Trennung (Separation)

Übersetzung der englischen Original Story „Seperation" von MizukiiMoon

Die Geschichte hatte mich so sehr berührt, dass ich sie einfach übersetzen musste. Viel Spaß beim Lesen und Danke fürs vorbeiblättern ^^

Link der Original Story: /s/9166185/1/Separation

Kapitel 1

Es war ein dunkler, düster bewölkter Tag. Der 7-te Oktober. Ein Tag, vor dem sich Sonic schon immer gefürchtet hatte. Ein Tag, von dem er nie wollte dass er einmal kommen würde. Sie werden kommen. Kommen um Tails fort zu bringen .. Meilen weit weg von seinem Haus in Station Square.

Einige Monate zuvor hatte Sonic einen Anruf vom Sozialamt erhalten, dass sie vorbeikommen und sich sein Zuhause ansehen wollten. Und tatsächlich kamen sie auch und waren von Tails Lebensumständen nicht wirklich begeistert. Die Tatsachen, dass Sonic zu jung für eine Adoption war (Man musste 16 sein und Sonic war erst 15), er Tails nicht zur Schule brachte und das Haus einer Müllhalde glich, stellte das Sozialamt nicht wirklich zufrieden.

Sie meinten, dass Tails in eine Pflegefamilie kommen müsste, bis Sonic das Adoptionsalter erreichen und sich bereit erklären würde ihn zur Schule zu bringen. Sonic kämpfte dagegen an, konnte jedoch rein gar nichts dagegen tun. Einige Monate später bekam er einen Anruf. Ein Fuchspärchen hatte den Zweischwänzigen Fuchs adoptieren wollen. Sie lebten in einer Villa, etwa hundert Meilen entfernt mit riesigen Gärten, einem Swimmingpool und allem Möglichen sonst noch.

Anfangs wollte Tails gar nicht gehen. Er war glücklich bei Sonic. Doch ihm wurde klar, dass ihm diesbezüglich gar keine andere Wahl blieb. Und schließlich begann er sich dann doch über den Gedanken zu freuen, dass ihn eine liebevolle Familie adoptieren würde und er endlich Mum und Dad zu Jemandem sagen könnte.

Tränen standen in den Augen des Hedgehogs. Tails Taschen waren gepackt und er war bereit aufzubrechen. Das Auto würde jeden Augenblick vorfahren …

„Tja Tails, nun ist es wohl so weit. Freust Du dich schon auf den ersten Tag mit deinen neuen Eltern?" Fragte Sonic augenzwinkernd.

„Ich weiß nicht Sonic. Ich meine … klar, ich freue mich natürlich darüber nun endlich Eltern zu haben. Aber ich bin auch ziemlich nervös, und natürlich werde ich Dich auch vermissen …" Gab Tails traurig zu.

„Aw Tails, wir können doch noch immer übers Telefon miteinander quatschen! Und ich kann dich besuchen kommen."

Sonic versuchte gut gelaunt und positiv zu bleiben und verbarg Tails zu Liebe seine wahren Gefühle. Er wollte es ihm nicht verderben und noch schwerer machen als es eh schon war.

10 Minuten später fuhr draußen auf der Einfahrt der rote Ferrari vor. Tails schaute aus dem Fenster und konnte beim Anblick des Wagens nur noch staunen. So ein Luxus …

Schwer seufzend wartete Sonic darauf dass es an der Tür klingeln würde. Und das tat es auch. Es klingelt und Sonic ging zur Tür. Tails hingegen blieb im Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa. Sichtlich von Nervosität übermannt blieb er dort sitzen und wartete darauf dass seine Adoptionseltern eintreten würden.

„Hallo! Du musst Sonic sein. Schön dich kennen zu lernen!" begrüßte ihn eine junge, große Fuchsdame. Sie trug ein blaues Sweatshirt und einen langen schwarzen Rock. Sie hörte auf den Namen Gracie. Ihr Ehemann, Robert, stand mit einem langen, breiten Lächeln im Gesicht neben ihr.

„Hallo. Möchten sie nicht reinkommen?" Bot Sonic höfflich an.

„Danke schön Sonic, aber wir wollen uns so bald wie möglich wieder auf den Weg machen. Wo ist denn mein kleiner, lieber Junge?" Fragte Gracie mit einem Lächeln.

„Oh. Tails, deine Eltern sind hier und möchten dich gerne sehen!" Rief Sonic durchs Haus.

„Ich komme Sonic!"

„Er ist ein klein wenig nervös. Aber gebt ihn ein paar Tage, dann sollte er sich wieder beruhigen."

„Ah, das ist doch verständlich. Aber keine Sorge, er wird sich bei uns Zuhause wohl fühlen. Wir haben Daheim eine menge Überraschungen und ein ganz leckeres Abendessen für ihn Vorbereitet!" Sagte Robert.

Kurz darauf linste Tails Kopf hinter Sonic hervor.

„Tails mein Liebling! Schön Dich endlich kennenzulernen!" Begrüßte ihn Gracie.

„Hallo mein Sohn! Wie geht's Dir?" Fragte Robert.

„Hi, Mum, Dad. Schön Euch endlich kennen zu lernen!" Lächelte Tails. Das Liebespaar sah sehr nett aus. Er hatte das Gefühl, dass er gut mit ihnen klar kommen würde und verspürte eine positive Aura die von dem Pärchen ausging. Er wollte nach Vorne stürmen und sie umarmen ... doch seine Nervosität hielt ihn zurück.

Sonic stand in der Türschwelle und beobachtete das Geschehen. Er konnte noch immer nicht glauben was da gerade passierte. Es war wie ein schrecklicher Alptraum. Sein bester Freund, sein Bruder … war dabei von ihm weg gebracht zu werden. Das war nicht fair! Er brauchte ihn doch. Er war Alles was er hatte. Und, um die Wahrheit zu sagen, hatte Sonic vorgehabt Tails zu adoptieren sobald er alt genug dafür gewesen wäre, sich jedoch nie getraut es Tails zu beichten aus Angst dass ihm die Idee gar nicht gefallen würde… und nun war es zu spät. In seinen Augen sammelten sich Tränen, doch er ließ nicht zu dass sie fielen. Nicht vor Tails … er konnte ihm gegenüber keine Schwäche zeigen.

„Ich geh dann mal die Koffer holen" Rief Sonic.

„Alles klar. Danke Sonic!" Erwiderte Robert.

Tails hatte nur 3 Koffer, Hauptsächlich mit Spielzeug, Fotos und Andenken gefüllt. Es hieß dass er Sachen wie Bettwäsche oder Essen nicht brauchen würde, weil sie für So was schon gesorgt hätten.

Sonic rollte alle drei Koffer auf einmal heraus und Robert nahm sie nacheinander an um sie in den Kofferraum des Wagens zu verstauen. Tails hielt derweilen ein Schwätzchen mit seiner Mum mit der er sich schon gut zu verstehen schien.

Einerseits war Sonic froh zu sehen wie gut Tails bereits mit seiner neuen Mum zurecht kam, doch andererseits machte er sich Gedanken – war er überhaupt traurig darüber Sonic verlassen zu müssen, oder machte es ihm tatsächlich gar nichts mehr aus? Sonic wusste nur noch eines mit Sicherheit: dass er spürte wie seine Welt auseinanderbrach…

Die Koffer waren im Wagen verstaut und Alles war zur Abfahrt bereit. Der gefürchtete Abschied war gekommen und Sonic fühlte sich körperlich elend.

„Wir können los Gracie. Steig schon mal ein während die beiden sich noch Lebewohl sagen!" Sagte Robert.

„Ist gut! Tails, nimm Dir all die Zeit die du brauchst. Wir warten im Wagen auf dich, okay Schatz!?" Fügte Gracie hinzu.

„Ok Mum, es wird nicht lange dauern."

Langsam holte Tails die Realität ein. Er war dabei seinen Bruder zu verlassen. Jemanden der ihn sein Leben lang aufgezogen hatte, der ihm all die nötige Obhut gab, ihn ernährte, ihm einen Namen gab! Schuldgefühle überkamen ihn. Doch er wusste dass er keine Wahl hatte. Er konnte sich dem Sozialamt nicht widersetzen. Tränen formten sich in den Augen des jungen Fuchses, als er sich langsam auf Sonic zu bewegte.

„Nun… kleiner Bruder…. Scheint als wäre der Augenblick gekommen Lebewohl zu sagen.. hmm?!"

„Ja …" Das war zuviel. Er konnte seine Tränen nicht länger zurück halten. Wie Wasserfälle strömten die Tränen sein Gesicht hinunter und er brach auf dem Boden zusammen.

„Hey, hey, Bro. Ist schon Ok. Alles wird gut! Shhh, komm her." Zu Tails hinunterbückend umarmte Sonic Tails ganz fest und wiegte ihn hin und her wie ein Baby. Sonic kämpfte dabei ebenfalls mit den Tränen.

„Oh Sonic ich hab solche Angst. Ich möchte nicht Lebwohl sagen! Du bist mein bester Freund, mein großer Bruder! Ich weiß doch gar nicht was mich erwartet! Was wenn sie streng sind, oder ich in der Schule nicht klarkomme?!"

„Tails, Alles wird gut, das verspreche ich dir. Schau, du hast eine Liebevolle Familie die auf dich wartet, mit einer riesigen Villa samt Swimmingpool und du wirst von allem immer nur das Beste bekommen! Himmel, sogar ICH bin neidisch. Du wirst all die Fürsorge und Dinge erhalten die du von mir niemals bekommen könntest." Gab Sonic zu und drückte Tails dabei noch immer fest an sich.

„Sonic, es wird Niemals das selbe sein ohne Dich. Ich hab Dich lieb großer Bruder. Versprich mir dass wir in Kontakt bleiben und du mich besuchen kommst." Flehte Tails mit Tränen erstickter Stimme.

„Natürlich Tails, das versprech' ich Dir! Aber jetzt sollte ich dich besser nicht weiter aufhalten. Du willst sie doch nicht noch länger warten lassen, oder?!"

Daraufhin gab er Tails einen Kuss auf die Wange und löste die Umarmung, als es schließlich passierte. Tränen flossen über das Gesicht des Hedgehogs und blieben von Tails nicht unbemerkt.

„Hey, wein' nicht großer Bruder. Ich seh's nicht gerne wenn du traurig bist. Bist du sicher dass es in Ordnung für dich ist wenn ich gehe? Denn wenn nicht, dann bleibe ich." Sagte Tails die Stirn runzelnd.

„Nein, nein …natürlich ist das in Ordnung für mich. Mir geht's gut. Ich bin nur nicht so gut im Abschied nehmen."

„Ich weiß was du meinst. Mir geht's genauso. Sonic…. Danke für Alles! Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre ich tief im Wald als Kleinkind gestorben. Ich werde dich nie, niemals vergessen!"

„Und ich werde DICH niemals vergessen Tails. Ich hab Dich lieb kleiner Bruder. Denk immer daran, okay?!" Erwiderte Sonic noch immer unkontrolliert schluchzend.

„Ich hab dich auch lieb. Auf Wiedersehen." Antwortete Tails mit Tränen erfüllter Stimme, mit der er die Worte kaum klar und deutlich aussprechen vermochte.

Gleich darauf rannte Tails zum Ferrari, öffnete die hintere Tür und stieg ein. Sonic ging wieder zurück zur Eingangstür und stellte sich in die Türschwelle.

Der Motor startete, und der Wagen rollte langsam von der Einfahrt. Noch immer weinend winkte Tails und Sonic erwiderte die Geste ebenfalls mit Tränen in den Augen. Als sie die Straße erreichten ließ Robert die Autohupe ertönen. Tails, der noch immer hektisch winkte, formte mit seinem Mund die Worte 'Auf Wiedersehen', was Sonic ihm gleichtat.

Und dann war er fort, das Auto außer Sichtweite.

Sonic hatte seine einzige Familie verloren und war nun dabei für immer alleine zu sein.