Über Reviews würd ich mich sehr freuen, egal ob nun positiv oder negativ. Würd einfach nur gerne wissen was andere darüber denken. Gefällts dann motivierts auf jeden Fall zum weiter schreiben!


1. Die erste Begegnung

Warrick liebte Las Vegas, vor allem bei Nacht. Er lebte gerne hier. Er mochte die Stadt mit all seinen Höhen und Tiefen. Und er liebte seine Arbeit. Und durch den Job beim CSI ließen sich seine beiden Leidenschaften problemlos vereinigen. Er arbeitete in der Nachtschicht, nun schon seit mehreren Jahren und er könnte sich nichts anderes mehr vorstellen.

Normalerweise fuhr er einen Dienstwagen, mit dem er die Strecke von seiner Wohnung zum Crime Lab zurücklegte. Doch heute war sein Dienstwagen in der Werkstatt. Nick hatte ihn morgens heimgebracht, und er würde ihn bestimmt auch wieder abholen, wenn Warrick ihn darum bitten würde. Aber es war ein angenehmer Sommertag. Angenehm kühle Temperaturen und ein Hauch von Regen in der Luft. Darum beschloss er sich heute mal wieder, nach langer Zeit, aufs Fahrrad zu schwingen und in die Arbeit zu fahren.

Etwas mehr als 90 min vor Dienstbeginn machte er sich auf den Weg. Im Stadtbereich wo er wohnte würde er rasch vorankommen, aber in der Innenstadt müsse er mit Verzögerungen rechnen, egal ob er nun mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs war.

Schon nach wenigen Metern fühlte er die unendliche Freiheit, die er auf dem Fahrrad immer spürte, und die er schon vermisst hatte, weil ihm eigentlich nie Zeit zum Radeln blieb. Die Ruhe im Straßenverkehr, die in seinem Wohnviertel herrschte, unterstützten das Gefühl, und so entschied er sich noch einige Runden mehr hier zu drehen.

Während er so radelte dachte er lange Zeit an gar nichts, sondern genoss die kühle Sommerluft. Danach musste er an Nick denken und daran wie viel Spaß sie schon zusammen auf so manchen Radstrecken hatten. Er beschloss ihn mal wieder auf eine gemeinsame Tour einzuladen. In seinen Gedanken verloren, merkte Warrick, dass er inzwischen der Innenstadt näher gekommen war und so nahm auch der Verkehr merklich zu. Nach weiteren 10 min war er ringsherum von Fahrzeugen umgeben, die hupend und fluchend, die meisten wahrscheinlich, auf dem Heimweg waren. Die Autofahrer waren Radfahrer gewohnt, weil tagein tagaus Duzende Fahrradkuriere die Straßen entlang brausten. Und Warrick war den Verkehr auch gewohnt und glaubte zu wissen wie er sich zu verhalten hatte. Doch offensichtlich hatte er sich geirrt. Ein Wagen erfasste sein Hinterrad. Er strauchelte, versuchte das Gleichgewicht zu halten, was ihm jedoch nicht gelang. Er stürzte, spürte einen stechenden Schmerz im rechten Knie und in der rechten Schulter. Er rollte einige Meter über die Straße, hörte Reifen quietschen und Autos hupen. Die Augen hatte er die ganze Zeit geschlossen und erst als er zum Liegen kam, öffnete er diese. Ein Wagen schaffte es gerade noch mit laut quietschenden Reifen vor ihm stehen zu bleiben. Weiter hinten in der Kolonne krachte es, offenbar konnte hier ein Wagen nicht mehr rechtzeitig bremsen.

Warrick lag immer noch auf der, von der Sonne und den vielen Autos, erwärmten Straße. Unzählige Köpfe beugten sich über ihn. Von weitem hörte er jemanden laute Flüche aus sich heraussprudeln, jemand anderer verlangte nach der Polizei und wieder andere riefen verzweifelt nach einem Krankenwagen. Warrick wollte sich gerade aufrichten, als eine Frau, etwa um die 30, völlig hysterisch auf ihn zukam.

„Oh mein Gott. Ist ihnen was passiert? Ich bin zu knapp aufgefahren. Oh mein Gott, ich wollte es nicht!"

Sie hatte sich zu Warrick gekniet, der inzwischen, sich die schmerzende Schulter haltend, auf der Straße saß. Sie wandte sich an die Menge und rief verzweifelt: „Hat denn nun endlich jemand einen Krankenwagen gerufen?"

Warrick hatte sich inzwischen wieder vom ersten Schock erholt. Sie Schmerzen in seinem Knie hatten nachgelassen und auch die Schulter brannte nur noch leicht.

„Ich brauche keinen Krankenwagen. Es geht mir gut."

Warrick stand langsam auf. Die Frau, die den Unfall verursacht hatte, immer noch an seiner Seite und ihn stützend. Sie entschuldigte sich immer und immer wieder und schien knapp an einem Nervenzusammenbruch vorbeizuschlittern. Man hörte näher kommende Sirenen, offensichtlich hatte bereits jemand Polizei und Krankenwagen gerufen.

Es dauerte noch etwa 5 min bis die Sanitäter bei Warrick waren. Fünf Minuten in denen Warrick versuchte der Frau klar zu machen, dass es ihm gut gehe, ihm nicht passiert sei und sich die Versicherung wegen des kaputten Fahrrads bei ihr melden würde, wenn sie ihm denn Name und Adresse mitteile. Sie jedoch war völlig durch den Wind, außer Stande klar zu denken. Erst als Warrick von den Sanitätern untersucht wurde, beruhigte sie sich etwas.

Warrick ging es gut, dass sagte er auch dem Sanitäter, der ihn untersuchte, immer wieder. Doch dieser ließ sich nicht von den nötigen Routineuntersuchungen abhalten und stellte Warrick Unmengen an Fragen. Abschließend fragte der Sanitäter, ob er nicht doch zur Sicherheit mit ins Krankenhaus kommen wollte. Warrick erwiderte darauf nur ein kurzes „Nein" und nach einem Blick auf die Uhr, warf er, schon im Aufstehen, ein „Ich muss zur Arbeit" hinterher. Der Sanitäter drückte Warrick sanft zurück auf die Trage des Krankenwagens und bat ihn noch einen kurzen Moment zu warten. Warrick nickte und setzte sich, doch schon leicht genervt, wieder hin.

Warrick hatte nun erstmals Zeit sich den Schauplatz, der sich vor ihm bot, näher zu betrachten. Auf der 4-spurigen Straße, waren die beiden Spuren in Richtung Westen völlig unbefahrbar. Auf der Rechten Spur stand der Wagen, der ihn erfasst hatte. Es war ein grüner Volvo schon etwas älteren Baujahres. Dahinter eine Kolonne von etwa 10 Autos. Auf der linken Spur lag Warricks völlig aus der Achse gerissenes Fahrrad und etwas nach vorne versetzt zu dem grünen Volvo stand dort ein roter Chrysler. Erst jetzt wurde Warrick bewusst, dass er durch den Sturz auf die nebenliegende Fahrbahn kam und er großes Glück hatte von dem Chrysler nicht überfahren worden zu sein. Hinter dem Chrysler hatte sich auch eine Kolonne gebildet und 6 Fahrzeuge dahinter war der Auffahrunfall passiert, dessen Krachen Warrick wahrgenommen hatte. Unzählige Schaulustige versammelten sich um das Geschehen und 3 Polizisten versuchten verzweifelt den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Menschenmasse zurückzuhalten, was ihnen beides jedoch nur schleppend gelang. Autos hupten und Fahrer stiegen fluchend aus ihren Wagen. Es war ein einziges Chaos und Warrick war mitten drin.

Vor dem grünen Volvo stand ein Polizist, der Sanitäter, der Warrick untersucht hatte und die Frau, die Warrick gestoßen hatte. Erst jetzt hatte er die Zeit sie näher zu betrachten. Sie war etwa 30 Jahre alt, vielleicht auch jünger. Hatte langes brünettes Haar. Wie lang konnte Warrick nicht genau sehen, da sie sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und dieser ihr auf den Rücken fiel. Sie trug eine Brille mit schwarzem Gestell, was ihre dunklen Augen noch besser zur Geltung brachte. Ihre Haut hatte einen sonnengebräunten goldenen Teint. Sie war nicht besonders groß, vielleicht 1,65 m, aber hatte eine tolle Figur. Sie trug eine enge dunkelblaue Jeans und ein Khakifarbenes Top, was ihre klasse Figur noch unterstrich.

Warrick dachte gerade darüber nach, dass die Frau wirklich gut aussah, als er in dem ganzen Chaos, das um ihn herrschte, ein Handy klingeln hörte. Instinktiv griff er ihn die rechte hintere Hosentasche seiner Jeans, wo eigentlich sein Handy hätte sein sollen, und musste feststellen, dass die Tasche leer war. Leise fluchend sah er auf die Uhr und bemerkte, dass sein Dienst vor etwas mehr als 20 min begonnen hatte. Er stieg aus dem Krankenwagen und ging auf den Polizisten, den Sanitäter und die Frau zu. Sein Knie schmerzte leicht pochend bei jedem Schritt. Die Frau stand mit dem Rücken zu Warrick, der Polizist ihr gegenüber. Als dieser zurückblickte zu Warrick, drehte sie sich um. Sie hatte stark gerötete geschwollene Augen und schwarze Wimpertusche bildeten kleine zarte Streifen auf ihren Wangen. Die Tränen schienen unaufhörlich zu fließen. Der Polizist trat einen Schritt auf Warrick zu, klappte schwungvoll seinen Notizblock auf und sagte:

„Wollen sie Anzeige erstatten, Mr. …?"

„Brown, Warrick Brown und nein, ich erstatte keine Anzeige. Unfälle passieren! Und das Versicherungstechnische wird sich sicherlich auch regeln lassen."

Der Frau huschte ein leichtes Lächeln über das Gesicht und sie nickte.

„Und jetzt muss ich ganz dringend zur Arbeit!"

Der Polizist klappte daraufhin sein Notizbuch zusammen, drehte sich um und verschwand, mit den Worten „Räumen sie die Straße so schnell es geht", zu seinem Kollegen, der mit dem Blechschaden weiter hinten in der Kolonne beschäftigt war. Der Sanitäter verabschiedete sich ebenfalls und ging zurück zum Krankenwagen.

„Es tut mir so leid, so unendlich leid. Kann ich irgendetwas für sie tun, um es wenigstens etwas wieder gut zu machen?" Große dunkle tränenüberflutete Augen starrten Warrick an.

„Sie könnten mich zur Arbeit fahren, mit meinem Fahrrad komm ich jetzt nicht mehr weit." Warrick grinste und auch der Frau huschte ein Hauch von einem Lächeln übers Gesicht.

„Selbstverständlich! Das ist das mindeste was ich tun kann."

Warrick ging zu seinem Fahrrad und betrachtete es kurz. Es war völlig verbogen und verzogen und wohl nicht mehr zu retten.

„Das können wir in den Kofferraum laden," hörte er von der Seite.

Er verfrachtete sein Fahrrad in den Kofferraum des Volvos und stieg dann auf der Beifahrerseite in den Wagen. Die Frau war schon auf der Fahrerseite eingestiegen und hielt Warrick die rechte Hand hin, als dieser im Wagen saß.

„Judy Sheldon."

Warrick lächelte kurz und nahm Judys Hand.

„Warrick Brown."

„Wo soll es hingehen?" fragte Judy nachdem sie den Wagen angelassen hatte.

„3057 Westfall Ave. An der Emerson drei Blöcke weiter rechts und dann sind wir schon so gut wie angekommen."

Als Judy losfuhr, warf Warrick einen Blick in den Rückspiegel und sah den Polizisten, der mit ihnen gesprochen hatte, wild gestikulieren. Offenbar war er froh, dass auch Judy nun endlich die Straße wieder frei machte.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er inzwischen 45 min Verspätung hatte. Sein Handy war in dem Autowirrwarr auf der Straße unauffindbar verschwunden und seine Kollegen konnten ihn nicht erreichen.