Anmerkungen des Autors
Disclaimer: Das Potter Universum gehört JKR und ich verdiene damit überhaupt nichts.
Andere Charaktere wie die Dorfbewohner gehören mir bzw. haben wirklich reale Vorbilder.
Zudem bin ich nach einer langen Pause wieder zurück. Bei dieser FF lasse ich mir wirklich Zeit und ich freue mich über jedes Review. Meine anderen FF's werde ich noch fortführen - aber ich möchte diese zuerst an den Leser bringen.
Ich weiß auch, dass nicht jeder dieses Pairing mag - aber ich zwinge niemanden mein kreativen Ergebnisse zu lesen. Wie gesagt - ich freue mich über jeden Leser. Ich werde dabei auch keinen Kitsch Snape oder eine Kitsch Hermine - welche so lang schon ineinander verliebt waren bringen. Das passt einfach nicht in meiner Vorstellung der beiden.
Welches Genre diese Geschichte hat - ist schwierig zu sagen. Ich habe mal Actionabenteuer gewählt. Es wird auch Drama, eher zum Ende hin Romanze und noch so einiges. Ich bin kein Profi Autor - ich schreibe weil es mir Spaß macht
Und nun viel Spaß beim Lesen
Ich freue mich über jedes Feedback, sei es über Review oder Nachricht.
PS: Rechtschreibfehler und sonstiges dürft ihr mit Freuden behalten und ins Regal stellen. ;)
‚Ich bin der Halbblutprinz', immer wieder hallten die Worte des Mörders von Albus Dumbledore in Harrys Ohren. Harry hatte mit ansehen müssen, wie dieser, den Schulleiter von Hogwarts im Beisein von anderen Todessern umgebracht hatte. Dumbledore hatte diesem verachtenswerten Mann doch vertraut. Es wollte nicht in Harrys Kopf, dass dies wirklich passiert war, Dumbledore lag wohl nun tot im Schlosshof. Schmerzhafte Tränen bildeten sich in Harrys Augen und eine unfassbare Wut kochte in dem jungen Gryffindor nach oben.
‚Dumbledore hat ihm doch vertraut'. Fast jeder Knochen in Harrys Körper tat weh, er war beinahe unfähig sich zu bewegen, doch schaffte der Gryffindor sich mit viel Willen aufzurichten. Auf seinen Brillengläsern spiegelte sich das lodernde Feuer, welches Hagrids Hütte regelrecht mit seinen heißen Flammen verschlang. Harrys Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen. In ihm vermischte sich ein Gefühl von unendlicher Wut, Trauer und Hass gegenüber den Todessern. Diese Tat ging auf deren Konto, wie auch der Mord an Albus Dumbledore und jetzt war Harry sich in einem sicher, Snape hatte jahrelang Dumbledore und allen anderen etwas vorgespielt. er diente nach wie vor dem dunklen Lord.
„STUPOR!" Hörte Harry eine junge Frau im Wald rufen, auf den sich nun seine Aufmerksamkeit richtete. Viel konnte er nicht erkennen, es war dunkel, Harry konnte nur den Lichtblitz erspähen. Die andere Person schien den Fluch abgewehrt zu haben. Dann fauchte eine dunkle, tiefe Männerstimme „Experilamus!" Worauf die junge Frau sofort entwaffnet wurde.
„Accio Zauberstab", bellte der Mann gleich hinterher. Die junge Frau starrte den schwarzhaarigen Mann vor ihr mit schreckgeweiteten Augen an. „Glauben Sie wirklich Granger, Sie könnten es mit MIR aufnehmen?" fragte Snape kalt.
In Hermines Kopf ratterte es und ihr blieb jegliches Widerwort im Halse stecken. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrer Kehle und Hermine glaubte ihre Stimme nicht wieder zu finden.
Da von Hermine keine Antwort zu kommen schien, setzte Snape seine Flucht weiter fort.
„Sie verdammter Mörder!" schrie Hermine ihm mit hassgeballter Stimme nach, was Snape inne halten ließ. „Halten Sie ihr loses Mundwerk Granger oder möchten Sie sich gleich zu Potter gesellen?"
Angreifen konnte Hermine ihn nicht mehr, denn ihren Zauberstab hatte Snape an sich genommen.
„Sie sind ein Feigling Snape!" Hermine zitterte, nicht vor Angst, sondern vor Wut. Tränen glitzerten in ihren Augen, doch das schien Snape wenig zu beeindrucken, weil dieser einfach seinen Zauberstab anhob, ihn kalt auf Hermine richtete, worauf diese entsetzt zurück wich.
„SNAPE!" Harrys Schrei ließ den Schwarzhaarigen zurückweichen. „WAGEN SIE ES NICHT HERMINE EIN HAAR ZU KRÜMMEN!" brüllte Harry von Hass getrieben. Er war wild entschlossen Snape aufzuhalten und hielt seinen Zauberstab duellierbereit auf seinen Professor. „STU-…" Hermines Aufschrei entsetzter Aufschrei durchfuhr Harry wie einen Blitz und er konnte den Fluch, zu Hermines Glück nicht vollenden. „Lassen Sie Hermine SOFORT los Snape!" zischte Harry.
Als Snape sie zu fassen bekam, hatte Hermine sofort das Atmen vergessen. Sie diente doch tatsächlich als Snapes Schutzschild. Er hatte sie so dicht an seinen Körper gezogen, sodass Hermine keine Möglichkeit mehr hatte, sich aus seiner Gewalt zu befreien. Sie warf einen ängstlichen Blick zu ihrem besten Freund und betete das dieser es irgendwie schaffen würde sie zu befreien.
„Snape verdammt, das können Sie nicht tun!" japste Harry entsetzt. „Sie sehen es doch Potter, dass ich es kann!" Panisch wurde Hermine erst, als Harry sich Snape näherte und dieser ihr die Spitze seines Zauberstabes an die Schläfe hielt. Die Gryffindor spürte den kalten, schweren Atem ihres Professors am Ohr und es jagte ihr unangenehme Schauer über den Rücken. Sie hatte Todesangst, denn wenn Snape Dumbledore schon auf dem Gewissen hatte, dann würde er vor ihr sicher keinen Halt machen. ‚Bitte Harry, hilf mir…' flehte sie in Gedanken.
Harry wusste nicht was er tun sollte. Wenn er sich noch einen weiteren Schritt Hermine und Snape nähern würde, dann brachte Snape Hermine ohne mit der Wimper zu zucken um. Er warf einen Blick in die Augen des Schwarzhaarigen, welcher in genauso kalt fixierte, wie Harry ihn.
„Wenn Sie Hermine verletzen, dann machen Sie es sich doch auch nicht leichter", versuchte Harry es auf einem anderen Weg. Man konnte Harry ansehen, das ihm diese Worte nicht leicht gefallen waren. Der Hass, welcher sich in Harry aufbaute, machte es ihm schwer ruhig zu bleiben, denn jede Überreaktion konnte wohl Hermines Leben kosten.
Zitternd schloss Hermine ihre Augen. Stumme, brennende Tränen suchten sich ihren Weg über ihr Gesicht. Wenn Harry jetzt einen Fehler machte, dann würde Snape die Kontrolle über sich verlieren und sie verletzen.
„Sir bitte!" Gerade als Harry seinen Zauberstab anheben wollte, machte es ‚PLOPP'! Fassungslos musterte der Gryffindor die Stelle, an der Hermine sich in der Gewalt von Snape befunden hatte. Sie waren weg.
Hermine war weg, mit seinem verhassten Professor und somit in dessen Gewalt. Angst und Sorgen breiteten sich Harrys Magengegend aus. Er hatte ihr nicht helfen können und war sie weg.
‚Verdammt...' Wütend feuerte Harry einen Fluch auf einen der Bäume. Bei Snape war Hermine auf gar keinen Fall sicher, wohin auch immer er sie gebracht hatte.
Er musste Hermine helfen, doch Snape konnte überall mit ihr sein, überall auf der Welt. Aber bevor er sich auf die Suche nach Hermine machen konnte, musste er zurück nach Hogwarts.
‚Dumbledore…' war Harrys letzter trüber Gedanke, ehe er sich auf den Weg zurück machte. Seinen Zauberstab hielt der junge Gryffindor fest umklammert, sodass schon seine Handknochen hervortraten.
Als Harry Dumbledore, leblos im Hof entdeckte, konnte er seine bitteren Tränen vor Wut, Trauer und Hass gegenüber Snape nicht mehr aufhalten. Dumbldore war tot und dies war so endgültig das es Harry beinahe die Luft zum atmen nehmen schien. Zitternd legte der junge Gryffindor seine Hand auf Dumbledores Brust, das gütige große Herz seines Schulleiters war verstummt und schlug nicht mehr. Nur vage bemerkte Harry Ginny, welche den Arm um ihn legte.
Die gesamte Schule versammelte sich um Harry, Ginny und den verstorbenen Schulleiter, auf ihren Gesichtern, war das Entsetzen, eine unendlich große Trauer und eine menge glitzernder Tränen zu sehen. Warum hatte es so weit kommen müssen, warum hatte Albus Dumbledore, ein wahrhaft großartiger und geduldiger Zauberer, wieso hatte er für diesen sinnlosen Kampf sein Leben lassen müssen? Diese Fragen würden wohl noch unbeantwortet bleiben.
Dunkelheit, Hermine sah nichts weiter als tiefe und undurchdringliche Finsternis. Gleichzeitig drang ihr das schwere Atmen ihres Entführers kalt ins Ohr. Es jagte ihr kalte Schauer über den Rücken.
Normalerweise war der Atem eines Menschen warm und wohlig, aber Snapes Atem war einfach nur kalt und schneidend, unangenehm! Sie hatte Angst, und Hermine wusste genau das Snape diese Angst spürte.
Doch dann löste sich Snape langsam von Hermine und nahm Abstand ein. Eigentlich hätte sie sich jetzt sicherer fühlen müssen, aber Hermine fühlte sich ganz und gar nicht sicher. Allein, sie war allein mit dem Mann, welcher Albus Dumbledore und viele andere Menschen auf dem Gewissen hatte. Aber da war nicht nur ihre Angst, auch die Wut, die Verzweiflung hier gefangen zu sein.
Das hier war auch eine wirklich verzwickte Situation. Diese erdrückende Dunkelheit, dieser... Psychopath hinter ihr und die aufsteigende Angst in Hermine, machten das alles hier auch nicht einfacherer.
„Wo sind wir?" fragte Hermine mit brüchiger schwerer Stimme. „Woanders", antwortete Snape eisig. „Wo?" Die Gryffindor wollte wissen wo sie sich befanden. Egal was sie dafür tun musste. Die Ungewissheit brachte sie fast um den Verstand. Doch auf eine Antwort würde sie lange warten können, denn Severus blieb schweigend in der Dunkelheit hinter Hermine erdrückende Schweigen drängte Hermine zu einer Tat, welche sie im nächsten Moment auch bereute. Sie fuhr herum, und ging kurzerhand auf ihren Professor, welcher durch ihren Angriff das Gleichgewicht verlor los.
Damit hatte Severus nicht gerechnet, erschrocken stieß er Luft aus und umklammerte seinen Zauberstab.
Hermine sah nur noch ihn und ihre blinde Wut in ihrem Bauch, und wollte nur noch zuschlagen. Schon schoss Hermines geballte Faust auf Snapes Gesicht zu, doch der ergriff im letzten Moment ihr Handgelenk, worauf Hermine schmerzverzerrt das Gesicht verzog.
„Lassen Sie mich los!" fauchte sie zwischen den Zähnen hindurch und versuchte gleichzeitig ihn dazu zu bewegen los zu lassen.
Aber genau das sorgte dafür, das Snape ihr die Spitze seines Zauberstabes an die Schläfe hielt. „Halten Sie endlich ihren Mund Granger, Sie kommen hier nicht raus!" fauchte er. Wieder sackte Hermines Herz tief in die Hose, sie wusste man durfte Snape nicht unterschätzen, aber die Wut in ihrem Bauch war ebenso stark wie die Angst.
„Lassen Sie mich gehen", flüsterte Sie und spürte wie brennende Tränen sich ihren Weg über ihre heißen Wangen bahnten.
„Bitte..." flehte sie, aber als er nur genervt ausatmete riss bei Hermine erneut der Geduldsfaden und sie packte ihn am Kragen. Kurzerhand riss sie ihren Professor mit einer Kraft nach oben. „Ich habe Sie gebeten mich gehen zu lassen!" fauchte Hermine aggressiv. Dieser stieß hörbar Luft aus, welche Hermine auf ihren heißen Wangen spüren konnte. „Spreche ich irgendeine andere Sprache Miss Granger oder verstehen Sie nicht, was ich die ganze Zeit sage? Sie bleiben hier!"
Snapes letzte Worte klangen so, das dieser keinen Widerspruch duldete, deshalb beließ Hermine es dabei.
„Harry, wir können hier doch nicht einfach untätig herum sitzen, ich frage mich wieso du überhaupt so ruhig bleibst. Hermine ist bei diesem Psychopathen!" Die grünen Augen von Harry blitzen auf. „Ron! Ich bitte dich – dein hysterisches Gekreische und Herumgehüpfe bringt uns auch nicht wirklich weiter."
Ron sah es nur schwer ein, das es wirklich nichts brachte, wie ein aufgescheuchtes Huhn herum zu hüpfen. „Es tut mir Leid Harry, aber-" Harry hob abwehrend die Hände. „Ich weiß du machst dir nur Sorgen, doch Ron wir müssen nun einen kühlen Kopf bewahren – irgendwie müssen wir Hermine befreien, doch das sollten wir gut überdenken und planen. Snape ist nicht zu unterschätzen ." Ron nickte. Der Giftmischer hatte Albus Dumbledore auf dem Gewissen – diesen hatte er nach Ron's Meinung ohne Skrupel um das Leben gebracht. Harry blieb, als Ron schon längst zu Bett gegangen war, vor dem Kamin sitzen. Die vergangenen Stunden waren schmerzvoll gewesen. Erst hatte er Dumbledore durch diesen Bastard verloren – und dann hatte dieser Giftmischer Hermine entführt. Warum hatte es so weit kommen müssen? Mit dieser Frage in seinen Gedanken schlief Harry letzendlich erschöpft im Morgengrauen ein.
Drei Uhr – um drei Uhr hatte Hermine das letzte Mal auf die Uhr in ihrem Zimmer gesehen. Zimmer? Sie empfand es als Gefängnis. Wieder wanderten Hermines Gedanken zu ihren Freunden. Gerne wäre sie jetzt bei ihnen gewesen – doch die Realität sah zu ihrem Bedauern anders aus. Sie lag in ihrem 'Gefängnis' und haderte mit ihrem Schicksal. Wo befand sich diese Berghütte eigentlich ? Die Antwort auf diese Frage kannte ihr Entführer, Severus Snape. Wo war dieser eigentlich? Immer noch in der Berghütte oder hatte er sie hier allein zurück gelassen? Als Hermine sich aufsetzte, spürte sie wie schwer und angespannt sich ihr Körper eigentlich anfühlte. Lange hatte sie nicht geschlafen, das bestätigte der Blick auf die Uhr. 'Warum musstest du auch die Heldin spielen Hermine, Snape ist dir eindeutig überlegen und du greifst ihn auch noch an.' Hermine ärgerte sich selbst über ihren Mut und den missglückten Angriff.
Nachdem sie den Vorhang zur Seite geschoben hatte, tat sich vor ihr eine weite Winterlandschaft auf. Die war ja eigentlich ganz schön – nur die Umstände, die waren alles andere als schön. Hermine entschloß sich das Zimmer endlich zu verlassen. Wenn dies überhaupt möglich war. Die Gryffindor legte schweratmend die Hand auf die Türklinke. Erleichtert seufzte sie auf, als die Tür nachgab. Leicht zitternd trat Hermine auf den Gang, sie konnte dabei ihr Herz schlagen hören. Schleichend tat sie die ersten Schritte den Gang entlang und achtete dabei auf jedes Geräusch. Sie nahm das Geräusch des alten Holzbodens auf dem sie entlang schritt wahr. Plötzlich hörte sie ein anderes Geräusch und die Gryffindor fuhr deutlich zusammen. Ihre Augen huschten panisch hin und her.
„Professor?" fiepte sie mit angsterfüllter Stimme. Sie wartete angespannt auf eine Antwort, doch es kam einfach keine. Hermine hatte Angst, kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn, ihre Atmung war schnell und sie erzitterte am ganzen Leib. 'Ich halt das nicht aus...' Kurz kniff sie die Augen zusammen und wischte sich den Schweiß von der Stirn, ehe Hermine einen Blick nach unten warf, denn sie war inzwischen an der Treppe angelangt. Das Knistern des Feueres konnte sie hören, aber von Snape war nichts zu sehen oder gar zu hören.
Die Gryffindor war so damit beschäftigt, unten irgend etwas zu entdecken, dass sie gar nicht merkte wie Snape sich langsam an sie heran schlich. „Miss-" weiter kam Snape nicht, denn Hermine stieß einen spitzen Schrei aus, verlor beinahe das Gleichgewicht und drohte die Treppe herunter zu fallen.
Hermine spürte wie sie in Sekundenbruchteilen nach hinten und weg von der Treppe gezogen wurde.
Sie verstand nicht wirklich, was da gerade passiert war, Hermine konnte ihre Gedanken nicht ordnen und erst nach einigen langen Minuten hatte sie den Mut sich umzudrehen.
Snape ließ ohne ein weiteres Wort von Hermine ab und machte sich auf den Weg nach unten. Auf einmal war Hermine ganz kalt. „Danke", stammelte Hermine. Wenn ihr Professor nicht gewesen wäre, läge sie vermutlich da unten.
„Wofür Danke? Ich kann es doch nicht zulassen, dass meine Geisel das Zeitliche segnet, sonst hätte ich ja gar kein Druckmittel mehr", erwiderte Snape gelangweilt auf ihr Danke.
'Warum wundert mich die Antwort jetzt nicht?' Hermine setzte sich ziemlich blass um die Nase auf das Sofa und sah zu Snape, welcher seelenruhig seinen Kaffee machte.
„Warum haben Sie das getan?" fragte sie nach einer gefühlten Ewigkeit mit belegter Stimme.
Severus Lippen lagen schon an der Tasse, seine Augen fixierten den dunklen Kaffee in der Tasse.
Die Minuten wurden länger – und Snape schwieg einfach. Als Hermine wieder das Wort ergreifen wollte, entschloß sich Snape das Schweigen zu brechen. „Nun Miss Granger, ich hätte Sie also gewehren und Potter überlassen sollen?" Hermine wusste darauf noch nichts zu sagen. Kopfschüttelnd ließ Snape sich auf einem der Sessel nieder. „Und wie lange möchten Sie mich hier festhalten?" Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „So lange wie ich es für nötig halte Miss Granger- so lange müssen Sie sich eben gedulden", antwortete er sichtlich gelangweilt von seiner Geisel. Wie konnte Snape nur so ruhig bleiben? Genau dieses Verhalten brachte Hermine wieder auf die Palme, weswegen sie mit einer Mischung aus Angst und Wut aufsprang und die Fäuste ballte.
„Professor Snape...", zischte sie und holte noch einmal tief Luft. „Das können Sie nicht machen, ich werde sie höchstpersönlich hinter Gitter bringen und dafür sorgen, dass sie nie wieder raus kommen!" Snape hob gelangweilt die Augenbraue. „Sie und welche Armee?" Die Art wie er es antwortete war so ruhig und gelassen. Hatte er denn keine Angst vor den Konsequenzen? Hermine dagegen lief unruhig auf und ab, und selbst das schien ihren Professor nicht nervös zu machen.
„Verdammt Snape, ich will hier wieder weg. Das können Sie nicht tun. Harry und Ron werden versuchen mich zu retten." Mit einer deutlichen Anspannung fuhr sie sich durch die Haare und wartete auf Snapes Antwort. Schweigend zuckte er mit den Schultern. „Wie sollen Potter und Weasley Sie finden Granger – wir sind weit genug weg und ich bin hier sehr sicher. Außerdem Granger habe ich keine Angst vor den beiden Witzfiguren." Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein? Was glaubte Snape eigentlich wer er war? Sie beobachtete ihn ganz genau. Seine Mimik war durch und durch sehr ruhig und entspannt. Im Gegensatz zu ihr, Hermine fühlte sich wie ein hysterisches Hühnchen, welches nicht zur Ruhe finden konnte. „Und bin ich interessant?" Zuerst wusste Hermine nicht, was er damit meinte. „W-was?" fragte Hermine sichtlich verwirrt.
„Granger... Sie starren mich ziemlich unverholen an und ich wollte nur wissen, ob ich auch interessant genug bin, oder habe ich irgend etwas im Gesicht?" Stumm schüttelte sie mit dem Kopf und wollte eigentlich diesem arroganten Kerl wieder etwas verbal entgegen schleudern, doch sie besann sich und schwieg. Schweigend ließ Hermine sich auf dem Sofa nieder. Die Beine hatte sie an ihren Körper gezogen. Das konnte noch sehr lange dauern bis sie hier wieder raus kam. Ein betrübes Seufzen schlich sich über ihre Lippen.
Nicht unweit von der Hütte befand sich ein Dorf, welches von Zauberern und Hexen bewohnt wurde. Diese praktizierten die magischen Lehren jedoch nicht, sie zogen es vor wie die nicht magischen Menschen zu leben, und so waren sie auch glücklich. Einer dieser Dorfbewohner hatte an einer Muggeluniversität Medizin studiert und hatte sich in diesem Dorf als Allgemeinarzt niedergelassen. Der sehr hochgewachsene Grauhaarige musterte durch sein Küchenfenster die nasse Straße. Hier unten im Dorf hatte es in den vergangenen Tagen des öfteren Schneeregen gegeben, weswegen sich eigentlich kaum einer aus den Häusern wagte. Der Blick auf die Uhr verriet ihm das es erst halb 8 war. Seine Praxis würde erst in einer Stunde den üblichen Betrieb beginnen.
Er genoß die Ruhe vor dem alltäglichen Sturm noch etwas. Wann konnte man sich sonst einen guten Kaffee an diesem grauen Tag können, wenn nicht vor dem langen Arbeitstag. Seine Kaffeetasse stellte der Grauhaarige allerdings erst einmal zur Seite, denn seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Zeitung und die war wohl das einzig magische in diesem Haus. Seine blauen Augen flogen über die Zeilen, bis er an der Meldung von Dumbledores Tod hängen blieb.
'Ermordet?' Er musste gleich mehrmals den Satz lesen, denn fassen konnte der Arzt dies nicht.
Um die weiteren Ermittlungen nicht zu behindern, wurde der Name des mutmaßlichen Mörders nicht genannt, jedoch hatte eben dieser eine Schülerin, Hermine Granger entführt. Sein aktueller Aufenthaltsort war bislang unbekannt. Der grauhaarige Arzt schüttelte nur mit dem Kopf. Dies war ein Grund weshalb er hier lebte und der Zauberei entsagt hatte. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, die Zeitung fand schnell ihren Weg in den Papierkorb und seine Hand wieder zur Kaffeetasse.
Seine Gedanken wanderten wieder zu seiner Arbeit. „Na hoffentlich ist Charlet heute pünktlich, sie weiß ganz genau, dass ich mich nicht unnötig lange mit diesem Computer auseinander setzen möchte...", murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
Obwohl seine Praxis erst um 8.30 öffnete, machte er sich schon auf den Weg dort hin. Der Grauhaarige wusste genau, dass wieder einmal Arbeit liegen geblieben war, so war es immer gewesen. Als er das Haus verlassen hatte, nahm er eine andere Aura wahr. Irgendwas war hier anders als sonst. 'Du täuscht dich', sagte er kopfschüttelnd zu sich selbst.
Der Weg zu seiner Praxis war nicht besonders zeitintensiv, weswegen er schon nach zehn Minuten Fußweg angekommen war. Die Post nahm er gleich aus dem Briefkasten, schloß das Gartentor hinter sich und betrat, nachdem er aufgeschlossen hatte das Haus in dem sich seine Praxis befand.
In einen Brief versunken öffnete er schwunghaft die Tür, welche gleich einen dumpfen Ton und ein schmerzverzerrtes „Au" von sich gab. Moment mal... Au? „Dr. Hopkins", nuschelte seine so eben mit der Tür getroffene Sprechstundenhilfe Charlet Maguire.
„Whups", entfuhr es William P. Hopkins, dem Allgemeinarzt des Dorfes, während er mit einem aufkommenden Grinsen zu kämpfen hatte.
„Was ist daran lustig?" fragte Charlet spitz, als sie bemerkte, wie ihr Chef sich das Grinsen verkneifen musste. „Och nichts", erwiderte er lachend und legte die Post zur Seite.
„Ich wusste, dass Sie mir schon immer die Tür auf die Nase »schieben« wollten Will", murmelte seine Sprechstundenhilfe Charlet. Ihr Chef fuhr sich mit einer geübten Handbewegung durch seine grauen, kurzen Haare. „Sie wissen doch – Dr. William Paul Hopkins ist die Unschuld vom Lande", entgegnete er. Charlet hob die Augenbraue. „Das bezweifle ich", antwortete sie trocken. William lachte vergnügt auf und behandelte erst einmal seine Sprechstundenhilfe, die leise vor sich hinfluchte.
Wieder warf Hermine einen Blick in den Wohnraum der Hütte. Sie hörte nur das Knistern des Feuers. Snape hatte sich vor einigen Stunden in sein Zimmer begeben, wohl um etwas Schlaf nachzuholen. Ihren Zauberstab hatte Hermine zwar nicht, doch die Angst weiter mit diesem … Mörder … hier zu sein wuchs immer mehr. Wenn Snape durchdrehte würde er sie... Hermine wollte gar nicht daran denken, was dann der Fall war. Auf Zehenspitzen schlich sich Hermine die Treppen herunter und schlüpfte vorsichtig in ihre Schuhe. Eine Jacke hatte sie zwar an, aber draußen lag Schnee, weswegen Hermine noch eine Decke von der Couch nahm. Sie musste einen Weg finden, einen Weg in den nächst gelegenen Ort, egal wo dieser war, sie musste dorthin.
Ihr Herz raste vor Angst, die Schweißperlen standen auf ihrer Haut, Hermines Atmung war schneller geworden, als sie die Tür langsam und vor allem leise zu öffnen versuchte. Sofort spürte Hermine den kalten Windstoß von draußen, der auch das Feuer im Kamin kurze Zeit später verglimmen ließ, nachdem sie die Hütte verlassen hatte.
Nach seinem Kaffee, welcher Severus müde gemacht hatte, war der Gang in sein Bett genau richtig gewesen. In einen leichten Schlaf abgedriftet, verarbeitete er langsam die Erlebnisse der vergangenen 48 Stunden. Dumbledore war tot, er hatte Hermine Granger entführt und jetzt hatte er noch mehr Probleme, als er sie zuvor schon gehabt hatte. Diese verdammten Gryffindors, warum mussten sie auch immer die Helden spielen, es wäre so einfach gewesen, aber nein Potter und Granger mussten sich ihm natürlich mal wieder in den Weg stellen. Sein Gesicht verzog sich dabei angespannt. Eigentlich hätte dieser Schlaf erholend sein sollen, aber die Gedanken an dieses Problem waren einfach zu stark, als das er sie hätte verdrängen können. Ebenso wusste Severus das die anderen Todesser den Kontakt mit ihm suchen würden, immerhin hielt er ein Schlammblut fest. Irgendwas in ihm sträubte sich, die Granger als solches ab zustempeln, es war ganz einfaches rassistisches Zaubererdenken und gerade von diesem wollte er sich lossagen. Nicht das er Hermine mochte, oder sonst irgendein Gefühl für sie hegte, aber selbst die hatte es nicht verdient, das man so von ihr dachte... so wie Draco und Lucius Malfoy. Er selbst hatte die Erfahrung gemacht, wie viel Gewicht dieses einzelne Wort hatte, so hatte Severus die Freundschaft zu seiner großen Liebe Lily Evans – er weigerte sich, sie Potter zu nennen – zerstört. Seine Gedanken drifteten langsam wieder zu Lily ab, aber da hörte er plötzlich etwas. War das die Tür? Granger!
Es war kalt, die Sonne war hinter den Wolken versteckt, weshalb alles in grau getaucht war. Die Decke hatte sie schon um ihren Körper gelegt, aber das hielt die kalte Luft nicht ab, sie vollständig in sich einzuhüllen. Das einzige was Hermine wirklich dazu trieb – weiter zu gehen, nicht einfach stehen zu bleiben und wieder in die Hütte zurück zu laufen, war ihr großer Kampfwille.
„GRANGER!" Hermine fuhr mit schreck geweiteten Augen zusammen. Jetzt hatte sie wirklich Angst um ihr Leben, denn seine Stimme war unheilverkündend scharf und markerschütternd kalt.
