A/N: Hallo! Da mir Der Herr der Ringe sehr gut gefällt, lese ich oft FanFictions zu diesem Thema und schreibe sie auch selber. Dabei ist mir aufgefallen, dass es fast keine Geschichten von Gimli gibt und ich habe beschlossen, dass dieser Missstand beendet werden muss! Darum hier nur für euch:
DAS LEBEN UND LEIDEN DES GIMLI GLOINSON
An einem wunderschönen (eisigen, verschneiten, dunklen, usw.) Wintertag geschah in einem kleinen Zwergendorf ein unfassbares Ereignis: Ein kleines Zwerglein wurde geboren! Das war schon lange nicht mehr geschehen! Die letzten 13 Jahre waren nur Zwergenmädchen geboren worden, deshalb war es verständlich, dass der Oberzwerg des Dorfes sofort ein großes Fest veranstalten ließ. Alle waren zu diesem Fest eingeladen worden, sogar Zwerge aus den Nachbardörfern.Und jeder brachte ein Geschenk mit. Die meisten der Bartträger überbrachten Kleidungsstücke, da man aber in den letzten Jahren nur Mädchenkleidungsstücke gebraucht hatte, bekam auch das kleine Zwergenbüblein Mädchenkleider geschenkt. Doch das schien niemand wirklich zu stören. Die Hauptsache war, dass es überhaupt etwas zum Anziehen hatte.
Als alle um das große Feuer in der Mitte der großen Ratshalle saßen, beschlossen sie, dem Zwerglein den Namen Gimli zu geben. Die Feierlichkeiten zogen sich über drei Wochen lang hin, denn alle wollten den kleinen Wonneproppen einmal im Arm halten und genau ansehen. Sie konnten es gar nicht glauben! Die glückliche Mutter wurde natürlich auch nicht vergessen und mit Beglückwünschungen und guten Ratschlägen überschüttet, was diese mit einem Lächeln hinnahm und die SchleimerInnen insgeheim verwünschte.
Erst nach drei Wochen kehrte endlich wieder Ruhe ein und dieMutter konnte sich jetzt in aller Ruhe der Erziehung des Kleinen widmen.Nach ein paar Monaten konnte Klein-Gimli schon gehen und durfte mit den anderen Zwerglein draußen in der Sonne spielen. Natürlich zog im die Mutti dafür ein hübsches neues Kleidchen an. Da alle anderen Kleinzwerge Mädchen waren und auch Kleidchen oder Röckchen trugen, merkte man eigentlich gar keinen Unterschied zwischen ihm und den anderen. Sie spielten den ganzen Tag Bartflechten (ja, auch die Zwerginnen tragen Bärte, sogar Kleinkinder hatten schon bald nach der Geburt einen ersten Flaum im Gesicht) oder Mutter-Vater-Kind, wobei Klein-Gimli eine ausgezeichnete Mutti abgab, da er kochen, putzen und stricken liebte. Der kleine Zwerg verlebte eine unbeschwerte Kindheit, ohne Schwierigkeiten damit zu haben, dass er wie ein Mädchen aufgezogen wurde und auch immer mehr so aussah, eigentlich aber ein Junge war. Erst zu Beginn der Pubertät wurde diese Erziehung problematisch. Gimli bemerkte plötzlich, dass er anders war als all die lieben Zwerginnen um ihn herum. Ihm wurde es peinlich mit ihnen im Schlamm zu buddeln (was sie natürlich immer nackt gemacht hatten, da ihre Kleider sonst schmutzig geworden wären) und er wollte auch nicht mehr die Mutterrolle übernehmen. Das fanden die Mädchen komisch und wollten nichts mehr mit dem schrägen Vogel zu tun haben. So wurde Gimli immer mehr zum Außenseiter und Einzelgänger. Er klopfte den ganzen Tag an derselben Stelle im Fels herum um sich eine eigene Zwergenbehausung zu schaffen und streifte stundenlang durch die Wälder. Eines Tages nahm ihn sein Vater zur Seite und führte ein ernsthaftes Vater- Sohn-Gespräch mit ihm. Er erklärte ihm die schwierige Lage, in der seine Mutter und er in seiner Kindheit gewesen waren, dass er trotzdem ein richtiger Zwergenmann werden würde, etc.. Gloin wollte seinem Sohn so schnell wie möglich zeigen, was ein richtiger Zwerg alles tat und was nicht. Er nahm ihn mit ins Bergwerk, übte mit ihm Weitpinkeln, Axtschwingenund Rülpsen und brachte ihm ein paar Tricks zum Frauen-Anmachen bei. Nach diesem Crashkurs im Zwergensein fühlte sich der Rotgelockte schon viel besser. Erschöpft setzte er sich vor seine Höhle und begann sich einen saftigen Braten zu machen. (Trotz aller Bemühungen seines Vaters hatte Gimli immer noch nicht aufgehört für sich selber zu kochen, zu nähen und zu stricken. Auch putzen und Kleider waschen war kein Problem für ihn. Das waren die Überreste aus seiner Kindheit, die er nicht aufgeben konnte oder wollte.) Er war jetzt ein Jungzwerg und hatte sein ganzes Leben noch vor sich.
Nachdem er öffentlich bewiesen hatte, dass er jetzt ein richtiger Zwergenmann war (er hatte den Wettkampf in den Disziplinen "Baumstammwerfen", "Aus-einem-Felsblock-seine-eigene-Mutter-meißeln", Maibaumklettern (jaja, das haben die alten Steineklopfer erfunden) und "Goldschmieden" gewonnen, was aber auch an der Tatsache liegen könnte, dass er in Ermangelung anderer männlichen Zwerge der einzige Teilnehmer war), wurde er auch von den Zwergenmädchen wieder ganz anders betrachtet. Er hatte sich vom Spielkameraden in ein begehrenswertes männliches Objekt verwandelt und hatte jetzt gleich 27 fesche Bartträgerinnen in ihren besten Jahren zur Auswahl, die alle verrückt nach ihm waren (zum großen Teil hatten sie wahrscheinlich nur Angst davor, dass sie keinen Mann finden würden, da diese ja ziemlich knapp waren) und ihn von vorne bis hinten verwöhnten. Das störte ihn natürlich nicht im Geringsten. Er genoss es, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen und sah sich auch die eine oder andere Zwergin genauer an (er führte einige in seine Höhle und zeigte ihnen sogar sein bequemes Felsbett aus nächster Nähe). Doch eine feste Bindung wollt er auf keinen Fall eingehen. Er war schließlich noch ein Jungzwerg! Als unverheirateter Bergwerker konnte man viel tollere Sachen erleben, als wenn man unter der Fuchtel eines Weibesstand! Es gab ja auch wirklich nette unter den Stubenfegerinnen, aber zuerst wollte er sich ein wenig in der Welt der Zwerge umsehen und all die wunderbaren Bauten besichtigen, von denen ihm sein Opi immer erzählt hatte.
Eines Morgens also, trat er vor den Eingang seiner schmucken Behausung und überblickte noch einmal das Dorf. Wehmütig sah er zum Höhleneingang seiner Eltern hinüber und seufzte. Nun war es soweit! Er würde sie verlassen. Dem Armen liefen vor lauter Kummer dicke Tränen übers Gesicht und verfingen sich in seinem roten, frischgeflochtenen Bart. Dann drehte er sich um, schwang sich seinen riesigen Rucksack auf den Buckel, überprüfte den Sitz seiner Axt an seinem Gürtel und stapfte los. Immer der Nase nach.
