Author's Note: Ein Wintermärchen der besonderen Art: frei nach Simon and
Garfunkel.
Severus im Zwiegespräch mit sich selbst.
Disclaimer: Unser beliebter Meister der Zaubertränke gehört mitnichten mir,
sondern ganz allein J.K. Rwoling!
_~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~ I Am A Rock! ~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~_
Es war Winter. Irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr. Die Schule war ruhig
und still, weil die meisten Schüler über die Ferien nach Hause gefahren waren.
Severus mochte
diese Zeit. Er hatte sie schon als Schüler gemocht. Nicht das übliche Gebrause
von gut 200 Schülern zuzüglich Lehrerkollegium.
Sondern Stille.
Severus Snape stand am Fenster seines Büros und sah hinaus in den Schnee, der
leise, dafür aber in rauen Mengen vom schottischen Himmel fiel und als weiße
Hülle alles zudeckte - wie ein Leichentuch.
Es war die Zeit, in der er nachdenklich wurde - wer wurde das nicht? Der - wenn
auch vorübergehende - Tod der Natur brachte einem unwillkürlich die eigene
Vergänglichkeit vor Augen.
Hatte er erreicht, was er wollte? War er glücklich? Severus strich sich über das
unrasierte Kinn. Ja, er war ganz zufrieden, sicher - es war nicht alles so
gelaufen, wie er sich das erhofft hatte, aber am Ende hatte er doch immer ganz
gut dagestanden. Und jetzt konnte er durchaus zufrieden sein. Professor in
Hogwarts und Hausvorstand von Slytherin - das war doch was. Nein, er musste sich
nicht schämen. Er hatte eine Karriere. Und was wollte er mehr?
Eine leise Stimme nagte in seinem Hinterkopf. Er kannte sie gut, denn er hörte
sie immer um diese Jahreszeit.
// Du hast eine Mauer um dich gebaut, Severus! Du bist eine Festung - wie
Hogwarts. Nichts und niemand dringt wirklich zu dir vor. Hast du überhaupt
Freunde? Wirkliche Freunde?//
Severus lächelte in sich hinein. Jaja. Da waren sie wieder, die kleinen Zweifel,
die jedes Jahr wiederkamen. Und jedes Jahr konnte er sich beruhigen. Jedes Jahr
erwiderte er der kleinen Stimme dasselbe.
"Ich brauche keine Freunde. Ich komme mit den anderen Lehrern gut aus. Minerva
akzeptiert mich wie ich bin - ich brauche keine Freunde. Freundschaft verursacht
nur Schmerz - denn früher oder später wird jede Freundschaft gebrochen. Lachen,
Fröhlichkeit und Liebe - das ist doch verachtungswürdig. Verlassen kann man sich
nur auf sich selbst.
Wie ein Felsen. Oder eine Insel!"
// Aber doch nicht die Liebe, Severus! //
"Ach - Liebe! Hör bloß auf davon zu sprechen - Das hab' ich schon oft genug
gehört."
// Du weißt, was ich meine Severus. Du hast geliebt. Die Erinnerung schläft in
dir... //
"Ja! Gut so! Da wollen wir sie nicht aufwecken!"
Was hätte das auch für einen Sinn, an tote Gefühle zu rühren. "Wenn ich nie
geliebt hätte, dann hätte ich nie vor Schmerz geweint!"
Nein, nein. Daran würde er besser nicht rühren. "Ich habe meine Bücher und meine
Zaubertränke, das reicht mir!"
// Das ist doch nur ein Panzer, Severus. Du versteckst Dich in deinem Zimmer.
Weil Du denkst, dass Du dort sicher bist. Aber Du liegst falsch! Du lässt nicht
zu, dass Dich etwas berührt, aber Du selbst berührst auch nichts, Severus! //
"Ach. Sei still!"
// Du hast recht, Severus, Du bist wie ein Felsen. Oder eine Insel. Nämlich
allein! //
"Jaja! Aber ein Fels spürt keinen Schmerz! Und eine Insel weint nicht."
Severus wandte sich vom Fenster ab. Manchmal hatte er das Gefühl, dass die
kleine Stimme mit jedem Jahr lauter wurde. Vielleicht sollte er in die große
Halle gehen. Oder ins Lehrerzimmer. Vielleicht traf er Minerva irgendwo.
_~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~_
Und für alle die's interessiert, hier noch mal der Original Text...
Simon & Garfunkel
I Am A Rock
A winter's day in a deep and dark December,
I am alone, gazing from my window, to the streets below,
On a freshly fallen, silent shroud of snow...
Refrain: I am a rock, I am an island
I've built walls, a fortress deep and mighty
Which no-one may penetrate, I have no need for friendship,
Friendship causes pain, it's laughter and it's loving I disdain...
Refrain: I am a rock, I am an island
Don't talk of love, well, I've heard the word before,
It's sleeping in my memory, I won't disturb the slumber
Of feelings that have died, if I'd never loved I never would have cried...
Refrain: I am a rock, I am an island
I have my books and my poetry to protect me,
I'm shielded in my armor, hiding in my room,
Save within my womb, I touch no-one and no-one touches me...
Refrain: Iam a rock, I am an island...
And a rock feels no pain, and an island never cries...
Garfunkel.
Severus im Zwiegespräch mit sich selbst.
Disclaimer: Unser beliebter Meister der Zaubertränke gehört mitnichten mir,
sondern ganz allein J.K. Rwoling!
_~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~ I Am A Rock! ~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~_
Es war Winter. Irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr. Die Schule war ruhig
und still, weil die meisten Schüler über die Ferien nach Hause gefahren waren.
Severus mochte
diese Zeit. Er hatte sie schon als Schüler gemocht. Nicht das übliche Gebrause
von gut 200 Schülern zuzüglich Lehrerkollegium.
Sondern Stille.
Severus Snape stand am Fenster seines Büros und sah hinaus in den Schnee, der
leise, dafür aber in rauen Mengen vom schottischen Himmel fiel und als weiße
Hülle alles zudeckte - wie ein Leichentuch.
Es war die Zeit, in der er nachdenklich wurde - wer wurde das nicht? Der - wenn
auch vorübergehende - Tod der Natur brachte einem unwillkürlich die eigene
Vergänglichkeit vor Augen.
Hatte er erreicht, was er wollte? War er glücklich? Severus strich sich über das
unrasierte Kinn. Ja, er war ganz zufrieden, sicher - es war nicht alles so
gelaufen, wie er sich das erhofft hatte, aber am Ende hatte er doch immer ganz
gut dagestanden. Und jetzt konnte er durchaus zufrieden sein. Professor in
Hogwarts und Hausvorstand von Slytherin - das war doch was. Nein, er musste sich
nicht schämen. Er hatte eine Karriere. Und was wollte er mehr?
Eine leise Stimme nagte in seinem Hinterkopf. Er kannte sie gut, denn er hörte
sie immer um diese Jahreszeit.
// Du hast eine Mauer um dich gebaut, Severus! Du bist eine Festung - wie
Hogwarts. Nichts und niemand dringt wirklich zu dir vor. Hast du überhaupt
Freunde? Wirkliche Freunde?//
Severus lächelte in sich hinein. Jaja. Da waren sie wieder, die kleinen Zweifel,
die jedes Jahr wiederkamen. Und jedes Jahr konnte er sich beruhigen. Jedes Jahr
erwiderte er der kleinen Stimme dasselbe.
"Ich brauche keine Freunde. Ich komme mit den anderen Lehrern gut aus. Minerva
akzeptiert mich wie ich bin - ich brauche keine Freunde. Freundschaft verursacht
nur Schmerz - denn früher oder später wird jede Freundschaft gebrochen. Lachen,
Fröhlichkeit und Liebe - das ist doch verachtungswürdig. Verlassen kann man sich
nur auf sich selbst.
Wie ein Felsen. Oder eine Insel!"
// Aber doch nicht die Liebe, Severus! //
"Ach - Liebe! Hör bloß auf davon zu sprechen - Das hab' ich schon oft genug
gehört."
// Du weißt, was ich meine Severus. Du hast geliebt. Die Erinnerung schläft in
dir... //
"Ja! Gut so! Da wollen wir sie nicht aufwecken!"
Was hätte das auch für einen Sinn, an tote Gefühle zu rühren. "Wenn ich nie
geliebt hätte, dann hätte ich nie vor Schmerz geweint!"
Nein, nein. Daran würde er besser nicht rühren. "Ich habe meine Bücher und meine
Zaubertränke, das reicht mir!"
// Das ist doch nur ein Panzer, Severus. Du versteckst Dich in deinem Zimmer.
Weil Du denkst, dass Du dort sicher bist. Aber Du liegst falsch! Du lässt nicht
zu, dass Dich etwas berührt, aber Du selbst berührst auch nichts, Severus! //
"Ach. Sei still!"
// Du hast recht, Severus, Du bist wie ein Felsen. Oder eine Insel. Nämlich
allein! //
"Jaja! Aber ein Fels spürt keinen Schmerz! Und eine Insel weint nicht."
Severus wandte sich vom Fenster ab. Manchmal hatte er das Gefühl, dass die
kleine Stimme mit jedem Jahr lauter wurde. Vielleicht sollte er in die große
Halle gehen. Oder ins Lehrerzimmer. Vielleicht traf er Minerva irgendwo.
_~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~__~*~_
Und für alle die's interessiert, hier noch mal der Original Text...
Simon & Garfunkel
I Am A Rock
A winter's day in a deep and dark December,
I am alone, gazing from my window, to the streets below,
On a freshly fallen, silent shroud of snow...
Refrain: I am a rock, I am an island
I've built walls, a fortress deep and mighty
Which no-one may penetrate, I have no need for friendship,
Friendship causes pain, it's laughter and it's loving I disdain...
Refrain: I am a rock, I am an island
Don't talk of love, well, I've heard the word before,
It's sleeping in my memory, I won't disturb the slumber
Of feelings that have died, if I'd never loved I never would have cried...
Refrain: I am a rock, I am an island
I have my books and my poetry to protect me,
I'm shielded in my armor, hiding in my room,
Save within my womb, I touch no-one and no-one touches me...
Refrain: Iam a rock, I am an island...
And a rock feels no pain, and an island never cries...
