Ist nur ne Kurzgeschichte, aber mir ist sie gerade in den Sinn gekommen.
Leider habe ich mir die Charaktere nur ausgeliehen. Alle gehören sie Joanne K. Rowling, das ist so gemein ;-)
Egal, obs euch gefällt, oder nicht, aber hinterlasst doch bitte ein review!
So, genug geredet!
Schon eine Stunde sitzt sie nur da. Was macht sie?
Sie
schaut auf den See.
Es regnet doch. Warum kommt sie nicht rein? Warum kommt sie nicht zu mir?
„Sie
wird nicht kommen" Da ist sie schon wieder, diese fiese Stimme in
meinem Kopf. Die meistens Recht hat.
Auch
diesmal.
Sie
wird natürlich nicht kommen. Auch wenn sie es vielleicht möchte.
Sie
weiß, dass ich warte. Sie lässt mich warten. Sie will es
so. Und ich kann es nicht ändern.
Ich
kann auch nicht ändern, dass ich überhaupt warte. Ich will
nicht auf sie warten müssen.
Ich wünschte, ihr nie begegnet
zu sein. Vielleicht wünscht sie sich dasselbe von mir.
Wahrscheinlich sogar.
Warum
sollte sie auch nicht. Ich bin doch Schuld an ihrem Schlamassel.
Wenn
sie sich wegen mir mit James verkracht…
Wenn
ich mich wegen ihr mit James verkrache…
Das
Beste wäre es, es zu beenden.
Es zu beenden, bevor es überhaupt
richtig angefangen hat.
Vielleicht
kommen wir noch heil aus der Sache raus. Vielleicht ahnt James noch
nichts.
Ich nehme ein Pergament, schreibe etwas darauf, schicke meine Eule damit los. Zu ihr.
Vielleicht
war es ein Fehler, ihr zu schreiben.
Vielleicht
ist sie erleichtert.
Sie hat
die Eule bemerkt, die zu ihr heranfliegt. Sie weiß, dass es
meine ist.
Vielleicht
wird sie den Brief nicht lesen. Dann habe ich es wenigstens versucht.
Aber sie nimmt der Eule den Brief ab. Dann wendet sie meinem Aussichtspunkt wieder den Rücken zu.
Ich kenne die Worte nicht mehr auswendig, die sie jetzt ließt. Ich habe sie schnell und unüberlegt hingeschrieben.
Sie weiß, dass ich sie beobachte. So wie ich es schon eine Woche getan habe.
Um genau zu sein, seit sie mich im Krankenflügel besucht hat.
Immer wenn Quidditchtraining ist, gehe ich ans Fenster, des Krankenzimmers.
Immer wenn Quidditchtraining ist, geht sie zum See.
Sie hat seit unserer letzten Begegnung kein Wort mit mir geredet. Ich glaube, ich würde es auch
nicht aushalten, mit ihr zu sprechen, bevor wir geklärt haben, wie es weiter geht.
Es ist schlimm genug, wenn James mich besucht. Ich kann ihm kaum noch in die Augen sehen. Wie muss es ihr dann
gehen? Sie kann ihrem Freund ja
nicht ständig ausweichen. Ich kann es, solange ich Krankenzimmer bin.
Es klopft ans Fenster. Ich öffne es und lasse meine Eule wieder herein. Warum mir die Krankenschwester überhaupt
erlaubt hat, sie hier zu halten, weiß ich nicht. Es interessiert mich auch nicht.
Ich erwarte nicht, dass sie eine Antwort mitbringt. Umso erstaunter bin ich, als ich an ihrem Bein ein Pergament
entdecke. Es ist das,
was ich losgeschickt hatte. Anscheinend hatte sie keine neues, um zu
antworten.
Ich drehe es herum und entdecke auf der Rückseite ein einziges Wort:
Danke
Wofür dankt sie mir?
Dafür, dass sie ein schlechtes Gewissen James gegenüber hat? Sie hat zwar nie gesagt, dass es so ist, doch ich weiß es.
Ich habe es ja auch. James hat mir immer vertraut. Doch das würde er mir nie verzeihen. Würde ich mir ja auch nicht.
Tue ich auch nicht.
Ich schaue wieder aus dem Fenster.
Sie ist aufgestanden, geht zu Quidditchfeld. Jetzt sehe ich sie nicht mehr. Doch ich weiß, bald kommt sie wieder.
Das Training ist vorbei. Jetzt kommt sie wieder. Mit James. Sie gehen eng umschlungen.
Das gibt mir einen Stich ins Herz.
Dass sie so schnell darüber hinweg kommen konnte.
Aber mit James hat sie die besseren Karten gezogen.
Was sollte sie mit einem Black?
