Disclaimer: Alles gehört J.K. Rowling. Nur Alex und Serena gehören uns...
Wieder ist es Zeit für ein Gemeinschaftsprojekt von Simone und Nadine.
Unsere Geschichte spielt in der Zukunft. Wir wollen doch alle wissen, was aus Harry und Draco geworden ist.
Simone hat Alex zum Leben erweckt, Nadine hat sich um Serena gekümmert. Alle anderen haben wir uns geteilt.
ACHTUNG: Einige Akteure sind ziemlich OOC, da haben wir unsere dichterische Freiheit ausgelebt ;-)
Viel Spaß beim Lesen!
Alex
Mist! Ich war schon wieder zu spät. Harry wartete sicher schon unten in der Lobby auf mich, da wir zusammen Mittagessen wollten und ich musste noch einen Stapel Papiere aus unserer Abteilung ins Archiv bringen. Natürlich würde er sich wieder über mich lustig machen.
Wieso konnte ich es auch nie schaffen pünktlich zu sein? Das war so völlig untypisch für jemand aus Gryffindor…
Ich hastete den Gang entlang… nur noch rechts um die Ecke und schon war ich…
„Au, oh Mann !" Unsanft stieß ich mit jemand zusammen und sofort kniete ich, um meine Papiere aufzusammeln.
„Können sie nicht aufpassen…", hörte ich plötzlich eine mir allzu bekannte Stimme und sah auf.
„Malfoy…war ja klar. Wie wäre es mit einer Entschuldigung?" Genervt griff ich einen Stapel Blätter.
Als Draco Malfoy mich ebenfalls erkannte, war er mir seinen typischen überheblichen Blick zu. Seufzend stellte ich fest, dass er sich seit unserer Schulzeit in Hogwarts nicht verändert hatte. Immer noch beherrschte er es spielend einem mit seinem arroganten Grinsen zu vermitteln, dass er einem ja maßlos überlegen war.
„Alexis Parker…so so", gab er spöttisch zurück. „Wieso sollte ich mich entschuldigen? Du hast mich über den Haufen gerannt…"
Ich hatte alle Papiere eingesammelt und erhob mich wieder.
„Gut, Malfoy, dann lass es! Ich habe keine Lust und keine Zeit mit dir darüber zu diskutieren. Im Gegensatz zu dir habe ich hier zu arbeiten und bin noch verabredet…also lass mich vorbei."
Aber er machte keine Anstalten dazu. Im Gegenteil. Er verschränkte seine Arme und sah mich finster an.
„Laß mich raten: Du triffst unseren Held Harry Potter…Ich wollte dich immer noch fragen, ob er endlich stubenrein ist und auf seine Frauchen hört…" So wie er Harrys Namen aussprach, hörte es sich an, als würde er sich die Zunge an den Worten verbrennen.
Ich verdrehte meine Augen. Das war doch wirklich nicht zu ertragen.
„Erstens geht dich das, was ich tue, überhaupt nichts an und zweitens… werd endlich erwachsen!"
Ich machte kehrt und wollte meinen Weg wieder fortsetzen.
„Wir sehen uns noch, Parker…" Das hörte sich ganz nach einer Drohung an und die wollte ich sicher nicht auf mir sitzen lassen.
Ich blickte über meine Schulter zurück.
„Ganz bestimmt… da du ja scheinbar hier ständig durch die Gänge schleichst. Ups, tschuldigung, ihr Slytherins könnt ja nicht anders… Das wollte ich dich nämlich noch gefragt haben: Arbeitest du hier eigentlich oder stolzierst du nur durch die Gänge, um deine neue Kleidung aus- und vorzuführen?"
Sein bitterböser Blick ließ mich grinsen und ich wollte schon weiterlaufen, als er mich in einem süffisanten Ton zurückrief…
„Hey Parker… warst du nicht gerade noch in die andere Richtung unterwegs?"
Ich verfluchte mich innerlich und machte kehrt.
„Du bringst mich ganz durcheinander", beschwerte ich mich dann, als ich an ihm vorbeilief und beschwor so natürlich einen letzten Kommentar herauf.
„Ich weiß, Parker… diese Wirkung hab ich auf viele Frauen…"
Ich biss mir auf die Lippen, um den bissigen Kommentar, der mir schon auf der Zunge lag zurückzuhalten. Für eine weitere Diskussion hatte ich nun wirklich keine Zeit mehr und so gab ich vor, seine Bemerkung nicht gehört zu haben. Sein breites, selbstgefälliges Grinsen konnte ich aber förmlich vor mir sehen.
„Blöder Arsch!" Murmelte ich, nachdem ich mein Ziel endlich erreicht hatte und die Akten abgeliefert hatte.
Dann sah ich auf die Uhr.
„Oh Mann, Harry wird über mich herfallen… schon eine Viertelstunde zu spät."
Also hastete ich nun durch die Gänge um zur Lobby zu gelangen.
SerenaOh man, wenn ich mich nicht beeilte, dann würde Onkel Sev mich auseinander nehmen. Warum hatte ich ihm auch versprochen seinen Antrag für einen neuen Lehrplan ins Ministerium zu bringen?
Und ich war jetzt schon viel zu spät dran. Ich raste um die nächste Ecke und rannte genau in meinen besten Freund Draco hinein.
„Huch, nicht so stürmisch, junge Dame."
„Draco, ich hab jetzt keine Zeit zum plaudern. Würdest du mich bitte vorbeilassen?"
„Du lernst es nie, was Rena?"
„Wie? Was?" Ich war schon in Gedanken bei Onkel Sev und seiner Standpauke, die ich zu hören bekommen würde, sodass ich Draco gar nicht zuhörte.
„Bitte Draco, ich habe es wirklich eilig! Onkel Sev ist eh schon sauer auf mich, da muss ich ihm nicht noch einen Grund geben mich von der Schule zu schmeißen."
„Snape? Warum sollte er dich von der Schule schmeißen?"
„Bitte, ich habe jetzt wirklich keine..."
„Keine Zeit, ich weiß. Was hast du eigentlich da?"
Seufzend gab ich auf. Wenn er wollte konnte Draco ganz schön hartnäckig sein und dann war es besser nachzugeben, schließlich kannte ich ihn lange genug.
„Na schön, du hast gewonnen. Das sind Anträge für einen neuen Lehrplan. Severus will den Zaubertränkeunterricht ein wenig umgestalten. Und ich muss sie sofort hier abgeben. Ich bin sowieso schon viel zu spät dran, weil ich noch meinen Unterricht vorbereiten musste. Ach verdammt, das war so viel. Und dann sollte ich noch Sevs Klassenzimmer für morgen vorbereiten und ich weiß doch jetzt schon gar nicht mehr wo mir der Kopf steht..." Verzweifelt rang ich die Hände.
„Jetzt beruhige dich erst mal wieder." Draco legte mir einen Arm um die Schulter und nahm mir die Akte aus der Hand. „Ich erledige das für dich."
„Aha und was springt dabei für dich raus?" fragte ich ihn. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass er mal etwas ohne eigennützige Hintergedanken für andere tun würde. Da bildete auch ich keine Ausnahme.
„Du könntest dich bei Snape mal etwas über meinen Vater erkundigen. Er hat doch gute Kontakte zu Dumbledore und der weiß sicher, wie lange mein Vater noch in Askaban sitzen muss."
„Du meinst wohl eher, ich soll mich erkundigen, wie lange du noch das Geld deines Vaters auf den Kopf hauen kannst."
Draco grinste. „Er kann in Askaban sowieso nichts damit anfangen."
„Er ist dein Vater."
„Na und? Er hat sich schließlich auch nie darum gekümmert, dass ich sein Sohn bin. Und jetzt gehe ich deinen Onkel besänftigen."
Er verschwand um die Ecke und ließ mich kopfschüttelnd zurück.
„Ach ja", sein Kopf tauchte nocheinmal auf. „Ich hab noch einen Kaffee gut bei dir. Also bis gleich in der Cafeteria."
Gegen meinen Willen musste ich grinsen. Das war mal wieder typisch Draco. Er hatte von zu Hause aus genug Geld, aber war sich nicht zu schade sich selbst einzuladen.
Ich starrte Draco immer noch hinterher, als ich von hinten angesprochen wurde.
„Hi Serena."
„Oh, hi Harry." Harry und ich kannten uns von der Schule. Er war zwei Schuljahre über mir gewesen und war in Hogwarts bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder, hatte er doch den wohl bösesten Zauberer unserer Zeiten, Voldemort, besiegt. Doch mittlerweile war es ziemlich ruhig um ihn geworden und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er ganz froh darüber war.
Etwas schüchtern lächelte ich ihn an. Normalerweise verkehrten Slytherins nicht mit Gryffindors, aber ich mochte ihn trotzdem.
Natürlich durften meine Freunde, insbesondere Draco, davon nichts erfahren.
„Was führt dich ins Ministerium? Arbeitest du nicht in Hogwarts?"
„Ja, sicher, aber ich musste für Onkel Sev, ich meine Snape, noch etwas erledigen."
„Aha. Oh ich muss los. Alex wartet sicher schon auf mich."
„Oh, ja... hm... ich muss auch los."
„Ach, Serena?" Harry drehte sich nocheinmal um.
„Ja?"
„Ich würde mich freuen, wenn wir mal einen Kaffee zusammen trinken gehen."
Bevor ich etwas darauf erwidern konnte war er verschwunden und ließ mich etwas verwirrt stehen.
Harry Potter wollte mit mir einen Kaffee trinken gehen? Mit mir? Einer Slytherin?
Alex
Als ich endlich die Lobby erreichte, sah ich Harry und Ginny schon von weitem. Ginnys rote Haare stachen in jeder Menschenmenge hervor und Harry… tja Harry war auch einfach nicht zu übersehen. Er hatte sich zu einem wirklich gutaussehenden jungen Mann entwickelt.
Zwar nicht mein Typ, aber trotzdem sehr attraktiv… Seine strubbeligen braunen Haare, die ihm immer ins Gesicht fielen und seine braunen Augen, die meistens einen traurigen Dackelblick zeigten, ließen so gut wie jedes Mädchen dahinschmelzen.
Nur Ginny und ich waren scheinbar immun dagegen, denn für uns war er eher ein großer Bruder und bester Freund.
Ich nahm Kurs auf die beiden und dachte kurz nach, seit wann wir eigentlich so gut befreundet waren… Ginny und ich waren im gleichen Jahr in Hogwarts angefangen und hatten uns auf Anhieb super verstanden. Ich konnte mich noch gut dran erinnern, wie sie das gesamte erste Jahr Harry angehimmelt hatte. Da er aber nicht darauf einging und Ginny auch kein Kind von Traurigkeit war, hatte sie sich aber schnell umorientiert und ist mit anderen Typen ausgegangen.
Als dann in seinem fünften und unserem vierten Jahr Hermine und Ron endlich ein Paar wurden, begann Harry sich zurückzuziehen, um die Beziehung der beiden nicht zu stören. Das so genannte „Goldene Trio" lebte sich auseinander. Natürlich waren sie heute immer noch befreundet, aber eben nicht so wie früher… Genau, dachte ich, in diese Zeit muß es gefallen sein, dass Harry ein Wochenende zusammen mit Ginny und mir nach Hogsmeade gegangen war. Wir hatten dort unheimlich viel Spaß zusammen und seitdem gehörte Harry zu uns…
Als ich die beiden erreichte, prasselten sofort ihre Beschwerden auf mich nieder.
„Ich dachte schon, du kommst nicht mehr…", eröffnete Ginny grinsend und Harry deutete auf seine Uhr.
„Zwanzig Minuten, Alex… also du übertriffst dich wirklich immer selbst. Dass du nicht pünktlich sein kannst, wissen wir ja schon, aber du wirst immer unpünktlicher… falls es so etwas gibt… Bist du sicher, dass der sprechende Hut dich in das richtige Haus gesteckt hat? Gryffindors sind nämlich immer pünktlich…"
„… und korrekt und benutzen nur dreilagiges Klopapier…" Ich schlug grinsend nach Harrys Arm.
„Du hörst dich ja schon an wie Hermine. Als wenn du Mister Oberkorrekt wärst… Ich erinnere mich wage an mehrere Vorfälle wegen denen du beinahe von der Schule geworfen wurdest… und dass der sprechende Hut mich richtig einsortiert hat, müsstest du ja wohl wissen. Ich hab schließlich noch genug positive Eigenschaften."
Ich zog einen Schmollmund und Ginny lachte.
„Och, jetzt hast du sie beleidigt…"
„Übrigens hört euch doch bitte erst mal an, was ich zu meiner Verteidigung vorbringen kann, bevor ihr mich verurteilt… Es war nämlich wirklich nicht meine Schuld, dass ich zu spät bin."
Die beiden sahen mich schräg an.
„Na gut… es ist nicht ganz allein meine Schuld, dass ich zu spät bin…"
„Okay, aber das kannst du uns dann beim Essen erzählen", trieb Ginny uns an Richtung Cafeteria zu gehen.
„Was? Heute so eilig? Haben deine Sklaventreiber von Brüdern wieder deine Mittagspause gekürzt?"
Ginny arbeitete im Scherzartikelladen ihrer Brüder Fred und George in der Winkelgasse und die drei waren mit dem Laden ziemlich erfolgreich.
„Nein", gab sie zurück, „aber ich habe tierischen Hunger… und außerdem ist mein Weg hierher weiter als eurer…"
„Aber du apparierst doch", protestierten Harry und ich fast zeitgleich, „was ist denn daran weiter?"
Ginny lachte nur und schob uns Richtung Cafeteria.
Harry und ich machten beide eine Ausbildung zum Auror in der Abteilung für Muggelschutz und verbotene schwarze Magie.
Das wir beide im gleichen Ausbildungsjahr gelandet waren, lag daran, dass Harry, nachdem er Lord Voldemort besiegt hatte, erst noch zwei Jahre professionell Quidditch bei den London Tornados gespielt hatte und ich ein Jahr alles mögliche ausprobiert hatte. Allerdings hatte ich immer schnell das Interesse an normalen Jobs verloren, und genauso erging es Harry mit dem Quidditch spielen. Es fehlte immer das gewisse Etwas, der spezielle Reiz, um mich bei der Stange zu halten… genauso ging es Harry und so beschlossen wir uns einfach mal für die Ausbildung zum Auror zu bewerben. Wir waren beide gut genug, wurden angenommen und bislang gefiel es uns auch sehr gut. Mad-Eye Moody war unser Ausbilder, einer der besten Auroren unserer Zeit und er sorgte ständig für Abwechslung. Mittlerweile wurden wir sogar schon einmal die Woche für den Dienst im Zauberergefängnis von Askaban eingeteilt und patrouillierten dort durch die Gänge. Dementoren wurden nur noch sehr ungern eingesetzt und diese warteten dort fast nur noch auf irgendwelche Notfälle, was die Haftbedingungen zweifelsohne verbesserte.
Außerdem… wie hatte es Professor Dumbledore noch so schön ausgedrückt: Lord Voldemort war nur die Spitze des Eisbergs. Böses lauert überall und in jeglicher denkbarer Gestalt und daher brauchen wir Auroren, die ihren Job beherrschen…
Ja, Auror zu sein hatte diesen gewissen Reiz…
„Du bist also Malfoy begegnet", stellte Ginny dann fest, als wir bei unserer Tasse Kaffee nach dem Essen saßen.
Ich nickte.
„Oh ja, und er hat sich kein bisschen verändert. Ist immer noch der gleiche Arsch! Grrrr, ich könnte platzen, wenn ich nur daran denke, wie arrogant er ist…"
Ginny grinste.
„Ja, aber ein knackiger Arsch…"
Ich verdrehte die Augen und Harry meldete sich zu Wort.
„Ginny! Also wirklich… wo guckst du denn immer hin… Der Typ hat dich jahrelang beleidigt und du bewunderst sein Hinterteil?"
„Na was schick ist, ist schick. Und sein Arsch ist schick….aber der Hintern hat ja auch nichts mit dem Charakter zu tun, oder?"
Jetzt musste ich lachen.
„Na ja, wo sie recht hat, hat sie recht! Nächstes Mal sag ich ihm dann, er soll sich umdrehen, damit ich auch mal gucken kann…"
Harry schüttelte nur den Kopf.
„Weiber!"
Ginny und ich konnten nicht anders und prusteten los.
Ja, so war es meistens, wenn wir zusammen waren. Es gab immer viel zu lachen, was aber nicht bedeutete, dass wir auch über ernste Themen sprachen. Gerade dabei war mir immer wieder aufgefallen wie ähnlich Harry und ich uns waren… Er hatte seine Eltern verloren und war praktisch alleine… genau wie ich. Ich hatte nur meine Mutter verloren und hatte auch ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater… allerdings lebte dieser nicht mehr in der Zaubererwelt und wir trafen uns immer nur, wenn unsere Zeit es zuließ. Er lebte in den U.S.A. das Leben eines Muggels, mir hatte er diese Entscheidung selbst überlassen.
Meine Familie war reich… und reinblütig, was für viele nicht weiter wichtig war, aber dennoch… unsere Familie gehörte zu den letzten reinen Zaubererfamilien. Das mein Vater nun wie ein Muggel lebte, wussten die wenigsten, aber es ging sie ja auch nichts an. Trotzdem hatte er mir die Ausbildung in Hogwarts ermöglicht und als ich mich entschied in der Zaubererwelt leben zu wollen, übertrug er mir das gesamte Zauberervermögen unserer Familie, samt Apartment in London und Landsitz in Wiltshire.
Ich hatte sozusagen ausgesorgt… aber ich war allein… genau wie Harry…
„Hast du übrigens gehört, dass Malfoy das Vermögen seines Vaters auf den Kopf haut und hier im Ministerium gar keine richtige Aufgabe hat? Der macht hier angeblich eine Ausbildung in der Abteilung für magische Gesetzgebung, ist aber in der Realität nur sehr selten dort anzutreffen…"
Ich war sehr an Tratsch interessiert und Ginny hörte im Laden eben immer das Neueste. Natürlich stieg ich sofort darauf ein.
„Das wundert mich nicht. Der hat doch in seinem Leben noch nie selbst den Finger krumm gemacht. Würd mich nur interessieren, was Malfoy Senior dazu sagt, wenn er in ein paar Jahren aus Askaban entlassen wird…"
Ginny erwiderte mein breites Grinsen.
„Kannst ihn ja mal fragen, wenn ihr wieder in Askaban Dienst schiebt…"
Ich lachte und sah zu Harry.
„Hey Harry, hast du gehört? Wir sollen Malfoy Senior in Askaban fragen, was er davon hält, dass sein Sohn das Familienvermögen verprasst…" Harry schien aber abwesend zu sein und hatte einen träumerischen Gesichtsausdruck.
„Hey! Harry! Raumschiff an Erde…Hallo? Bitte kommen…" Ich fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum und scheinbar gelang es mir seine Aufmerksamkeit zu erregen.
„Harry, wir lästern gerade über deinen Erzfeind…Willst du dich nicht daran beteiligen?"
„Nein danke, heute nicht", erklärte er immer noch geistesabwesend.
„Was ist denn mit dem los?" fragte Ginny verwundert und Harry lieferte ungewollt mit seinen nächsten Worten die Erklärung dazu.
„Apropos… ich habe heute Serena getroffen…"
Ginny und ich stöhnten auf.
„Oh nein, nicht schon wieder…Jetzt geht das wieder von vorne los."
Harry schwärmte schon seit seinem vorletzten Jahr in Hogwarts für Serena. Wäre eigentlich kein Problem, wenn da nicht diese klitzekleine Kleinigkeit wäre, dass sie eine Slytherin und auch noch sehr gut mit Draco Malfoy befreundet war.
Natürlich hatte Harry sich nie getraut sie anzusprechen und kam scheinbar nicht darüber hinweg, aber nachdem er Hogwarts verlassen hatte, waren Ginny und ich davon ausgegangen, dass…
„…und ich hab sie zu nem Kaffee eingeladen."
Ginny und mir fiel die Kinnlade runter.
„Du hast dich endlich getraut!" rief Ginny dann begeistert und ich fiel in den Jubel mit ein.
„Dir ist aber schon klar, dass sie immer noch eine Slytherin und mit Malfoy befreundet ist", warf Ginny dann noch ein, aber ich winkte ab und grinste breit.
„Wen interessiert das? Ich will schmutzige Details hören, Harry. Wann triffst du dich mit ihr?"
„Keine Ahnung", bremste Harry unseren Optimismus und wir sahen ihn etwas irritiert an.
„Keine Ahnung?"
Er schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
„Oh man…nein, ich hab tatsächlich keine Ahnung, da ich vergessen habe, sofort etwas mit ihr auszumachen…"
„Oh Harry, du bist so erbärmlich was Frauen angeht", seufzte ich. „Da hast du schon diesen tollen, verträumten Dackelblick und kriegst trotzdem nichts gebacken… Das kann doch nicht wahr sein!"
„Danke", gab er leicht giftig zurück. „Wie wäre es, wenn ihr mir helfen würdet? Was mach ich denn jetzt?"
Er wirkte ziemlich verzweifelt.
„Vergiss sie endlich", schlug Ginny vor. „Wahrscheinlich siehst du sie nie wieder und…"
„Oder auch nicht", unterbrach ich sie und deutete zum Eingang der Cafeteria. „Wenn man vom Teufel spricht…"
Denn gerade betraten Serena und Draco Malfoy lachend die Cafeteria.
Wenn er lachte, sah er gar nicht mehr so arrogant aus, ging mir durch den Kopf, aber das war eben viel zu selten der Fall und ich wurde das Gefühl nicht los, dass es ihm doch wirklich Spaß machte, die Rolle des unausstehlichen, arroganten Mistkerls zu spielen…
„Aber Malfoy ist bei ihr", jammerte Harry. „Da kann ich sie doch nicht ansprechen. Malfoy würde mich schneller verhexen, als ich Hallo sagen kann…"
„Da musst du dann wohl durch", meinte Ginny grinsend und erntete einen bösen Blick von Harry.
„Nicht, wenn es uns gelingt Malfoy abzulenken…", warf ich ein. „Dann könntest du ihr auf jeden Fall einen Zettel oder ähnliches zustecken…"
„Wir brauchen einen Plan", bemerkte Harry und sah mich an. „Du siehst so aus, als wäre dir etwas eingefallen, Alex… Also schieß los!"
Ich verzog mein Gesicht. Perfekt war mein Plan nicht, aber da wir zurzeit nichts Besseres hatten, war es unsere einzige Chance.
„Okay Harry… du, schreib deine Nachricht." Sofort begann er etwas auf eine Serviette zu kritzeln und ich beugte mich näher zu den beiden.
„Perfekt ist mein Plan nicht, aber ich habe eine Idee, um Malfoy abzulenken… und ich werde mich sogar freiwillig opfern, denn vielleicht komm ich so noch in den Genuss Malfoy zu verhexen. Also wir werden uns gleich alle noch einen Kaffee holen und wenn wir bei ihnen vorbeikommen, werde ich ganz zufällig stolpern und Malfoys Hose mit meinem Kaffee ruinieren. Er wird garantiert ausrasten und auf mich losgehen… und das ist dann deine Chance Harry."
Der Plan wurde akzeptiert und Harry sah schon nicht mehr ganz so deprimiert aus.
„Danke, dass du dich opferst, Malfoys Zorn auf dich zu ziehen", meinte er dann zu mir und Ginny grinste.
„Ja, von mir ebenfalls Danke, denn ich hätte das nicht freiwillig gemacht. Malfoy kennt angeblich ein paar ziemlich fiese Flüche…"
„Ja, aber ich auch", gab ich ebenfalls grinsend zurück und seufzte dann.
„Was man nicht alles für seine Freunde auf sich nimmt…"
Als wir unsere Getränke geholt hatten, mussten wir zwangsläufig an Malfoys Tisch vorbei. Wir taten so, als würden wir ihn nicht bemerken und ignorierten ihn und Serena, bis ich wie abgesprochen plötzlich stolperte und Malfoy meinen Kaffee auf die Hose schüttete.
Er reagierte genau, wie ich es vorhergesagt hatte, sprang auf und bedeckte mich mit Schimpftiraden. Als er aber erkannte, von wem der Kaffee wirklich gekommen war, zog er seinen Zauberstab. Da ich damit gerechnet hatte, war ich aber genauso schnell wie er und wartete darauf, dass er das Duell eröffnete.
