Ein wildes Leben
Disclaimer:
Dies ist eine Fanficiton
Alle Figuren und Orte gehören Tolkien (die hab ich nur geborgt), außer die, die
ich erfunden habe. Ganz besonders: Natila, Callendil, Eirien … die gehören mir.
Ich verdiene kein Geld damit.
Autor: S.E.
Die Geschichte von Eirien Dawanor, die eigentlich
Theowyn von Rohan ist. Verliebt in einen Elben aus Bruchtal (nein nicht Glorfindel!) der aber für sie unerreichbar bleibt?!
spielt vor,Während und nach
dem Ringkrieg.
Schauplatz: Mittelerde! Sie kommen viel rum
Romantic/Drama
Raiting: PG 13 ...
Hinweis: Diese Geschichte basiert auf der Kurzgeschichte von Eirien: I Still Remember
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Kapitel 1
Bruchtal
Sie rannte durch den Wald, gefolgt von ihren Häschern. Immer ihren Blick nach
hinten gerichtet, flüchtete sie durch das Dickicht. „Ihr werdet mich nicht
kriegen!" gibt sie sich selber Mut.
Gerade, als sie dachte die Horden abgehängt zu haben rannte sie jemanden direkt
in die Arme. Starr vor entsetzten blieb sie stehen. Sie wurde hochgehoben. Ihre
Starre löste sich und sie wehrte sich mit Händen und Füßen. Sie kratzte und
biss. „Was haben wir denn hier?" fragte eine andere Person, die hinter ihnen
auftauchte. „Das ist ein Kind! Aber was für eins. Schlimmer als eine Wildkatze.
Wir nehmen sie lieber mit. Orks treiben sich in diesen Wälder rum!" „Bitte,
nein nicht, jagen, der Herr mich töten". Wieder schlug sie um sich und biss
Tesarion in die Hand. Instinktiv schlug er das Kind bewusstlos. „Das kannst du
doch nicht machen. Das ist ein kleines Kind!" kam eine Frau angerannt und nahm
das bewusstlose Mädchen hoch. Es ging ihr gut. „Da schau dir meine Hand an!
Kleines Mädchen... Das ist Orkbrut, wenn du mich
fragt." „Nein sieh nur, sie hat das Zeichen Angmars
aufgebrannt bekommen. Sie ist eine Sklavin!" „Natila, wir sollten sie
liegenlassen. Sie hat es jetzt so weit geschafft von Angmar hierher nach Arnor.
Sie wird ihren Weg machen. Komm wir sollten doch sofort nach Bruchtal!" sagte
Tesarion. Aber Natila gab nicht auf. „Halbarad sag doch du auch einmal was
dazu! Wir können das Kind doch nicht den Orks überlassen!" „Du hast Recht
Schwester. Wir sind Dúnedain, Waldläufer des Nordens, wir lassen keine
Unschuldigen in den sicheren Tod gehen. Wir werden sie mit nach Bruchtal
nehmen. Die Elben wissen sicher was mit ihr gemacht werden soll."
So trugen die Waldläufer das Kind über viele Tage bis nach Bruchtal, zu Elrond,
dem weisesten Elben, der noch in Mittelerde verweilte.
Die Reise war nicht einfach, jedes Mal, wenn das Kind erwachte schrie es und
brachte die Gruppe so in große Gefahr. Jovenor, einer der Männer war einmal
soweit, das Kind zu erschlagen. Doch Tesarion konnte ihn davon abhalten. Mit
einem Kraut aus dem Wald betäubten sie das verstörte Mädchen die meiste Zeit.
Als die Gruppe Waldläufer das Tor zu Bruchtal durchschritten hatten waren sie alle
erleichtert. Herr Elrond und seine Kinder erwarteten sie und betrachteten das
Mitbringsel misstrauisch. „Ihr bing ein Menschenkind zu uns?" fragte Herr
Elrond. „Sie ist eine entlaufene Sklavin aus Angmar. Wir konnten sie noch nicht
den Orks überlassen!" Da kam die Tochter des Hauses und nahm das Kind in ihre
Obhut. „Ich werde mich um das Menschenkind kümmern!" Man brachte das Mädchen
ins Gästehaus. 3 Elben mussten sie bändigen. Sie schrie nur Unverständliches.
Eine Elbenfrau namens Esarian
versuchte 3 Stunden beruhigend auf das Kind ein zu reden. Mit etwas Erfolg. Das
Kind verkroch sich in eine Ecke und hörte den Gesängen der Elben zu. Bis das
Kind plötzlich zu sprechen beginnt: „Bitte nicht grausam töten. Elben
furchtbare Wesen. Essen Kinder. Der Herr hat's gesagt." „Wie ist dein Name
Kleines Menschenkind?" Sie sah auf den Boden. „Kein
Name, Namen bekommen nur Krieger! Mädchen sind Jagdzeug. Ich bin Mädchen." Sie
sah vorsichtig nach oben und sah etwas, was sie noch nie in ihrem Leben gesehen
hatte. Güte! Die Elbenfrau sah das Kind mit einer
Herzenswärme an und lächelte! „Dann werden wir ihr einen Namen geben müssen!"
beschloss die Tochter des Hauses, die gerade das Zimmer betrat. Sie lächelte
ebenfalls. „Du bis ein wahrlich tapferes Kind. Nicht viele ausgewachsene
Menschen überstehen auch nur ein Jahr in Angmar, sagt man. „Lass dich Eirien
nennen, die Blume, die alles überstehen kann. Da man dich in den düsteren
Wäldern Arnors fand soll dein Hause Dawanor sein!" Das Mädchen schaute misstrauisch auf die Elben.
Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts Schöneres gesehen. Konnte so etwas
schönes böse sein, fragte sich das Mädchen. Arwen, die Tochter Elronds kam vorsichtig auf das Mädchen zu. „Ich tuè dir nichts" sie streckte ihre Hand aus. Und versuchte
das Kind zu streicheln. Sie lies es aber nicht zu. „NEIN" schrie sie. Arwen
ging zurück. „Nun dann soll es noch nicht sein Eirien. Wir werden dich jetzt
alleine lassen. Hier ist etwas zu Essen und zu Trinken. Stärke dich. Wir werden
später nach dir schauen." Sie verließen den Raum. Das Mädchen war nun alleine.
Sie sah sich um. Vorsichtig kam sie aus ihrer Ecke und untersuchte den Raum. Es
gab ein Bett, mit Decken und Kissen. Das kannte sie nur von ihrem Herrn, sie
selber hatte seither immer auf dem Boden geschlafen. Ein Tisch mit Stühlen
stand auch darin. Auf dem Tisch standen herrlich duftende Speisen. Eirien roch
daran und konnte nicht wieder stehen. Sie wurde zwar von den Waldläufern mit
essen versorgt, doch hatte sie fast alles wieder ausgespuckt, aus Angst es wäre
vergiftet. Sie nahm das Brot und biss hinein. Es war herrlich und lecker. Sie
probierte von alle Speisen und war euphorisch. „Eirien, gefällt mir!" sagt sie
zu sich selber während sie sich überall umsah. Nach einer Weile, es mögen
Stunden gewesen sein. Wurde Eirien müde. Sie setzte sich vorsichtig auf das
Bett, dann legte sie sich rein und schloss die Augen.
Später am Abend kam Esarian zu ihr ins Zimmer. Eirien
lag eingerollt vor ihrem Bett auf dem Boden und schlief fest.
Sie schlief die Nacht durch, und als sie am nächsten Morgen erwachte saß Arwen
bereits am Tisch und beobachtete das Kind. Das Mädchen sprang erschrocken auf
und verschwand wieder in ihrer Ecke. „Du braucht dich nicht mehr zu verstecken,
Kleines. Dir wird hier kein Leid zugefügt. Komm nun und setzte dich mit mir an
den Tisch." Aber das Mädchen kam erst hervor als sie alleine im Zimmer war.
Diese Prozedur führten sie mehrere Tage durch.
Zwei Mal versuchte Eirien zu fliehen, wurde aber immer sofort eingefangen und
zurück in ihr Zimmer gebracht. Am 6. Tag kam Arwen wieder ins Zimmer und Eirien
lag gefesselt auf ihrem Bett. „Was ist geschehen, niben
lotheg nin?" Die Elbenfrau sah, dass Eirien einen ganzen Büschel Haare in
der Hand hielt. „Ich werde dich jetzt losbinden. Versprich mir DIR nicht
wehzutun." Sie löste die Fesseln und Eirien sah Arwen mit großen Augen an. „Du
wirst mich nicht bestrafen?" fragte sie ängstlich. „Aber nein, komm lieber dein
Essen wartet auf dich." Eirien stand auf und ging an den Tisch und setzte sich
auf den Stuhl. Arwen setzte sich gegenüber und beobachtete, mit einem gütigen
Lächeln, wie Eirien die Speisen in sich hinein stopfte. „An deinen
Tischmanieren müssen wir noch arbeiten, doch das gelingt uns sicher noch. Doch
eines stört mich doch sehr. Du benötigst richtige Kleidung. Deine Lumpen kann
man ja nicht als solches beschreiben. Aber vorher musst du baden!" „Baden? Was
ist baden, meine Herrin?" „Nenn mich Arwen, das ist mein Name!" „Ja Herrin, was
ist baden?" „Lass dich überraschen. Bitte folge mir." Misstrauisch folgte
Eirien Arwen. In geduckter Haltung und nicht von ihrer Seite weichend gingen
die beiden nur 1 Zimmer weiter. Dort war bereits eine große Wanne mit frischem
Wasser des Sees gefüllt worden. Im Raum war sonst nichts. Esarian
kam mit neuer Kleidung über dem Arm herein. Zu zweit und völlig behutsam zogen
sie dem Kind die Lumpen vom Körper. Dann hoben sie das Kind in das Wasser. Das
war ein Geschrei und Gezappel, Eirien wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie saß
in der Wanne und hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen! Es stürmten mehrere
Elben herein. Doch Arwen schickte sie sofort wieder raus. Nach einigen Minuten
hatte sich Eirien beruhigt und saß nun ruhig und betrachtete das Wasser. Es war
eigentlich ein tolles Gefühl. Es war so erfrischend und prickelnd und man
konnte auch gleich seinen Durst stillen. Esarian nahm
einen Schwamm und wusch das Kind gründlich. Als es endlich Sauber war wurde sie
in ein großes Tuch gewickelt und in ihr Zimmer zurück gebracht. Arwen und Esarian waren nass, erschöpft und erleichtert. Die war ein
Sieg auf ganzer Länge. Nun wurde ihr noch ein Elbenkleid angezogen. Es war
natürlich viel zu groß, denn es gab keine Kinder in Bruchtal. So stand sie da
mit einem Kleid, dessen Ärmel fast bis zum Boden gingen. Aber Eirien tat etwas,
dass den Elben das Herz aufgehen ließ, sie lächelte.
Das Eis war gebrochen. Nun ging es stetig aufwärts mit Eirien. In einem halben
Jahr gelang es die beiden Frauen, aus dem Kind eine Bewohnerin Bruchtals zu machen.
Sie lernte Lesen und Schreiben. Sie lernte Lieder zu singen. Und als sie alt
genug war, wurde sie ausgebildet in Schwert und Pfeil und Bogen, wie es der Elbenbrauch war. Dabei tat sich das Kind sehr schwer, es
war kein Wunder. Waren die Waffen zu groß für die kleinen Hände. Aber ihr Ehrgeiz
zeigte bald Erfolge. Sie liebte den Schwertkampf und wurde eine ausgezeichnete
Reiterin. Man brauchte ihr das Reiten nicht beizubringen. Sie schien es im Blut
zu haben. Jedes Pferd, das sie nahm fühlte sich in ihrer Gegenwart wohl und
ließ sich von ihr reiten. Nur das Bogenschießen war eine Qual. Es war ja auch
nicht leicht für eine, nun schon Jugendliche, die immer kleiner war als alle
Elben, obwohl sie bereits ihre volle Größe hatte. Die Elbenbögen
waren nun mal nicht für Menschen gedacht.
Als Eirien als erwachsen eingestuft wurde, durfte sie in die Dienste Arwens treten. Sie war so wieso die meiste Zeit bei ihr
gewesen. Arwen's Bruder Elladan nannte das Kind immer
Arwen's Schoßhund und machte sich über sie lustig. Elladan's Bruder Elrohir beachtete sie überhaupt nicht.
Arwen nahm sie aber immer in Schutz. Sie hatte eine Vorliebe für die Menschen.
Das war in ganz Bruchtal bekannt. Nur wusste Eirien nicht warum. Aber es machte
sie glücklich, Arwen zu dienen und sie als Freund zu haben. Esarian
war wie eine Mutter für sie, allerdings eine Elbenmutter.
Sie hatte sich zwar liebevoll um Eirien gekümmert, das es ihr an nichts fehlte,
doch hat sie ihre Zuneigung nie gezeigt. Eirien hatte es aber auch nicht
vermisst, da sie es ja nicht kannte.
Eirien erhielt ein kleines Haus am See in der sie ganz für sich sein durfte.
Immer öfters konnte die nun schon zur Frau gereifte Eirien Bruchtal verlassen
und mit anderen Elben durch die Gegend streifen. Am liebsten ging sie mit
Figwit, er war so etwas wie ein großer Bruder für sie. Sehr großer Bruder, denn
immerhin war er über 2000 Jahre älter als sie.
Es war auch er, der ihr alles beigebracht hatte was sie an Kampfkünste lernen
konnte, in den vergangenen zehn Jahren.
Ab und zu bat auch Arwen sie um einen Gefallen. Sie musste gelegentlich
Nachrichten an einen geheimnisvollen Waldläufer übergeben, der ihr nicht
wirklich geheuer war. Aber sie fand es faszinierend, wie geschickt und
geschwind diese Waldläufer waren, für Menschen Verhältnisse!
Einmal nahm Arwen sie auch mit auf eine große Reise. Es ging ins ferne
Elbenreich von Lothlorien, in dem Arwens Verwandte
lebten. Eirien fühlte sich dort aber furchtbar unwohl. In Bruchtal kamen viele
Menschen zu Besuch. Es waren quasi immer Gäste im Hausen. Doch hier in
Lothlorien mochte man keine Fremden. Nur selten kamen andere Elben hierher.
Menschen noch seltener, und wenn höchstens die von den Numenorer
Abstammenden Dúnedain. So wurde Eirien misstrauisch beäugt oder sehr
herablassend behandelt. Sie war froh, als sie zurückkehren durfte nach Bruchtal
oder „Imladris" wie es die Elben nannten.
Eines schönen Tages, die Söhne Elronds kamen mal
wieder von einer langen Reise mit den Waldläufern zurück. Gab es am Abend ein
großes Fest. Mit Wettkämpfen. Eirien durfte auch teilnehmen. Für gewöhnlich
nahm Elladan Eirien als Sparrings-Partner, und konnte so seine Überlegenheit
voll auskosten, wenn es mal wieder ans Bogenschießen ging. Er demütigte Eirien
wo er nur konnte. War es Eifersucht auf Arwen? Es wusste keiner.
An diesem Abend durfte nun Eirien mitkämpfen. Die Partner wurden per Los
ausgesucht. Eirien betete, dass es nicht Elladan sei, und ihre Gebete wurden
erhört. Sie zog seinen Bruder für den Schwertkampf. Doch ihre Hoffnungen sanken
dahin. Auch neben Elrohir würde sie keinerlei Chancen haben. Er war seinem Bruder ebenbürtig, denn nicht nur ihr Aussehen war
identisch, als Zwillinge kein Wunder. Aber sie wollte sich so teuer wie möglich
verkaufen Der Kampf begann. Sie begannen sich vorsichtig anzutasten. Ein
leichter Schlagabtausch und sie parierten im Einklang mit den Bewegungen des
anderen. Es war wie ein Tanz. Ihre Bewegungen waren perfekt aufeinander
abgestimmt. Sie verschmolzen zu einer Einheit und schienen die Welt um sich
herum zu vergessen. Es war als ob der eine wusste was der andere vorhatte. Sie
hatten Raum und Zeit verlassen und kämpften nun schon zwei Stunden miteinander.
Da forderte Eirien's Körper ihren Tribut. Sie war
einen Moment unachtsam und Elrohir konnte zum Siegesschlag ausholen. Sie
verbeugte sich vor ihm, soweit es Ihre gequälten Muskeln zuließen. Dann
Verschwand sie zu ihrem Haus. Sie hatte zwar verloren, aber sie fühlte sich
gut, sie hatte alles gegeben. Etwas traurig war sie schon, dass diese Einheit
nun nicht mehr existierte, doch ihr Körper verlangte nach seinem Recht.
Als sie an ihrem Haus ankam, beschloss sie ein Bad zu nehmen am nahe gelegenen
See. Sie entkleidete sich und stieg ins Wasser. Das tat gut. Ihre Muskeln
entspannten sich wieder. Es war eine Wohltat für ihren ausgelaugten Körper.
Viel zu lange blieb sie im Wasser, so dass die beinahe das Festmahl verpasste.
Sie warf sich nur ihr Hemd über, nahm den Rest unter ihren Arm und rannte zu
ihrem Haus. Vor ihrer Tür rannte sie in jemanden hinein. Sie stürzte und verlor
ihre Sachen. Als die junge Frau sich wieder aufrappelte sah sie SIE das er Mal.
Diese Augen, sie verlor sich sofort ihn ihnen. Sie schienen in die
Unendlichkeit zu gehen, sie waren so tief wie die See und so weit wieder
Himmel. Sie hatten die gleiche Farbe wie Sturmwolken vor einem Sommergewitter.
Eirien war verloren!
Erst jetzt sah sie wem sie da so tief in die Augen geschaut hatte. Es war Arwen
Bruder Elrohir. Sie blickte verschämt zu Boden, entschuldigte sich ohne noch
einmal auf zu schauen und verschwand in ihrem Haus. Sie blieb hinter der Tür
stehen und lehnte sich dagegen. „Warum war er hier. Wollte er wissen ob ich
noch lebe, wollte er meine Niederlage auskosten?" dachte sie. Eirien konnte
keinen klaren Gedanken fassen. Seit wann hatte Arwen's
Bruder solche Augen? Sie wusste es nicht. Schnell zog sie sich an und machte
sich für das Fest bereit. Sie zog ihr schönstes Elbengewand an und legte ihren
schönen Haarreif mit dem Stern auf der Stirn an, den sie einst von Arwen
geschenkt bekommen hatten. Sie wusste nicht warum sie das tat. Aber sie wollte
perfekt sein. Das erste Mal wollte sie eine Frau sein.
So ging sie zum Fest und setzte sich neben Figwit, der schon auf sie wartete.
"Eirien mein Kind du hast großartig gekämpft. Ich bin ja so stolz auf dich." Er
sah sie voller Stolz an, doch er bemerkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte:
"Was ist den geschehen, niben adan?
Hat Elladan…" „Nein es ist alles in Ordnung!" sagte sie schnell und versuchte
seinen Blicken auszuweichen. „Ich bin nur etwas müde vom Kampf!" fügte sie
leise hinzu. Sie blickte in die Runde und sah Arwen, wie sie zu ihr
rüberlächelt. Ja Sie war auch Stolz auf Eirien!
Dann sah sie IHN neben seiner Schwester sitzen, er schaute zu Eirien rüber und
seine Augen leuchteten. Das war zuviel für sie. Eirien verabschiedete sich so bald
es das Protokoll zuließ. Die anderen dachten einfach, sie sei zu geschwächt,
durch den beeindruckenden Kampf mit Elrohir.
Sie stand auf und ging, mit einem kleinen Umweg um den See, zurück in ihre
Hütte. Sie wollte ihre Gedanken klar machen. Sie brachte einfach sein Bild
nicht mehr aus dem Kopf. Gerade auf dem Scheideweg zu ihrem Haus traf sie
wieder auf diese Augen. Sie konnte sich nicht von ihm lösen. Ehe Eirien sich
versah, lag sie schon in seinen Armen und er küsste sie, wie es noch nie zuvor
jemand mit ihr gemacht hatte. Ihr wurde heiß. Sie wollte sich wehren, doch ihr
Wille unterlag. Endlich konnte sie sich lösen. Sie stieß in weg. „NEIN" brach
es aus ihr heraus. Sie rannte so schnell sie konnte in ihr Haus. Schloss die
Tür hinter sich und holte mehrmals tief Luft. Das musste ein Traum gewesen
sein. Er ist doch ein Fürst und sie nur ein Mensch, das durfte nicht sein. Sie
legte sich auf ihr Bett und versuchte ihr Durcheinander im Kopf zu entwirren,
dabei schlief sie ein.
Morgens kam sie zu spät zu Figwit. Sie waren verabredet für Kontrollgänge um
die Lautwasser, oder Bruinen, der Fluss der Bruchtal
von dem Rest Mittelerde trennte. Es klopfte an Ihre Tür. Figwit trat ohne auf
eine Antwort zu warten ein. Eirien hatte sich in diesem Moment aus dem Bett
erhoben und stand da, immer noch in ihrem Festgewand mit dem Reif auf dem Kopf.
„Du musst ja gestern ganz schön ausgelaugt worden sein. Zieh dich schnell um.
Ich warte am Torbogen auf dich." Sie zog sich schnell um und ging zügig zum
vereinbarten Ort. Als sie am Haupthaus vorbeikam winkte Arwen sie zu sich.
Eirien ging hinauf und Arwen sagte zu ihr: „niben lotheg ich bin wirklich stolz auf ich. Das hast du gut
gemacht gestern. Ihr wart ein perfektes Paar ihr beiden." Eirien lief rot an
uns sah zu Boden, sie dachte sofort an diese grauen Augen. Da kamen die Brüder
auch schon herbei um mit ihrer Schwester zu reden. Elladan sah Eirien an,
verachtend wie immer. Doch Elrohir tat so als ob das Mädchen gar nicht anwesend
wäre. Eirien verbeugte sich „Ich werde am Tor erwartet." Ohne eine Antwort
abzuwarten ging sie zum Tor und zu Figwit. Sie war totenbleich. Sie kam sich so
gedemütigt vor, oder hatte sie sich alles nur eingebildet. Figwit gab ihr die
Zügel ihres Pferdes und sie ritten los.
Eirien versuchte den ganzen Tag sich nur auf ihren Auftrag zu konzentrieren.
Als die Sonne unterging, ritten sie wieder zurück nach Bruchtal und versorgten
die Pferde.
Als sie an ihrem Haus ankam war es bereits Dunkel. Sie ging hinein und zündete
eine Kerze an. Im Kerzenlicht entdeckte sie den Schatten. Die drehte sich um
und es war ER. Elrohir trat ins Licht und sah sie an. „Es tut mir so Leid,
kleine Eirien was ich dir angetan hab. Bitte verzeih! Ich wusste nicht was ich
tat." „Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen Herr Elrohir. Ich verstehe! Ich
werde auch nicht mehr darüber sprechen. Es ist nicht passiert." Er kam näher
auf sie zu. „Ich verstehe nicht? Ich meine mein Verhalten heute Morgen bei
meiner Schwester. Ich wollte wirklich nicht deine Gefühle verletzten. Verzeih mir!"
Er legte seine Hand auf ihr Kinn und hob es sanft nach oben. Sie blicke in
diese Augen, es war als ob ein Schauer ihren Rücken herunter lief. Diese
Berührung. Er küsste sie und küsste sie." Sie löste sich von ihm. „Nein Herr
Elrohir, das darf nicht sein. Ich bin nicht von eurem Stand. Es kann keine
Liebe zwischen und geben." Doch ehe sie wegrennen konnte hielt er sie fest. Er
nahm sie fest an sich. „Es ist mir gleich welchem Stand wir angehören. Ich
liebe dich Eirien. Seit ich dich wieder gesehen habe, letzten Winter als wir
wieder aus Arnor kamen." Da schmolz ihr Widerstand dahin und sie gab sich ihm
hin. Er nahm sie hoch und trug sie zu dem großen Bett, das neben dem Fenster
stand und legte sie behutsam darauf.
Langsam und vorsichtig zog er ihre Kleidung aus und sie ließ es geschehen. Sie
tat es ihm nach. Er beugte sich über sie und sah sie an. Das Kerzenlicht
spiegelte sich in seinen Augen. Eirien konnte sich nicht von seinem Anblick
lösen. Bis er sie innig küsste. Sie erwiderte den Kuss und sie vereinigten sich
in dieser Nacht zum ersten Mal und besiegelten damit Ihre Zukunft.
Die Sonne war aufgegangen. Eirien traute sich nicht die Augen zu öffnen, zu
groß war ihre Angst, dass alles nur ein Traum gewesen war. Doch es war
unbegründet. Sie sah in die Augen, die sie so sehr liebte. Sie lagen eng
umschlungen zusammen und sie war völlig in seinen langen schwarzen Haaren
verwoben. Er küsste sie liebevoll: "Ich wünsche dir einen guten Morgen meine adaneth". Eirien lächelte ihn an. Ihr Leben war perfekt. Es
war nicht nur eine Nacht, das war eine Liebe für die Ewigkeit, dass war ihr
klar.
Sie trafen sich von nun an jede freie Stunde, die ihnen vergönnt war. Nur
hielten sie ihre Liebe geheim, den eine Ehe kam
niemals in Betracht. Das würde Herr Elrond nie gestatten. Aber es genügte den
beiden nur zusammen zu sein. Leider wurde das junge Glück getrübt, da Elrohir
mit seinem Bruder fort gerufen wurde. Sie sollten zu den Dúnedain, dringende
Angelegenheiten. Der Abschied war schwer. Aber sie hatten ja ihr ganzes Leben
vor sich. So liebten sie sich in dieser Nacht als Schwur sich bald wieder
zusehen.
Elrohir war 10 lange Monate fort. Fast ein ganzes Jahr
musste Eirien auf seine Gegenwart verzichten. Sie konnte sich nicht mehr an die
Zeit erinnern, als sie noch alleine war. Sie vertraute sich auch niemandem an,
da sie Angst hatte aus Bruchtal vertrieben zu werden. Einsame Monate waren es.
Doch als eines Tages die Kunde kam, die Söhne Elrond kehrten heim, hielt sie
nichts mehr. Sie kam zum großen Tor gerannt. Doch sofort fiel ihr ihre
Fehlhandlung auf und sie stellte sich schnell neben Arwen, die ebenfalls die
Brüder willkommen heißen wollte. Arwen sah Eirien an und lächelte nur. Sie
hielten Eirien's Hände ohne ein Wort zu sagen. Sie
wusste es. Da kamen sie endlich durch das Tor geritten. Ihr Herz pochte wie
wild. Würde er sie noch kennen? Würde er sie noch lieben? Sie stiegen von ihren
Pferden. Da bemerkte Eirien erst, dass noch ein Reiter dabei war, ein
Waldläufer. Alle drei kamen auf sie zu. Wie sie sich irrte. Natürlich gingen
alle drei zu Arwen. Der Waldläufer schaute die Lady tief mit seinen
wunderschönen Augen an. Sie blickte verschämt zu Boden. Das war Eirien gar
nicht gewohnt von ihrer Herrin. Elladan küsste seine Schwester liebevoll auf
die Stirn und Elrohir tat es ihm gleich. Doch er blickte kurz zu Eirien rüber
und seine Augen funkelten. Es war gut, dass wusste sie nun.
Am Abend dann kam er zu ihr ins Haus. Eirien erwartete ihn schon und hatte das
ganze Zimmer mit Kerzen ausgestattet. Er trat über die Schwelle und nahm sie in
den Arm. Sie küssten sich eine kleine Ewigkeit, doch ihnen kam es wie Sekunden
vor. Er nahm sie hoch und legte sie auf ihr Bett. Und wie beim ersten Mal,
entkleidete er sie so behutsam, als ob er eine Blüte pflücken würde. Bei jedem
geöffneten Knopf küsste er die nun frei gewordene Stelle, bis sie nichts mehr
zum freiwerden an hatte. Nackt wie sie war stand sie auf und im schein der
Kerzen öffnete sie sein Gewand, bis es lautlos zur Erde schwebte. Ihre Körper
verschmolzen ineinander. Wie damals als sie zusammen ihren Schwertkampf hatten,
wusste jeder was der andere wollte. Erst als der Mond bereits lange
untergegangen war schlief sie glückselig ein und Elrohir beobachtete sie
während ihres Schlafs.
So verbrachten sie drei wundervolle Jahre miteinander, in denen sie sich
einander völlig hingaben. Er zeigte ihr Dinge, die sie nie zuvor gesehen hatte,
Wunder Mittelerdes und Wunder der Liebe. Er sang
wunderschöne Elbenlieder, nur für sie. Und doch blieb
ihre Liebe im Geheimen. Niemals würde es gestattet sein den Bund einzugehen.
Die Beiden hoffen nur, dass niemals eine Frau für ihn erwählt werden würde,
zumindest nicht zu Eirien's Lebzeiten. Doch es kam
wie es kommen musste.
Eines schönen Herbsttages, kam er zu ihr Haus. Sie strahlte ihn an als er über
die Schwelle trat: „Ich habe ich noch gar nicht so früh erwartet. Ich bin erst
gerade von Lady Arwen gekommen. Sie wirkt ziemlich bedrückt." Eirien ging auf
Elrohir zu und sah in seine Sturm-Augen, doch sie waren verfinstert. Ängstlich
fragt sie: „Sag was ist geschehen?" Er nahm sie und führte sie an ihr Bett. Sie
setzten sich beide hin. Er nahm ihre Hand und sprach: „Meine geliebte adaneth, es ist wahrlich schmerzlich was ich dir zu sagen
habe. Mein Vater teilte mir soeben mit, dass eine Gemahlin für mich erwählt
wurde." Stille, man hätte ein Blatt zu Boden fallen hören können. Das einzige
was Eirien herausbrachte war: „Wann?" „In einem Monat. Ich werde aber vorher
noch nach Lorien reisen müssen. Wir brechen in 4 Tagen auf!" Ihre Hände begannen
zu zittern. Sie musste mehrmals schlucken. Doch sie konnte ihre Tränen nicht
mehr zurückhalten. Sie legte sich in seinen Schoss und weinte, während er ihr
liebevoll ihr kurzes schwarzes Haar streichelte. Er nahm sie nach einer Weile
hoch und schaute sie an. Seine Augen waren verfinstert, doch sie konnte genau
seine Liebe darin sehen. Er küsste sie innig und sie erwiderte ihn mit all der
Liebe die sie zu Verfügung hatte.
Sie verbrachten die nächsten 3 Nächte zusammen. Sie hatten das Gefühl als
müssten sie ihre ganze Liebe in diesen drei Nächten ausleben und sie genossen
jede Sekunde. Natürlich waren die drei Tage viel zu schnell vorüber. In ihrer
letzten Nacht gingen sie hinaus in den nahen Wald. Dort im Licht des Mondes
schworen sie ihren Bund fürs Leben und nur der Wind und die Valar
waren Zeugen. Sie liebten sich in dieser Nacht auf dem weichen Waldboden von
Bruchtal. Als die Sonne langsam aufging gab Elrohir Eirien einen Ring und
sprach: „Möge dieser Ring das Zeichen unserer ewigen Liebe sein. Trage ihn
immer am Herzen. Bis der Tag kommen möge, an dem wir ihn offen tragen können."
Sie konnte nicht sagen. Tränen liefen an ihrem Gesicht herunter. Sie sah den
Ring an. Er war wunderschön und schon sehr alt. Er bestand aus hunderten
kleiner Blättern aus Silber. Er reichte ihr einen Beutel dazu. Sie gab ihn
hinein und hing ihn um den Hals. Dann sah hoch. Seine langen schwarzen Haare
wehten im Wind. Sie nahm ihre Hand und strich im darüber. „Du musst jetzt
gehen!" sagte sie tapfer und rannte fort ohne sich noch einmal umzusehen.
Sie ging nicht in ihr Haus. Sie ging zu den Stallungen, nahm sich ein Pferd und
ritt hinaus, als müsse sie vor ihrem Schicksal davonlaufen. Sie blieb eine
Woche in der Wildnis und konnte doch nicht loslassen. So kam sie nach Bruchtal zurück.
Figwit erwartete sie schon: „Kind wo warst du, wir haben uns Sorgen gemacht.
Lady Arwen hatte zwar gesagt, du hättest ein Auftrag, aber du hast ja nichts
mitgenommen. Was ist los Kleine?" „Ach lieber Freund. Es ist nichts, das du aus
der Welt schaffen könntest. Kümmre dich nicht drum. Es geht mir gut!" Er nahm
sie in den Arm und führte sie nach Hause. Sie verabschiedeten sich an der Tür
und Eirien ging hinein.
Da war sie nun. In dem Haus, in dem sie so glücklich war. Alles erinnerte sie
an Ihn, den großen hübschen Elben. Aber sie wollte stark sein. So dachte sie
nicht weiter nach, sonder handelte einfach. Sie vergrub sich in Arbeit wo sie
nur konnte. Tagsüber war sie bei Lady Arwen und nachts mit Figwit auf
Patrouille. Geschlafen hatte sie so gut wie nie und wenn, dann war sie zu
erschöpft um zu träumen.
Dann war es soweit. Trompeten kündigten die Ankunft hohen Besuchs an. Die Braut
war im Anmarsch. Bruchtal war in heller Aufregung. Es wurden einige Düsterwald
Elben erwartet. Da kamen sie. Ganz Bruchtal erwartete die Gäste am großen Tor.
Eirien wollte sich nicht sehen lassen, doch Figwit bestand darauf. Er holte sie
in ihrem Haus ab und sie standen gemeinsam in der zweiten Reihe um die Gäste zu
begrüßen. Da war SIE. Eine Elben - Prinzessin wie sie im Buche stand. Sie war
groß, schlank und hatte langes blondes Haar. Ihre erhabene Erscheinung
versprach edles Geblüt. Sie wurden aufs herzlichste von Elrond begrüßt und ins
Haupthaus geführt. Arwen ließ sich zurückfallen und kam auf Eirien zu. Sie nahm
Ihre Hand und küsste sie auf die Stirn. Dann folgte sie schnell den
Ehrengästen. Figwit sah Eirien sorgenvoll an. „Kennst du die Düsterwald Elben?"
„Nein" gab sie knapp zur Antwort und ging zurück an ihre Arbeit. Ställe
ausmisten ist besser als alles andere. Figwit kam ihr nach „Eirien, ich kenne
dich jetzt schon fast dein ganzen Leben, du kannst mir nichts vormachen. Es
stimmt was nicht mit dir. Sprich mit mir. Ich dachte immer ich bin dein Freund,
dein Bruder, dein Gefährte." Sie sah ihn mit traurigen Augen an: „Du bist mein
Freund, und doch gibt es Dinge, die Tief in der Seele verharren müssen, bis zum
Ende aller Tage." Sie drehte sich um und schaffte eine Ladung Mist aus dem
Stall.
Wenige Tage später kam ein ganzer Zug aus dem Süden. Es war ein Trupp Waldläufer
sowie die Zwillinge. Die Zeit war gekommen. Heute würde Hochzeit gefeiert
werden. Eirien sah von weitem dem Einzug der neuen Gäste zu. Als sie Elrohir
sah, stockte ihr das Herz. Nein sie konnte es nicht, sie wollte es nicht. Sie
rannte in den Wald, ganz tief hinein. Doch sie wurde beobachtet und verfolgt.
Figwit kam hinter ihr her. Als er sie eingeholt hat fiel sie in seine Arme und
weinte. Sie wollte aber nicht weinen und wurde wütend, wütend mit sich und der
Welt. Sie sah Figwit an und schlug ihn mit aller Kraft nieder. Dann rannte sie
zurück zu ihrem Haus. Dort angekommen hielt sie inne. Sie bekam keine Luft
mehr, ihr wurde übel, sie musste sich übergeben.
Danach ging sie ins Haus. Sie sah sich um, alles was sie sah hasste sie. Sie
schlug um sich und zertrümmerte alles was ihr in den Weg kam und sich
zertrümmern ließ. Dann setzte sie sich in eine Ecke und kauerte sich hinein,
genau wie damals als sie nach Bruchtal kam und sie weinte, sie weinte bis es an
der Türe klopfte.
Sie antwortete nicht. Die Türe ging vorsichtig auf. Es war Lady Arwen. Sie trat
vorsichtig ein und ging auf Eirien zu. „Mein armes Kind. Es tut mir so
unendlich Leid. Ich fühle mit dir deinen Schmerz" Eirien sah zu ihr auf und
rannte auf sie zu. „Ich kann das nicht. Bitte befreit mich von meinem
schrecklichen Dasein. Ich liebe ihn doch. Wie kann ich ihn da gehen lassen?"
„Weil du ihn liebst! Du tust du das Richtige niben lotheg, Seine Liebe gehört nur dir!" Sie
legte ihre Hand auf den Beutel um Eirien's Hals.
Arwen blickte traurig aus dem Fenster. Auch ihr wurde Ihre Liebe verwehrt. Doch
immer hatte sie Hoffnung im Herzen. „Du hast dein Leben zu leben und du wirst
noch so viel erleben und so viele andere Menschen kennen lernen. Du bist nicht
alleine!" „Alles was ich hier sehe erinnert mich an Ihn. Wie soll ich so leben.
Es ist als ob ich mit dem Messer in die Brust gestochen werde." „Ich habe einen
Weg gefunden, Eirien" antwortete Arwen „Es sind doch Waldläufer in Bruchtal.
Sie werden dich in ihre Obhut nehmen. Es sind gute und liebe Menschen, Dúnedain
aus dem Norden, die dich einst nach Imladris brachten." „Ihr habt Recht, ich
werde mitgehen und niemals wiederkommen!" „Niemals ist eine sehr lange Zeit!
Wir werden sehen. Komm jetzt du musst zum Fest. Hier zieh dir dieses Kleid an
und den Reif, der dir so gut zu Gesicht steht!" Eirien sah Arwen mit ihren
verheulten Augen an, nahm die Sachen und flüsterte: „Für Ihn!"
So geschah es, das Eirien wiedererwartend an der Feierlichkeit zur Vermählung
ihres geliebten Elrohir teilnahm. Von der Zeremonie hatte sie nichts
mitbekommen, zu sehr gingen ihr die Gedanken kreuz und quer durch den Kopf, wie
in Trance erlebte sie diesen Tag. Sobald das Protokoll es zuließ verließ die
Feier. Ohne ihn noch einmal in seine so wundervollen tiefgrauen Augen zu
blicken. Sie hätte es sonst nicht überlebt. Sie rannte in ihre Hütte, schloss
die Türe und holte tief Luft. „Du hast es geschafft Eirien, den Rest deines
Lebens wirst du es auch schaffen!" Da klopfte es abermals an die Tür. Sie
öffnete in der Hoffnung ER sei es. Alle Vorsätze waren dahin. Doch es war
Figwit. „Es tut mir ja so Leid was ich dir heute Morgen angetan habe. Bitte
verzeih mir" sagte Eirien zu ihm. „Ich habe es überlebt! Es wird nur eine Weile
noch schmerzen. Mein liebes Kind bitte lass dir von mir helfen." Sie sah ihn an
und all ihr Mut verließ sie. Sie klammerte sich an ihn, der ihr so lieb war wie
ein Bruder und sie weinte und hörte nicht mehr auf. Und Figwit nahm sie
liebevoll in den Arm und tröstete sie, bis sie vor Erschöpfung in seinen Armen
einschlief. Figwit legte sie auf ihr Bett und solange sie schlief räumte er die
zertrümmerten Teile weg und räumte das Zimmer auf. Anschließend suchte er all
ihre Habseligkeiten zusammen und packte sie in einen Reisesack. Als er fertig
war setzte er sich neben Eirien aufs Bett und wachte über ihren Schlaf, bis sie
erwachte.
Sie öffnete die Augen und sah sich um und entdeckte Figwit an ihrem Fußende.
„Guten Morgen Kleines. Du musst dich anziehen und rüber ins Haupthaus. Lady
Arwen erwartet dich." Sie stand auf und wunderte sich über das Zimmer: „Warst
du das?" „Wozu sind Freunde da?" Sie lächelte leicht und zog sich an während
Figwit draußen wartete. Auf einmal war alles anders. Sie spürte eine seltsame
Leere in sich. Sie hatte keinerlei Gefühle in sich. Nicht einmal Trauer. Es
waren keine Tränen mehr übrig. Sie ging hinaus und folgte Figwit zu Arwen.
Dort angekommen entdeckte Eirien eine der Waldläufer bei Arwen. „Liebe Eirien,
ich weiss wie gern du in Imladris bist. Aber ich habe entschieden, damit du eine
Aufgabe erhältst die dich glücklich macht, ich schicke dich zu den Waldläufern.
Natila wird deine Ausbildung übernehmen, Sie ist eine der Beste." „Wie ihr
wünscht Herrin, ich werde erst wieder zurückkehren, wenn ihr stolz auf mich
sein könnt" gab Eirien in Demut zurück. Arwen fügte hinzu: „Ich bin stolz auf
dich Eirien, nie bin ich einem tapfereren Menschen begegnet. So ihr beiden
macht euch miteinander vertraut. Ich werde noch meinen Bruder verabschieden. Er
bringt seine Gemahlin wieder sicher nach Düsterwald." Eirien sah sie ängstlich
an. Aber Natila ergriff das Wort: „ Ich würde mich gerne von Elrohir und
Elladan verabschieden." Panik befiel Eirien. Sie wollte die Flucht ergreifen.
Doch Arwen sagte: „Nun denn, komm mit Natila aus dem Lande Arnor. Eirien du
kannst schon einmal deine Sachen zusammenpacken. Ich werde Natila zu deinem
Haus schicken." Ohne noch etwas zu sagen oder sich auch nur umzusehen verließ
Eirien das Haus.
Der Abreise Tag war für den übernächsten Tag geplant. Eirien blieb während der
Zeit in ihrem Haus und sortierte ihre Habseligkeiten. Fünfmal packte sie ihre
Tasche neu. Aber sie war beschäftigt. Nur nicht zuviel nachdenken. Natila kam
ein paar Mal ins Haus um mit Ihr zu reden und sich besser bekannt zu machen.
Eirien hatte sie eigentlich sofort ins Herz geschlossen. Natila drängte sie zu
nichts und fragte auch nichts, was sie verletzten könnte. So als ob sie genau
spürte, warum Eirien wirklich Bruchtal verließ. Hauptsächlich unterhielten sie
sich über die Ausbildung, die Eirien bevorstand und sie zeigte auch Natila was
sie schon alles gelernt hatte. Eirien hatte das Gefühl, Natila war zufrieden
mit ihr und nicht nur ein Klotz am Bein.
Dann kam der Tag des Abschieds. Alle Bruchtal Elben kamen um die Gäste und
Eirien zu verabschieden. Elronds Söhne waren noch
nicht wieder zurückgekehrt. So verabschiedete Eirien sich tapfer von allen, die
sie so lieb gewonnen hatte. Von Esarian, die wie eine
Mutter war, von ihr erhielt sie einen schönen Elbendolch.
Von Figwit, der wie ein Bruder war, von ihm bekam sie einen wunderschönen Elbenbogen und er sagte: „Damit du noch fleißig üben kannst
meine Kleine" er lächelte und verbeugte sich vor ihr. Arwen gab ihr einen Kuss
auf die Stirn und gab ihr eine Kette und flüstere ihr ins Ohr: „Wenn die
Glieder stark genug sind wird die Kette niemals reißen." Eirien verbeugte sich
tief und stieg auf ihr Pferd, das ihr von Elrond geschenkt wurde. Er stand oben
auf seinem Balkon und neigte seinen Kopf zum Abschied. Bevor die Gruppe der
Waldläufer das Tor durchschritten blickte Eirien noch ein letztes Mal zurück
und flüsterte: „So sei es denn. Ich werde stark sein!"
