Disclaimer: Alle Rechte an der Serie SeaQuest DSV und ihren Charakteren
liegen bei einigen sehr intelligenten Leuten aus Amerika, die ich dafür
bewundere und verdiene daher auch kein Geld mit dieser Geschichte.
Kurze Vorinfo: Auf flehentliches Bitten von Samusa hin, habe ich diese Story bereits on gesetzt, was ich eigentlich gar nicht machen wollte, denn ich weiß nicht, wann ich sie weiter schreiben kann. Eher muss mein Videorekorder wieder streiken und ich in Wut auf meinen Bruder mich ran setzen. Also lasst euch Zeit mit dem lesen oder wartet gleich ganz bis zum zweiten. Ja, ich bin doof, weil ich lauter unfertiges Zeug habe, aber ich bin mir der Verantwortung bewusst. Ganz sicher! Großes Alienehrenwort! Und bevor ich noch mehr rumlaber, lass ich die Story anfangen.
Dolphin's Mind by YuryJulian
Ungeduldig rutschte Bridger auf seinem Sitz hin und her. Erneut sah er auf die Anzeigen. Es schien, als würden sie überhaupt nicht vorankommen, dabei fuhren sie ganz normal. Sein Puls raste und auf seiner Stirn begannen sich Schweißperlen zu bilden. Nervös fuhr er sich mit der Hand darüber. Hoffentlich waren sie bald da. Ihm würde erst etwas wohler sein, wenn er bei ihm war und an seiner Seite wachen konnte. Der Anruf des Commanders hatte ihn sehr beunruhigt. Er hatte gewusst, dass soetwas passieren würde. Früher oder später musste es ja dazu kommen! Und wer trug die Schuld daran? Es war nicht das feindliche U-Boot, welchem er die Schuld gab, nein, er ganz allein trug diese.
Ein weiterer Grund warum er schnell sein musste. Jonathan hatte ihm nicht sagen wollen, wie schlimm es war, aber er schien ernstlich besorgt zu sein. Das hatte ausgereicht Bridger alles stehen und liegen zu lassen. Seine Leute hatte ihn zwar verwundert angesehen, warum er ausgerechnet so kurz vor dem Ziel verschwand, aber das war ihm egal. Sie würden auch ohne ihn weiter machen können.
Aber was war, wenn ausgerechnet jetzt eine heiße Spur zu Robert eintraf? Er schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken schnell weg zu bekommen. Hier ging es um Personen, von denen er ganz sicher wusste, dass sie noch lebten. Robert war nach wie vor verschollen. Ein Lebenszeichen stellte einzig und allein Michael da und der ist auch schon fast fünf Jahre alt. Nein, er musste sich erst auf das konzentrieren, was dringender war. Etwas, wofür er gerade stehen konnte und für das er rechtzeitig die Schuld auf sich nehmen wollte.
Endlich zeigten die Sensoren seinen Zielort an. Augenblicklich bat er um Andockerlaubnis. Der ehemalige Captain der seaQuest musste nicht lange warten, um diese auch zu bekommen. Sobald er drinnen war, hielt er sich nicht lange damit auf, die einzelnen Systeme abzuschalten, das würde das Kontrollteam der seaQuest machen. Einzig und allein die Maschinen schaltete er aus und eilte zur Andockluke.
Captain Hudson empfing ihn mit einem Händedruck. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung von den Geschehnissen der letzten Tage. Wie konnte dieser Mann nur immer eine Miene behalten, die Respekt heischend war und keinen einzigen Zug von Gefühlen zuließ? Oliver wollte soeben ansetzen, etwas zu erwähnen, als er von Bridger unterbrochen wurde.
„Lassen sie die Formalitäten, das hat noch bis später Zeit. Bringen sie mich zu ihm!"Nathan wartete aber gar nicht erst ab, sondern hetzte die wenigen Stufen hinunter und zu dem Korridor, der zu der medizinischen Station führte.
„Er ist im Lazarett sechs, falls sie nicht auf mich warten wollen."sagte Hudson, denn wie es schien, würde er seinen Vorgänger bis zur Krankenstation verloren haben, bei dessen Tempo.
Genau so war es dann auch. Zwei Decks weiter und die beiden Kapitäne hatten sich verloren. Beinahe hätte Bridger aus Versehen jemanden die Treppe hinunter gestoßen, weil er nicht gut genug aufpasste und hetzte durch den Gang, bis er vor Lazarett sechs stand. Ohne groß nachzudenken, schlug er die Tür auf und eilte an das einzige Bett, in dem sich ein Patient befand.
So wie Lucas da lag, hatte er auch bereits die Vermutung gehabt. Als der Torpedo einschlug und ein halbes Deck zerstörte, befand sich der Ensign gerade mitten auf diesem und wurde unter den Trümmern begraben. Er soll mehrere Knochenbrüche gehabt haben und auch ernsthafte innere Verletzungen. Angeblich wollte man ihn sogar mit dem Hubschrauber in ein nahe gelegenes UEO Krankenhaus bringen, doch dann kam die Nachricht von Dr. Perry, dass die Operation sehr gut laufe und er durch kommen würde. Leider wachte er nicht mehr auf und Commander Ford beschloß zusammen mit den anderen Offizieren Bridger zu informieren. Er stand als die Person in Lucas' Akte, die ihm Notfall benachrichtigt werden sollte.
Nathan hatte bis zu diesem Tag nicht einmal gewusst, dass sein junger Freund ihn dort eingetragen hatte. Gewöhnlich stand die Familie oder ein Mitglied dieser darin, nur er wählte ihn.
Er zog sich einen Hocker heran und setzte sich. Während er mit der einen Hand ihm sanft durch das Haar fuhr, verhakte er sich mit der anderen mit den Fingern in denen des Computergenies. Die dünnen, langen Finger fühlten sich kalt an. Sanft rieb er dessen Hand etwas, damit ein wenig Wärme in sie zurück käme, anschließend zog er die Decke höher.
„Brauchen sie etwas? Soll ich ihnen etwas bringen lassen?"fragte Hudson, der nun endlich bei ihm war und in der Tür stehen blieb.
„Nein."schüttelte Bridger den Kopf. „Im Moment brauche ich nichts."
„Wenn er in den nächsten zwei Tagen nicht aufwacht, werde ich ihn in ein Krankenhaus an Land verlegen lassen müssen. Unsere Ärzte können nicht ständig seine Werte überwachen. In diesem Zustand ist er mehr eine Belastung für alle."
Nathan nickte. Ja, das wusste er. Er war sowieso überrascht, warum man Lucas nicht sofort an Land verlegt hatte, wo er doch nicht aufgewacht war und eine schwerere Verletzung gehabt hatte.
„Falls sie etwas brauchen, ich bin auf der Brücke. Henderson wird ihnen ein Quartier herrichten."sagte Captain Hudson noch und machte sich auf den Weg. Vorerst war es besser seinen Vorgänger allein zu lassen. Im Moment störte er nur.
Dicke Nebelschwaden zogen am Kai auf und er schob die Hände noch tiefer in die Taschen. Eigentlich war es nicht so kalt, aber dennoch reichte die Umgebung aus, ihm einen Schauer über den Körper jagen zu lassen. Sein Ziel war die einzige noch offene Kneipe am Hafen. Eine Billardbar. Er beschleunigte seinen Schritt auf dem feuchten Pflasterboden. Die Umgebung ließ ihn an einen Hafen während der frühen dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts denken.
Orangegelbes Licht fiel durch die dicken Scheiben nach draußen. Als er eintrat, kamen ihm zwei Männer entgegen, wobei der eine den anderen, ziemlich betrunkenen, stützen musste.
Innen war die Luft geschwängert vom Geruch tausender Zigaretten und Zigarren, die hier tagtäglich geraucht wurden. Die tief hängenden Lampen gaben ausschließlich auf die Billardtische ausreichend Licht. Alles andere blieb in einer düsigen Dunkelheit.
„Was darf's denn sein?"fragte ihn der Mann hinter dem Tresen. Er war dick, hatte fettige Haut, eine Schirmmütze auf dem Kopf mit dem stoppelkurzen Haaren und ein unrasiertes Kinn. In seinem Mundwinkel steckte ein Zahnstocher. Mit seinen breiten Prankenhänden trocknete er einige Gläser ab.
„Ein Bier."sagte er und legte den Hut, sowie den Mantel ab. Erst jetzt bemerkte er, dass es einer dieser ockerfarbenen Trenchcoats war, die besonders bei den alten Detektivfilmen von den Spürnasen bevorzugt wurden. Passte also perfekt in die Zeit.
Mit einem Arm auf der Bar gelehnt saß er da und ließ seinen Blick schweifen. Der Barmann stellte ihm sein Bier hin und kassierte sofort. Er gab ihm fünfzig Cent Trinkgeld. Mehr als großzügig, wenn man wie er wahrscheinlich so lange hier bleiben würde, bis der morgen dämmerte.
An einem des guten Dutzend Billardtische hatten sich einige Männer angesammelt und betrachteten aufmerksam das Spiel zwischen zwei jungen Männern. Dass der zweite auch recht jung war, bemerkte er erst, als er dessen Gesicht sah, denn sein Haar war bereits ergraut. Und auch der andere fiel durch sein Haar besonders auf, da es ihm viel zu lang in die Augen fiel und sein Spiel erschwerte, doch er versenkte die Kugel und gewann das Spiel.
Lachend gab er seinem Kontrahenten die Hand. Seine Augen strahlten dabei eine Wärme und Gütigkeit aus, die man in einer Bar wie dieser wohl nur selten finden würde. Er umarmte den Mann mit den grauen Haaren. Die beiden schienen nicht einfach nur zwei Männer zu sein, die sich hier zum spielen getroffen hatten. Es war fast so, als bestehe ein besonderes Band zwischen ihnen.
Die Zuschauer verteilten sich auf die anderen Tische oder die Spielautomaten. Es würde kein weiteres Spiel zwischen eben diesen beiden Personen geben, das hatten sie bemerkt. Der blonde Mann begann zwar eines mit einem anderen Mann, aber dieser schien niemanden zu interessieren.
Er wollte gerade aufstehen und zu ihm gehen, als wie aus dem Nichts, der Grauhaarige neben ihm stand und am Arm zurückhielt. „Nicht."sagte er und in dem Moment spürte auch er dieses Band zu ihm, das ihm zuvor schon aufgefallen war.
Mit seinen schwarzen Augen sah ihn der Fremde an. Sein Gesicht war weiß und ohne jede Narbe oder Kratzer. Nicht einmal Bartstoppeln konnte er erkennen.
„Hey, gutes Spiel. Hat nur leider heute nicht geklappt."lachte der Barmann dem Grauhaarigen zu und stellte ihm ein volles Bierglas hin. Von ihm kassierte er nicht sofort ab. Anscheinend ein Stammast, dachte der Mann sich. Anders konnte er das Vertrauen des Dicken nicht erklären.
„Nein, heute ist wirklich nicht mein Tag."bekam er als Antwort. Die Stimme dieses Mannes war irgendwie seltsam, aber doch wieder vertraut. Es schien als hätte sie gar keinen natürlichen Klang.
Er nahm das Bier und wollte es wohl seinem Freund bringen, vorher jedoch sah er den Neuankömmling fast gütig, mit einem Lächeln an. „Du solltest langsam gehen. Komm morgen wieder. Wir haben Zeit."Dann ging er zu dem Tisch, an dem der junge Mann mit den längeren Haaren gerade dabei war ein weiteres Spiel zu gewinnen.
Warum, wusste er nicht, doch er nahm seinen Mantel und den Hut, zog sich beide über und verließ die Bar. Sein Bier hatte er nur zur Hälfte getrunken.
To be continued...
Anm: Bin mal gespannt, ob einer schon vor dem irgendwann mal erscheinenden zweiten Kapitel auf die Hintergründe kommt.
Kurze Vorinfo: Auf flehentliches Bitten von Samusa hin, habe ich diese Story bereits on gesetzt, was ich eigentlich gar nicht machen wollte, denn ich weiß nicht, wann ich sie weiter schreiben kann. Eher muss mein Videorekorder wieder streiken und ich in Wut auf meinen Bruder mich ran setzen. Also lasst euch Zeit mit dem lesen oder wartet gleich ganz bis zum zweiten. Ja, ich bin doof, weil ich lauter unfertiges Zeug habe, aber ich bin mir der Verantwortung bewusst. Ganz sicher! Großes Alienehrenwort! Und bevor ich noch mehr rumlaber, lass ich die Story anfangen.
Dolphin's Mind by YuryJulian
Ungeduldig rutschte Bridger auf seinem Sitz hin und her. Erneut sah er auf die Anzeigen. Es schien, als würden sie überhaupt nicht vorankommen, dabei fuhren sie ganz normal. Sein Puls raste und auf seiner Stirn begannen sich Schweißperlen zu bilden. Nervös fuhr er sich mit der Hand darüber. Hoffentlich waren sie bald da. Ihm würde erst etwas wohler sein, wenn er bei ihm war und an seiner Seite wachen konnte. Der Anruf des Commanders hatte ihn sehr beunruhigt. Er hatte gewusst, dass soetwas passieren würde. Früher oder später musste es ja dazu kommen! Und wer trug die Schuld daran? Es war nicht das feindliche U-Boot, welchem er die Schuld gab, nein, er ganz allein trug diese.
Ein weiterer Grund warum er schnell sein musste. Jonathan hatte ihm nicht sagen wollen, wie schlimm es war, aber er schien ernstlich besorgt zu sein. Das hatte ausgereicht Bridger alles stehen und liegen zu lassen. Seine Leute hatte ihn zwar verwundert angesehen, warum er ausgerechnet so kurz vor dem Ziel verschwand, aber das war ihm egal. Sie würden auch ohne ihn weiter machen können.
Aber was war, wenn ausgerechnet jetzt eine heiße Spur zu Robert eintraf? Er schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken schnell weg zu bekommen. Hier ging es um Personen, von denen er ganz sicher wusste, dass sie noch lebten. Robert war nach wie vor verschollen. Ein Lebenszeichen stellte einzig und allein Michael da und der ist auch schon fast fünf Jahre alt. Nein, er musste sich erst auf das konzentrieren, was dringender war. Etwas, wofür er gerade stehen konnte und für das er rechtzeitig die Schuld auf sich nehmen wollte.
Endlich zeigten die Sensoren seinen Zielort an. Augenblicklich bat er um Andockerlaubnis. Der ehemalige Captain der seaQuest musste nicht lange warten, um diese auch zu bekommen. Sobald er drinnen war, hielt er sich nicht lange damit auf, die einzelnen Systeme abzuschalten, das würde das Kontrollteam der seaQuest machen. Einzig und allein die Maschinen schaltete er aus und eilte zur Andockluke.
Captain Hudson empfing ihn mit einem Händedruck. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung von den Geschehnissen der letzten Tage. Wie konnte dieser Mann nur immer eine Miene behalten, die Respekt heischend war und keinen einzigen Zug von Gefühlen zuließ? Oliver wollte soeben ansetzen, etwas zu erwähnen, als er von Bridger unterbrochen wurde.
„Lassen sie die Formalitäten, das hat noch bis später Zeit. Bringen sie mich zu ihm!"Nathan wartete aber gar nicht erst ab, sondern hetzte die wenigen Stufen hinunter und zu dem Korridor, der zu der medizinischen Station führte.
„Er ist im Lazarett sechs, falls sie nicht auf mich warten wollen."sagte Hudson, denn wie es schien, würde er seinen Vorgänger bis zur Krankenstation verloren haben, bei dessen Tempo.
Genau so war es dann auch. Zwei Decks weiter und die beiden Kapitäne hatten sich verloren. Beinahe hätte Bridger aus Versehen jemanden die Treppe hinunter gestoßen, weil er nicht gut genug aufpasste und hetzte durch den Gang, bis er vor Lazarett sechs stand. Ohne groß nachzudenken, schlug er die Tür auf und eilte an das einzige Bett, in dem sich ein Patient befand.
So wie Lucas da lag, hatte er auch bereits die Vermutung gehabt. Als der Torpedo einschlug und ein halbes Deck zerstörte, befand sich der Ensign gerade mitten auf diesem und wurde unter den Trümmern begraben. Er soll mehrere Knochenbrüche gehabt haben und auch ernsthafte innere Verletzungen. Angeblich wollte man ihn sogar mit dem Hubschrauber in ein nahe gelegenes UEO Krankenhaus bringen, doch dann kam die Nachricht von Dr. Perry, dass die Operation sehr gut laufe und er durch kommen würde. Leider wachte er nicht mehr auf und Commander Ford beschloß zusammen mit den anderen Offizieren Bridger zu informieren. Er stand als die Person in Lucas' Akte, die ihm Notfall benachrichtigt werden sollte.
Nathan hatte bis zu diesem Tag nicht einmal gewusst, dass sein junger Freund ihn dort eingetragen hatte. Gewöhnlich stand die Familie oder ein Mitglied dieser darin, nur er wählte ihn.
Er zog sich einen Hocker heran und setzte sich. Während er mit der einen Hand ihm sanft durch das Haar fuhr, verhakte er sich mit der anderen mit den Fingern in denen des Computergenies. Die dünnen, langen Finger fühlten sich kalt an. Sanft rieb er dessen Hand etwas, damit ein wenig Wärme in sie zurück käme, anschließend zog er die Decke höher.
„Brauchen sie etwas? Soll ich ihnen etwas bringen lassen?"fragte Hudson, der nun endlich bei ihm war und in der Tür stehen blieb.
„Nein."schüttelte Bridger den Kopf. „Im Moment brauche ich nichts."
„Wenn er in den nächsten zwei Tagen nicht aufwacht, werde ich ihn in ein Krankenhaus an Land verlegen lassen müssen. Unsere Ärzte können nicht ständig seine Werte überwachen. In diesem Zustand ist er mehr eine Belastung für alle."
Nathan nickte. Ja, das wusste er. Er war sowieso überrascht, warum man Lucas nicht sofort an Land verlegt hatte, wo er doch nicht aufgewacht war und eine schwerere Verletzung gehabt hatte.
„Falls sie etwas brauchen, ich bin auf der Brücke. Henderson wird ihnen ein Quartier herrichten."sagte Captain Hudson noch und machte sich auf den Weg. Vorerst war es besser seinen Vorgänger allein zu lassen. Im Moment störte er nur.
Dicke Nebelschwaden zogen am Kai auf und er schob die Hände noch tiefer in die Taschen. Eigentlich war es nicht so kalt, aber dennoch reichte die Umgebung aus, ihm einen Schauer über den Körper jagen zu lassen. Sein Ziel war die einzige noch offene Kneipe am Hafen. Eine Billardbar. Er beschleunigte seinen Schritt auf dem feuchten Pflasterboden. Die Umgebung ließ ihn an einen Hafen während der frühen dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts denken.
Orangegelbes Licht fiel durch die dicken Scheiben nach draußen. Als er eintrat, kamen ihm zwei Männer entgegen, wobei der eine den anderen, ziemlich betrunkenen, stützen musste.
Innen war die Luft geschwängert vom Geruch tausender Zigaretten und Zigarren, die hier tagtäglich geraucht wurden. Die tief hängenden Lampen gaben ausschließlich auf die Billardtische ausreichend Licht. Alles andere blieb in einer düsigen Dunkelheit.
„Was darf's denn sein?"fragte ihn der Mann hinter dem Tresen. Er war dick, hatte fettige Haut, eine Schirmmütze auf dem Kopf mit dem stoppelkurzen Haaren und ein unrasiertes Kinn. In seinem Mundwinkel steckte ein Zahnstocher. Mit seinen breiten Prankenhänden trocknete er einige Gläser ab.
„Ein Bier."sagte er und legte den Hut, sowie den Mantel ab. Erst jetzt bemerkte er, dass es einer dieser ockerfarbenen Trenchcoats war, die besonders bei den alten Detektivfilmen von den Spürnasen bevorzugt wurden. Passte also perfekt in die Zeit.
Mit einem Arm auf der Bar gelehnt saß er da und ließ seinen Blick schweifen. Der Barmann stellte ihm sein Bier hin und kassierte sofort. Er gab ihm fünfzig Cent Trinkgeld. Mehr als großzügig, wenn man wie er wahrscheinlich so lange hier bleiben würde, bis der morgen dämmerte.
An einem des guten Dutzend Billardtische hatten sich einige Männer angesammelt und betrachteten aufmerksam das Spiel zwischen zwei jungen Männern. Dass der zweite auch recht jung war, bemerkte er erst, als er dessen Gesicht sah, denn sein Haar war bereits ergraut. Und auch der andere fiel durch sein Haar besonders auf, da es ihm viel zu lang in die Augen fiel und sein Spiel erschwerte, doch er versenkte die Kugel und gewann das Spiel.
Lachend gab er seinem Kontrahenten die Hand. Seine Augen strahlten dabei eine Wärme und Gütigkeit aus, die man in einer Bar wie dieser wohl nur selten finden würde. Er umarmte den Mann mit den grauen Haaren. Die beiden schienen nicht einfach nur zwei Männer zu sein, die sich hier zum spielen getroffen hatten. Es war fast so, als bestehe ein besonderes Band zwischen ihnen.
Die Zuschauer verteilten sich auf die anderen Tische oder die Spielautomaten. Es würde kein weiteres Spiel zwischen eben diesen beiden Personen geben, das hatten sie bemerkt. Der blonde Mann begann zwar eines mit einem anderen Mann, aber dieser schien niemanden zu interessieren.
Er wollte gerade aufstehen und zu ihm gehen, als wie aus dem Nichts, der Grauhaarige neben ihm stand und am Arm zurückhielt. „Nicht."sagte er und in dem Moment spürte auch er dieses Band zu ihm, das ihm zuvor schon aufgefallen war.
Mit seinen schwarzen Augen sah ihn der Fremde an. Sein Gesicht war weiß und ohne jede Narbe oder Kratzer. Nicht einmal Bartstoppeln konnte er erkennen.
„Hey, gutes Spiel. Hat nur leider heute nicht geklappt."lachte der Barmann dem Grauhaarigen zu und stellte ihm ein volles Bierglas hin. Von ihm kassierte er nicht sofort ab. Anscheinend ein Stammast, dachte der Mann sich. Anders konnte er das Vertrauen des Dicken nicht erklären.
„Nein, heute ist wirklich nicht mein Tag."bekam er als Antwort. Die Stimme dieses Mannes war irgendwie seltsam, aber doch wieder vertraut. Es schien als hätte sie gar keinen natürlichen Klang.
Er nahm das Bier und wollte es wohl seinem Freund bringen, vorher jedoch sah er den Neuankömmling fast gütig, mit einem Lächeln an. „Du solltest langsam gehen. Komm morgen wieder. Wir haben Zeit."Dann ging er zu dem Tisch, an dem der junge Mann mit den längeren Haaren gerade dabei war ein weiteres Spiel zu gewinnen.
Warum, wusste er nicht, doch er nahm seinen Mantel und den Hut, zog sich beide über und verließ die Bar. Sein Bier hatte er nur zur Hälfte getrunken.
To be continued...
Anm: Bin mal gespannt, ob einer schon vor dem irgendwann mal erscheinenden zweiten Kapitel auf die Hintergründe kommt.
