Hogwarts auf Wienerisch
Disclaimer: Mir gehören weder die Charaktere von Harry Potter, noch die Sprüche von Alfred Dorfer, alias Prof. Kaiser, die ich mir geborgt habe, in der besten Absicht sie wieder zurückzu…
Der ganz normale Wahnsinn ist wieder einmal angebrochen in der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, eine Bildungsanstalt der besonderen Art, wobei besondere Betonung auf Anstalt liegt, insbesondere wenn man so manches Mitglied des Lehrstabs oder manch andere zwielichtige Gestalt, die auf dem Campus beheimatet ist, in Betracht zieht.
In den Kerkern herrscht wieder einmal Hochbetrieb, wie vor jeder Zaubertrankstunde, letzte Schummelpergamentchen werden dezent deponiert und Utensilien aller Art nochmals auf ihr Zerstörungspotential geprüft.
Harry Potter bereitet sich vor auf seinen großen Auftritt, schließlich hat er eine Menge Zeit in die Planung seiner ‚gewürzten Bemerkung zum Tag' gesteckt, Zeit, die ihm schlussendlich bei der Vollendung der Hausübungen gefehlt hat, aber im Leben muss man nun mal Prioritäten setzen.
‚Herst, Bruada!', stößt er seinen besten Freund Ron an, ‚heut' zagma's dem oiden Grantscherm.' ‚Wüst du scho wiada nochsitza müaßn?' ‚Blitzgneisser, aba wann ma eam sei supa Hackn ned irgendwia valeidn, werma des Gfrastsackl nia los.'
Noch ehe Ron dagegen protestieren kann, kommt ihm eine höhere Macht zu Hilfe, denn mit lautem Knall, der jeden im Raum momentan zusammenfahren lässt, öffnet sich die Tür des Kerkers. Schwungvoll und Unheil verheißend rauscht Professor Snape in den Raum, seine Roben gekonnt hinter ihm wallend, sodass jeder Ringgeist vor Neid erblasst wäre. Mit gewohnt indigniertem Blick betrachtet er das Häufchen der Elenden, die ihm für die nächsten 2 Stunden kostbare Zeit und Nerven rauben werden. Sie zu grüßen sieht er als vollkommen überflüssig an, schließlich weiß jeder hier im Raum, dass keiner von ihnen freiwillig hier ist, vielleicht mit der Ausnahme der Oberstreberin Granger.
‚Servus, Severus.', erfüllt Harry Potters Stimme den Raum.
Was tät' ich doch nur, gäbe es einen Tag, an dem der selbstgefällige Fratz mir nicht den letzten Nerv zieht? , schießt es dem Lehrer durch den Kopf, ehe er sich zum Gegenschlag rüstet. Dem schwindlichen Gfrast werma de Wadln viare richt'n.
‚Potter, haben Ihro Arroganz heute wieder Ihren witzigen Tag? Seit wann sind Sie eigentlich eines lateinischen Wortes mächtig, das kein Fluch ist?'
Weasley's betretenes Gesicht mangels Verständnis des Wortwitzes fordert den Professor nur weiter heraus.
‚Granger, übersetzen Sie!'
‚Jawohl, Professor Snape. Servus, servi – der Diener.'
Mit süffisantem Grinsen herrscht Snape die beiden verdatterten Gryffindors an: ‚Diener zu mir, hamma an Poscher, meine Herren?'
‚Schleich di, jetz' samma dran, Harry.'
‚Potter, Sie bekommen nun die einmalige Gelegenheit, uns Ihr ganzes Wissen als Diener zu demonstrieren, aber bitte ohne Zuhilfenahme des abspenstigen Ex-Malfoy-Dienstboten im Außendienst. Und um Professor Binns etwas zur Hand zu gehen machen wir hier gleich ein fächerübergreifendes Projekt mit Geschichte, unser heutiges Thema: „die Galeeren".
Also Potter und Weasley, die Aufgabe sollte Ihre mentale Kapazität nicht übersteigen, selbst wenn Sie sich auf 2 Dinge gleichzeitig konzentrieren müssen. Zum Schlagen meines Zauberstabs werden Sie beide die Tafeln in diesem Raum löschen, man sieht ja noch die Schmierereien Ihrer Vorgänger!'
‚Na supa, eh!' ‚Hoit's zsam!'
‚Potter, was machen Sie da?'
‚Herr Fresser, ich muss erst den Schwamm befeuchten.'
‚Nichts da, der bleibt trocken. Weasley, ich will, dass man nichts mehr sieht, auch nichts das Grüne!'
Erst hallt langsames Klopfen durch den mäuschenstillen Raum, während die Schwämme mühsam den Takt findend über die Tafeln kratzen. Während er den Rhythmus des Klopfens beschleunigt, höhnt der Meister der Zaubertränke zu seinen Schülern: ‚Gemma, gemma, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Und während Sie beide so sinnvoll beschäftigt sind, fängt der Rest an, die Zutaten für den heutigen Tag herzurichten.'
Noch ehe er seine Instruktionen vollenden kann, ist erst ein Knirschen, dann das schrille Quietschen von Nägeln, die über eine Tafel kratzen zu hören. Vor Schreck lässt Neville Longbottom alles, was er gerade im Arm hält, das inkludiert mehrere für sich genommen harmlose Substanzen fallen, die in der Mischung, wie alles, was sich im Umkreis des notorischen Tolpatschs befindet, in eine hochexplosive Kreation verwandelt.
‚Ich erinnere mich, gesagt zu haben: „die Galeeren", nicht „der Circus Maximus"! Weasley, bringen Sie Longbottom auf die Krankenstation und zwar pronto! Und Sie, Potter, werden sich noch wünschen, ich hätte Sie den Löwen zum Fraß vorgeworfen.'
Für alle, die des Wienerischen nicht mächtig sind:
‚Herst, Bruada!' - Hör mal, Kumpel.
‚heut' zagma's dem oiden Grantscherm.' - Heute zeigen wir es dem alten Miesepeter
‚Wüst du scho wiada nochsitza müaßn?' - willst du schon wieder nachsitzen müssen
‚Blitzgneisser, aba wann ma eam sei supa Hackn ned gnua anzwiadern, werma des Gfrastsackl nia los.' - Schnellchecker, aber wenn wir ihm seinen Job nicht genug verleiden, werden wir den Knilch nie los.
Dem schwindlichen Gfrast werma de Wadln viare richt'n. - Dem unausstehlichen Fratzen werden wir es schon zeigen.
hamma an Poscher - sind Sie verrückt
Schleich di, jetz' samma dran - Mist, jetzt sind wir dran
‚Hoit's zsam!' - Halt den Mund!
