Wenn Zwillinge Langeweile Haben II

Fred trommelte mit den Füßen auf den Boden. Er hatte einen Rhythmus gefunden, den er für richtig gut hielt, als George vom Boden aufsprang.

„Ich halte das nicht mehr aus! Wir müssen etwas tun, jetzt und sofort!"

Fred hörte auf und sah ihn schief an. „Und was?"

„Ich möchte wieder in das Haus mit den anderen netten Zwillingen", sagte George. Er begann, in ihrem Schlafzimmer auf und ab zu gehen. Der Boden war übersät von schwarzen abgebrannten Feuerwerkskörpern. Sie waren gerade in der Anfangsphase ihrer Scherzartikelentwicklungen und kamen nicht weiter.

„Welches Haus, welche Zwillinge?", fragte Fred. Er gähnte demonstrativ. George sah ihn überrascht an.

„Hast du es verdrängt?"

„Was denn?" Langsam wurde Fred ungeduldig. Ach, was hieß hier langsam, er war es schon immer gewesen.

„Dieses riesige Haus mit dem geilen Garten, Mann!"

Fred verdrehte die Augen. „George, du hast geträumt."

„Nein! Wir waren da mit Olli, Ron, Hermine, Harry und diesen beiden Slytherins."

„Mit Slytherins waren wir nie irgendwo! Das wüsste ich aber!"

Fred sprang auf. Jetzt ging sein Bruder zu weit mit seinen Fantasien.

„Doch! Mir ist es heute Nacht eingefallen, alles."

„Aha", sagte Fred. George hob seinen Zauberstab an. Der Ausdruck in seinem Gesicht machte Fred fast Angst. Aber nur fast, da er wusste, dass George nie etwas anstellen würde, ohne ihn mit einzubeziehen.

°°°°°°°°

Bill Kaulitz streckte sich gähnend zwischen seinen Decken im Bett. Die Augen ließ er zu. Er hatte heute definitiv kein Bock auf Aufstehen, egal, wie toll und geil sein Leben war. Manchmal war er halt faul, was Pflichterfüllung anging, Vor allem, wenn diese Pflichterfüllung aus doofen Interviews zu seinem Liebesleben, anstatt zu seiner Musik, bestand.

Im Zimmer war es noch schön dunkel. Nur durch winzige Lücken in der Jalousie fielen Sonnenstrahlen. Bill sah das natürlich nicht, denn er hatte, wie oben beschrieben, die Augen zu.

„Bill, Bill, Bill, Bill, Bill, Bill, Bi-", sagte plötzlich eine Stimme an seinem Ohr.

„Klappe", sagte Bill müde. Er machte eine Handbewegung, wie um eine lästige Fliege zu vertreiben. Tatsächlich traf er den Störenfried auf die Wange. Eine Hand umklammerte Bills, die er sofort schlapp herunterhängen ließ.

„Wenn du noch länger liegen bleibst, kannste nich' mehr ins Bad", sagte Tom. Bill blinzelte.

„Uäh... was sagst du? Redest du mit mir?"

Tom stöhnte. „Ne, mit deiner Schlumpfdecke."

„Zum Glück ..." Bill wollte sich umdrehen. Etwas zerrte an seinem Handgelenk, also öffnete er sein linkes Auge millimeterbreit.

„Uah!" Er erschrocken riss Bill beide Augen auf. „Tom! Was ist mir dir?"

„Mit mir?" Aus lauter Verwirrung ließ Tom Bills Hand los. Bill setzte sich halb auf und zog seinen Decke an sein Kinn.

„Du siehst so ... frisch und munter aus. Dabei ist es erst" – Bill lugte auf seinen Wecker – „Neun Uhr."

Tom sah Bill an. Bill sah Tom an. Im nächsten Moment hielt Tom sich die Hände vor die Ohren, während Bill zeitgleich zu schreien anfing und aus dem Bett hüpfte. Einen Lichtblitz später war er verschwunden. Tom nahm die Hände von seinen Ohren. Bills Kuschelschlumpfdecke segelte vor seinen Augen langsam zu Boden.

Tom hob sie seufzend auf. „Immer dasselbe mit –", murmelte er und unterbrach sich direkt, als ihm eine Idee kam. Er sah sich um, presste die Decke an sich und lief auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

In der Diele drang das Rauschen der Dusche aus dem Bad. Wasserdampf quoll unter der Tür hervor.

„Bill?", rief Tom. Keine Antwort. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. Dann schlüpfte er die Treppe hinunter in die Küche.

„Hey Mum", begrüßte er seine Mutter, die mit gelben Gummihandschuhe den Abwasch machte.

„Morgen Tom! Gut geschlafen?"

„Ja, ja. WO ist die geile Marmelade?"

„Im Kühlschrank, Liebling, so wie jeden Morgen."

Tom sah seine Mutter misstrauisch an, während er zum Kühlschrank lief (die Decke hatte er unter sein T-Shirt gestopft, er wusste schon, warum er so weite Sachen trug).

„Kann doch sein, dass du sie versteckst."

„Tom, vielleicht solltest du morgens mal Obst essen. Du hast ein wenig zugenommen", sagte seine Mutter stirnrunzelnd. Sie zog eine handschuhbedeckte Hand aus dem Spülwasser und klatschte sie gegen Toms Bauch.

„Eeh, da ist kein Speck! Das ist was von Bill, aber psst!"

Er riss die Kühlschranktür auf und suchte den Inhalt mit den Augen ab. Seine Mutter fuhr mit dem Abwasch fort.

„Spielt ihr wieder Vater-Mutter-Kind? Seid ihr nicht langsam zu alt dafür? Außerdem müsst ihr nachher weg, vergiss das bitte nicht."

„Mann, Mum, wir haben auch einen Terminkalender, ja? Außerdem wäre Bill diesmal mit der Mutterrolle dran, ich hab nur was geklaut und verstecke es gerade."

Er griff nach der Marmelade, öffnete den Deckel und steckte einen Finger hinein. So hoch wie möglich mit Erdbeermarmelade beturmt hob er den Finger zum Mund. Die rote Masse wackelte bedrohlich. Tom riss den Mund auf, steckte seinen Finger hinein und lutschte ihn ab.

Vor seiner Nase knallte die Kühlschranktür zu. Seine Mutter sah ihn böse an.

„Energiesparen, Tom!"

„Pah, ich bin die Energie in Person, ich muss mich nicht sparen", nuschelte Tom und ging mit dem Finger im Marmeladenglas zum Tisch. Er setzte sich dran und nuckelte weiter.

Zwanzig Minuten und ein halbes Marmeladenglas später kam Bill in die Küche. Er strahlte seine Mutter, die nun mit Brotbacken beschäftigt war, an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann riss er Tom das Glas aus der Hand und ließ sich auf den Stuhl gegenüber fallen.

„Tom, meine Decke kannste mal schön wieder in mein Bett bringen. Und wenn du schon mal da bist, das auch gleich machen, ja?"

Bill steckte seinen Finger mit Marmelade in den Mund und sah Tom mit großen Augen an. Tom schluckte. Es war einfach unglaublich, welche Gefühle da durch seinen Körper liefen. Bill ... lutschte ... SEINE MARMELADE!

Tom sprang auf (die Decke fiel unauffällig unter den Küchentisch) und griff nach dem Glas. „Du kannst mich mal, ey! Wer wollte letztens denn noch Marmelade mit Himbeergeschmack kaufen? Pfui sag ich da nur!"

Bill hielt am Glas fest, stand aber auch auf. So standen sie da und zogen an dem Glas. Mutter Kaulitz nahm eine Pfanne vom Herd, ließ den Pfannkuchen darin einen doppelten Looping in der Luft vollführen und sagte: „Jungs. Hebt euch die Marmelade doch für die Pfannkuchen auf, ich weiß gar nicht, warum ihr die immer roh esst."

„MAMA! BILL HAT MIR MEINE –"

Tom stoppte sich. Bei seiner Raserei hatte er unglücklicherweise das Glas losgelassen. Bill hatte sofort schützend die Arme darum gelegt, außer natürlich, wenn er hineingriff um was zu naschen. Tom sah zu, wie auf Bills Finger ein riesiges Stück Erdbeere, wahrscheinlich das größte und daher für Tom bestimmte Stück aus dem Glas sich Bills Mund näherte.

Tom sprintete dahin, doch zu spät. Bill grinste ihn mit rotverschmierten Lippen an. Tom rauchte förmlich vor Wut.

„Marmelade?", fragte Bill? Er spielte provokant mit dem Erdbeerstück zwischen seinen Zähnen herum, als er Tom das fast leere Glas unter die Nase hielt.

Toms Hand schoss hervor. Er nahm das Stück aus Bill Mund, schrie aus Triumph auf und lief schnell aus der Küche.

„Ich mach euch schon einmal eure Brote", rief seine Mutter gerade, als Tom in der Diele war. Da holte Bill ihn ein, schmiss sich auf ihn und brachte ihn zu Fall. Tom hielt die Hand mit der Erdbeere nach oben. Dabei drehte er sich und schaute Bill ins Gesicht.

„Meine, da steht Tom drauf, kannste nachgucken!", beschwerte er sich.

„Und ich bin die Queen von England", lachte Bill. Tom stockte.

„Jetzt echt?"

Bill sah einen Moment lang ernst aus. „Na ja, also, eigentlich ... Nein."

Betreten sahen sie sich an. Aber nur kurz. Dann grinste Tom.

„So, so, wusste doch, dass du eine Frau sein willst."

Er führte seine Hand zu seinem Mund. Fast hätte es geklappt, aber Bill (der immer noch auf ihm lag) schnappte sein Handgelenk und versuchte, selber an die Erdbeere zu kommen. So ging es hin und her. Tom hob seinen Kopf und versuchte, seine Hand zu sich zu steuern, und Bill tat alles, um die Erdbeere in den Mund zu bekommen. Schließlich bekam Tom sie zwischen die Zähne und grinste. Bill drückte seine Arme auf den Boden und schnappte ebenfalls mit den Zähnen nach dem Beerenstück in Toms Mund.

Ein Mann in einem weißen Morgenmantel und mit einer eingerollten Zeitung unter dem Arm kam die Treppe hinunter. Er überstieg die Jungs auf den Boden und trat in die Küche ein.

„Deine Jungs machen merkwürdige Sachen", sagte er zu Mama Kaulitz. Die warf einen Blick in die Diele. Tom und Bill hatten die Erdbeere je zur Hälfte im Mund und jeder versuchte nun, das größere Stück abzubeißen.

„Ja, die sind ganz heiß auf Marmelade und alles, was dazu gehört", sagte Mama Kaulitz, der Einfachheit zuliebe nennen wir sie mal Siemone, und gab ihrem Gordon-Mann einen Kuss. Der schob danach den Teller Pfannkuchen zur Seite, breitete seine Zeitung aus und vertiefte sich darin.

Ein Knall ertönte. Siemone zuckte ganz arg zusammen. Dann lief sie aus der Küche, um mit Bill und Tom zu schimpfen.

Doch in der Diele war niemand.

„BILL? TOM? TOM? BILL?", rief sie die Treppe hinauf. Dann lief sie sogar selber hinauf. Im Bad war ein Bill-Chaos angerichtet. Siemone zog automatisch den Föhn aus der Steckdose, die Haare aus dem Abflussnetz und stellte das Fenster auf Kipp. Die herumliegenden Schminkutensilien räumte sie in ihrem Schminkkoffer und stellte den in den Schrank. Dass Bill es aber auch nie lernte.

Dann lief sie in die Zimmer der beiden, doch sie waren nicht da. Sie kehrte zu Gordon zurück. Er saß mittlerweile mit auf dem Tisch verschränkten Füßen da, als sie reinkam nahm er sie natürlich schnell hinunter.

„Sind sie schon gegangen?", fragte sie eher sich selber. Gordon grummelte.

Siemone nahm gedankenverloren den leeren Pfannkuchenteller von Tisch und spülte ihn ab. Sollte sie sich jetzt Sorgen um ihre Jungs machen, oder nicht? Dauernd stellten sie etwas an, das war sie schon gewohnt. Aber was war das für ein Knall gewesen?

°°°°°°°°

„Yoah ... da haben wir uns – vermute ich mal – ein bisschen verzaubert."

Ratlos schaute George auf zwei kleine am Boden liegende Jungs, die sich verwirrt umblickten und schließlich aufstanden.

„Wir? UNS?", rief Fred. Gerade noch hatte er überlegt, ob George vielleicht in Erwägung zog, etwas ohne ihn anzustellen, da waren diese zwei schrägen Vögel hier aufgetaucht. Er sprang hervor und packte seinen Bruder am Kragen.

„George Weasley, das werde ich dir nie verzeihen!", rief er dabei.

„Georg?", fragte einer der beiden Jungens. Der andere stieß ihn in die Seite.

„Tu nicht immer so blöd, Bill, er hat George gesagt. Außerdem: Sieht der da aus wie Georg?"

„Mann, ich hab doch nur gefragt, ob er auch so heißt!"

Fred und George wechselten einen verunsicherten Blick. Fred ließ George wieder Boden unter den Füßen zu spüren bekommen und wandte sich den Jungs zu. Ihr Münder sahen rot und klebrig aus.

„Seid ihr gar nicht verwirrt?", fragte Fred.

„Verunsichert und verzweifelt?", sagte George.

„So weit weg von eurer Mami und eurer vertrauten Umgebung?"

Diesmal sahen die Jungens sich an. Allerdings besagte ihr Blick eher: Scheiße, unser Platz als verrücktestes Zwillingspaar der Welt ist gefährdet.

„Hm ... Nein. Eh, Tom, du hast noch Marmelade am Mundwinkel", grinste Bill. „Darf ich sie ablecken?"

Tom schlug sich die Hände vor den Mund. „Du intrigantes Miststück, das war pure Absicht!"

Fred sah George an. Als der seinen Blick von Tom losriss, deutete er ihm, erneut zu zaubern. Dazu machte er einen Zauberstabschlenker.

George nickte. Er hob seinen Zauberstab an und hoffte nur, diesmal die richtige Formel zu erwischen. Vielleicht hätte er in Zauberkunst mal besser aufgepasst, als mit Fred hinter dem Rücken des Lehrers den Boden glitschig zu zaubern, damit dieser stolperte. Bei dem Gedanken an diese Erinnerung grinste George.

Fred boxte ihn in die Schulter. „Mach schon."

°°°°°°°°

„Erde an Joel, Erde an Joel", dröhnte es aus Benjis Mund, um den er seinen Hände als Trichtervorrichtung gelegt hatte. Joel starrte böse die Decke an (denn er lag auf seinem Bett) und hielt sich die Ohren zu.

„Erde an Joel, Erde an Joel."

„Verdammt Bench!" Schlagartig fuhr Joel hoch. Er stieß mit Benji, der sich über ihn gebeugt hatte, zusammen. Beide schrieen auf und hielten sich ihre Stirnen. Benji ging aus Reflex ein paar Schritte nach hinten, Joel stützte sich auf einen Ellbogen.

Benji knallte gegen Joel Schreibtisch. Er erzitterte (der Schreibtisch), ein paar Stifte fielen zu Boden und eine Spieluhr sprang auf und fing an, eine Melodie zu spielen. Benji erstarrte, vergaß seinen Schmerz und sah die Spieluhr an.

Sie spielte Jingle Bells.

„Ähm", machte Benji. Er klappte die sich drehenden Pferde zu und sah dann zu Joel. Der starrte ihn vom Bett her wütend an.

„Was willst du, und wehe es ist nicht wichtig!"

Benji gab ein nervöses Lachen von sich. „Ja, das ist so, prinzipiell ... aus guten Gründen, musst du aber wissen, weißt du? Na, ich habe mir gedacht ..."

Während Benji stotterte, schwang Joel seine Füße mit atemberaubender Eleganz gen Boden und erhob seinen anmutigen Körper. Benji vergaß einen Augenblick lang, was er hatte sagen wollen, so beeindruckend war das Ganze.

„Lass mich raten. Du brauchst etwas. Natürlich, das ist die Vorraussetzung. Also du hast dein Motorrad geschrottet? Deine Gitarre? Dein Gehirn? Ach, sorry, das war ja von Geburt an so."

Benji zwang sich zu einem Grinsen. Würde er Joel nicht lieben und den ganzen Scheiß, hätte er ihn schon längst zu Mus verarbeitet. Dummerweise war er aber sein Bruder und hatte damit von Geburt an das Recht erworben, ihn zu beleidigen ohne allzu großen Schaden davonzutragen.

Wie gesagt, ohne allzu großen. Den minimalen würde er gleich erleiden, wenn er Benji seinen Laptop geborgt hatte.

„Meinen Computer", gab Benji also zu. „Und es war Billys Schuld."

„Echt? Nicht mal Pauls? Immer ist Billy bei dir Schuld."

„Er kann nichts dazu. Er ist hyperaktiv, so wie das Eichhörnchen aus ‚Ab durch die Hecke'", verteidigte Benji seinen Bandkollegen. Außerdem war es nicht Billys Schuld, sondern Benjis gewesen, aber das würde Joel noch früh genug rausbekommen. Spätestens in zehn Minuten, denn irgendwie konnte Benji nie etwas vor Joel geheim halten.

„Ab durch die Hecke? Den hast du dir mit wem angesehen, mit der Achtjährigen von nebenan?"

„Hey, sie bezahlt mich für meine Begleitung!"

Joel versuchte doch nur, Zeit zu schinden. Er drängte sich Benji vorbei und ging zum Schreibtisch.

„Nicht sie, sondern ihre Eltern. Man nennt es auch Babysitten."

Benji verschränkte seine Arme. „Es ist ein guter Nebenverdienst. Also kannst du mir deinen PC leihen, ja oder nein?"

„Wozu brauchst du ihn?"

Benji verdrehte die Augen. „Ich wollte dir nur ein paar Nacktfotos von mir draufmachen."

Joel klappte sein Pferd auf und zu. Abgehakte Musik ertönte durchs Zimmer.

„Benji, deine Witze sind so was von schlecht."

„Ja oder nein?", halte Benji nach. Er wusste, Joel würde Ja sagen, wenn er ihn nur genug bedrängte.

In diesem Moment ertönte ein Knall. Joel und Benji sahen sich erschrocken an.

Das Zimmer war plötzlich gefüllt. Vier andere Personen standen umher und sahen sich um.

Joel runzelte die Stirn. „Ähm... ich erinnere mich nicht, euch eingeladen zu haben."

Einer von insgesamt zwei Rothaarigen Jungs brach in Tränen aus, der andere legte schnell tröstend seine Arme um ihn. Die zwei anderen setzte sich aufs Bett. Benji rammte Joel den Ellbogen in den Magen.

„Guck mal, dat sind Zwillinge, die Rothaarigen."

„Benji?"

Benji sah Joel an. „Was?"

„Das ist mir egal. Sie sind unerlaubt in meinem Zimmer! Außerdem, als hättest du noch nie im Leben Zwillinge gesehen!"

Benji rümpfte die Nase. „Mach nicht so einen Aufriss, ja?"

„EY", rief ein schwarzhaariges Mädchen mit deutschem Akzent (ja, das hörte Benji an diesem einem ‚ey' raus). „Wir sind auch Zwillinge!" Sie zeigte von sich auf den Jungen neben sich. Der Rothaarige hörte auf zu weinen.

„Was?"

„Hallo, ich bin der Benji", sagte Benji und gab dem verwirrt durch die Gegend blickenden Rothaarigen die Hand.

„George, und mein Bruder Fred."

„Stört es euch nicht, so ganz einträchtlich durch die Gegend zu laufen? Also Joel und ich passen immer auf, dass man uns unterscheiden kann, außerdem habe ich ganz ehrlich gesagt die schöneren Tatoos –"

„BENJI!", rief Joel.

„Tschuldigung, is nun mal so." Benji zuckte mit den Schultern und lief zu Joels Bett, wo das zweite Zwillingspaar saß.

„Bill und Tom."

„Bill?", fragte Benji verwundert. Also ein Junge?

Bill nickte grinsend. „Ja, genau der. Willst du ein Autogramm?"

Benji schob sein Chap etwas nach oben und kratzte sich am Kopf. Er betrachtete Bill und Tom, bis Joel neben ihn trat.

„Was wollt – nein. Woher kommt ihr so plötzlich?"

„Uhm, meine Schuld", hörte man George sagen. Alle wandten sich ihm zu.

„Falscher Zauberspruch."

Fred stieß ihn an. George sah ihn fragend an. Fred deutete mit einem Kopfnicken zu den anderen vier. Georg folgte seinem Blick und grinste.

„Äh... falscher... falsches... uhm. Eklektrität?"

Joel runzelte die Stirn. Benji lachte verständnisvoll, auch wenn er keine Ahnung hatte, was der Junge da von sich gab. Bill erhob sich und tippte Benji an.

„Also, die hypnotisieren uns andauernd. Sie haben uns schon von unserem Zuhause entführt."

„Ah", machte Benji. Joel stemmte die Hände in seine wohlgeformten Hüften.

„Stimmt das?"

„Nein. Ähm. Wir hatten was anderes vor."

„Kinderschänder, Kinderschänder!", meldete Tom sich zum ersten Mal zu Wort.

Benji sah ihn zweifelnd an. „Die sind doch kaum älter als du, du Knirps."

Tom warf sich in die Brust. „Wer ist hier ein Knirps?"

Benji, der ihn trotzdem noch zwei Köpfe überragte, sah ihn mitleidig an. „Du."

„Könntet ihr uns jetzt bitte alleine lassen?", rief Joel mitten in das Chaos. „Ist schließlich unsere Wohnung!"

Benji verkniff sich ein Lachen. Plötzlich war es unsere Wohnung, wo es sonst immer hieß: ‚Benji, ich bezahle hier die ganze Miete, also kann ich dir auch sagen, was du zu tun und lassen hast'.

George holte einen Ast aus seiner Tasche und hob ihn in die Luft. Joel sah ihn bestürzt an. Dann wandte er sich zu Benji, legte eine Hand auf dessen Schulter und sagte leise in sein Ohr: „Ich glaube, der Junge braucht Hilfe."

Benji nickte nur, mit Blick auf George. Wie schaffte er es, dass Funken aus dem Ast stieben?

tbc? Also mit diesem Ulk hier will ich gar nichts bezwecken, nur Spaß haben eben. Wenn es nicht ankommt, niemandem gefällt oder die Leute, denen es gefällt, einfach nur zu faul zu reviewen sind, dann poste ich nicht weiter. Sorry, ich bin zwar nicht die reviewgeile, die vor dem PC hockt und darauf wartet, so und so viele Kommis zu haben, aber es wäre nett zu wissen, ob die Geschichte Anklang findet und ich sie weiterschreiben soll. Ich meine, ist ja nicht so, als hätte ich zu wenig zu schreiben im Moment ggg