Prolog– 1stof September, 1980
"Kommst du nun endlich?", fragte eine hohe Stimme, die spitzer und kühler nicht hätte sein können. "Ja, Mutter.", lautete meine monotone Antwort, eigentlich sagte ich schon den ganzen Morgens Nichts Anderes. "Dein Vater hat mir einen Brief geschickt, er erwartet dass du natürlich unserem Namen und Ansehen in Slytherin keine Schande machst, und seinen alten Freund und Förderer Professor Slughorn höflich von ihm grüßt.", und was sagte ich dazu? "Ja, Mutter..". Vergeblich versuchte ich den schweren Koffer den ich nicht mal selbst packen durfte über die verblichenen Pflastersteine des Asphalts vor dem Tropfenden Kessel zu ziehen. Meine Mutter, eine Frau mit langem schwarzen Haar und pergament-ähnlicher Haut öffnete etwas angewidert die Türe und machte sich nicht die Mühe sie auch noch für mich offen zu halten. Es dauerte etwas bis ich sie auf dem kleinen Hinterhof den mir der Wirt (ich glaube er hieß Tom) höflicherweise gezeigt hatte...wieder fand.
Und das obwohl ich den Gasthof für Zauberer und Hexen kannte (mein Vater hatte mich früher oft genug hierher zu seinen Geschäftspartnern mitgenommen in der Hoffnung mich doch noch zu einem wahren Black erziehen zu können). "Wenn du so weiter machst wirst du den Zug noch verpassen.", bemerkte meine Mutter etwas beiläufig als ich endlich ankam, natürlich war es ihr nur Recht sollte ich den Hogwarts-Express verpassen. Wäre es nach ihrer Meinung gegangen säße ich jetzt wohl in einem schmutzigen, stinkenden Kerker in Durmstrang... natürlich in Ketten. Sie tippte mit einem ihrer knöchrigen Finger auf einen ausgewählten Stein der Backsteinmauer vor uns und als sich die Steine endlich in Bewegung setzten begann ich die flaue Aufregung in meinem Magen zu spüren. Ich würde endlich nach Hogwarts kommen! Dann lagen unzählige Kilometer zwischen meinemElternhaus, meinen Erzeugern und mir!
"Ich werde dich nicht bis zum Bahnsteig begleiten.", sagte meine Mutter endlich und es dauerte etwas bis ich begriff dass kein bisschen Wehmut oder Trauer darin lag. Kurz, aber nur ganz kurz dachte ich an all die Anderen Kinder deren Eltern sie lachend aber traurig zum Abschied in den Arm nahmen. In den fast schwarzen Augen meiner Mutter allerdings, glitzerte sogar fast so etwas wie Abscheu und sie machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. Aber selbst die ließ sie noch eine Ausstrahlung der Eleganz verbreiten, wie unsere armen Hauselfen immer geschwärmt hatten. "Mach dass du los kommst. Und vergiss nicht uns monatlich über deine Leistungen und mögliches Fehlverhalten in der Schule in Kenntnis zu setzen. Die Eule deines Vaters wird dich sowieso in ein paar Tagen erreichen, die kannst du benutzen..", mit diesen Worten drehte sie sich um, ohne ein Abschiedswort und entließ mich der Freiheit...
Ich werde das Glücksgefühl das mich bis zur Lok begleitete nie vergessen.
