Mir gehört nichts, außer Payton, meiner Wörterkombi, und dem kleinen Laden.

Andere Charaktere und Hetalia im ganzen gehört Hidekaz Himaruya.


british shopping

„Payton! Was zum Teufel hast du da an?"

Der rothaarige Junge drehte sich zu England um, der ihn anschrie als sei er verrückt geworden.

„Kein Mann trägt Röcke! Hast du das endlich verstanden?"

„Sag mal-!" brauste Schottland augenblicklich auf.

England wusste schon, was kam: Das ist bei uns Tradition, ich kann ja wohl anziehen, was ich will, und so weiter. Um seinem Bruder keine Gelegenheit zu geben damit anzufangen unterbrach England ihn schnell: „Vergiss es! Du trägst die Jungen uniform, und damit basta!"

Er packte Schottland an den Schultern, und schob ihn schnell in eine Umkleidekabine, damit keiner der anderen Schüler die auch im Laden waren diesen peinlichen Zwischenfall mitbekamen. England zog den Vorhang hinter sich zu, und atmete auf. Eine grelle Neonröhre beleuchtete die Kabine, und England hatte schon immer befürchtet, das die Plastikwände irgendwann einmal zusammenfallen könnten, aber sonst war es der einzige sichere Ort hier. Sicher im Sinne davon, das keiner seiner Freunde (oder gar ein Axsis) bemerkte, was sein Bruder mal wieder veranstaltete.

England starrte Schottland wütend an. Grüne, schmale Augen funkelten ebenso wütend zurück. Sein Bruder war zwar eigentlich zwei Zentimeter kleiner als England, aber er trug immer Sneakers mit dicker Sohle, und so waren sie auf der selben Höhe.

„Du liebe Zeit! Payton, du bringst mich wirklich in Schwierigkeiten." seufzte England weiter, ungeachtet der Tatsache, das sein Bruder drohend eine Hand zur Faust geballt hatte.

„Und du hörst mir nie zu." erwiderte der andere Junge trotzig.

England stöhnte auf, und drückte seinem Bruder die Jungen uniform in die Hand.

„Hier, zieh dich um, aber schnell! Und sag mir, ob die Socken passen."

Er trat schnell wieder aus der Umkleide, und ließ seinen Bruder zwischen Wäschebergen, und Neonlicht zurück.

Er lief an zwei weiteren Umkleidekabinen vorbei, und kam durch einen schmalen Türsturz wieder in den vorderen Teil des Ladens. Dort waren diverse Kinder und Jugendliche dabei in den Regalen zu wühlen, Füller auszuprobieren, und vor allem unablässig zu reden. Der Laden war zwar nicht klein, aber so kurz vor Schulbeginn bis zum Rand gefüllt. England drängelte sich durch die Menge, auf die Regale mit den Schreibwaren zu. Im Geiste ging er seine Einkaufsliste durch. Er musste für sich und Schottland die Worlds-school Sachen kaufen, und für Sealand die für die Grundschule. Zum Glück hatten nicht auch noch Nordirland und Wales ein eigenes Parlament, und waren schon lange durch die Grundschule durch.

Eigentlich hatte England fast ein schlechtes Gewissen dabei, seinen Bruder einfach so auf die Worlds-school zu lassen. Er war immer noch nicht dazugekommen Schottland, die komplizierten Bündnis- und Feindschaftsverhältnisse auf der Schule zu erklären. Der Junge seufzte, und fuhr sich durch die blonden, strubbeligen Haare. Er würde das einfach heute Abend nachholen.

England brauchte drei Minuten zu dem Regal, das eigentlich nur ungefähr fünf Meter entfernt war. Aber auf dem Weg grüßten ihn Klassenkameraden, und Leute die er noch nie gesehen hatte, und ein paar wollten unbedingt mit ihm reden.

Irgendwo in seinem Hinterkopf geisterte der unangenehme Gedanke an seinen Bruder in der Kabine herum, und er beeilte sich, die Stifte, Lineale und ähnliches die sie brauchen würden herauszusuchen. So wie er Schottland kannte, würde er die Sachen die ihm passten einfach mit einem Zettel in der Umkleide liegen lassen, sich aus dem Staub machen, und erst wieder zurückkommen, wenn England ihn hinter sich herschleifte. Er packte alles in seinen noch sehr leeren Einkaufskorb, und beeilte sich zu den Kabinen zurückzukommen.

Zwischen den Regalen war das Gedränge noch größer, und der leider relativ kleine Junge konnte nichts mehr sehen vor lauter Menschen, die sich um ihn lachten, redeten und schrien.

Er stolperte über irgendeinen Fuß, und packte die Person, um nicht umzufallen. Irgendetwas Weiches gab unter seinem Druck nach, und im nächsten Moment stand England zwar aufrecht, aber neben ihm lag Schottland auf dem Boden.

Er hatte sich wieder aus der Uniform geschält, und trug seine Alltagsklamotten. England blinzelte ihn verwundert an, wie er da neben ihm lag. Schottland war nicht abgehauen? Sonst ergriff er wirklich jede Gelegenheit dazu. Warum war er England also gefolgt? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, trat Schottland ihm mit beiden Füßen kräftig in die Kniekehlen, und der blonde Junge knickte um.

„Bastard!" zischte Schottland, und setzte sich mit Zornesröte im Gesicht auf. England beobachtete verwundert, wie Schottland ihn nicht noch einmal attackierte, sondern begann die Stifte, und Hefte aufzusammeln, die England fallengelassen hatte.

Bevor er ernsthaft darüber nachdenken konnte, ob sein Bruder wohl krank war, hatte die andere Nation seine Schuluniform in den Korb geschmissen, und lief jetzt mit einem so wütenden Gesicht zur Kasse, das die anderen Schüler links und rechts von ihm zurückwichen.

England rappelte sich auf, und hoffte, das Frankreich am anderen Ende des Ladens nichts mitbekommen hatte. Seine Sorgen waren unbegründet, er versuchte gerade mit einem kleinen Mädchen mit schwarzen Zöpfen zu flirten.

Schottland stand inzwischen am zweiten Platz der Schlange (wahrscheinlich hatte er sich vorgedrängt), und England beeilte sich, zu ihm zu stoßen, bevor er an die Reihe kam. Vor ihnen bezahlte Mexiko gerade seine Uniform. Er konnte sich anscheinend nur die Hose, das Hemd, Krawatte, Socken und Jacke leisten.

England musste lächeln. Irgendwie gefiel ihm auf einmal die Vorstellung, das er seinen Brüdern mehr Teile der Schuluniform kaufen konnte, als Amerika seinen. Wo steckte dieser Kerl überhaupt? Aber so wie England ihn kannte, würde er sich sein Schulzeug zwei Minuten vor Unterrichtsbeginn kaufen.

Eine harte Faust, die Schottland in Englands Schulter boxte holte ihn aus seiner Tragträumerei zurück, und er sah, das die Kassiererin ihn erwartungsvoll ansah. Arthur kramte schnell seine Geldbörse aus der Tasche, und zahlte die Sachen. Schottland packte die weiße Plastiktüte mit dem Schulwappen darauf, und rauschte zur Türe hinaus. England sah ihm verwundert hinterher.

Was war in seinen Bruder gefahren? War er aufgeregt weil morgen sein erster Schultag in der Worlds-school war? Kopfschüttelnd folgte er ihm zu dem Taxi das neben dem Bürgersteig wartete. Schottland schwieg die gesamte Fahrt über.