Autor: Lady Suzette
Genre: Romantik, Fun, Rumtreiber
FSK: ab 14
Besonders geeignet für Fans von: Lily und James und den Marauders
Hauptcharakter: die Rumtreiber und Lily, sowie Lilys Freundinnen Alice, Betty und Chelsea und einige andere nette und weniger nette OCs
Pairings: Kann man sich ja schon denken, aber mehr müsst ihr herausfinden, wenn ihr meine FF lest! g
Anmerkung: Die Figuren meiner FF gehören alle Joanne K. Rowling oder sind frei erfunden! Ich verdiene kein Geld mit ihnen und habe es auch nicht vor!
Sollte es zufälligerweise zu Überschneidungen mit anderen FF's kommen, bitte erschlagt mich nicht!!! ;-)
Achso und ich hab's mit den Geburtsdaten der Charaktere nicht so genau genommen. Alle
zusammen waren sie nie in Hogwarts, aber ich hab die Slytherins trotzdem dazu getan.
- 1. Kapitel –
Ein wirklich nettes Wiedersehen
Es war ein Tag im Juli 1976. Es war brütend heiß und Lily Evans, ein schüchternes, zierliches, aber dennoch sehr hübsches junges Mädchen von fast 18 Jahren saß im Garten eines sehr kleinen Hauses mitten in England, im Schatten eines großen Apfelbaumes und las.
Sie hatte dickes, rotes, langes Haar, das gelockt war und viele Sommersprossen.
Das, was sie las, war ein Brief. Ein Brief von einer Schule namens Hogwarts. Hogwarts war eine Schule für Hexen und Zauberer, denn Lily war eine Hexe. Und sie war kurz davor nach den Sommerferien ihr siebtes und letztes Jahr dort zu beginnen.
Doch jetzt gerade starrte sie mit offenem Mund auf den Brief in ihren Händen und konnte nicht glauben, was sie dort las:
Sehr geehrte Miss Evans,
hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass das Schuljahr am 1. September beginnt. Der Hogwartsexpress fährt pünktlich um 11 Uhr von Gleis 9 ¾ ab. Anbei erhalten Sie Ihre Zugfahrkarte und eine Bücherliste für dieses Jahr.
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie außerdem zur Schulsprecherin ernannt wurden. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Posten!
Mit freundlichen Grüßen
Professor Minerva McGonagall
(stellvertretende Schulleiterin)
Lily konnte es nicht fassen. Und dennoch machte ihr Herz einen kleinen Luftsprung, als das glänzende Schulsprecherabzeichen in ihren Schoß kullerte. Man hatte sie also wirklich zur Schulsprecherin gemacht! Schon vor zwei Jahren war sie ganz außer sich vor Freude gewesen, als sie Vertrauensschülerin geworden war. Doch das hier war noch etwas anderes! Schulsprecherin…
Wer mag wohl der zweite Schulsprecher sein, fragte Lily sich.
Sofort machte sie sich auf, um es ihren Eltern zu erzählen.
„MUM! DAD!" rief sie, während sie ins Haus stürmte. „Ich muss euch was erzählen!"
Mr und Mrs Evans kamen eilig die Treppe herunter und auch Petunia, Lilys Schwester, steckte argwöhnisch ihr langes Pferdegesicht aus ihrem Zimmer.
„Was hast du denn da? Ist das wieder so ein Wisch von deiner abnormalen Schule?" fragte sie boshaft.
Petunia war keine Hexe und froh darüber. Sie fand alles, was mit Hogwarts zu tun hatte, abnormal und widerlich und vermied es so gut es ging damit in Berührung zu kommen. Lily war die einzige der Familie, die magische Fähigkeiten besaß. Sie und ihre Schwester kamen nicht besonders gut miteinander klar. Lily hatte beizeiten wirklich das Gefühl, dass Petunia eifersüchtig auf sie war, weil sie dachte, dass Lily mehr Aufmerksamkeit von ihren Eltern zu bekommen schien.
„Ich wurde zur Schulsprecherin ernannt!" rief Lily und ignorierte Petunias Kommentar gekonnt, denn sie war es leid immer zu streiten. Sie hüpfte dafür auf einem Bein durch die Gegend.
„Schatz, das ist ja toll, wir freuen uns so für dich", sagte Mrs Evans und umarmte ihre jüngere Tochter glücklich. Auch ihr Vater lächelte stolz. Nur Petunia zog angewidert ihren Kopf zurück und schlug die Zimmertür zu. Mrs Evans seufzte.
„Das muss ich sofort Alice und Nick erzählen", rief Lily noch ganz außer Atem und rannte sofort in ihr Zimmer um einen Brief zu schreiben.
Alice Thomson war Lilys beste Freundin seit der ersten Klasse in Hogwarts, seitdem sie zusammen nach Gryffindor kamen. Sie hatten sich schon im Hogwartsexpress kennen gelernt und auf Anhieb gut verstanden. Alice war einfach wunderbar. Sie war ein Wirbelwind aber auch sehr temperamentvoll. Zusammen mit ihren zwei anderen Freundinnen Chelsea Davis und Betty Morgan schliefen sie in einem Schlafsaal, wenn sie nach Hogwarts zurückkehrten.
Nachdem sie den ausführlichen Brief beendet hatte, brachte sie ihn zu Postamt, denn sie wollte ihn mit der Muggelpost abschicken. Ihre Familie besaß keine Posteule und auch Lily hatte keine, da ihre Familie sich eine Eule auch nicht leisten konnte.
Oh, wie sie sich freute wieder nach Hogwarts zu kommen, in ihr wahres Zuhause. Sie vermisste die alten Gemäuer, die vielen Treppen, ihre Mitschüler… Ja, sogar die Lehrer vermisste sie irgendwie... Aber nur ein bisschen!
In Hogwarts fühlte sie sich wunderbar geborgen und sie liebte einfach jeden Winkel dieser Schule.
Auf dem Rückweg ging sie einen kleinen Umweg um noch bei Nick Paceley vorbeizuschauen und ihm die großartige Neuigkeit zu erzählen. Nick Paceley war ein wenig älter als Lily und ihr fester Freund.
Seit 2 Jahren waren die beiden ein Paar. Nick war ein Muggel, also ein normaler Nicht-Magier, und wenn er ehrlich war, wollte er auch nicht viel von Magie und Zauberei wissen. Aber er mochte Lily.
Nachdem er die Tür geöffnet hatte und seine Freundin begrüßt hatte, platzte Lily sofort heraus: „Stell dir vor, ich bin Schulsprecherin geworden!" lachte sie und freute sich immer noch wie ein kleines Kind an Weihnachten.
„Ääähhh... ja... das ist ja ganz toll, Liebling!" erwiderte Nick. „Was hältst du davon, wenn du noch ein wenig reinkommst und mit mir und meinen Eltern einen Tee trinkst? Danach können wir dann ja noch darüber sprechen, was wir in den restlichen Ferien mache wollen, ja?" sagte er dann küsste sie sanft.
Die restlichen Ferien gingen wie im Flug vorüber.
Nur noch drei Wochen...
Lily bekam einen Brief von Alice zurück, worin sie schrieb, dass sie sich sehr für sie freute und ob Lily nicht Lust hätte in der letzten Ferienwoche mit ihr, Chelsea und Betty in die Winkelgasse zu kommen um die letzten Besorgungen fürs neue Schuljahr zu machen. Was für eine Frage! Natürlich wollte Lily! Sie konnte es kaum erwarten ihre drei Freundinnen wieder zu sehen, denn sie hatte sie während der Ferien schrecklich vermisst.
Noch zwei Wochen...
Lily fieberte dem Treffen mit Alice, Betty und Chelsea entgegen. In der Zwischenzeit traf sie sich fast jeden Tag mit Nick und genoss die Zeit mit ihm. Sie war unheimlich verliebt in ihn und sie war, trotz ihrer großen Vorfreude auf die Schule, unendlich traurig ihn ein Jahr lang nicht zu sehen. In den Weihnachtsferien würde Lily diesmal nicht nach Hause kommen, da ihre Eltern entfernte Verwandte in Frankreich besuchen wollten. Also würde Lily die Weihnachtsferien in Hogwarts verbringen, worüber sie aber nicht sehr traurig war. Sicher, sie würde ihre Eltern vermissen und auch gerne mit ihnen Weihnachten feiern, aber in Hogwarts war Weihnachten auch etwas Besonderes. Im nächsten Jahr wollte Nick dann in Manchester studieren. Lily hatte ein ungutes Gefühl dabei. Sie hatte jetzt schon Bauchschmerzen, wenn sie daran dachte, dass er nicht mehr in dem kleinen Dorf wohnen würde und sie ihn nicht jeden Tag sehen konnte. Anderseits war sie ja auch die meiste Zeit des Jahres nicht zuhause.
Noch eine Woche...
Am Mittwoch sollte es nach London in die Winkelgasse gehen. Am Abend davor konnte Lily kaum einschlafen. Morgen würde sie endlich ihre Freundinnen wieder in die Arme schließen können.
Mit einem Kribbeln im Bauch schlief Lily ein...
Am nächsten Morgen erwachte sie, noch bevor der Wecker klingelte. Sie war so aufgeregt, dass sie auch unruhig geschlafen hatte.
Sie ging ins Bad und zog sich an und wartete bis ihre Eltern wach wurden.
Nach dem Frühstück sollte es losgehen.
Ein paar Stunden später trat Lily alleine, denn ihre Eltern wollten in London ein paar Besorgungen machen, durch den Eingang im Tropfenden Kessel in die Winkelgasse.
Alles war wie immer. Die engen Gassen waren überfüllt mit Hogwartsschülern und deren Eltern, die noch schnell ihre Besorgungen für das kommende Schuljahr machten.
Was würde ich nur dafür geben noch einmal in die erste Klasse zu kommen, dachte Lily und lächelte, als sie ein kleines Mädchen mit ihrer Mutter sah, die gerade in einem Laden verschwanden, der sich Ollivanders – Zauberstabmacher seit 382 v. Chr. nannte. Dort hatte sie ebenfalls ihren ersten Zauberstab gekauft.
Sie ging ein paar Schritte die Winkelgasse entlang.
„Lily, LILY! Hier!" hörte sie plötzlich eine, ihr sehr vertraute, Stimme kreischen.
Da saßen ihre drei Freundinnen vor einem Eiscafé und ließen sich drei große Eisbecher schmecken.
Ein mittelgroßes, schlankes Mädchen mit langem schwarzem Haar kam auf Lily zugerannt und umarmte sie herzlich. „Endlich hab ich dich wieder!" sagte Alice leise.
Lily lächelte. Danach umarmte sie Chelsea und Betty und setzte sich zu ihnen an den Tisch. „Und?" fragte sie „Was machen wir jetzt? Habt ihr schon eure Bücher gekauft? Ich muss unbedingt noch zu Gringotts, ich habe gar kein Geld mehr."
Sie saßen eine Weile da und erzählten sich wie ihre Ferien waren. Sie lachten und scherzten und Lily war so glücklich wie lange nicht mehr.
Plötzlich meinte Chelsea: „Wisst ihr, an wen ich den ganzen Sommer über denken musste?" „Erzähl!" riefen die anderen sofort.
„Doch nicht etwa an diesen Hufflepuff - Typen? Ich mein, der sieht ja ganz gut aus, ist aber dumm wie ein Sack Drachenmist –" redete Alice drauf los, noch bevor Chelsea irgendwas antworten konnte.
„Oder an Frederick Doyle aus Ravenclaw? Da kann ich dich verstehen…" meinte Betty.
Chelsea kicherte: „Nein… An James Potter...!"
„NEIN!"
„Du machst Witze!"
„Ist nicht wahr!" kam es von allen Seiten.
„Du bist doch nicht etwa in Potter verliebt?" Der letzte Satz kam von Lily.
Oh, wie sie James Potter verabscheute! Und genauso seine ganze Bande, die Rumtreiber! Sie fühlten sich so toll, wie sie anderen ständig Streiche spielten und in den Korridoren herumlungerten, um anderen Flüche auf den Hals zu jagen.
Sirius Black, ein großer, schlanker Kerl mit grauen Augen und James Potters bester Freund, sah vielleicht noch ganz gut aus, aber er war ein Angeber.
Genauso wie Potter. Der war der größte, arrogante Angeber, den sie je gesehen hatte. Sie hasste einfach alles an ihm. Sie hasste es, wie er großkotzig in der Schule rumstolzierte mit seiner Bande im Schlepptau, sie hasste es, wie er mit seinem Schnatz angab und was sie am allermeisten hasste, war, das keinen außer ihr auffiel, wie bescheuert dieser Typ eigentlich war!
Er hält sich einfach für unwiderstehlich! dachte Lily wieder einmal und fühlte kleine Brocken in ihrem Hals aufsteigen.
Dann war da noch Peter Pettigrew, ein unscheinbarer, plumper Junge mit mausgrauem Haar und spitzer Nase, der eigentlich eher ein Mitläufer war. Gegen ihn hatte Lily nichts, doch er gehörte genauso zu Potters Bande und deswegen spürte sie auch gegen ihn eine Abneigung.
Und zum Schluss gab es da noch Remus Lupin, der immer etwas kränklich wirkte.
Remus war der Einzige, den Lily mochte. Er war anders als die anderen. Zwar waren die vier Jungs immer unzertrennlich, aber Remus hatte was an sich, was Lily irgendwie mochte. Er benahm sich noch eher wie ein Mensch, während Black und Potter dachten, sie könnten Alles und Jede haben!
„Das ist wohl nicht dein Ernst, oder?" hakte Lily noch mal nach.
Chelsea guckte verlegen auf den Boden: „Doch eigentlich schon..."
„CHELSEA DAVIS, WIE KANNST DU NUR? Der Typ ist doch das Letzte! Such dir lieber 'nen Anderen, der sich nicht so aufführt, als wäre er der King!"
Alice musste lachen. Sie liebte es, wenn ihre beste Freundin so in Rage war. Ihre Augen funkelten dann immer so bedrohlich.
Plötzlich lachten auch die anderen beiden und dann stimmte Lily selbst in das Gelächter mit ein. „Dieses Jahr nehme ich mir vor, Potter einfach zu ignorieren, falls ich ihn sehe!" sagte sie und warf lachend ihr schönes Haar zurück.
„Na ja, aber Sirius sieht doch eigentlich ganz gut aus mit seinen schwarzen Haaren und er ist so schön braungebrannt und witzig!" kam es nun wieder von Alice.
Alice mochte die Rumtreiber im Grunde, obwohl sie es auch nicht gut hieß, wie sie sich manchmal aufführten.
Lily öffnete geschockt den Mund: „ALICE! Nun hör aber auf!" gluckste sie dann und die Freundinnen lachten wieder.
„Darf man fragen worüber hier so gelacht wird?" hörten sie plötzlich eine Stimme hinter ihnen und drehten sich erschrocken um!
„Oh Gott, jetzt hat das Schuljahr noch nicht mal angefangen und ich krieg schon schlechte Laune!" meinte Lily verärgert und verdrehte die Augen, als sie die Quelle des Unheils erblickte.
Dort standen die Rumtreiber, lässig wie eh und je.
James Potter mit seinem schwarzen, immer zerzausten Haaren und seinen braunen Augen, die nun auf Lily ruhten, Sirius Black, wie immer braun gebrannt und noch ein wenig muskulöser als letztes Jahr, der sich cool seine Haare aus dem Gesicht strich, Remus Lupin, der ein Buch unter dem Arm trug, wie er es meistens tat und Peter Pettigrew, der schüchtern hinter den dreien hervorlugte.
„Evans, Evans, immer noch so freundlich wie letztes Jahr?" meinte James locker und flüsterte ihr dann ins Ohr: „Vielleicht willst du ja dieses Jahr endlich mit mir ausgehen?"
Lily zog angewidert eine Augenbraue hoch: „Eher würde ich sterben als mit dir auszugehen, Potter!"
„Na ja, vielleicht überlegst du es dir ja noch mal, ich kann warten!" erwiderte James und zwinkerte ihr zu.
„Da kannst du lange warten bis die Hölle einfriert!" sagte Lily bissig.
James lachte und sagte dann: „Immerhin werden wir uns jetzt ja öfters sehen. Wie ich gehört habe bist du auch Schulsprecherin? Da wirst du dich ja wohl kaum vor mir verstecken können, oder? Bis dann, Liebling!"
Mit diesen Worten drehte er sich grinsend um und die vier Freunde verließen lachend das Eiscafé.
„Oh, ich glaub's nicht! Das kann jetzt echt nicht wahr sein!" Lily platze fast vor Wut.
„Ich hab mich so auf das Amt gefreut und nun muss ausgerechnet Potter der zweite Schulsprecher sein? Da hätte ich das Amt schon lieber mit Severus Snape geteilt! Sagt mal, hat Dumbledore zu viel am Elfenwein genippt, oder was? Kein normaler Mensch würde so einen Hornochsen zum Schulsprecher ernennen!"
Alice versuchte sie zu beruhigen: „Ach, komm, so schlimm wird's schon nicht werden. Wenn er dir auf die Nerven gehen sollte, dann denk einfach an Nick und deine Laune wird sich bestimmt bessern. Du kannst froh sein, so einen tollen Freund wie Nick zu haben! Was kümmert dich denn Potter?"
Alice hat Recht, dachte Lily. Was kümmert mich Potter? Wer ist das überhaupt?
Und dann machten sich die vier Mädels auf, bezahlten ihre Eisbecher und machten noch die letzten Besorgungen für Hogwarts.
Lily zählte die letzten Stunden bis zur Rückkehr nach Hogwarts und dann endlich kam der 1. September… und sie stand endlich auf Gleis 9 ¾ und wartete auf ihre Freundinnen, damit sie sich ein Abteil im Hogwarts Express suchen konnten...
