Disclaimer: Diese Geschichte wurde nur zum Spaß geschrieben. Alle Charaktere von McLeods Töchter sind Eigentum von Nine Network, The South Australian Film Corporation and Millenium Television.
Dies ist meine erste Fanfiction. Also haltet mit eurer Kritik nicht hinterm Berg Leute ;-)
Dann mal los:
"Entschuldigen Sie, ist das der Weg nach Drover's Run?" Die junge Frau stieg aus ihrem Auto aus und lief auf den alten Mann zu, der auf der Moterhaube seines Utes sitzend Kaffee trank. Dabei wäre sie fast in einen Kuhfladen getreten, der Mitten auf der staubigen Straße lag. In letzter Sekunde gelang es ihr auszuweichen, doch sie strauchelte auf ihren hochhackigen Schuhen.
Dies veranlasste den Mann auf der Motorhaube zu einem Grinsen. Städter, dachte er. Die sind hier hilflos verloren! Während er weiter seinen Kaffee schlürfte beobachtete er die Frau, die sich wieder gefangen hatte und nun auf ihn zukam. Ein hübsches junges Ding. Bob musterte sie über den Rand seiner Tasse hinweg. Sie trug einen hellbraunen mit Stickereien verzierten Rock und eine rote Bluse. Ihre schwarzen Haare waren sorgfältig hochgesteckt. Einige Strähnen hatten sich jedoch gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Sie hatte feingeschnittene Gesichtszüge und strahlende blaue Augen. Irgendetwas an ihr kam ihm wage bekannt vor, doch er konnte beim besten Willen nicht sagen was. Was wollte sie nur auf Drover's? wunderte er sich. Sie machte ganz und gar nicht den Eindruck, als könnte sie es kaum erwarten mit dem Viehtreiben anzufangen.
Mittlerweile war die Frau bei ihm angekommen. Nach der langen Zeit im Auto war sie froh darüber sich die Beine vertreten zu können. Und noch glücklicher war sie darüber, jemanden getroffen zu haben, der ihr hoffentlich sagen konnte, ob sie auf dem richtigen Weg war. Und hier hatte sie anscheinend einen echten Landbewohner vor sich. Komplett mit Akubra und Stiefeln. Was machte der wohl hier draußen? Suchend sah sie sich um, doch Kühe oder Schafe waren weit und breit nicht zu sehen. Ob er eine Panne hatte? Sehr funktionstüchtig sah das Auto nicht grade aus.
„Suchen sie was? Drover's liegt in die Richtung. Aber seh'n können sie das von hier noch nich." „Ähh..danke!" Zum Glück, sie hätte absolut keine Lust gehabt den ganzen Weg wieder zurückzufahren. „Ist bei ihnen alles in Ordnung? Haben sie eine Panne?" Bob lachte. „Nein, ich mach hier nur meine Pause. Bin ein alter Mann und außerdem hab ich es nicht eilig. Die Post hab ich schon verteilt." „Ich bin hier der Postbote", fügte er nach einer kleinen Pause hinzu, da die Frau ihn nachdenklich anschaute, „seit 40 Jahren! Was wollen sie denn auf Drover's?" „Oh…äh, jemanden besuchen."
Wenn er der Postbote ist, weiß er mit Sicherheit über alles und jeden Bescheid. So war das doch auf dem Land, oder? „Kennen sie dort jemanden?" fragte sie deshalb. Das war die Gelegenheit ein paar Informationen zu bekommen. „Klar, da wohnen schon seit Generationen die Mcleods. Ich kannte noch den alten Jack. Hat die Farm seinen beiden Töchtern vermacht. Das war ein Skandal damals. Die eine kam aus der Stadt und hatte keine Ahnung…Nichts für Ungut Mädchen…Claire hat das gar nicht gefallen. War ja eigentlich auch ihr Erbe. Dann hat sie auch noch die Arbeiter gefeuert. Junge, Junge, dachte sie hält nicht mal einen Monat durch…war viel zu tun auf der Farm…ganz schön eigensinnig. Wer hätte das gedacht, 5 Frauen führen alleine eine Farm, denn da waren ……"
Während Bob die gesamte Geschichte der Mcleods in den letzten Jahren erzählte, schweiften die Gedanken der jungen Frau ab. Claire. Claire McLeod. Wie oft hatte sie sich schon gefragt, was sie für eine Person gewesen war. „…mittlerweile sind aber alle weg, nur Jodi ist noch da. Ist eine gute Farmerin geworden unsere Jodi. Kann mich noch erinnern, da hat sie lieber Prinzessin gespielt." Drang die Stimme des Postboten wieder zu ihr durch, der seine Geschichte anscheinend beendet hatte. Jodi? Wer war Jodi? Egal, früher oder später würde sie es herausfinden. „Wissen sie, wenn man so lange Postbote ist, erfährt man eine Menge über die Leute", meinte Bob vertraulich. „Jetzt muss ich aber weiter. Will zum Abendessen wieder zu Hause sein. Viel Glück, Mädchen" „ Auf Wiedersehen"
Sie schaute ihm nach, als sich das klapprige Auto langsam entfernte. Das es überhaupt noch fuhr erschien ihr wie ein Wunder. Schließlich stieg sie in ihr eigenes Auto und fuhr ebenfalls los. Sie wollte auf jeden Fall vermeiden im Dunkeln durch die Einöde zu fahren. Im Umkreis von einigen Meilen war wahrscheinlich gar nichts und sie, die ihr Leben lang in der Enge der Stadt gewohnt hatte, fand diese Vorstellung irgendwie beklemmend. Obwohl, so ganz stimmte das ja nicht. Wieder schaute sie aus dem Fenster auf die karge Landschaft um sie herum. In der Ferne konnte sie jetzt eine Herde Rinder ausmachen. Es kam ihr auf eine seltsame Weise vertraut vor. Wie aus einem Traum. Doch andererseits erschien es ihr auch sehr fremdartig. Die staubige Straße, die endlose Weite nur unterbrochen durch Zäune. Auch in der Stadt durch die sie vor einiger Zeit gefahren war, war nicht viel los gewesen. Sie konnte sich nicht so recht vorstellen, wie es war hier zu leben. Und doch war sie neugierig.
Eine ganze Weile und vier Schokoriegel später, kam in der Ferne ein Haus in Sicht. Das musste Drover's Run sein. Sie schluckte und Atmete tief ein. Ihr Herz raste. Je näher sie der Farm gekommen war, desto größer war ihre Aufregung geworden. Sie hielt an und betrachtete kurze Zeit das große Haus, das in der Abenddämmerung ruhig da lag. Was würde sie dort erwarten? Entschlossen trat sie auf das Gaspedal und fuhr weiter. Sie würde es herausfinden.
Auf dem Schild neben dem Tor stand Drover's Run J.McLeod. Nach der Geschichte des Postboten stand J. wahrscheinlich für Jodi. Wer auch immer das war. Auf dem Hof war kein Mensch zu sehen. Nur ein paar Autos und landwirtschaftliches Gerät standen herum. Einen Moment betrachtete sie bewundernd das Haus. Von irgendwoher hörte sie jetzt Lachen und Stimmen .Am liebsten hätte sie umgedreht und wäre weggerannt. Los jetzt, du bist so weit gereist, da gibst du so kurz vor dem Ziel nicht auf. Zaghaft klopfte sie an die Tür. Nichts passierte. Sie klopfte noch einmal, diesmal fester. „Hallo, ist jemand hier?"
Dieses Mal schien sie jemand gehört zu haben. „Einen Moment. Die Haustür ist abgeschlossen. Ich komme zu ihnen nach vorne!" rief eine Frauenstimme. Vielleicht war es doch eine blöde Idee gewesen herzukommen. Was sollte das überhaupt bringen? Doch es war zu spät. Eine Frau mit wild gelockten blonden Haaren kam um die Hausecke. Sie trug Jeans und ein türkises Top und lächelte freundlich: „Hallo. Kann ich ihnen helfen?" Auf der ganzen langen Fahrt hierher hatte sie sich überlegt, was sie sagen könnte. Doch jetzt war ihr Kopf wie leergefegt und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie spürte wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich und ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben. O Mann, so schwer konnte das eigentlich nicht sein. „Alles in Ordnung? Geht es ihnen nicht gut?" fragte die Frau ihr gegenüber besorgt. „Hallo", brachte sie schließlich mühsam heraus. In diesem Moment kam ein Mann auf sie zu. „Hey Jodi", lachte er, „was machst du denn so lange? Wir warten auf das Bier!" Jodi beachtete ihn nicht weiter. „Ich bin Jodi McLeod. Möchten sie vielleicht ein Glas Wasser?" Der Mann hatte sie jetzt auch bemerkt: „Alex Ryan. Wollen sie vielleicht lieber ein Bier?" Der Moment der Wahrheit war gekommen. Jetzt oder nie. „Charlotte McLeod" sagte sie. Jodi schaute sie an, als käme sie von einem anderen Stern und Alex fiel die Bierflasche aus der Hand.
