Hallihallo, hier dann mal wieder etwas aus meiner eigenen Feder. Schön, dass ihr euch hierhin verirrt habt.
Es hat mir viel Spaß gemacht, an der Geschichte zu schreiben und ich hoffe, ihr habt ähnlich viel Spaß daran, sie zu lesen.
Meine Schwester Knuddelmuff hat mir beim Entstehen dieser Geschichte beratend zur Seite gestanden.
Die Geschichte hat insgesamt fünf Kapitel.
Jetzt also viel Spaß!
Erstes Kapitel, in dem Harry eventuell Putzmann wird
Harry trat aus dem Hotel auf den Bürgersteig.
Es war angenehm, nicht fürchten zu müssen, sofort erkannt zu werden. In den USA war es immer leichter als zu Hause. Hier waren die Zauberergemeinden viel kleiner und weiter verteilt. Harry hatte sich vor seinem Urlaub extra erkundigt, welche Städte der USA besonders wenig magische Bevölkerung hatten. So war seine Wahl auf Detroit gefallen.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Harry genoss die bereits warme Luft an diesem Tag im Juli. Er hatte sich entschieden, noch in der Nacht zu den Niagarafällen zu apparieren. Im Dunkeln würde er umgehen, dort vielleicht doch noch erkannt zu werden. In einer Tasche hatte er seinen verkleinerten Besen, seinen Flugumhang und seinen Tarnumhang verstaut. So würde er die Wassermassen von allen Seiten bewundern können, ohne gestört zu werden.
Zunächst würde Harry sich eine einsame Gasse suchen müssen, um unauffällig zu disapparieren.
Als er sich umsah, um zu entscheiden, in welche Richtung er gehen wollte, hielt plötzlich quietschend ein Wagen neben ihm. Im Prinzip handelte es sich eher um eine Schrottlaube als um ein Auto. Aber die bunte Bemalung des Wagens schuf einen gewissen Charme. Das Beifahrerfenster öffnete sich und ein junger rothaariger Mann sah zu ihm auf.
„Hey, bist du alleine unterwegs?", fragte er gut gelaunt.
Harry nickte. Sollte es gefährlich werden, hatte er ja immer noch seinen Zauberstab, den er vorsorglich sowieso schon gezogen hatte. Schnell versteckte Harry seine Zauberstabhand hinter seinem Rücken. Er wollte keine unnötigen Fragen heraufbeschwören.
„Hey, cool", meinte der Rotschopf, „wir haben noch 'nen Platz frei, wir nehmen dich mit!", damit drehte er sich um, „Rück mal in die Mitte, Mike!"
Und schon wurde die hintere Autotür aufgestoßen und Harry strahlte ein Typ entgegen, der eine sehr merkwürdige Verkleidung trug. Es sah ein bisschen nach Vampir aus, aber auch nicht so richtig.
Harry hob an, um abzulehnen. Doch dann dachte er daran, dass er diesen Urlaub machte, um sich von seiner desaströsen Beziehung mit Ginny zu erholen. Und was konnte bessere Ablenkung sein, als zu verrückten Muggeln ins Auto zu steigen und einfach abzuwarten, was auf ihn zu kam?
Also reichte Harry seine Tasche dem Vampir-Mike, verstaute seinen Zauberstab schnell in seinem Ärmel und kletterte auf den Rücksitz.
„Ist da dein Umhang drin?", fragte Vampir-Mike und bevor Harry auch nur irgendwie reagieren konnte, wühlte der Amerikaner bereits in der Tasche.
„Ich bin übrigens Kevin", kam es von vorne, als das Auto los fuhr, „Am Steuer hier ist Daniel und neben Mike sitzt Alice."
Daniel nickte und Alice gab ein kurzes „Hi" von sich.
„Sehr erfreut, Harry", sagte Harry und versuchte, Vampir-Mike die Tasche vom Schoß zu ziehen. Aber der schien etwas entdeckt zu haben, denn er pfiff anerkennend durch die Zähne und zog Harrys Flugumhang hervor.
„Wow, der sieht ja genial aus, wo hast du den her?", fragte er staunend.
Harry nutzte die Ablenkung, ihm die Tasche zu entziehen und unauffällig seinen Zauberstab darin verschwinden zu lassen.
„Den hab ich aus England", meinte er vage. Sollten die Typen doch glauben, dass man im Vereinigten Königreich noch rum lief, wie vor zweihundert Jahren...
„Das habe ich schon gehört", rief der rothaarige Kevin von vorne, „Ich meine, dass du von drüben kommst, hört man dir an."
„Ich liebe den britischen Dialekt", meinte Alice und beugte sich vor, um Harry von der Seite besser betrachten zu können. Sie hatte braunes, längeres Haar, das ihr in dicken Locken auf die Schultern fiel. „Und deine Narbe ist genial! Viel besser als die von dir, Daniel!", rief sie zum Fahrer, der nur entrüstet schnaubte.
Harry strich sich verlegen die Haare in die Stirn. War ja klar, dass die Narbe direkt wieder auffiel. Sie war zwar nach dem Fall Voldemorts verblasst, aber eben immer noch da.
Von Daniel konnte Harry wenig erkennen, außer, dass er kurzes, dunkles Haar hatte und eine Brille trug.
„Wie kommt es, dass du alleine hier bist?", fragte Kevin neugierig.
„Ach, ich brauchte einfach ein bisschen Ruhe für mich", meinte Harry. So weit kam es noch, dass er vor diesen Fremden sein Liebesleben ausbreitete.
Kevin lachte auf. „Na ja, was auch immer du unter Ruhe verstehst. Jedenfalls wird es total genial! Hast du gehört, dass Dino Goodluck persönlich kommen will? Ich muss mir auf jeden Fall ein Autogramm holen!"
Harry blieb stumm. Er hatte keine Ahnung, wovon Kevin da redete, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen. So ließ er Kevin die nächsten zehn Minuten einfach plappern und grunzte nur gelegentlich zustimmend.
Daniel lenkte den Wagen auf einen Parkplatz und hielt an.
„Wir sind da!", rief Alice aufgeregt, „Ich kann es kaum erwarten! Los, Jungs, auf geht's!"
Sie stiegen aus und Harry sah sich um. Vor ihnen war ein Gebäude mit großer Eingangspforte. Die Leute, die in das Gebäude strömten, kamen Harry auf seltsame Art und Weise fremd und doch bekannt vor... Aber er kannte sich mit Muggeln nicht mehr gut aus und erst recht nicht mit amerikanischen Muggeln...
Da stach Harry etwas ins Auge: Einige der Muggel hielten Besen in ihren Händen!
Entweder war er unwissentlich einer Putzkolonne beigetreten oder irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
„Komm schon, zieh deinen Umhang an", wurden Harrys Gedanken jäh unterbrochen.
Harry wandte sich um und erstarrte. Die vier anderen trugen nun auch Umhänge. Schwarze Roben um genau zu sein. Nun gut, Vampir-Mike hatte schon vorher eine getragen.
Aber was das erstaunlichste war: Sie alle hielten Zauberstäbe in den Händen und Daniel trug ebenfalls einen Besen über der Schulter...
Was war hier los?!
Erschüttert ging Harry zum Auto, um seinen Flugumhang überzuziehen. Als er sich umsah bemerkte er, dass die vier anderen nicht in seine Richtung sahen, sondern aus der Ferne die restlichen Menschen zu betrachten schienen.
Also vergrößere Harry unauffällig seinen Besen und warf die Flugrobe über. Dann nahm er seinen Zauberstab in die Hand und trat zu den anderen.
„Hey, cool!", meinte Daniel, als er Harrys Besen sah, „den habe ich vorhin gar nicht bemerkt. Der sieht total echt aus!" Und Alice schien von Harrys Zauberstab fasziniert.
„Alter, wie viel Geld hast du?", staunte Vampir-Mike, „Deine Klamotten müssen ein Vermögen gekostet haben."
„Meine Eltern sind gestorben als ich klein war und haben mir ziemlich viel hinterlassen", meinte Harry ablenkend.
„Echt jetzt? Oder bist du schon In-Character?", fragte Kevin.
„Äh, echt", antwortete Harry verwirrt.
„Oh, nein, das tut mir so Leid für dich", meinte Alice mitfühlend.
„Schon gut", Harry wand sich unruhig.
„Leute, können wir endlich reingehen?", fragte Vampir-Mike ungeduldig.
„Ok, hast du dein Ticket, Harry?", kam es von Daniel.
„Äh, nein, ich habe kein Ticket", sagte Harry.
„Was?!", fragte Vampir-Mike erstaunt, „Du fliegst einfach nach Detroit und hoffst, dass sie dich schon rein lassen werden? Du hast echt zu viel Geld..."
„Dann lasst uns keine Zeit verlieren", meinte Daniel und steuerte auf den Eingang zu. Der Rest der Gruppe folgte ihm.
Dann musste Harry anstehen. Sehr lange anstehen. Glücklicherweise hatte er sein Portemonnaie in seiner Hosentasche. Als Harry endlich an der Reihe war, staunte er nicht schlecht. Er sollte neunundfünfzig Dollar bezahlen. Das waren über sieben Galleonen, wenn er richtig rechnete! Aber was tat man nicht alles für ein bisschen Ablenkung. Außerdem war Harry nicht geizig.
Kurze Zeit später war er mit einem Passierpass ausgestattet und die Gruppe konnte endlich die große Halle betreten, die sich hinter den Eingangspforten verborgen hatte.
Und dann traf Harry fast der Schlag!
So weit, so gut, das war Kapitel 1 von 5.
Kritik und Anmerkungen werden immer gerne genommen, also tut euch keinen Zwang an ;)
