A/N bzw Disclaimer: So, ich versuche mich jetzt an etwas für meine Geschichten untypisches. Um es gleich zu sagen, es wird Slash, auch wenn ich keine Ahnung habe, ob ich das überhaupt kann, nun denn. Dies ist mein momentanes Lieblingspairing, weswegen ich schon einge dieser Storys gelesen habe. Da ist es unzweifelbar eine Folge dessen, dass sich dann Dinge ähneln können, dies versuche ich unbedingt zu vermeiden und hoffe es gelingt mir... Bitte, wenn euch etwas auffällt, gleich schreien (obwohl schreiben evt. eher was bringen würde, hihi)

Mir gehört nix, nur die Art wie die Figuren der bezaubernden Jo miteinander agieren, OOC

Zeit: nach dem fünften Band, Band 6 wird in keinster Weise berücksichtigt

Titel: gibs noch nich

Genre: Drama

Warning:Slash, Angst, Dark

Raiting:M

Es regnete. Wie jeden Tag, wie jede Nacht, es regente andauernd. Nicht das er den Regen sehen konnte, aber er konnte ihn hören, tagein tagaus prasselten die Tropfen gegen die verhangenen Fenster. Wo der letzte Sommer noch der wärmste Sommer seit Jahren gewesen war- den die Britischen Inseln überhaupt erlebt hatten, war dies gewiss der schlimmsten, den er je erlebt hatte, wenn nicht der letzte- fügte er gedanklich hinzu, während er sich schmerzlich bewusst wurde, das seinem Körper das gar nicht gut tat, wenn er seine Postion wechselte. In Zeiten wie diesen, wurde er sich bewusst, wie wenig man sich seines Körpers überhaupt bewusst war, wenn man so in den Tag lebte. Das war mit Sicherheit auch nichts Schlechtes, es gab genug, womit man sich den lieben langen Tag rumschlagen musste: Schule, ätzende Lehrer (nein, da dachte er an keinen bestimmten), Mädchen, Freunde oder nicht Freunde, und in seinem bestimmten Fall noch sein spezieller Feind, der ihn lieber heute statt morgen auf einem Friedhof beerdigen wollte. Das würde er sich nehmen lassen, er würde dorthin kommen und wenn Voldemort nur kam, um in Anwesenheit der ganzen Zaubererschaft wie ein ausgelassenes Kind auf dem Grab zu hüpfen und dabei zu schreien : „Hab ich dirs gegeben, Potter, vorbei mit dir..."

Diese Gedanken waren es, mit denen er sich hier unterhielt, hier in dem Keller. Man musste das Positive sehen , wovon es in der Tat nicht viel gab und da war mit Gewissheit an erster Stelle, dass der Keller um einiges größer war, als der Schrank in dem er die ersten zehn Jahre seines Aufenthaltes bei seinen Verwandten verbracht hatte. Nun, weiterhin konnte er nicht im Garten arbeiten, denn das schlechte Wetter machte es schier unmöglich, es sein denn, er solle neuerdings den Schlamm daran hindern, durch die Hecke die Straßen hinab zu laufen, aber da bestand zu sehr die Gefahr, dass er verschwinden würde und das wollten seine Verwandten komischerweise verhindern.

Die letzten Ferien waren nicht nach ihren Vorstellung zuende gegangen. Nicht nur, dass sie erfuhren, das Voldemort zurückgekehrt war, ihr Duddymatz wäre fast von Dementoren überfallen worden und das hatte Harry noch nicht bezahlt. Dann war, um es auf die Spitze zu treiben, Vernon auch noch dieses Jahr auf dem Bahnsteig bedroht worden, das schlug dem Fass den Boden aus. Dieser hatte es mit all seiner Willenskraft geschafft zu warten, bis die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, bevor er sich auf seinen Neffen gestürzt hatte. Mit viel hatte Harry gerechnet, aber nicht damit. Er hatte nicht damit gerechnet, das Vernon regelrecht Gefallen daran gefunden hatte, seinen Neffen bis zur Bewusstlosigkeit zu schlagen, noch nie hatte er sich so einem Hass ausgesetzt gefüht. Selbst wenn ihm Bilder an die Rückkehr Voldemorts vor Augen kam, so spürte er nicht diese Wellen von Hass, die er nun erdulden musste. Doch mehr schmerzte ihn, mehr als der Hass, der ihm hier tag täglich entgegen schlug, das er sich eines leeren Versprechens hingegeben hatten. Niemand vom Orden kam, trotz dessen das keine einzige Nachricht von ihm gekommen war. Wie denn auch, es war seinem Onkel ein Genuss gewesen, Hedwig vor seinen Augen zu töten. Das Geschöpf, das ihm ihre Liebe und Zuneigung geschenkt hatte. Sein Haustier, dass ihm immer treu gewesen war, sein erstes Geschenk, dass er je erhalten hatte und er sich gewiss gewesen war, dass sie noch lange Jahre gemeinsam verleben würden. Tot lag sie vor seinen Füßen, drei Tage lang musste er den gequälten Körper vor seinen Augen sehen, bis seine Tante den Tierkadaver entfernte, weil sie den Geruch nicht mehr ausgehalten hatte. So war es natürlich kein Wunder, dass sich das Bild seines treuen Tieres, wie es tot vor ihm lag, in seinen Kopf gebrannt hatte.

Ohne eine Ahnung zu haben, wie viel Zeit vergangen war, wusste er, dass keiner kommen würde und ihm helfen würde. Er, der doch der Retter der Zaubererwelt war, er würde in diesem Keller sterben, hier er würde er sein unrühmliches Ende finden. Wie lange würde es dauern, bis Voldemort von seinem Triumpf erfahren würde. Würde es für ihn ein Triumpf sein oder wäre seine Freude davon getrübt, dass es eigentlich Dumbledore war, der Harry zu seinem Tod verdonnert hatte? Würde das schlussendlich noch einen Unterschied machen?

Seine Zunge fühlte sich an wie ein Fremdkörper, trocken und schwer lag sie in seinem Mund, das er das Gefühl hatte, sie würde ihn daran hindern frei zu atmen. Er würde sie hinaus schneiden müssen, es brachte nichts mehr, wenn er den Mund öffnete und panisch nach Luft hechelte, immernoch schien ihm, als würde er nicht genügend Luft in die Lungen bekommen. Sein Puls raste und ihm wurde heiß, wie immer in den Schreckensminuten, die er hatte, weil er dachte zu ersticken, in dieser Einsamkeit, im Dunkeln- alleine. Er wollte sich aufrappeln, er musste was finden, damit er sich seiner Zunge erledigen konnte, sie musste weg, er wollte atmen- er musste atmen, das war wichtiger, als die Fähigkeit zu sprechen, das musste er eh nicht mehr. Mit wem denn auch.

Noch fühlte er sich in dieser Panik, die ihn ergriff, weil er dachte, gleich, gleich würde es zuende mit ihm sein, seine Hände zitterten schon in Angst auf das was vor ihm stand, der Todeskrampf, er wusste nicht, wann die rettenden Bewusstlosigkeit einsetzen würde, die ihn davor bewahren konnte seinen Kampf bis zum Ende miterleben zu müssen. Im nächsten Moment spürte er einen neuen Schmerz, der sich in seine rechte Seite bohrte, ihn regelrecht aufstach und seine Sinne schwannen. Ächzend versuchte er seinen Blick auf das zu richten, was passiert war und nur langsam singnalisierte seine Empfindung ihm, dass dieser Schmerz von ausserhalb kam, das sein Onkel zurückgekehrt war, um hoffentlich endlich zu beenden, was er seit Wochen tat.

Wieso wollte er eigentlich noch leben, woher kam dieser Wille sich am Leben zu erhalten, warum wollte er das noch, wofür? Wen hatte er denn noch? Würde er nicht alle, die ihm was bedeuteten nacheinander in den Tod schicken?

Sein Onkel riss alte Wunden mit Genuss auf, er konnte neben dem Schnaufen der Anstrengung immer wieder ein genüssliches Lachen wahrnehmen, das immer dann einsetzte, wenn wieder warmes Blut über Harrys Körper lief. Harry hatte keine Tränen mehr, er spürte keine Angst mehr, abgesehen von der Todespanik. Schmerz bedeutete für ihn nur noch, dass er noch immer lebte und er wartete auf den Tag, wenn er dieses Gefühl nicht mehr wollkommen heißen, sondern verfluchen würde, denn dann wäre es fast geschafft. Doch noch war sein Körper im Kampf gegen das unvermeidliche.

Später wachte Harry auf. Nicht aus einem Schlaf sondern aus der immer wieder willkommenen Bewusstlosigkeit, die ihn immer in ihre schweren schwarzen Arme zog und ihn eintauchte ließ in eine Welt, in der weder für Gefühle als auch Empfindungen Platz war. Hier, wo er sich beschützt vorkam. Er konnte kaum die Augen öffnen, sie waren verklebt vor Blut. Die Sinne schwanden ihm, nur von seiner Erinnerung geleitet, tappte er durch den kalten Heizungsraum zu der Stelle, an der seine Tante manchmal etwas zu trinken stehen ließ. Gierig setzte er die Flasche an, versuchte den moderigen Geschmack nicht wahrzunehmen und verdrängte das Rauschen in seinem Kopf, in dem sich seine Schmerzen zu sammeln schienen und ihn anschrieen.

Langsam suchte er Schutz an den Wänden, drückte sich gegen ebendiese und lehnte seinen Kopf gegen eins der Rohre. Kurz bevor er aber rüberschritt ins Land der Träume, hörte er etwas, was ihn aufschrecken ließ. Wieder lehnte er sich gegen die Rohre und ja, auf diese Weise konnte er Stimmen vernehmen, die mit Sicherheit aus der Küche kamen, die genau über ihm lag. „... wenn ich es Ihnen doch sage, wir haben keine Ahnung, wo dieser Bengel sich aufhält, also wenn Sie bitte...", die Stimme seines Onkel war genervt und er konnte sich ausmalen, dass die Ader an dessen Hals gewaltig pochen würde. „Wir haben unser Wege und Mittel an Informationen zu kommen, Dursley", diese schnarrende Stimme würde er überall wieder erkennen. Wenn er könnte, würde er auflachen. Das war es also, was sein Schulleiter zu tun gedachte. Seinen größten Feind, der sich in Hogwarts aufhielt, sogar noch vor Malfoy, schickte er hierher um sich zu vergewissern, dass alles in bester Ordnung war, um sich ein Bild von der derzeitigen Situation zu machen? Na, das waren doch glänzende Aussichten. Damit war ihm mit Sicherheit geholfen, ob die beiden sich zusammen schließen würde, um ihn zu vernichten?

„..ich weiß nicht, ob es Ihnen weiterhelfen wird, wenn Sie auf stur stellen. Ich weiß, dass der Potter Junge sich hier aufhält und wenn er meint, dass das ein guter Scherz ist, dann ist der gründlich msisslungen...", er konnte die Ungeduld in der Stimme seines Lehrers heraushören und Wellen des Hasses durchströmten seinen Körper wie ein neues Lebenselexier und er konnte sich, unter Schmerzen, aber immerhin, aufrichten und langsam die Treppe hinauf steigen. Klar, das war keine Überraschung, dass sein Lehrer, der immer nur den arroganten Helden in ihm gesehen hatte, davon ausging, dass er sich einen Spaß erlaubte um nur wieder an Aufmerksamkeit zu gelangen, aber das war nun wirklich nicht seine Absicht. Wäre doch nur Sirius noch am Leben, dann wäre es nie dazu gekommen, er hätte die Ferien bei seinem Paten verbracht. Seiner Familie. Ein Mensch, der ihn bedingungslos liebte und alles für ihn tat- getan hatte. Er versuchte die Gedanken abzuschütteln, wie nasse Tropfen auf der Kleidung und stieg die letzten Stufen hoch, in Zeitlupentempo streckte er die Hand nach der Klinke aus, als er die Stimme hörte, die sich entfernte, wahrscheinlich, verabschiedete sich der Professor schon. Er wollte nach ihm rufen, doch seine Kehle erklang nur ein Krächzen. Als er die Tür öffnete, sah er sich hinter seinem Onkel, der dank seines wuchtigen Körpers die Sicht auf seinen Professor größenteils verdeckte. Dann endlich die Worte verließen deutlich seine Lippen: „Mir geht's prächtig, Sir, danke der Nachfrage."

Er konnte das Erstanunen seines Lehrers sehen, der schon dabei gewesen war, die Schwelle des Hauses zu übertreten und dann, als er inne hielt und die Worte ihn einholten von Petunia weitergeschoben wurde. Sie konnten nur einen kurzen Blick aufeinander werfen, bevor die Tür zufiel. Dumpf, durch die Tür war zu hören, wie Snape etwas rief, dass sich anhörte nach: „Sie dürfen zaubern", doch das nahm Harry kaum wahr, denn im Gegensatz zu eben, kam er die Treppen schneller runter als hoch, wohl weil sein Onkel dies mit seiner Hilfe beschleunigte.

Es vergingen einige Sekunden, bis Severus Snape wieder klar denken konnte und sich von dem Schock erholt hatte. Sicher, er hatte schon viele Menschen in erdenklich schlechten Zuständen gesehen, aber dies hier hatte alles übertroffen. Selbst Gefangene, die die eine oder andere Folter über sich hatten ergehen lassen müssen, sahen mit Sicherheit nicht so aus. Der Regen prasselte weiter auf ihn ein, weckte ihn aus seinen Grübeleien und so apperierte er kurzerhand nach Hogsmeade um Dumbledore Bericht zu erstatten.

Nur kurze zeit später saß er in dessen Büro und musste sich zusammenreißen, um nicht sein Gesicht zu verlieren: „Severus mein Junge, du weißt doch, wie es heißt, was uns nicht umbringt, macht uns stärker", Dumbledore lächelte nachsichtig infolge dessen, dass er sich sicher war, dass sein Lehrer wiedermal nicht ausreichend Herr der Lage wurde, und langte nach seinen Zitronenbonbons, bevor er die Hand hob und mit dieser Geste seinem Gegenüber das Wort abschnitt: „Ich bin mir sicher, dass Harry auf diese Weise genug Stärke ansammelt um gegen das Böse in der Welt anzugehen und so kommen wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher. Er ist einfach nicht dafür gemacht, das er glücklich in den Tag lebt und all das was er bislang erlebt musste, hat dazu geführt, dass er sich jedes Mal erfolgreich gegen Voldemort durchgesetzt hat."

Snape biss sich verärgert auf die Lippe und verscheucht den Gedanken, das er sich zum wiederholten Male wünschte, das der verdammte Hund nicht durch den Vorhang gefallen wäre, denn dann würde er selber nicht gezwungen sein, etwas gegen diese Missstände zu tun. Dann würde er mit besten Gewissen wieder in den Kerker gehen können, an seine Tränken weiter arbeiten, die nämlich bald fertig sein mussten. Aber jetzt würde er sich den Kopf darüber zerbrechen, wie er seinem Lord begreiflich machen musste, dass sie Harry da raus helfen mussten. Aber nein, der Köter musste immer alles kaputt machen... Wütend wollte er der Rüstung, die im Gang stand einen Tritt geben, die aber gerade rechtzeitig zu Seite sprang, so dass der bislang vor jeglichen Peinlichkeiten bewahrte Severus Snape eine interessante Drehung im Gang hinlegte, die ihm so schnell keiner zugetraut hätte. Wütend knurrend ging dieser nach der ungewollten Showeinlage seiner Wege.