Disclaimer: Severus und Hermine gehören J.K. Rowling

Warnung: Nur für jene, die Balladen mögen!!
Dieses entstand innerhalb einer Stunde, als ich nach einer langweiligen
Feier noch zu fit zum Schlafen war und nachdem ich Tage zuvor einen dicken
Wälzer mit herrlich-düsteren Balladen verschlungen hatte!! Wer sowas nicht
mag, braucht gar nicht erst weiterzulesen. An die mutigen Anderen:
Verzeiht, ich bin kein Dichter, aber es hat mir einfach Spaß gemacht, dies
zu schreiben!!
Und düster ist es auch nicht!

Nun denn....

Noli me tangere oder die „Ballade von der Schamhaften Mimose"

„Noli-me-tangere", - „Rühr-mich-mich-nicht-an!",
grimmig faucht dieses der finstere Mann.
Und lässt so Hermine, die Schale ihm reichend
und bei diesen Worten ganz schrecklich erbleichend,
in der Bewegung verhalten.
Was glaubt er denn, wer ich wohl bin?
Ihn zu berühr´n, den verbitterten, kalten,
kam mir doch niemals in den Sinn!´

„Die Pflanze ist falsch, du törichtes Kind!"
Kopfschüttelnd greift er nach der rechten geschwind.
„Der Trank bedarf der Schamhaften Mimose
und nicht, wie du meinst, einer blühenden Rose!"
Erleicht´rung bricht sich in Minchen da Bahn.
So hat doch der Meister die Pflanze gemeint
und nicht, wie sie dachte in kindischem Wahn,
dass sein und ihr Körper in Nähe vereint!

Ach, und diese so wilden Gedanken,
lassen nun ihre Fassung neu schwanken.
Und der Zorn auf den Meister kriecht langsam empor,
färbt rot ihre Wangen vom Mund bis zum Ohr!
Na warte, du meinst wohl, ich bin viel zu jung!
Doch diese Scham sollst du mir büßen!´
Mit magischen Worten und Zauberstab´s Schwung –
liegt nun zartes Grün ihr zu Füßen!

Ein Pflänzlein, so schwach und gering von Gestalt –
erst ist ihr ganz heiß und plötzlich so kalt!
Rafft eilig die Pflanze und dreht sich zum Geh´n,
hoffend, dass niemand die Schandtat geseh´n.
Was nun?´, denkt Hermine, doch dumm ist sie nicht,
holt Erde und Dünger und Dose,
greift schließlich zur Pflanze, Triumph im Gesicht.
Schon rollt sich entsetzt die Mimose.

Doch hegt und auch pflegt sie das Rührmichnichtan,
schenkt Wasser und Licht ihm und denkt immer dran,
es nicht zu berühr´n. Das bereitet ihm Pein,
dann rollt es gar schamhaft die Blätterchen ein.
Und während ganz Hogwarts beginnt mit der Suche,
und bangt, dass der Lord ihn genommen,
notiert das Herminchen ganz still in ihr Buche:
der Snape hat heut´ Blüten bekommen.

So geht´s eine Weile, die Verwirrung ist groß,
doch das Pflänzchen, das wächst und gedeiht ganz famos!
Man gibt schließlich auf, er kommt doch nimmermehr.
Hermine, die liebt die Botanik jetzt sehr.
Und dann – eines Morgens – ist´s endlich soweit:
ein Ende der blumigen Tage
und Snape – hofft Hermine – zur Verwandlung bereit
und nicht wieder nur eine Plage!

Die magischen Worte, der Stab tanzt hervor
und schon schwingen Arme statt Blüten empor.
Das Rabenhaar glänzt über düsterer Miene –
erstarrt wartet bangend die arme Hermine!
„Miss Granger, Miss Granger, was hast du getan?
Mich genährt und gehegt und gegossen!"
Er tritt auf sie zu – leise flüstert er dann:
„... doch hab´ ich die Pflege genossen!"

Und die Moral geb´ ich gleich mit auf die Wege:
auch ein Snape blüht auf mit entsprechender Pflege!

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Tja, das war´s - zerreißt mich bitte nicht! Noch eine Bemerkung für alle Nicht-Botaniker (bin ich übrigens auch): Die
Schamhafte Mimose oder Noli-me-tangere oder Rührmichnichtan ist bekannt
geworden durch eine kuriose Eigenschaft – berührt man eines der
Fiederblätter, so falten sich alle zusammen. . .
oder so ähnlich....