, wenn Hermine und Harry zu Ron und mir kommen würden. Ich werde mal nachher, Mum und Dad fragen. Bestimmt geht das mit Hermine klar, aber mit Harry..., das könnte problematisch werden. Dumbledore meinte ja: Es sei für Harry besser, wenn er bei seinen Verwandten bliebe.
Vielleicht kriegen wir das ja auch irgendwie hin, Ron läd Harry ein und ich Hermine, dann fällt das nicht so auf, grübelte Ginny. Sie stand nun von ihrem Bett auf und verstaute den Brief in ihrer magischen Kommode, welche nur durch Ginny geöffnet werden konnte! Sie räumte noch kurz ihr Zimmer auf und ging dann wieder hinunter zu ihrer Mum.
Molly war ein wenig verwundert über Ginny's Verhalten. Aber sie hackte nicht nach, wieso Ginny sich so geheimnisvoll gab. Statt dessen fragte sie ihre Tochter, was Hermine von ihr wollte. Ginny kam diese Frage ganz recht und so antwortet sie: "Sie hat gefragt, ob sie nicht in den Ferien herkommen könnte.
" Molly Weasley war von dieser Idee sehr angetan, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Hermine war ein nettes Mädchen und sie freute sich immer über ihre Besuche. Sie überlegte weiter, ... wenn Hermine zu Ginny kommen durfte, was wäre dann mit Ron? Dieser würde dann sicherlich eingeschnappt sein und das wollte sie auch nicht. So entschied sie, dass Harry eigentlich auch herkommen könne. Der arme Junge hatte sehr viel mitgemacht und litt besonders unter der letzten Begegnung mit dessen-Name-nicht-genannt-werden- darf. Der hatte nämlich Cedric Diggory töten lassen, weil dieser Harry zu Hilfe kam. Harry gab sich daran die alleinige Schuld und der Aufenthalt hier, würde ihm wohl gut tun.
Hier könnte er sich endlich so erholen, wie es bei seinen Verwandten bestimmt unmöglich ist. Soweit sie von ihrem Mann gehört hatte, waren Harry's Verwandte schreckliche Muggel. Ihre Gedanken schweiften immer weiter ab.
Ginny gefiel das überhaupt nicht, so dass sie ihre Mutter anstieß. Diese überkam einen Schreck und beachtete Ginny wieder. Nun war sie sehr gespannt, was ihre Mutter wohl zu dieser Idee sagen würde?
"Darüber muß ich noch mit deinem Vater reden!", sprach ihre Mutter. Ginny's Gesichtsausdruck nahm jetzt einen traurigen Ausdruck an. Doch Molly bemerkte dies jedoch nicht und sie fiel wieder in ihre Überlegungen ein. Daraufhin beschloß Ginny, wieder hoch in ihr Zimmer zu gehen. Dort angekommen, überlegte sie, was sie Hermine nun antworten sollte. Sie entschloss sich rasch und schrieb:
Hallo Hermine, ich hoffe es geht dir gut. Mir geht es gut! Ich habe grade mit meiner Mutter gesprochen, ob du zu uns kommen darfst. Das ist doch bestimmt besser, als nur zusammen einkaufen zu gehen. Oder etwa nicht??? Ich weiß bloß nicht was dabei herauskommen wird, weil sie bloß gesagt hat: "Da drüber muß ich noch mit deinem Vater reden." Sie war richtig in Gedanken versunken, doch ich glaube sie mag dich und hat ein wenig über dich nachgedacht. Aber aus meiner Mutter wird man eh nicht schlau, sogar ich habe Probleme damit und ich bin schließlich das einzige Mädchen hier... Aber das du tatsächlich etwas für Ron empfindest, ist doch ein wenig komisch. Schließlich ist Ron ein gefühlloser Trampel (in gewisser Weise) und total eifersüchtig. Das hast du ja auch schon bemerkt. Da sage ich nur: Krum! Aber ich werde versuchen, etwas aus Ron heraus zu locken. Und wenn ich was Tolles herausfinde, schick ich dir sofort eine Eule! Was allerdings mit Harry und mir ist, kann ich dir selbst nicht sagen. Er hat ja nach dem Vorfall mit Diggory, nichts mehr richtig wahrgenommen. Ich weiß auch nicht mal, ob er schon über dem Vorfall hinweg gekommen ist. Er gibt sich doch die Schuld dafür. Natürlich ist Voldemort (ich hab mir ein Beispiel an Dumbledore genommen und nenne ihn bei seinem richtigen Namen) jetzt stärker und wenn die Gerüchte stimmen, kann er jetzt sogar Harry berühren... Doch darüber können wir ja ein anderes Mal reden, schließlich weiss mal ja nie....
Also verabschiede ich mich mit diesen Wörtern!
Bye Ginny
PS: Drück die Daumen, dass alles gut läuft und du so uns kommen kannst!
Sie war mit ihrem Brief zufrieden und faltete ihn nun sorgfältig zusammen. Dann lief Ginny nach oben zu Ron, um seine Eule Pig mit diesem Auftrag los zu schicken. Ron wäre bestimmt froh, wenn Pig endlich mal wieder weg ist und ihn nicht störte. Sie klopfte an die Tür, wartete einen Augenblick und ging hinein. Er lag auf seinem Bett und bemerkte sie nicht. Langsam kam sie näher und sprach ihn an. Ron sah auf und schien ein wenig verschlafen zu sein, aber er blickte ihr direkt in die Augen. Erschrocken blieb Ginny stehen.
Er sah sie mit diesem eigenartig leeren Blick, der Ginny Angst machte, an. Doch dann füllten sich Ron's Augen auf einmal.
"Was willst du von mir?", fragte er barsch.
" Ich wollte dich nur fragen, ob ich mir Pig ausleihen könnte. Du weisst doch, wie lahm Errol ist... und da dachte ich mir: Pig könnte auch mal wieder ein wenig fliegen!", sagte sie mit einem freundlichen Ton. Da schien Ron auf einmal hellwach zu sein.
"Was wollte Hermine eigentlich von dir?", neugierig fragte er seine Schwester. Diese jedoch blieb ganz ruhig, da sie ihm schlecht von Hermine's Bitte erzählen konnte.
Darauf hin überlegte sie kurz.
"Sie hat mich nur etwas gefragt, Mädchenkram halt...!", antwortet sie kurz und knapp. "Wieso willst du das wissen, vermisst du sie?", hakte sie ganz vorsichtig nach. Ron schien sich ertappt zu fühlen und lief ein wenig rot im Gesicht an. Ginny bemerkte es sofort und freute sich innerlich für Hermine. Ron schien allerdings nicht sehr drüber erfreut, dass seine kleine Schwester im Stande war, sein Geheimnis zu lüften. Schnell holte er seine Eule hervor und gab sie Ginny. Diese band ihren Brief um den Fuß des kleinen Vogels. Pig war hellauf begeistert und flog gerade aus dem Fenster, als Ginny der Eule noch etwas bedeutendes hinterher rief. "BRING DEN BRIEF BITTE ZU HERMINE!"
Nun war also alles bereit, dachte sie. Vorsichtig musterte sie Ron, der dabei noch rötlicher anlief. Er war also auch total verknallt in Hermine, sie hatte es ja gewusst!. An nichts Böses denkend, sprach sie nun ihre Vermutung laut aus und Ron's Gesicht färbte sich dunkelrot. Er schrie, dass sie endlich sein Zimmer verlassen sollte. Beleidigt tat sie dies dann auch und sie machte sich erneut, auf den Weg zur Küche. Es gab bestimmt gleich wieder Abendbrot, doch Ginny staunte nicht schlecht, als jemand Fremdes in der Küche saß.
Sie sah aus dem Fenster, das Wetter war einfach traumhaft. Sie entschied sich, nach draussen zu gehen. Schnell zog sie sich um, da sie noch ihr Nachtgewand an hatte. Sie lief eilig aus ihrem Zimmer, die Treppen hinunter, vor Angst irgendwas verpassen zu können. Draussen angekommen, mußte sie jedoch feststellen, dass ihre Brüder auch das schöne Wetter ausnutzen wollten. Sie überlegte, wie sie an ihren Brüdern vorbeikommen sollte, aber es war schon zu spät. Die Jungs hatten sie schon längst gesehen. Alle riefen nach ihr und jetzt kam sie nicht darum, hinüber zu gehen. Also machte sie sich zu den anderen auf und blieb vor ihrem Bruder George stehen. Dieser hatte bereits einen Besen geholt und hielt ihn nun vor Ginny hin. Er wollte ein wenig Qudditch mit seinen Geschwistern spielen. Seine Brüder Ron und Fred waren sofort dabei. Somit stiegen sie in die Luft auf. Ginny wollte eigentlich nicht Qudditch spielen, sondern nur einfach über ein paar Dinge nachdenken. Aber das könnte sie auch später machen, jetzt wollte sie nur ihren Brüdern beweisen, dass sie dieses Spiel auch beherrschte. So schoß sie durch die Luft, als sei es nur das normalste der Welt! Sie waren jedoch nur zu viert und um ein richtiges Spiel zu machen, bräuchte man pro Mannschaft sieben Spieler. Daher entschieden sie sich einfach nur so zu spielen. Ron machte den Torwart, Ginny spielte sich mit den anderen beiden Jungs den Quaffel zu. Ron war zwar gut als Hüter, jedoch nicht gut genug für Ginny. Sie knallte einen Ball nach den anderen hinein. Fred und George bewunderten das und kamen nicht aus dem Staunen hinaus. Ron dagegen konnte sich das Staunen nicht leisten, da er sich voll auf seine Aufgabe, den Quaffel zu fangen, konzentrieren mußte. Nach einer guten Stunde Training entschieden sich die Vier, doch allmählich wieder ins Haus zu gehen. Dort wartete bestimmt schon ihre Mutter mit dem Mittagessen. Tatsächlich wartete Molly Weasley schon in der Küche. Sie setzten sich alle, und fingen mit dem Essen an. Ihr Vater, Arthur Weasley ,würde erst gegen Abend nach Hause kommen. Auf einmal schwebte etwas durch das Fenster. Ron erkannte sofort eine Eule und zwar die von Hermine.
Hermine Granger, seine beste Freundin, hatte sich vor kurzem erst eine Eule gekauft. Da sie bereits einen Kater, namens Krummbein hatte, durfte sie den Vogel eh nicht mit nach Hogwarts nehmen. Also war die Eule, nun eine Familieneule von den Granger's geworden. Doch sie ließ sich nicht vor ihm nieder, sondern landete bei Ginny. Ginny wunderte sich, wieso die Eule bei ihr bleiben wollte. Sie nahm einen Brief aus dem Schnabel von Hermine's Eule. Der Brief war tatsächlich für sie. Somit nahm sie ihn an sich und steckte ihn in ihre Tasche. Vor ihrer Familie wollte sie den Brief nicht gleich öffnen. So entschied sie sich, ihn später alleine in ihrem Zimmer zu lesen. Ron schaut ja total traurig aus, dachte Ginny, doch sie entschloss sich dagegen, irgend etwas zu sagen und so aß sie weiter. Niemand sprach mehr, sondern alle sahen Ginny nur weiter fragend an.
Die Eule saß noch einen Moment bei Ginny, wurde mit ihrem Essen gefüttert und verschwand dann wieder aus dem großen Küchenfenster.
Endlich war das Mittagessen vorbei und alle standen nun vom Tisch aus und gingen in ihre Zimmer. Ginny bemerkte erneut Ron, der noch immer sehr unglücklich drein schaute. Aber sie konnte schließlich auch nichts dafür, wenn Hermine ihr einen Brief schickte, statt Ron! Ginny eilte schnell in ihr Zimmer, welches nicht grade groß war. Jedoch reichte es ihr vollkommen. Es war ein leicht rosa gestrichen und neben ihrem Bett stand ein kleine Kommode. Auf der anderen Seite war ein Fenster, durch das sie, gleich beim Aufwachen, das Wetter beurteilen konnte. In den vier Ecken standen ein Kleiderschrank, der Schreibtisch und einige Bücherregale. Ihr Bücherregal war schon sehr voll, weil Ginny unheimlich viel las. In dieser Sache glich sie sehr Hermine, die sehr klug war und viel lernte. Auf dem Schreibtisch lagen noch einige Pergamente und Federkiele. Sie hatte gestern noch an ihrem Aufsatz über die Hexenverbrennung gearbeitet. Nach den Ferien, würde sie endlich in das 4. Schuljahr kommen.
Sie überlegte nun, weshalb sie so schnell in ihr Zimmer gerannt war und dann fiel es ihr auch gleich wieder ein: der Brief von Hermine!! Langsam machte sie es sich auf ihrem Bett bequem und nahm den Brief wieder aus ihrer Tasche. Beim Öffnen überlegte sie, was Hermine nur von ihr wollte.
Hallo Ginny, du wunderst dich bestimmt, warum ich an dich schreibe und nicht an Ron. Das liegt daran, weil es in gewissem Maße um Ron geht. Dein Bruder und ich verstehen uns ganz gut, manchmal auch ziemlich gut. Wir helfen Harry, wenn er in Schwierigkeiten gelangt. Und nun befürchte ich ,dass ich etwas mehr, als nur Freundschaft, für Ron empfinde. Ich weiß auch nicht wieso, da er schließlich im letzten Schuljahr immer nur ausgerastet ist, wenn ich mit Viktor Krum zusammen war. Harry hatte mir auch letztes Jahr erzählt, dass Ron eifersüchtig auf Viktor war und mich beim Ball ständig beobachtet hat und seine Begleiterin links liegen gelassen hat. Und jetzt weiß ich einfach nicht, wie ich auf Ron reagieren soll. Immer wenn ich ihn sehe, freue ich mich riesig und fühle tausend Schmetterlinge aufsteigen! Doch ich weiß nicht, wie es bei ihm ist. Seit dem Tag unseres Abschlusses ist er immer so abweisend zu mir. Nun wollte ich dich fragen, ob du etwas für mich heraus finden könntest?! Schließlich bist du seine Schwester und zu dir ist er bestimmt offener als zu mir. Ich schreibe dir, weil ich auch mal einen Rat von einem Mädchen brauche. Mit Harry kann man auch nicht so richtig darüber reden, na ja besser als mit Ron. Aber ich kann ja nicht mit Ron über ihn selbst reden... Ich vertraue dir mein Problem an, in der Hoffnung, dass du mir helfen kannst. Vielleicht können wir uns ja alle in der Winkelgasse zum Einkaufen treffen, auch mit Harry! Was ist eigentlich mit dir und Harry?? Also bye Hermine
Nun ergibt alles einen Sinn! Ron war vorhin traurig, weil er keinen Brief von Hermine gekriegt hat, sondern ich. Ron vermisst Hermine, und Hermine vermisst Ron. Die beiden würden auch prima zusammen passen, überlegte sie weiter. Aber was mit Harry und ihr war, wusste sie ehrlich nicht. Am besten wäre es, wenn Hermine und Harry zu Ron und mir kommen würden. Ich werde mal nachher, Mum und Dad fragen. Bestimmt geht das mit Hermine klar, aber mit Harry..., das könnte problematisch werden. Dumbledore meinte ja: Es sei für Harry besser, wenn er bei seinen Verwandten bliebe.
Vielleicht kriegen wir das ja auch irgendwie hin, Ron läd Harry ein und ich Hermine, dann fällt das nicht so auf, grübelte Ginny. Sie stand nun von ihrem Bett auf und verstaute den Brief in ihrer magischen Kommode, welche nur durch Ginny geöffnet werden konnte! Sie räumte noch kurz ihr Zimmer auf und ging dann wieder hinunter zu ihrer Mum.
Molly war ein wenig verwundert über Ginny's Verhalten. Aber sie hackte nicht nach, wieso Ginny sich so geheimnisvoll gab. Statt dessen fragte sie ihre Tochter, was Hermine von ihr wollte. Ginny kam diese Frage ganz recht und so antwortet sie: "Sie hat gefragt, ob sie nicht in den Ferien herkommen könnte.
" Molly Weasley war von dieser Idee sehr angetan, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Hermine war ein nettes Mädchen und sie freute sich immer über ihre Besuche. Sie überlegte weiter, ... wenn Hermine zu Ginny kommen durfte, was wäre dann mit Ron? Dieser würde dann sicherlich eingeschnappt sein und das wollte sie auch nicht. So entschied sie, dass Harry eigentlich auch herkommen könne. Der arme Junge hatte sehr viel mitgemacht und litt besonders unter der letzten Begegnung mit dessen-Name-nicht-genannt-werden- darf. Der hatte nämlich Cedric Diggory töten lassen, weil dieser Harry zu Hilfe kam. Harry gab sich daran die alleinige Schuld und der Aufenthalt hier, würde ihm wohl gut tun.
Hier könnte er sich endlich so erholen, wie es bei seinen Verwandten bestimmt unmöglich ist. Soweit sie von ihrem Mann gehört hatte, waren Harry's Verwandte schreckliche Muggel. Ihre Gedanken schweiften immer weiter ab.
Ginny gefiel das überhaupt nicht, so dass sie ihre Mutter anstieß. Diese überkam einen Schreck und beachtete Ginny wieder. Nun war sie sehr gespannt, was ihre Mutter wohl zu dieser Idee sagen würde?
"Darüber muß ich noch mit deinem Vater reden!", sprach ihre Mutter. Ginny's Gesichtsausdruck nahm jetzt einen traurigen Ausdruck an. Doch Molly bemerkte dies jedoch nicht und sie fiel wieder in ihre Überlegungen ein. Daraufhin beschloß Ginny, wieder hoch in ihr Zimmer zu gehen. Dort angekommen, überlegte sie, was sie Hermine nun antworten sollte. Sie entschloss sich rasch und schrieb:
Hallo Hermine, ich hoffe es geht dir gut. Mir geht es gut! Ich habe grade mit meiner Mutter gesprochen, ob du zu uns kommen darfst. Das ist doch bestimmt besser, als nur zusammen einkaufen zu gehen. Oder etwa nicht??? Ich weiß bloß nicht was dabei herauskommen wird, weil sie bloß gesagt hat: "Da drüber muß ich noch mit deinem Vater reden." Sie war richtig in Gedanken versunken, doch ich glaube sie mag dich und hat ein wenig über dich nachgedacht. Aber aus meiner Mutter wird man eh nicht schlau, sogar ich habe Probleme damit und ich bin schließlich das einzige Mädchen hier... Aber das du tatsächlich etwas für Ron empfindest, ist doch ein wenig komisch. Schließlich ist Ron ein gefühlloser Trampel (in gewisser Weise) und total eifersüchtig. Das hast du ja auch schon bemerkt. Da sage ich nur: Krum! Aber ich werde versuchen, etwas aus Ron heraus zu locken. Und wenn ich was Tolles herausfinde, schick ich dir sofort eine Eule! Was allerdings mit Harry und mir ist, kann ich dir selbst nicht sagen. Er hat ja nach dem Vorfall mit Diggory, nichts mehr richtig wahrgenommen. Ich weiß auch nicht mal, ob er schon über dem Vorfall hinweg gekommen ist. Er gibt sich doch die Schuld dafür. Natürlich ist Voldemort (ich hab mir ein Beispiel an Dumbledore genommen und nenne ihn bei seinem richtigen Namen) jetzt stärker und wenn die Gerüchte stimmen, kann er jetzt sogar Harry berühren... Doch darüber können wir ja ein anderes Mal reden, schließlich weiss mal ja nie....
Also verabschiede ich mich mit diesen Wörtern!
Bye Ginny
PS: Drück die Daumen, dass alles gut läuft und du so uns kommen kannst!
Sie war mit ihrem Brief zufrieden und faltete ihn nun sorgfältig zusammen. Dann lief Ginny nach oben zu Ron, um seine Eule Pig mit diesem Auftrag los zu schicken. Ron wäre bestimmt froh, wenn Pig endlich mal wieder weg ist und ihn nicht störte. Sie klopfte an die Tür, wartete einen Augenblick und ging hinein. Er lag auf seinem Bett und bemerkte sie nicht. Langsam kam sie näher und sprach ihn an. Ron sah auf und schien ein wenig verschlafen zu sein, aber er blickte ihr direkt in die Augen. Erschrocken blieb Ginny stehen.
Er sah sie mit diesem eigenartig leeren Blick, der Ginny Angst machte, an. Doch dann füllten sich Ron's Augen auf einmal.
"Was willst du von mir?", fragte er barsch.
" Ich wollte dich nur fragen, ob ich mir Pig ausleihen könnte. Du weisst doch, wie lahm Errol ist... und da dachte ich mir: Pig könnte auch mal wieder ein wenig fliegen!", sagte sie mit einem freundlichen Ton. Da schien Ron auf einmal hellwach zu sein.
"Was wollte Hermine eigentlich von dir?", neugierig fragte er seine Schwester. Diese jedoch blieb ganz ruhig, da sie ihm schlecht von Hermine's Bitte erzählen konnte.
Darauf hin überlegte sie kurz.
"Sie hat mich nur etwas gefragt, Mädchenkram halt...!", antwortet sie kurz und knapp. "Wieso willst du das wissen, vermisst du sie?", hakte sie ganz vorsichtig nach. Ron schien sich ertappt zu fühlen und lief ein wenig rot im Gesicht an. Ginny bemerkte es sofort und freute sich innerlich für Hermine. Ron schien allerdings nicht sehr drüber erfreut, dass seine kleine Schwester im Stande war, sein Geheimnis zu lüften. Schnell holte er seine Eule hervor und gab sie Ginny. Diese band ihren Brief um den Fuß des kleinen Vogels. Pig war hellauf begeistert und flog gerade aus dem Fenster, als Ginny der Eule noch etwas bedeutendes hinterher rief. "BRING DEN BRIEF BITTE ZU HERMINE!"
Nun war also alles bereit, dachte sie. Vorsichtig musterte sie Ron, der dabei noch rötlicher anlief. Er war also auch total verknallt in Hermine, sie hatte es ja gewusst!. An nichts Böses denkend, sprach sie nun ihre Vermutung laut aus und Ron's Gesicht färbte sich dunkelrot. Er schrie, dass sie endlich sein Zimmer verlassen sollte. Beleidigt tat sie dies dann auch und sie machte sich erneut, auf den Weg zur Küche. Es gab bestimmt gleich wieder Abendbrot, doch Ginny staunte nicht schlecht, als jemand Fremdes in der Küche saß.
