Hallöchen allerseits! *wink*

Also, diese Story ist praktisch mein Goldstück, an dem ich jetzt schon ettliche Jahre schreibe. Ich bin zwar schon vor einiger Zeit fertig geworden, aber ich habe erst jetzt die Zeit gefunden die Story hochzuladen. Ich habe gleich mal den Prolog und das erste Kapitel hochgeladen, weil sich die Story am Anfang etwas zieht wie ich finde, aber das wird schnell besser, versprochen. Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim schreiben hatte.

Hauptpersonen/Pairings:

Anastasia Gray x Severus Snape

Harry Potter x Ginny Weasley

Vorwort:

„Wenn man über fünf Jahrhunderte lang auf dieser Erde lebt, dann werden die Dinge rar, die einem Rätsel aufgeben."

Inhalt:

Dies ist die Geschichte des Vampirs Anastasia Gray, die auf der verzweifelten Flucht vor den Fehlern, die sie in ihrem Leben begangen hat, von ihrem alten Freund Albus Dumbledore gezwungen wird sich ihnen zu stellen, und Harry Potter zu helfen, den Krieg zu entscheiden. Dabei trifft sie auch wieder auf Severus Snape und sie muss sich entscheiden, ob sie den Weg, den sie vor langer Zeit eingeschlagen hatte, bis zum Ende gehen wird.

Anmerkungen:

Alle Figuren, außer die, die ich mir selbst ausgedacht habe, gehören J.. Ich verdiene hiermit kein Geld und mir gehört auch nix außer meinem Plot.

Die "Titel" der einzelnen Kapitel sind alle Songtexte, die ich ins Deutsche übersetzt habe. Mal sehen vielleicht kennt jemand den einen oder anderen.

Bitte lasst mir doch ein Review da, wenn ihr die Stroy lest.


Carpe Noctem

by CarpeDiem

"Du wanderst auf einer einsamen Straße.

Deine Reise geht weiter,

um Licht in die Dunkelheit zu bringen.

Wenn die Nacht angebrochen ist,

wirst du aufstehen,

um die Sonne zu finden."

# Prolog #


Sie war anders.

Doch eigentlich war die Bezeichnung anders kein besonders einfallsreiches Wort, denn es beschreibt lediglich eine Sache, die einer anderen nicht gleicht. Zwar war sie eindeutig anders als alle anderen Personen in diesem Raum, aber trotzdem konnte dieses Wort sie nicht einmal im Ansatz beschreiben. Vielmehr war es eine Beleidigung.

Aber es war nun einmal eine Tatsache, dass sie anders war. Sie unterschied sich so machtvoll von den anderen, dass sie sich wie ein Tintenfleck auf einem reinen, weißen Blatt Papier von ihnen abhob. Hinzu kam noch, dass sich die Mönche, die sich mit ihr in diesem Raum befanden, beinahe wie ein Haar dem anderen glichen. Sie alle hatten die gleichen kahl rasierten Schädel, die gleiche dunkle Hautfarbe und sie alle trugen die Selben orangenen Kutten mit den Selben dunkelroten Gürteln um die Hüften. Jeder von ihnen saß in genau der gleichen geraden Haltung auf dem Holzboden, und alle hatten sie die Augen geschlossen und waren tief in ihre Meditation versunken.

Mitten unter diesen Mönchen sah sie aus wie ein engelsgleiches Wesen, das soeben vom Himmel heruntergefallen war, und so gar nicht in diese Welt passen wollte.

Auch sie trug eine Kutte, doch ihre war von moosgrüner Farbe und der Gürtel, der sich um ihre schmale Hüfte schlang, war dunkelblau. Der Grund dafür war ein bedeutend einfacher. Sie gehörte nicht zu diesem Orden.

Die dunkle Kutte ließ ihre unglaublich helle Haut beinahe von Innen heraus strahlen, und sie machte den Anschein, als könne sie ihren zierlichen Körper nicht einmal gegen die Luft im Raum schützen. Man konnte selbst die feinen Adern unter dem dünnen Gewebe erahnen. Ihre Haare hingegen waren tintenschwarz und flossen in sanften Wellen über ihre Schultern und ihren Rücken hinunter bis auf den Boden. Die schwarzen Strähnen waren so lang, dass sie sie einhüllten wie ein Schleier.

Doch wer sie anblickte, registrierte alle diese Kontraste lediglich flüchtig. Ihr elfenhaftes Gesicht zog jeden Blick bedingungslos auf sich. Ihre Nase war vollkommen gerade und ihr Mund mit den vollen, sinnlichen Lippen, der fast zu klein für ihr Gesicht erschien, verlieh ihren Zügen eine kindliche und verspielte Unreife, die jedoch durch ihren Körper vollkommen zerstört wurde. Ihr Körper war der einer Frau, und trotz ihrer zierlichen Erscheinung besaß sie die perfekten Kurven an genau den richtigen Stellen. Sie war der Innbegriff von Sünde und Versuchung.

Wie die Mönche saß sie auf dem kalten Holzboden und es drängte sich einem zwangsläufig der Gedanke auf, weshalb etwas so Wunderschönes zwischen diesen Mönchen auf dem Fußboden saß.

Das quadratische Zimmer war vollkommen aus dunklen Holzlatten gebaut, und die schneidende Kälte, die sich draußen um die Berggipfel hielt, war auch im Inneren dieses Raumes deutlich zu spüren. Im Himalaja war es immer kalt, ganz gleich welche Jahreszeit gerade war. Die Kälte war genauso präsent wie der Nebel, der sich manchmal den ganzen Tag um das Kloster hielt. Im Grunde war es, abgesehen von der klirrenden Kälte, also nicht viel anders als in ihrem Heimatland, England.

In dem Raum gab es keine Tür, nur einen Torbogen, an dem draußen ein Gang, ebenfalls ganze aus Holz, vorbei führte. Es gab genau ein Fenster, das sich dem Torbogen gegenüber befand, aber es war fest verschlossen, und ließ keinen Strahl der aufgehenden Sonne hindurch. Es war ein schlichter und vollkommen reizloser Raum, und das Schlimmste daran war, dass absolut jeder Raum in diesem Kloster genau so aussah.

Die Morgenmeditation dauerte nun schon beinahe sieben Stunden, aber die Mönche waren immer noch aufs höchste konzentriert. Die Meditation bildete ihren Lebensmittelpunkt und war ein Ritual das undenkbar zu Eile gezwungen werden konnte.

Auch sie war in ihre Meditation versunken, so machte es jedenfalls den Anschein. Nur das laszive Grinsen, das sich gerade in diesem Moment auf ihrem wunderschönen Gesicht ausbreitete, störte diesen Anschein. Ihre Mundwinkel zogen sich zu einem verruchten und unglaublich perfekten Grinsen nach oben, und entblößten neben einer Reihe strahlend weißer, gerader Zähne auch zwei zu spitze, und ohne Frage rasiermesserscharfe Eckzähne.

Diesen Tagtraum zog sie eindeutig jeder Meditation vor. Sie war ohne Zweifel in der Lage genauso wie diese Mönche zu meditieren, aber sie war aus freien Stücken hier und die tägliche Meditation, die nie weniger als zwölf Stunden jeden Tag andauerte, war nach 16 Jahren altbekannt.

Sie hatte schon mit dem Gedanken gespielt das Kloster zu verlassen - des Öfteren in letzter Zeit, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Und sie respektierte die Wahrheit, auch wenn viele Leute ihr das nicht glaubten. Sie hatte in diesem Kloster viel gelernt. Sie war hier von Dingen erwartet worden, die ihr noch nirgends auf der Welt begegnet waren, und das mochte etwas heißen. Außerdem war sie der Meinung hier so etwas wie Frieden gefunden zu haben. Vielleicht nicht den Frieden, nach dem sie sich seit hunderten von Jahren verzehrte, aber doch eine Art von Frieden, die es wert war bewahrt zu werden. Sie hatte bereits vor langer Zeit akzeptiert was sie war, aber das allein reichte nicht.

Es war ruhig und friedlich an diesem Ort. Zu friedlich und zu ruhig. Dieses andauernde und sich immer wiederholende Meditieren und Nichtstun machte sie allmählich melancholisch. Sie hatte gelernt auf ihre innere Stimme zu hören, aber wie sich eine echte Stimme anhörte, das wusste sie nur noch aus ihren Erinnerungen. Das hier war ein Schweigekloster.

Ihr Zeitgefühl sagte ihr, dass die Morgenmeditation in ein paar Sekunden vorüber sein würde, und sie öffnete die Augen. Sie hatte genug Anstand um zu wissen, dass dieser Tagtraum nicht in ein Kloster gehörte. Viele der Gedanken, die sie in letzter Zeit gehabt hatte, gehörten nicht hier her.

Ihre Lieder mit den langen, schwarzen Wimpern klappten hoch, und ihre strahlenden, unnatürlich blauen Augen kamen zum Vorschein. Eigentlich war sie für diese Mönche jeden Tag aufs Neue eine Versuchung wie sie der Garten Eden nicht verführerischer hätte darbieten können, doch irgendwie schafften sie es zu widerstehen, und das rechnete sie jedem einzelnen von ihnen hoch an.

Einen Wimpernschlag später ertönten drei dumpfe Schläge einer Glocke, die durch die Räume hallten und die Wände erzittern ließen. Kurz darauf erwachten die Mönche wieder zum Leben.

Als der erste von ihnen die Augen öffnete, war sie jedoch bereits verschwunden, so als habe sie nie dort auf dem Boden gesessen. Doch sie war keine Erscheinung gewesen. Ihre Bewegungen waren lediglich so schnell, dass das menschliche Auge sie nicht mehr sehen konnte, wenn sie es darauf anlegte. Und dennoch war sie für ihre Art viel zu langsam.

Ihre Bewegungen hatten nicht das geringste Geräusch verursacht, was mit dieser weiten Kutte eine Kunst zu sein schien, und genau genommen war es das auch. Doch die Kunst sich so schnell und geschmeidig zu bewegen, dass nicht einmal der Wind protestierte, konnte man nicht erlernen. Dafür musste man seine Seele verkaufen.

Erst außerhalb des Raumes auf dem Korridor tauchte sie wieder auf. Sie entfernte sich mit tanzenden Schritten, die einem den Eindruck vermittelten, als würde sie schweben, und tatsächlich verursachten ihre Schritte auf dem Holzboden nicht das geringste Geräusch.

Hinter sich spürte sie das Sonnenlicht, das durch den Nebel in den Raum flutete. Die Mönche hatten das Fenster geöffnet, so wie sie es jeden Morgen nach ihrer Meditation taten. Unweigerlich beschleunigte sie ihre Schritte. Sie liebte das Sonnenlicht aus tiefstem Herzen, und doch hasste sie es und fürchtete sich zu tiefst davor.

Auf ihrem Weg durch die Gänge des Klosters begegnete sie einigen Mönchen, die sich jedoch nicht an der Anwesenheit dieses sonderbaren Wesens störten. Sie neigten den Kopf zu einer Verbeugung und falteten die Hände, während sie wortlos an ihr vorbei gingen.

Schließlich erreichte sie ihr Zimmer. Es war ein kahler Raum, und er enthielt nicht mehr als ein Bett, einen Stuhl, eine Schüssel mit kaltem Wasser und eine Kerze. Es sah genauso aus wie in allen anderen privaten Räume hier. Im Grunde brauchte man nicht mehr zum Leben, doch mit der Zeit vermisste sie ihre teuren, goldbestickten Seidenlaken, die wärmenden Flammen eines Kamins, und nicht zu vergessen die eine oder andere Flasche Feuerwhisky. Luxus war stets allgegenwärtig gewesen, aber doch nie zwingen notwendig. Er fehlte ihr.

Auch dieser Raum besaß nur ein Fenster und einen Torbogen. So etwas wie Privatsphäre gab es hier nicht. Das quadratische Fenster ließ sich jedoch nicht öffnen, und es war seit 16 Jahren nicht mehr geöffnet worden, dafür hatte sie mit mehreren Zaubersprüchen gesorgt. So lange sie hier war, würde dieses Fenster geschlossen bleiben.

Sie war noch nicht bereit etwas zu ändern, und sie fragte sich wie lange es noch dauern würde, bis sie dazu bereit wäre. Die Furcht, dass ihr Leben sie wieder einholen könnte, nachdem sie es geschafft hatte ihm zu entfliehen, war größer als der Wunsch wieder einen Sinn in ihrem Leben zu haben.

Als sie das Zimmer betrat, genügte ein Blick, um die winzige Abweichung zu bemerken, die anders war als sonst. Die Pergamentrolle, die auf dem Holzstuhl neben ihrem Bett lag, gehörte dort nicht hin.

Sie nahm die Pergamentrolle in die Hand und nachdem sie das Stück Papier entrollt hatte, fand sie eine äußerst bekannte und genauso unleserliche Handschrift vor, die ihr eine ungute Vorahnung bescherte.

Meine liebste Anastasia,

wenn Dich diese Zeilen erreichen, dann bin ich vor meiner Zeit von Euch gegangen, was ich zu tiefst bedaure. Ich bitte Dich jedoch nicht um mich zu trauern, da Dir sicher meine Einstellung zum Jenseits bekannt ist. Es ist, als würde man nach einem langen Tag zu Bett gehen, und endlich seine wohlverdiente Ruhe finden. Du, als Vampir, kannst mich sicher verstehen, auch wenn Du, wie ich sehr wohl weiß, meine Ansicht nicht teilst.

Dieser Brief ist eine Bitte, Dich, sobald es Dir möglich ist, nach England zu begeben. Weitere Informationen kann ich Dir aus Vorsichtsgründen in diesem Brief nicht zukommen lassen, doch ich hoffe, dass Dir dies reichen wird.

Nur so viel sei gesagt, falls es Dich noch nicht erreicht haben sollte, Lord Voldemort ist zurückgekehrt und England befindet sich erneut im Krieg.

Es ist Deine Entscheidung, ob Du meiner Bitte nachkommen willst. Es ist lediglich ein Anliegen meinerseits, und ich habe Verständnis dafür, falls Du im Augenblick zu beschäftigt bist, um ihm zu entsprechen, aber ich bitte Dich auch zu bedenken, dass du immer noch in meiner Schuld stehst.

Dein alter, treuer Freund

Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore

Anastasias stahlblaue Augen blieben noch einen winzigen Moment auf die geschwungenen Buchstaben gerichtet. Sie hatte die Zeilen innerhalb weniger Sekunden durchgelesen, und viel wütender als die Worte, die dort standen, machten sie die Worte, die dort nicht standen.

Mit einem zornigen Fauchen zerknüllte sie das Pergament und warf es in eine Ecke ihres Zimmers. Das Geräusch hatte sich angehört wie das Fauchen eines wilden Tieres, und ihre spitzen Eckzähne waren, ohne dass es bewusst geschehen war, in die Länge gewachsen und man konnte erst jetzt erahnen welch überaus gefährliche Waffen sie darstellten.

Es war lange her, seit sie das letzte Mal die Beherrschung verloren hatte, und sie zwang sich ruhig zu atmen, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen. An diesem Ort war es nicht allzu schwierig ruhig zu blieben. All diese Mönche hatten ein Schweigegelübde abgelegt und sie bezweifelte, dass auch nur einer von ihnen wusste, wie man das Wort Wut buchstabierte. Hier wurde sie nicht provoziert oder herausgefordert, aber vor allem wurde sie hier nicht vor bedeutungsvolle Entscheidungen gestellt.

Es war sonst nicht die Art ihres alten Freundes jemanden auf eine nicht beglichene Schuld hinzuweisen und diese nun einfordern zu wollen. Diese Ausnahme machte er nur, weil sie der Empfänger dieses Briefes war. Übersetzt hieß diese zur Schau gestellte Höflichkeit - die nebenbei bemerkt nichts anderes war, als eine perfide Art von Sarkasmus - nichts anderes, als dass sie sich auf den Weg nach England zu machen hatte, und wenn sie es wagen sollte das nicht zu tun, dann würden sie ihre Schuldgefühle für immer verfolgen. Ihr alter Freund wusste verdammt genau woran er appellieren musste, um sie zu treffen. An ihre Ehre und ihr Gewissen.

Anastasia schmunzelte, doch ihre Miene wurde gleich darauf wieder ernst. Sie hatte schon immer vermutet, dass Voldemort in dieser Nacht vor 16 Jahren nicht gestorben war, und nun war er zurückgekehrt. Das war zwar in keinerlei Hinsicht ihr Problem, doch sie hatte Albus noch nie eine Bitte abschlagen können, und die Aussicht auf weitere unzählige Stunden des Meditierens war nicht annähernd so verlockend wie eine Reise nach England.

tbc.