- Das Buch der Woche -
Harald Töpfer und der Stein der Weisen
von Johanna Katharina Rohling
Eigentlich hatte Harald geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Zumindest bis zu seinem elften Geburtstag. Da erfährt er, daß er nach Schweinewarz gehen muß. Schweinewarz ist eine Hexenpenne.
Doch eigentlich will Harald zunächst gar kein Zauberer sein - und er würde einfach so tun, als sei er nicht da, wenn er nicht plötzlich von Verrückten gejagt würde: Prof. Dr. Bummelbo und sein Scherge Rubelus Harbicht klopfen eines Tages an die Tür und Harald weiß sofort: Er muss fliehen !
Zum Glück hat er seine Eule Klodwig. Die und eine fliegende Kuh namens Löwenmäulchen (bei Fachleuten auch bekannt als "Hippus Keifus, der gemeine Hippokeif") verhelfen Harald zuf Flucht. Nach einer brenzligen Verfolgungsjagd und einem verdammt coolen Showdown wird Harald schließlich doch geschnappt und nach Schloss Schweinewarz verschleppt. Diese ist eine ganz besondere Hexenpenne, die schon viele berühmte Zauberers und Hexens geworfen hat; z.B. David Copperfield, Siegfried, Roy... Letztere waren wie nun Harald im Schulhause Schnuffelpuff, mit dem samtroten Jaguar als Hauswappen. So sieht für Harald alles blendend aus, wenn nicht er wäre:
Lord Wolldimort, Haralds Erzfeind und Fernschachgegner, der ihm schon im zarten Alter von 2 Jahren den Garaus machen wollte. Doch Haralds Mutter wollte das damals nicht und hat ihm Einhalt geboten. "Och bitte, nur eine einzige Narbe !", hatte Woldimort gebettelt. "Na gut .", sagte daraufhin Haralds Mutter, und seitdem ist Harald mit einer hässlichen Narbe in Form eines abnehmenden Mondes im Nachthimmel von London gezeichnet.
Und berühmt geworden war er auch: Denn seine Mutter war mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen und hatte die Filmrechte an Time Warner verkauft. So war Harald auch gleich reich.
Doch zur Zeit war Lord Wolldimort anderweitig beschäftigt. Denn er steckte mitten im Scheidungskrieg mit seiner Frau Cruela Wolldimort (die ihn immer zärtlich "Lord" nannte oder auch "Wolle") und kam darum und deswegen nicht dazu, Harald nachzusetzen.
Es wäre also eigentlich langweilig für Harald, der in Schloß Schweinewarz festsaß, wo es weder einen Internetanschluss noch Satellitenempfang gab; wären da nicht Ronny Wiesel und seine Brüder Fred und Barney. Denn die beiden erzählen immer lustige Witze wie zum Beispiel "Was steht auf dem Grabstein einer Putzfrau ? - Sie kehrt nie wieder." hahahahaha.
Gleich zu Beginn, als Harald mit dem Zug nach Schweinewarz fahren
musste und nicht wusste, wie er Gleis 9 27/6 finden sollte, hatten sich Fred
und Barney einen kleinen Scherz mit ihm erlaubt:
Sie hatten gesagt: "Du musst einfach schnurstracks auf die Absperrung vor
dem Bahnsteig für die Gleise 9 und 10, dann gelangst du zu Gleis 9 27/6."
Harald hatte das natürlich geglaubt und nun hatte er zwei Narben.
Doch auch in Schweinewarz ist nicht alles gold was glänzen tut: Denn der Unterricht ist hart und trotz seiner Berühmtheit wollen nicht alle Pauker Autogramme von ihm.
Professor Servus Schnaps kann Harald garnicht ab. Gleich in seiner ersten Stunde sagt er zu Harald: "Tjaja - Rum ist eben nicht alles." Und damit hat er Recht.
Doch während Harald, Ronny und Professor Schnaps sich in der Zauberschänke einen hinter die Binde kippen, ist Gefahr im Verzug: Wolldimort konnte seine Frau besänftigen, indem er ihr ein Einhornhorn von einer Geschäftsreise mitbrachte. Denn so etwas hatte sie sich schon immer gewünscht. "Hey Babe", säuselt Lord Wolldimort. "Oh Lord !", flüstert sie entzückt. "Das habe ich mir schon immer gewünscht ! Jetzt hast du auch einen Wunsch frei." - "Naja - ich würde gern ein paar Tage verreisen, um mal wieder ein paar Menschen zu töten. Harald Töpfer, der lebt immer noch ! Die Leute reden schon." - "Dann verreis nur ! Aber das du mich nicht wieder mit Narzisse Malpfui betrügst !" - "Na gut." - "Und bring mir was mit. Was Spannendes ! Was zum Spielen ! Und Schokolade !"
Also zieht Lord Wolldimort los in Richtung Schweinewarz. Auf einer Landstraße wird er von einem Auto angefahren. Drinnen sitzt ein Schweinewarz-Lehrer, Professor Quickel, und er hat Böses im Sinn. "Gut dass ich Sie treffe, Herr Wolldimort !", sagt er zu dem Unfallopfer. "Oh, ihr Körper ist ja voller Blut und sie haben Arme und Beine verloren ! Kein Problem, sie können in meinem Turban wohnen !" - "Danke, Quickel .", sagt Wolldimort. "Ich will Harald Töpfer töten. Und weil Sie mich eben, abgesehen von der Tatsache, daß ich unsterblich bin, fast totgefahren hätten, schulden Sie mir einen Gefallen. Sie müssen mir helfen, Töpfer umzulegen ! Ach ja, wüssten Sie ein Geschenk für meine Frau ?" Professor Quickel muss nicht lange nachdenken: "Wie wäre es mit dem Stein der Weisen ? 200 Karat. Schönes Stück. Kriegen Sie bei "Flammel´s" in der Winkelgasse." Und so wurden Wolldimort und Quickel gute Freunde und bewohnten für einige Zeit den selben Turban. Ihr Plan: Erst schnappen sie sich den Stein der Weisen, dann gehts ab zu Harald Töpfer nach Schweinewarz. Zwischendurch einen Kaffee in der Winkelgasse, ein paar Leichen hier und da und einen Comic für die lange Reise.
Nun begab es sich aber, daß Prof. Dr. Bummelbo, der Boss von Schweinewarz, ebenfalls ein passendes Geschenk suchte, um das Herz seiner Geliebten zu erobern: Claudia McDonnerknall, ebenfalls Lehrerin an der Hexenpenne. Er schickte wieder mal seinen armen Schergen Rubelus Harbicht los, den Stein der Weisen zu holen, und er bekam eine Ermäßigung, denn Bummelbo und Nick "The Quick" Flammel, der Inhaber von "Flammel´s" waren langjährige Freunde.
Somit kamen Wolldimort und sein Vermieter also zu spät. Das machte Wolldimort wütend, und er hatte gleich zwei Gründe, nach Schweinewarz zu düsen: Erstens wollte er Harald Töpfer plattmachen, zweitens musste er Professor Bummelbo den Stein der Weisen wieder abknöpfen. Und weil der Kaffee in der Winkelgasse kalt war, musste er das nächste Tier schlachten, daß er fand und dessen Blut trinken. Glaubt mir, er tat das nicht gerne - Hunger treibts rein !
Den Rest dieses spannenden Buches sollte am Besten jeder selbst lesen. Ich kann nur soviel verraten: Harald stirbt (nicht).
"Harald Töpfer und der Stein der Weisen" von Johanna Katharina Rohling ist im Carlsson-Verlag erschienen und kostet rund 20 Euro. Es sollen noch weitere Bände folgen und ich freue mich darauf !
PRESSESPIEGEL:
"Einfach fantastisch, dieses Buch !" FOCUS
"Ganz dolle Geschichte !" DER SPIEGEL
"Die tun wir gleich auf unsere Bestsellerliste" DER SPIEGEL
"Auch wir finden dieses Buch toll !" COMPUTERBILD
"Großes Harald Töpfer - Special" BRAVO
