Die ist eine Übersetzung meiner absoluten Lieblings- Kurzgeschichte. Thanks to drowning goldfish, who has kindly allowed me to translate her fan fiction "He had changed". Wer das Original lesen will kann sie in meinen Favorites finden. Ich hoffe ich werde ihr gerecht.
Lg, Tanja
Er hatte sich verändert. Er lächelte nicht mehr so leicht wie früher und auch sein Lachen ertönte nicht mehr so laut durch die Korridore. Er wurde fast nur noch mit Remus gesehen. Er suchte sich niemanden mehr heraus, wie er es früher immer getan hatte.
Sie dachte anfänglich, dass er schnell überwinden würde was auch immer es war, aber er verhielt sich so seit Anfang November, und nun, da es fast Anfang März war verlor sie diese Sicherheit. Er war... anders.
...
Er wanderte die verlassenen Korridore entlang um sich die Zeit bis zum nächsten Unterricht zu vertreiben. Es gab eine Zeit, in der er ständig zu spät war. Jede fünfzehn Minuten einer kleinen Pause waren so voll von Möglichkeiten. Es war immer Zeit für einen Streich und all das.
Er lief den Korridor im dritten Stock des Westflügels entlang. Es war sein Lieblingskorridor, wie seltsam es sich anhören mag. Gigantische Rüstungen reihten sich an einer Seite auf, die einen oder zwei Menschen sehr gut verbergen konnten. Auf der anderen Seite gaben riesige Fenster, die vom Boden bis zu Decke reichten einen Blick auf das Quidditchfeld frei. Er mochte es, sich unsichtbar zumachen und dort zu verstecken, sein Blick auf die grünen Felder in der Nachmittagssonne gerichtet.
Aber er konnte es heute nicht – zu viele Schüler kreuzten seinen Weg. Um genau zu sein rauschte Severus Snape einige Schritte vor ihm entlang. Als er ohne es zu merken ein Buch verlor seufzte James und hob es auf.
„Snape?", rief er.
Der andere Junge wirbelte herum, sein Zauberstab auf James gerichtet, doch dieser hielt im geduldig das Buch entgegen
„Das hast du verloren.", sagte er, während Severus das betreffende Objekt angeekelt betrachtete.
„Und hast du es schon mit einem Fluch belegt?", knurrte er.
James schüttelte seinen Kopf und zwang das Buch in die Hände seines Besitzers, bevor er an ihm vorbei ging. Er hörte den Fluch und fühlte die Kraft der Magie von Severus Zauberstab explodieren und er wusste sofort, dass er keine Zeit mehr hatte ihn zu blocken. James duckte sich und hörte einen überraschten Schüler aufschreien, als er getroffen wurde. Er ergriff seinen Zauberstab und wirbelte herum „Immobilus! Expelliarmus!"
Severus erstarrte und James fing seinen Zauberstab, bevor er sich um drehte. Lily Evans war offensichtlich von ihren Füßen geschleudert worden. Ihre Bücher hatten die Wucht des Fluches abgefangen und nur ein paar Haare waren angesengt.
„Ich weiß.", sagte James. „Keine Duelle in den Korridoren." Er beugte sich zu ihr hinab und flüsterte Worte, die so viel fortgeschrittenere Magie beschworen, als ein einfacher Reparo-Zauber. Lily sah fasziniert zu, wie sich die Seiten und Cover ihrer Bücher erneuerten. Er hob sie auf und blickte sie an.
„Komm.", sagte er. „Ich begleite dich zum Klassenzimmer."
Als sie an Severus vorbei liefen, legte James dessen Zauberstab ohne ein Wort in seine Hand. Der Blick von absolutem Hass auf Severus' versteinertem Gesicht wurde nicht erwidert, aber mit einem Ausdruck von vornehmer Abneigung – ein seltener Ausdruck, denn man sah kaum noch Emotionen bei diesem zurückhaltenden Jungen.
Der Weg zu ihrer Klasse war still und Lily fühlte sich unbeholfen, da sie keine Bücher hatte die sie an ihre Brust pressen konnte. Sie war peinlich berührt darüber, wie groß sie geworden waren. Sie hatte sich früher nie über ihren Körper Gedanken gemacht, doch nun machte sich ihre feminine Seite bemerkbar und die Aufmerksamkeit, die sie deswegen erhielt, war ihr peinlich.
Sie rückte etwas näher an James heran, als sie an einer Gruppe von 7-Klässlern vorbei gingen, und einige sich nach ihr umdrehten. James funkelte sie grimmig an bis sie sich zurück wandten. Es war eigentlich nicht sein Recht und nicht seine Aufgabe so etwas zutun, doch sie war ihm dankbar dafür.
Wenn James sie ansah, war es ihr auch peinlich, doch er hatte sie schon immer so angesehen. Sogar als es noch nichts zu sehen gab. Es berührte sie nicht in derselben Weise, wenn andere sie anstarrten. Andere Jungs gaben ihr das Gefühl von Wut und Ekel, sie fühlte sich irgendwie schmutzig und schämte sich für ihren Körper. Aber bei James fühlte sie sich hübsch.
Sie schüttelte ihren Kopf und versuchte die Röte, die in ihre Wangen stieg, ebenso wie ihre Gedanken zurück zudrängen. Sie blickte ihn von der Seite her an. Sein jungenhaftes Gesicht von früher hatte sich zu einem kantigen und attraktiven gewandelt. Aber er sah nicht mehr so glücklich aus wie früher und es veränderte sein Gesicht. Sein Lächeln fehlte, und Lily befand, dass sie sein Lächeln mochte. Auch wenn sie nie damit gerechnet hätte, dass sie sein nervendes Dauergrinsen einmal vermissen würde.
Ihre Augen wanderten hinunter zu seinen Händen. Wann waren sie zu denen eines Mannes geworden? Sie war sich nicht sicher, wann sie von den kalten, feuchten kleinen Händen zu den großen, breiten, warmen geworden waren, die ihre nun zerbrechlich wirken ließen.
Er sah zu ihr hinüber und ihr wurde klar, dass er bemerkt hatte, dass sie ihn betrachtete. Seine Augen hatten sich ebenfalls verändert. Er hatte immer ein Funkeln in seinen Augen gehabt, das nun versteckt in den Tiefen lag und in seltenen Situationen zurückkehrte.
Das, mehr als alles andere, machte sie plötzlich älter, denn er war erwachsen geworden und sie war auf dem gleichen Weg. Ein Teil von ihr wollte mit dem Fuß aufstampfen und von ihrem Körper verlangen aufzuhören. Und ein andere Teil von ihr, ein sehr geheimer, wollte nur aus dem Grund erwachsen werden um ihm ebenbürtig zu sein, wie in jedem anderen Teil ihres bisherigen Lebens auch.
Sie löste sich von seinem Blick und sah den Rest des Weges überall hin, nur nicht ihn. Er öffnete die Tür und hielt sie für sie auf. Das Gewühl im Klassenraum bedeutete das sie nicht die Ersten aber auch nicht die Letzten waren. Er legte ihre Bücher auf ihren Tisch und setzte sich neben Remus, der in einem Buch las. Lily beobachtete wie er nur da saß und darauf wartete das die Stunde begann. Er versuchte nicht einmal Remus abzulenken. Es war so ... nicht- James. Er hatte sich verändert.
