Disclaimer: This story is based on characters and situations created and owned by Joanne K. Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books, Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.

Kapitel1 Gerechte Strafe

„Komm' schon, das kannst du doch besser...!"

Ein Blitz flammte auf und graue Augen blickten vorwurfsvoll, doch starr und tot.

„Warum... Cederic...Er..."

„Töte den Überflüssigen..."

Ein blasser Teenagerjunge warf sich unruhig in seinem Bett hin und her und murmelte hastig im Schlaf.

Er stöhnte auf, als in seinem Alptraum ein weiterer Blitz aus grünem Licht ein hübsches Gesicht beleuchtete, dessen schwarze Haare ihm verworren in der Stirn hingen.

„Sirius...! Neeein!!!"

"Hast du ihn geliebt, Babyharry?", rief eine Frauenstimme provozierend.

Er hob seinen Zauberstab und ihn durchflutete das Wissen, dass es dieses Mal funktionieren würde.

„Crucio!", schrie er mit sich überschlagender Stimme.

Die Frau brach zusammen.

"Aaaahhhhrg...!"

Harry schlug abrupt die Augen auf. Es dauerte einen Moment bis sich sein Herzschlag etwas beruhigt hatte und er erkannte, wo er sich befand.

Ligusterweg Nummer 4, Little Whinging, Surrey, dachte er mit einem leichten Anflug von Sarkasmus, wo denn auch sonst!

Er drehte seinen Kopf leicht zur Seite, um durch das offene Fenster nach draußen zu schauen, durch das die warme, sommerlich-schwere Luft hereinströmte, deren unerbittliche Hitze die Menschen seit einigen Tagen aufstöhnen ließ.

Jetzt am späten Abend war es etwas abgekühlt, doch Harry war trotzdem am ganzen Körper in Schweiß gebadet, was jedoch wohl teilweise an seinem Alptraum liegen mochte.

Der Himmel wies immer noch ein gräuliches Violett auf; es konnte also noch nicht so spät sein, halb elf vielleicht.

Harry rutschte von dem Buch herunter, das unter seiner linken Schulter lag; anscheinend war er beim Lernen eingeschlafen. Doch was war es gewesen, das ihn gerade geweckt hatte?

Bestimmt nur der Alptraum, versuchte sich Harry zu beruhigen, trotzdem lauschte er angestrengt in die Stille des Hauses.

Stille?

Nein.

Er konnte leise eine Stimme hysterisch reden hören, auch wenn er sie nicht verstand, dann ein gedämpfter Schrei. Harry schoss aus dem Bett und griff nach seinem Zauberstab, der auf seinem Nachttisch lag. Alle Sinne gespannt schlich er zur Tür.

Er wusste ganz genau, dass er bei den Dursleys vor Voldemort geschützt war durch den Zauber, den seine Mutter ihm vor fast 15 Jahren aufgelegt hatte und der hier so wirksam war, und außerdem war er sich ziemlich sicher, erst vor ein paar Tagen Kingsley Shacklebolt gesehen zu haben, nur ganz kurz bevor dieser disapparierte. Doch wer konnte schon sicher sagen, wozu Voldemort und seine Todesser jetzt fähig waren, dachte Harry grimmig und öffnete leise die Zimmertür.

Die Stimmen wurden lauter. Am Treppenabsatz angelangt spähte er über das Geländer und sein Herzschlag setzte für einen Moment aus.

Petunia stand krampfhaft schluchzend über einen schlaffen, mit dem Rücken an die Wand im Hausflur gelehnten Körper gebeugt, dessen rechter Arm in einem seltsamen Winkel da hing und von dessen Kinn unablässig Blut tropfte.

"Ohhh, mein Duddyspätzchen , was haben sie dir nur angetan? Duddymaus, sag doch was zu deiner Mummy!", hörte er seine Tante mit schriller Stimme sagen, während sie der Person im Hausflur, die Harry erst jetzt als seinen massigen Cousin Dudley erkannte, sanft über die Haare strich.

Ein Angriff, schoss es Harry durch den Kopf und er sprintete die Treppe hinunter , den Zauberstab fest in der Hand.

Petunia nahm keine Notiz von ihm, als er an ihr vorbei in die Küche schlitterte, aus der die wütende und zugleich ängstliche Stimme seines Onkels auf jemanden einreden hörte.

Als er Vernon entdeckt , schmetterte dieser gerade den Telefonhörer zurück auf den Apparat und wie schon Petunia vorhin ignorierte er Harry und stürmte in den Hausflur.

„Keine Sorge Petunia, Liebes, der Krankenwagen kommt gleich und die Polizei ist auch schon unterwegs. Der Notdienstleiter hat gesagt, wir sollen ihn erst mal ins Bett legen und versuchen die Blutung zu stillen."

Harry, der seinen Zauberstab nun etwas senkte, ging wieder an die Küchentür und sah zu, wie sich Vernon und Petunia bemühten, Dudley vorsichtig die Treppe hinauf zu tragen.

„Es war dieser neue, dieser Denis", hörte Harry seine Tante zu Vernon schniefen, „ mein Duddyspätzchen hat seinen Namen gemurmelt."„Ich habe diese Leute doch gleich nicht ausstehen können", fügte sie mit zitternder, aber eindeutig harscherer Stimme hinzu.

Die Dursleys verschwanden in Dudleys Zimmer und Harry blieb verwirrt in der Küchentür zurück.

"Also doch keine Todesser", murmelte er erleichtert und strich sich mit zitternder Hand die Haare aus der Stirn.

"Aber was ist das für ein Denis?"Er dachte einen Moment lang angestrengt nach, bis ihm einfiel, wie sich Petunia einmal in den ersten Ferientagen über die Leute ausließ, die anscheinend vor kurzem in den Ligusterweg gezogen waren.

Greenfield, richtig, das war der Name, Denis Greenfield.

Er konnte nun sogar das dazugehörige Gesicht vor sich sehen. Ein Elefant von Junge, vielleicht sogar dicker als Dudley.

Obwohl das fast nicht möglich war, dachte er spöttisch, aber er schien tatsächlich stärker zu sein. Geschah Dudley eigentlich mal ganz recht, selbst zu erfahren, wie es war, zusammengeschlagen zu werden.

Gähnend steckte Harry seinen Zauberstab in den Bund seiner ausgebeulten Hose und trottete wieder nach oben. Mochten sich die Dursleys vor lauter Sorgen die Nacht um die Ohren schlagen, er wurde wieder ins Bett gehen.

Vielleicht, dachte er hoffnungsvoll, konnte er sogar mal wieder durchschlafen, jetzt wo er seinen Alptraum schon hinter sich hatte.

Er vermied es nach Kräften an die einzelnen Bilder des Traumes zu denken. Er kannte sie zu gut, doch er hatte sich entschlossen, Sirius' Tod aus seinen Gedanken zu verbannen.

Kaum hatte er dann allerdings die Zimmertür wieder hinter sich geschlossen, wurde ihm klar, dass an Schlaf erst mal nicht zu denken war.