Lüg mich an

wir kennen uns schon so lang,

schon seid so vielen Jahren,

und schon von Anfang an,

war mir klar,

dass du was besonderes für mich bist!

..und jetzt – entfernst du dich...

kann dich nun nicht mehr sehen,

nicht mehr an meiner seite spüren

kann ich noch auf dich zählen?

wohin wird uns dieser weg führen?

du rennt mir davon,

wie der Hase vor dem Fuchs,

ist denn jetzt schon,

für immer mit uns schluß?

was ist nur mit dir geschehen?

wohin – willst du nur gehen?

vergiss mich nicht

ich brauche dich!

Akt I - Prolog

Das Leinensegel der Going Merry war gut gefüllt, beugte sich unter der Kraft des Winders, und während die grelle Sonne ihre wärmenden Strahlen auf die Grandline hinunter schickte, und kein einziges Wölkchen am Himmel war, herrschte auf dem kleinen Schiff der Strohhutpiraten reges Treiben.

„Ich hab Kohldampf!"brüllte der Captain der mehrfach geflickten Karavelle ungeduldig, und schlug mit beiden Fäusten auf den voll gedeckten Holztisch der gemütlichen Küche.

Dieser erzitterte, Teller und Tassen drohten zu Boden zu fallen.

Für diese Äußerung fing er sich sogleich eine saftige Kopfnuss ein. „Halt die Klappe, Vielfraß. Du hattest doch eben erst was!" Nami, Navigatorin und inoffizieller Chef der Bande, ballte genervt die Fäuste. „Außerdem ist Zoro noch nicht da. Und du weißt genau, dass wir dich nicht eher anfangen lassen, bis alle am Tisch sitzen." fügte die junge Frau energisch hinzu, wohlwissend, dass Luffy sich trotzdem jede Sekunde auf das Essen stürtzen würde, welches aber auch zu verlockend duftete.

Luffy zog eine lange Schnute, seufzte und ließ seinen Kopf auf den Teller vor ihm sinken.

„Hunger..."

Robin, die ihrem Captain gegenüber am Tisch saß, sah von ihrem Buch auf, lächelte kurz, als sie das schmollende Gesicht ihres jungen Freundes sah, blickte dann aber auf den leeren Platz am anderen Ende des Tafel.

Ihr war bisher gar nicht aufgefallen, dass der Schwertkämpfer fehlte. War er ja in letzter Zeit sehr wortkarg geworden.

„Vielleicht schläft Zoro ja noch." Usopp, der links von Robin saß, erhob sich. „Ich geh ihn mal schnell suchen." Damit macht er einen Satz zur Seite, ließ von der Bank am Tisch ab und wollte gerade die Küche verlassen, als Sanji dazwischen ging.

„Laß nur. Ich regel das schon."Der Blonde verzog verärgert das Gesicht. „Der kann was erleben. Dabei hab ich mir heute extra viel Mühe gegeben..."

Mit den Händen in den Taschen seiner schwarzen Hose, und den Blicken seiner Freunde im Rücken verließ er den Raum, und nachdem die Tür ins Schloß gefallen war, fiel Luffy wie ausgehungert über das Fleisch her, eine keifende Nami neben ihm.

Sanji, der Namis Geschrei zwar hörte, und genau wußte, dass Luffy sicher kein Krümmel mehr übrig lassen würde, ignorierte diese Tatsache. Erstmal wollte er diesem faulen Schwertkämpfer eine deftige Lektion erteilen.

Immerhin war dies schon das dritte Mal in diese Woche, dass er nicht zum Essen erschienen war.

„Wahrscheinlich ist der Herr Spinatkopf sich zu fein für meine Gerichte," knurrend blickte der Koch über das Deck, „...dem werd ich was husten..."

Die Holzdielen knarrten unter seinen Schuhen, und auch das Geländer wackelte, als er sich beim runterlaufen der Treppe an dem weißgestrichenen Gestellt festhielt.

Er hatte Zoro am Hauptmast vermutet, wo er öfters ein Schläfchen hielt. Jedoch wurde Sanji hier nicht fündig.

„Merkwürdig..." Der junge Mann kratzte sich am Kinn, sein Blick weiter über das Deck streifend.

"Vielleicht ist es ja hinten am Bug und trainiert..." fügte er seiner Geste murmelnd hinzu, und setzte sich erneut in Bewegung.

Der warme Wind kam Sanji entgegen bei seinen Schritten und bließ einige Strähnen seines Ponys beiseite. Das Meer rauschte friedlich und müsste er jetzt nicht diesen dämlichen Samuraiabklatsch suchen, könnte das glatt ein richtiger toller Tag werden.

Seufzend, und seine Zigarette aus dem Mund nehmen, stieg der Koch die wenigen Treppen hoch, die zum hinteren Teil der "Going Merry" führten Vorbei an Namis Orangen und der Küche, aus der ihm die üblichen Laute des Mittagessens entgegen kamen.

Schnell hatte der Blondschopf sein Ziel erreicht.

Jedoch war auch hier keine Spur von Zoro.

"Verdammt nochmal. Wo ist dieser Volltrottel denn nur wieder?" Wütend darüber, dass gleich kein Krümmelchen Essen mehr übrig, und Zoro alleine Schuld daran war, dass er sich später etwas Neues kochen musste, stampfte Sanji mit seinem rechten Fuß auf den Holzboden, worauf es verdächtigt knackte. "Und das Schiff fällt auch fast auseinander..." fluchte er leise, wobei sich seine mittlerweile angestaute Wut eher auf Zoro bezog, und die "Going Merry" nun dafür herhalten musste.

"Jetzt komm endlich aus deinem Loch, Marimo! Als Koch der Crew kann ich es nicht verantworten, dass du jetzt schon den dritten Tag hintereinander nicht zum Mittagessen erschienen bist!" rief Sanji , seine linke Hand wie eine Megaphonhälfte an den Mund gelegt. "Also beweg deinen häßlichen Hintern!"

Sanji, bewußt provokant gesprochen, war sich sicher, dass dies Zoro aus seinem Versteck locken würde. Selbst wenn er oben im Mastkorb oder unten im Jungenzimmer seine berühmten Schläfchen halten würde. Sonst konnte er eigentlich eh nirgends mehr sein, denn so rieisig war die Merry ja auch nicht.

Doch auch dieser Versuch blieb erfolglos.

Zoro schien wie vom Erboden verschluckt.

Verärgert verzog der junge Mann das Gesicht, nahm den letzten Zug von seinem Glimmstengel und warf den abgerauchten Stummel dann über Board ins Meer.

"Dieser Buschaffe. Wahrscheinlich hockt er hier irgendwo und lacht sich ins Fäustchen." knurrte er. "Aber soll mir doch egal sein. Der kommt schon noch, wenn er Schmacht hat..."

Damit machte der Koch kehrt, und marschierte zurück Richtung Küche, aus der ihm ein panischer Usopp mit einem triumphierend lachenden Chopper auf den Schultern entgegen kam. Beide hatten wohl die letzten beiden Fleischkeulen erwischt, denn Luffy war den Zweien dicht auf den Fersen.

"Her mit dem Fleisch! Das ist meins!! " Wie besessen hechtete der Captain auf den Schützen und den Elch zu, und gerade, wo er sich auf seine beiden Freunde stürtzen wollte, verpasste ihm Sanji einen kräftigen Kick ins Gesicht, so dass der Gummijunge im hohen Bogen zurück in die Küche flog, gegen die Wand knallte und benommen zu Boden rutschte.

"Vielfraß! Bist ja schlimmer als ein Tier..." grummelnd trottete der Ältere seinem Freund in die Küche hinterher, blieb vor Luffy stehen, der sich gerade wieder, immer noch etwas torkelnd wieder aufrichtete. "Aber...aber ich hab doch noch...Hunger...Sanji " Sofort begann der Strohhut wieder zu jammern, ignorierte den Fußabdruck in seinem Gesicht, und Namis genervtes Augenverdrehen.

Der Angesprochene seufzte und schüttelte Luffy ab, der mittlerweile an seinem Fuß hing .

"Du hast Glück. Ich wollte eh noch etwas kochen. Falls der Herr Schwertheini seinen Hintern auch mal hochbekommt. Übrig gelassen habt ihr...oder eher du ja eh nicht viel."

Erfreut über diese Naricht sprang Luffy auf, grinste breit und voller Vorfreude. "Juhu!"

Zufrieden machte der Schwarzhaarige einen großen Satz zum Tisch zurück, und sah Sanji dann erwartungsvoll an. "Ich bin bereit! Kann losgehen!! " verkündete er laut, worauf er sich die nun schon zweite Kopfnuss von Nami einfing. " Dir ist echt nicht mehr zu helfen!" zischte sie, und ballte die Fäuste.

"Ach Namimaus, du bist so bezaubernd, wenn du sauer bist!" trällerte ihr Sanjji sofort entgegen, all die Wut um Zoro vergessen. Jetzt blieb auch der Koch nicht vor einer Kopfnuss verschont, und während Robin hinter ihrem Buch sich ein leises Kichern nicht verkneifen konnte, schlich sich der Blondschopf, deprimiert und wie ein begossener Pudel aus der Küche, zum Vorrats – und Lagerraum.

Er brauchte zum Anbraten des Fleisches neue Kräuter und Gewürze, und die verstaute er seid einem gewissen Vorfall mit einem zu neugierigen Luffy und einer nun leeren Pfeffermühle lieber im Lager.

Aus den Augenwinkeln heraus sah er noch Usopp und Chopper, die sich erfreut über 2 Fleischkeulen hermachten, ehe er die Tür zum Vorratsraum erreichte.

Der Türknauf war locker, und so musste er die Tür langsam und vorsichtig öffnen.

"Wir sollten bei Gelegenheit wirklich mal eine Schiffswerft ansteuern..." murmelte Sanji, nachdem er die Tür einen Spalt weit geöffnet hatte, der gerade zum durchgehen groß genug war.

Licht fiel dadurch zwar nur bedingt ein, jedoch wußte er genau, wo er was stehen hatte, und konnte sich auch im Dunkeln gut orientieren.

Mit sicheren Schritten tastete er sich durch den dunklen, etwas muffig riechenden Raum, vorbei an Usopps Kanonenkugeln, Robins "Cafemaschinentisch", und dem leeren Regal.

Danach müssten seine Gewürz – und Kräuterbehälter kommen. Noch ein großer Schritt und dann...

Sanjis Fuß stieß plötzlich auf Wiederstand und durch das unerwartete Hinderniss verlor der Koch das Gleichgewicht, fand in dem in schwarz gehüllten Raum so schnell keinen Halt und landete somit unsanft auf dem Boden.

"Dreck nochmal! " Ein lauter Fluch kam über seine Lippen. "Welcher Idiot läßt seinen Kram den mitten im Gang liegen??" Genervt rappelte er sich wieder auf, jedenfalls soweit, dass er auf aufrecht sitzen konnte. Mit einer Hand wollte er sich abstützen, um vollendens wieder aufzustehen, doch was er da mit seiner Hand berührte, war definitiv nicht der Boden.

Er fühlte sich eher an wie Stoff. Klammer, durchnäßter Stoff.

Der junge Mann runzelte die Stirn.

Seid wann war der Lagerraum denn ein Kleiderschrank?

Nun war er doch neugierig. Vielleicht hatte Nami ja hier ihre sexy Kleidungsstücke zum Trocknen verstaut.
Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Koches, und er holte sein Zippo aus seiner Hosentasche.

"Ein Blick wird sicher nicht schaden...hehe..." Er drehte am Rädchen des kleinen Geräts, um die Flamme zu entzünden und in Gedanken malte er sich schon seine Nami mit einem dieser knappen Fummeln aus, wie sie ihn verführerisch anlächelte...

Vor lauter Schreck ließ Nami fast ihre Tasse fallen.
So hatte sie Sanji selten schreien gehört. Und erst Recht nicht hier auf der "Going Merry".

"Eh? " Auch Luffy blickte auf, ließ sogar von seinem Apfel ab, den Robin ihm netterweise überlassen hatte.

"War das der Koch? " Die hübsche Archäologin wandte ihr Augenmerk von ihrem Buch zu Nami und Luffy, die beide nur kurz nickten. " Ich nehme an, dass ist nicht normal bei ihm? "

Diesmal ein Kopfschütteln. " Jedenfalls nicht so..." fügte Nami hinzu und stand auf.

Luffy tat es ihr gleich. " Gehen wir mal nachsehen, was da los ist. "

Draußen angekommen konnten der Captain und seine Navigatorin schon Usopp und Chopper sehen, die ebenso erstaunt und perplex drein schauten, wie sie selbst.

"Das kam aus dem Lagerraum. " Usopp war der erste, der seine Sprache wieder fand, und sich in Bewegung setzte,um zu jenem Raum zu gelangen, in den Sanji eben noch vor wenigen Minuten verschwunden war.

Der Gummijunge folgte seinem schwarzhaarigen Freund, indem er mit einem gekonnten Sprung über das Geländer neben ihm landete und zusammen mit ihm die morsche Holztür, die bisher nur anlehnte, komplett öffnete.

Nami und Chopper beobachteten das Ganze aus naher Entfernung.

"Sanji? " Luffys Stimme erstickte in dem engen und schmalen Raum, der nun spärlich durch das grelle Sonnenlicht erhellt wurde. " Ich..ich bin..hier..." kam es aus der hintersten Ecke des Lagers, dort, wo es kein Lichtstrahl hin geschafft hatte. Doch langsam gewöhnten sich die Augen von dem jungen Captain und seinem Crewmitglied an die Dunkleheit und sie konnten Sanjis Rücken erkennen, der dank dem hellen Hemd gut zu sehen war. Dieser saß noch, von seinem Sturtz, auf dem Boden.

"Was ist los? Warum hast du so geschrien? " kam es sogleich, teils neugierig, teils besorgt, von dem Kanonier, zeitgleich mit einem Stirnrunzeln.

Zuerst kam keine Anwort, dann verschwand die schemenhafte Gestalt des Blonden wieder im Dunklen. " Ich glaub, wir haben ein Problem..."

Luffy verzog das Gesicht. "Ein Problem? Hast du etwa keine Zutaten mehr für´s Essen? " Entsetzen machte sich in Luffys Gesicht breit, sein Mund spitzte sich zu einer kleinen Öffnung zu.

Usopp, der dicht neben seinem Freund stand, verpasste ihm ein Rippenstoß. "Quatsch keinen Müll. Deswegen hätte er sicher nicht so gebrüllt.."

Noch bevor Luffy etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, sahen die 2, wie Sanjis Rücken zurück in ihr Blickfeld kehrte, jedoch stand ihr blonder Kamerad und jetzt tauchte auch sein kompletter Körper aus der undurchsichtigen Ecke auf.

Sanji war jedoch nicht alleine.

Er zog etwas hinter sich her...eher jemanden...

Es war Zoro.

Er hatte die Augen geschlossen, seine Arme hingen matt herunter, und Schweiß rann über seine Stirn.

"Zoro!!! "

Luffy war sofort wieder ernst, seine Augen weiteten sich, und selbst der sonst so naive und etwas auf der Leitung stehende Gummijunge erkannte, dass es seinem Vize nicht gut ging.

Usopp reagierte sofort, drehte sich rasch um und winkte Chopper zu. "Zoro geht es nicht gut. Komm schnell! "

Sofort war der kleine Arzt zur Stelle, ebenso erschrocken wie seine Freunde.

Auch Nami war etwa geschockt von diesem Anblick. Sie hatte den Grünhaarigen zwar schon öfters, halb am verbluten und mehr tot als lebendig gesehen, aber bisher immer nur in Kämpfen. Außerhalb, oder gar auf dem Schiff, hatte er sich doch sonst immer bester Gesundheit erfreut.

"Robin, ich glaube, das solltest du dir ansehen." rief die junge Frau in die Küche hinein. Wenige Sekunden später, in denen Chopper schon hektisch versuchte, Zoro irgendwie zu helfen, und die Jungs fassungslos um ihren Freund herum standen, erschien Robin neben Nami, ihr Buch noch in der Hand. Ihre blauen Augen fixierten sofort den am Boden liegenden Schwertkämpfer, ohne dass Nami noch ein Wort mehr gesagt hatte.

"Tragen wir ihn erstmal rein. " Chopper schaute mit einem auffordernen Blick zu Luffy und Sanji, die sofort verstanden, Zoro an Armen und Beinen hochhoben, und ins Jungenzimmer bringen wollten, als Robin einer ihrer Arme neben der Falltür zum Mädchenzimmer wachsen ließ, und diese öffnete. "Bringt ihn in unser Zimmer. Dort gibt es wenigstens ein Bett und die Luft ist auch besser als bei euch." erklärte sie, als 5 verwunderte Augenpaare sie ansahen. Der kleine Elch nickte dankbar, stieg als erstes die steilen Treppen zum Schlafzimmer der Mädchen hinunter, dicht gefolgt von Luffy und Sanji, die den immer noch bewußtlosen Zoro vorsichtig zwischen sich her trugen.

Usopp zögerte kurz, eilte dann aber auch hinterher.

Kurz vor der Falltür blieb er nochmal stehen. "Kommt ihr nicht mit? " fragte er, an Nami und Robin gewandt.
Die Ältere der 2 Frauen schüttelte den Kopf. "Der Schwertkämpfer ist stark. "

Nami zog eine Augenbraue in die Höhe, linste zu ihrer Freundin. Sie beließ es dabei, und rannte dann die Treppe zum Hauptdeck hintunter, zu Usopp, mit dem sie zusammen runter in die Mädchenkabine ging.

Luffy und Sanji hatten den schlaffen Körper ihres Freundes auf Namis Bett gelegt, und standen nun um dieses herum.

Der kleine Arzt der Bande hörte gerade Zoros Herztöne mit einem Stetoskop ab, wanderte mit dem Instrument in der Hand weiter hoch zur Lunge. "Also es klingt alles normal..." nuschelte Chopper mehr zu sich selbst, und legte das Abhörgerät beiseite.

Danach legte er seinen linken Huf auf die Stirn von Zoro. "Temperatur ...ist etwas erhöht..." stellte er fest, während er von seinem bewußtlosen Freund wieder abließ. " Im Moment kann ich nichts Auffälliges feststellen. Es könnte aber sein, dass er sich einen Virus eingefangen hat, oder dass ihm ein Fremdkörper zu schaffen macht. Vielleicht leidet er auch unter einer Allergie und hatte eine allergische Reaktion. Dann reagiert der Körper ähnlich. " erklärte er seinen Kameraden, die allesamt mit einem großen Fragezeichen in den Augen zu dem pelzigen Arzt blickten.

"Und was heißt das jetzt? " wollte Luffy wissen, während er die Arme vor der Brust verschränkte und eine unwissende Mine zog. "Naja..., " erwiderte Chopper etwas unbeholfen, "Ich werde ihm ein Fiebermittel geben, aber sonst kann ich erstmal nicht mehr viel tun, außer ihn zu beobachten und abzuwarten..."

Eine erdrückende Stille zog sich durch den Raum, und Nami war es, die sich zuerst wieder fasste.

"Dann sollten wir jetzt wohl besser wieder an Deck gehen und ihn schlafen lassen.? "

Es klang mehr nach eine Aufforderung als nach einer Frage, und Chopper nickte. "Das wäre das Beste...fürs erste..." ergänzte er die Schlußfolgerung der Navigatorin.

"Aber...wie können doch nicht einfach nichts tun, und warten, bis was passiert! Wer weiß was er hat! " wand Usopp aufgebracht ein, wurde jedoch sofort von seinem Captain zum Verstummen gebracht. " Wenn Chopper das so sagt, tun wir das auch, klar? " schnitt er dem Schützen jäh ins Wort. " Zoro kommt schon wieder auf die Beine."

Sanji nickte leicht. "Stimmt. Leider braucht es mehr, um diesen Spinatkopf außer Gefecht zu setzen..."

Auch Nami war zuversichtlich, trotz ihres besorgten Blickes. "Wahrscheinlich steht er gleich schon wieder auf..."

Usopp kaute auf seiner Unterlippe herum. Einerseits hatten seine Freunde Recht, dass ihr Schwertkämpfer nicht so leicht unter zu kriegen war, aber andererseits hatte er irgendwie ein ziemlich mieses Gefühl in der Magengegend. "Na gut...wenn ihr meint..." gab er schließlich seufzend nach, einen missmutigen Blick nach Zoro werfend. " Dann gehen wir eben..."

Nami, dicht gefolgt von Sanji, und hinter ihm Usopp, verließen die Kabine, doch Luffy, der zwar schon auf den ersten 2 Stufen stand, drehte sich nochmal zu seinem Arzt um. " Ruf mich, wenn etwas nicht stimmt, ja? " Der Angesprochene machte mit seinem Kopf eine nickende Bewegung, schaute dem Captain noch kurz nach, bis dieser dann auch das Zimmer verlassen hatte.

"Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie damals bei Nami..." flüsterte Chopper, während er ein Stück Stoff in kaltes Wasser tunkte, welches er Zoro einen Handgriff später auf die Stirn legte.

Er beobachtete seinen Patienten eine Weile, doch es zeigte sich keinerlei Gesichtsregung. Wieder seufzte das jüngste Mitglied der Strohhutpiraten, und rasch suchte er das Fiebermittel aus seinem kleinen Arztkoffer. Es roch nach Kräutern und etwas nach Minze, eher der Elch es mit ein paar Tropfen Wasser vermengte.

Jetzt musste das Gemisch noch einige Minuten ziehen. Solange, beschloss Chopper, würde er Zoro schon mal sein Hemd ausziehen, da er die Mixtur nämlich auf seiner Brust wie eine Art Salbe verreiben musste, um den wirksamten Effekt hervor zu rufen.

Da er als kleiner Elch nicht viel ausrrichten konnte, verwandelte er sich schnell in seinen Humanenform. So war er kräftiger und konnte den bewußtlosen Schwertkämpfer problemlos mit dem Oberkörper aufrichten. Zuvor legte er das angenässte Stofftuch zurück in die Wasserschale, damit es nicht auf die Bettdecke fiel.

Als Chopper Zoro endlich in einer halbwegs sitzenden Position bewegt hatte, öffnete er die Knöpfe des weißen Hemdes und wollte es mit dem gleichen Handgriff über Zoros Kopf hinweg von seinem Körper ziehen.

Doch plötzlich riss der Grünhaarige seine Augen auf, starrte den erschrockenen Chopper mit einem scharfen Blick an, und schlug seinen Arm beiseite, so dass der Arzt perplex einige Schritte zurück taummelte.
Noch eher Chopper etwas hätte herausbringen können, fielen dem Älteren wie auf Kommando wieder die Augen zu, und mit einem Rums stürtzte Zoro zur Seite vom Bett zu Boden.

Dort bließ er regungslosen liegen.

"Was...was war..das denn?" stammelnd und immer noch nicht wirklich realisierend, was gerade geschehen war, stand Chopper am anderen Ende des Zimmers an der Wand gedrückt.

Diese Blick, mit dem Zoro ihn eben angeschaut hatte..

"Das war...definitiv nicht normal..." Er schluckte, fasste sich langsam wieder, und machte vorsichtig ein paar Schritte auf dem erneut bewußtlosen Zoro zu. "Zoro? " Zaghaft schüttelte der Elch seinen Freund an der Schulter. " Zoro? Bist du wach? "

Er bekam keine Antwort, nur ein leises Keuchen drang aus die Kehle des Vizecaptains.

Chopper runzelte die Stirn.

Anscheinend war es doch etwas ernstes.

Also hievte er den Grünhaarigen schnell wieder auf das Bett, deckte ihn zu, beschloss aber, das Fiebermittel lieber komplett im Wasser zu verdünnen, und es Zoro dann einfach mit dem Sttofftuch für die Stirn zu verabreichen.

Noch so einem Schock wollte er nach Möglichkeit aus dem Weg gehen.

Der junge Arzt überlegte noch, ob er Luffy von diesem Vorfall erzählen sollte, oder nicht, kam aber zu dem Entschluss, es vorerst für sich zu behalten, bevor er seine Arbeit wieder aufnahm...