Songfic – Regen und Meer – Juli – Severus/Hermione
Ruhig liege ich im Bett. In seinem Bett, und starre abwechselnd auf die dunkelgrünen Vorhänge und auf ihn. Still frage ich mich immer und immer wieder, wie ich in diese Situation geraten konnte. Wie konnte es nur passieren, dass ich hier mit ihm liege? Wie konnte es passieren, dass wir uns so nahe kamen? Wie konnte ich mich in diesen zynischen, einsiedlerischen Mann verlieben?
Du
bist nicht wie ich,
doch das ändert nicht, dass du bei mir bist
und ich zuseh' wie du schläfst
Du bist noch längst nicht
wach,
ich war's die ganze Nacht
und hab' mich still gefragt,
was du tust,
wenn ich jetzt geh'
Wenn ich jetzt gehen würde... Vermutlich würde er mich morgen früh mit einem kurzen Nicken begrüßen. Wie immer. Er würde mich behandeln wie immer. Er würde sich nicht anmerken lassen, dass wir miteinander geschlafen haben. Dass ich ihm dabei meine Liebe gestanden habe... Er wird aber vermutlich auch so weitermachen wie bisher, wenn ich liegen bleibe und wir am morgen zusammen aufstehen. Er wird es ignorieren, und hoffen es aus seinem Gedächtnis löschen zu können. Vielleicht wird er das sogar bei meinem versuchen
Und
was macht er, wenn ich ganz weg bin? Ich bin hier, um meinen Studium
in Verwandlung seinen letzten Schliff zu geben. Minerva hatte mir
vorgeschlagen, den Posten als Lehrerin für Verwandlung anzunehmen...
Sie ist ja jetzt Direktorin, hat nur deshalb weiter unterrichtet,
weil sich niemand anders hatte finden können. Aber ich kann das
nicht.
Wenn er mich nicht liebt...
Wenn
er meine Gefühle nicht erwidert, kann ich nicht weiter hier wohnen
und ihn jeden Tag sehen. Und
dann verlass' ich deine Stadt
Ich seh' zurück und fühl' mich
schwer,
weil grade angefangen hat,
was du nicht willst und
ich zu sehr
Ich bin der Regen und du bist das Meer
Wieso hatte er sich überhaupt mit mir unterhalten? Warum hat er es zugelassen, dass ich noch nach dem Abendessen mit in seine Räume komme, und wir uns unterhalten? Ach, stimmt ja...
Ich habe ihn fast dazu genötigt... Ich habe keine Ruhe gegeben, bis er mir aufmachte.
Irgendwann hat er mich einfach so Reingelassen, weil er wusste, dass ich nicht locker lasse. Ich wollte mich doch auch nur mit ihm unterhalten! Mit ihm über Zaubertränke reden... Wie er darüber sprach war einfach faszinierend... Das war etwas, das er liebte. Wenn er über sein Fachgebiet sprach kam er richtig aus sich heraus...
Aber...
hatte er unsere Gespräche nicht auch genossen? Mit Sicherheit. Würde
er mich deswegen zum Bleiben überreden wollen? Mit ebenso großer
Sicherheit nicht. Ich
hab' gedacht ich kann es schaffen
es zu lassen, doch es geht
nicht
Hab's 'n bisschen übertrieben, dich zu lieben -
doch
es geht nicht
Nichts unversucht gelassen, dich zu hassen -
doch
es geht nicht; es geht nicht
Wie erschrocken war ich, als ich meine Gefühle für ihn entdeckte...!
Wie verzweifelt habe ich versucht mir seine Fehler vor Augen zu halten, die Gründe, warum ich ihn einfach nicht lieben konnte.
Doch sie waren alle nichtig.
Wie egal war es mir mittlerweile, wie er mich als Schülerin behandelt hatte.
Wie egal war es mir, dass er zwanzig Jahre älter war als ich. Was war schon das Alter?
Wie egal war es mir, dass er ein die Einsamkeit suchender Zyniker war? So war er eben, und selbst in der Schule hatte ich mir bei manchen seiner beißenden Kommentare auf die Unterlippe beißen müssen, um nicht zu grinsen.
Nun gut.. es war mir nicht egal, was Harry und Ron dazu sagen würden... immerhin waren sie meine besten Freunde. Trotzdem war das nichts, was mich davon abhielt ihn zu lieben.
Ich
bin nicht wie du,
ich mach' die Augen zu,
lauf' blindlings
durch die Straßen -
hier bin ich, doch wo bist du?
Soll das
alles sein?
Ich war so lang allein und
es war alles ganz in
Ordnung,
ganz ok und dann kamst du
Tatsächlich hatte ich seit meinem Abschluss einige Beziehungen. Ich war kurz mit Ron zusammen. Aber wir waren einfach nicht füreinander bestimmt.
Dann zwei Männer, die ich auf der Universität kennen gelernt hatte. Einen aus einem Cafe, in dem ich gejobbt habe. Einen Muggel, den ich auf einer Familiefeier kennen gelernt hatte. Alle waren nett. Ich fühlte mich wohl. Doch nie... hatte ich Bauchkribbeln. Nie war ich richtig verliebt gewesen, sodass mir die Hände schwitzig wurden, und mein Herz nur beim Anblick meines Gegenübers schon anfing zu klopfen... Nie hatte ich das gefühlt...
Bis jetzt.
Aber ich würde diesen Gefühlen den Rücken kehren.
Ich würde verschwinden, und alles wäre wie vorher...
Und
jetzt verlass' ich deine Stadt,
ich seh' zurück und fühl' mich
schwer,
weil grade angefangen hat,
was du nicht willst und
ich zu sehr
Ich bin der Regen und du bist das Meer
...abgesehen
von meinem gebrochenen Herzen. Ich
hab gedacht ich kann es schaffen
es zu lassen, doch es geht nicht
Hab's 'n bisschen übertrieben, dich zu lieben -
doch es geht
nicht
Nichts unversucht gelassen, dich zu hassen -
doch es
geht nicht, es geht nicht
Wieso kann ich ihn nicht einfach wieder hassen?! So wie ich es in meinen ersten Jahren an Hogwarts getan habe?
Wieso habe ich nur hinter seine sorgsam gehütete Schale geblickt?
Was ich entdeckt habe, lässt mich jetzt nicht mehr los...
Ich
bin der Regen, du das Meer
Sanfter Regen regnet leise
Ich bin
der Regen, du das Meer
Und sanfter Regen zieht im Wasser große
Kreise
Aber... vielleicht.. Vielleicht war ich ja doch nicht umsonst hier...
Ich will glauben, dass meine Liebe zu ihm nicht umsonst war....
Vielleicht... und wirklich nur vielleicht... hab ich ja einen kleinen Anstoß gegeben.
Vielleicht lebt er ab jetzt mehr...
Ich
hab' gedacht ich kann es schaffen
es zu lassen, doch es geht
nicht
Hab's '
doch es geht nicht
Nichts unversucht gelassen, dich zu hassen -
doch es geht
nicht, es geht nicht
