Im Drogenrausch
„Hör jetzt endlich auf und komm mit, wenn die McGonagall dich noch einmal mit 'ner Droge erwischt, fliegst du."
Ich war wirklich sauer auf meinen Kumpel. Er wusste genau, dass Drogen nehmen in Hogwarts verboten war, hörte aber trotzdem nicht auf. Und wenn er erwischt wurde und flog, flog ich gleich mit, weil ich niemandem davon erzählt hatte. Den Internatsleitern war es sehr wichtig, dass sie immer über alles bescheid wussten.
„Ja, ja, ich hör doch gleich auf. Nur noch ein klein wenig."
Ich glaubte ihm nicht, denn das sagte er immer, aber er hörte trotzdem nicht auf.
Einmal hatte ich all meinen Mut zusammen genommen und ihn gefragt: „Draco, bist du abhängig?"
Er hatte darauf nur geantwortet: „Natürlich nicht, ich kann jederzeit aufhören."
Mittlerweile hatte ich erkannt, dass er das eben nicht mehr konnte. Er nahm ständig Drogen.
Jetzt sah ich auf ihn hinab. Seine eigentlich hoch gewachsene Gestallt, war nun zusammen gesunken, der Kopf lag auf den Knien.
Wir befanden uns auf dem großen Platz vor dem Internatsgebäude.
Hier liefen wir Gefahr entdeckt zu werden. Also zog ich ihn hoch um ihn an einen Ort zu bringen, wo er ungestört seinen Rausch ausschlafen konnte.
Er konnte sich kaum auf den Beinen halten.
„Eh Mann, was soll 'n des?"
Ich antwortete ihm nicht, es hätte ohnehin nichts genutzt, er wäre nur aggressiv geworden. Also hielt ich den Mund und zerrte ihn mit mir.
Draco stolperte ständig über seinen teuren Umhang und wäre wohl gefallen, hätte ich ihn nicht festgehalten.
Er murmelte Zusammenhang loses Zeug vor sich hin.
Ich versuchte jedoch nicht auf ihn zu achten.
„Renn über Stock un' Stein... holla die Waldfee..."
Endlich war er still.
Aber das blieb nicht lange so: „... da ist er, er kommt, er kommt um mich zu holen.", Draco war wieder zusammen gesunken und hatte sich vor Angst zusammen gerollt. Sein Geist schien ihm einen Streich zu spielen.
Und da erst realisierte ich:
Der, der da lag, war nicht mehr mein Kumpel. Das war nur noch ein zitterndes Bündel Mensch. Die Drogen hatten ihn mir gestohlen.
Aber das wollte ich mir nicht bieten lassen.
Ich wollte ihn zurück haben.
