Willkommen zum

Supernatural Adventskalender 2009

von

Mia & Leila

Ganz nach alter Tradition, wird jetzt wieder täglich eine kurze Episode aus dem Leben der Winchesters hinter einem der Türchen für euch geöffnet.

In der Rolle des Sam ist hierbei Mia und in der des Dean eure Leila

Viel Spaß und allen eine fröhliche Weihnachstzeit, wünschen euch von Herzen eure Schreiberlinge, die mit Zipfelmütze am Kamin sitzen und Geschichten zaubern ;D

~s~

Spoiler: Staffel 1 – 5

Summary: Die Geister die ich rief …

Disclaimer: Santa Kripke ist und bleibt (leider) der alleinige Herrscher über Supernatural, wir haben uns die Jungs zu Weihnachten nur mal wieder ausgeborgt, um etwas mit ihnen umzudekorieren


~s~

Türchen eins

Dezember 2009

...

Kleine Rauchwolken, ein bisschen Asche und ein gelegentliches Beben, das war alles was einen Vulkanausbruch manchmal ankündigte. Der graue Nebel konnte Monate, gar Jahre über dem Gipfel hängen, ein mahnender Bote, den man schnell vergaß, aber irgendwann, da wurde der Schleier dichter, breitete sich wabernd aus und umfing alles mit seinen stickigen Armen. Langsam … schleichend, und doch unaufhaltsam.

Und, gelinde gesagt, war die Luft hier so dick, das man sie fein säuberlich mit einem der vielen Messer ihrer Grundausstattung hätte in Scheiben schneiden können.

Der andere war sauer - stink sauer - hatte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst: kein gutes Zeichen. Das Schweigen seit beinahe zwei Stunden war nicht weniger aussagekräftig.

Und was sollte er selbst verdammt noch mal sagen? Ihm ging es nicht anders. Anstatt nach diesen wunderbar entspannenden 120 Minuten verbaler Eiseskälte langsam aufzutauen, war seine innere Temperatur so in die Höhe geschossen, dass das Thermometer zu platzen drohte – Siedepunkt.

Wenn dieses „beleidigte Leberwurst"- Spiel so weiter ging, gab es bald Tote - das war nebenbei bemerkt keine Voraussage, sondern eher ein Versprechen - Bruder hin oder her, langsam war es genug. Die plötzliche Bewegung neben ihm riss ihn aus seinen finsteren Grübeleien und als wenn seine Reisebegleitung denen gelauscht hatte, tat sie genau das Falsche. Oder das Richtige - je nach Standpunkt und Sichtweise.

Ein Arm hob sich - 98 ° C.

Eine Hand streckte sich aus – 99 ° C.

Finger, die sich am Ausschalter des Radios zu schaffen machten – mehr als genug und der Siedepunkt war schlagartig überschritten. Aus einem leichten Glühen wurde ein brodelndes Aufwallen.

„Lass es an", leise gesprochen, eine deutliche Warnung darin enthalten - und wie üblich war es, als würde er mit einer verdammten Wand quatschen.

- Klick -

Das dröhnende Wummern aus den Lautsprechern riss schlagartig ab, hinterließ ein Vakuum aus Stille. Das unausgesprochene: „Und wenn nicht …", hing provozierend in der Luft.

Okay, das würde schmutzig werden.

Sehr schmutzig.

Mit einem Ruck, quietschenden Reifen und einem protestierend, aufheulenden Motor kam der schwarze Wagen am Straßenrand zum Stehen, rote Bremslichter - ein perfektes Spiegelbild der Wut in den Augen des Einen. Den Mund bereits geöffnet, erstarb jeglicher rüder Ausbruch, als nörgelndes Gehupe von außen dem Fahrer hier drinnen deutlich machte, dass mitten im fließenden Verkehr plötzlich voll in die Eisen zu treten, keine so gute Idee war. Okay, wenn man zwei Wagen inmitten dieser Einöde auf sonst weit und breit verlassener Landstraße als ‚Verkehr' bezeichnen wollte.

Die innerlich gebrüllte Antwort an den Fahrer draußen, die dem angehupten dabei durch den Kopf jagte, hätten jedem Dämon der Unterwelt die Schamesröte ins hässliche Gesicht getrieben. Aber warum etwas von der inneren Wut vergeuden, wenn man sie doch an anderer Stelle gut gebrauchen konnte? Die Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf dringendere Angelegenheiten. Das Leder des Sitzes protestierte knarzend, als wollte es leisen Einspruch gegen das Kommende erheben, als sich der große Körper darin dem anderen zuwandte.

Für einen Moment herrschte totale Stille. Die Heizung versuchte angestrengt die frostige Atmosphäre zu enteisen - aber vergeblich - Eisblumen wuchsen von Innen und Außen an den Autoscheiben; weitere kühle Vorboten der immer näher kommenden Schneewolken am Abendhimmel.

Die Temperatur sackte nochmals um einige Grad ab, als vier kleine Worte mehr als klar machten, wie gerade der Stand der Dinge im Hause Winchester war.

„Raus aus meinem Wagen!"

~s~