Kapitel Eins: Strapazen im Doppelpack

„Mist verdammter!", fluchte der Schwarzhaarige, der nun schon bestimmt seit 1 ½ Stunden auf diesem weißen Flur hin und her eilte.

Er war nervös. Noch nie hatte ihn so etwas aus den Fugen gebracht. Kommt wohl daher, dass er noch nie in so einer Situation war. Aber dennoch. Seit dem Brief, dem er in seinem Büro des Ministeriums erhalten hatte, war er so schnell aus dem Gebäude heraus gerannt, um sich gleich ins St. Mungos zu apperieren. Das einzigste an was er dachte, waren ein Satz und ein Wort.

- 'Viel zu früh' und 'Katie' –

Seit dem wartete er hier, vor dem Kreissaal. Einige Schritte hörte er plötzlich von hinten auf sich zu kommen. Er drehte sich herum und erkannte seinen besten Freund.

„Mensch, Adrian. Da bist du ja!!"

„Und? Schon was Aufregendes passiert?", fragte dieser gelassen und hielt ihm ein Becher Kaffee entgegen.

„Nein. Das ist es ja!", fluchte er weiter, nahm den Becher und ließ sich danach sanft an die weiße Wand zurückfallen.

„Wird schon."

„Ich bin so am Ende. Es ist noch viel zu früh. Der Termin stand im September! Wir haben aber erst Juli!"

„Echt? Zwei Monate zu früh? Hui.", sagte Adrian und nippte kurz an seinem Cappuccino, den er für sich selbst geholt hatte.

„Das ist nicht ‚hui'. Es ist ernst, Adrian! Verdammt. Wäre ich doch nur zuhause geblieben."

„Was ist eigentlich genau passiert?", kam die Frage und lehnte sich ebenfalls, jedoch mit der Seite, neben ihn an die Wand.

„Spinnet hat sie hergebracht. Die beiden hatten sich für heute Morgen in der Stadt getroffen. Na ja. Soviel sie mir im Brief erzählt hat, ist sie in einem Café zusammen gebrochen.", gerade war er noch so ruhig, doch als er weiter sprach, sah man deutlich die Sorge und die Hysterie in seiner Stimme, „Fruchtblase ist geplatzt. Verdammt! Was ist wenn es wirklich zu früh ist. Wenn…wenn…"

„Denk noch nicht einmal daran, Marcus. Sie schafft das. Sie ist stark.", beruhigte er seinen Freund.

„Du hast ja Recht.", uns sah besorgt auf den Boden.

„Wo ist Spinnet eigentlich?"

Weiter auf den Boden starrend antwortete er ihm in einem monotonen Ton.

„Holt ihr Klamotten. Sie muss wahrscheinlich ein paar Tage hier bleiben."

Der Dunkelblonde nickte daraufhin nur verständlich und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher.

„Mr. Flint?"

Der Angesprochene schubste sich leicht von der Wand an und drehte sie dabei um.

„Ja?"

Er sah direkt zu einer Angestellten des St. Mungos. Sie war Assistentin dieser Station.

„Ich muss ihnen leider sagen, dass es-"

„Ist was passiert?", unterbrach er sie schnell und war kaum zu bremsen.

„Nun ja. Es sind ein paar Komplikationen aufgetreten. Wir mussten Miss Bell eine Narkose geben."

„Verdammt noch mal! Reden sie klar Text! Was ist los?!", fuhr er die junge Frau an.

Eine wütende Mimik zog sich über ihr Gesicht. Adrian, der die Situation erkannte, stellte sich gleich neben seinen Freund.

„Ich entschuldige mich für ihn. Er ist momentan in einer schwierigen Lage, wenn sie verstehen. Was ist denn genau passiert?", fragte er höflich.

Freundlich wandte sie sich Adrian zu.

„Wie gesagt. Wir mussten ihr eine Narkose geben, da wir bemerkt hatten, das der Embryo nicht in der richtigen Lage liegt."

„Und was heißt das?", fragte Marcus, doch nun etwas ruhiger.

Sie drehte sich zurück.

„Wir müssen einen Kaiserschnitt durchführen."

Eine kurze Stille trat ein. Vorsichtig ließ sich der ehemalige Slytherin auf einen Stuhl, der zum Glück neben ihm stand, nieder. Sein Kopf neigte sich nach oben, so dass er die Wand hinter diesem berühren konnte. Und seine Augen schlossen sich.

„Entschuldigen sie mich nun. Ich muss zurück.", sagte sie und verschwand wieder in den Kreissaal, zurück zu der Frau, die gerade ihr erstes Kind bekam.

„Alles okay?", fragte Adrian vorsichtig.

„Ich hab Angst, Adrian."

„Das ist normal."

„Verdammte Angst.", flüsterte er leise.

Adrian erwiderte nichts darauf. Er konnte sich nicht so auf die Situation einlassen.

„Hey, warum bläst ihr so Trübsal?", kam es plötzlich.

Marcus sah hinter seinen Freund und erkannte Spinnet, die voll gepackt mit sämtlichen Dingen in der Hand vor den beiden stand.

„Es gibt Probleme.", sagte Adrian schnell, da er merkte, dass Marcus jetzt nicht in der Lage dazu war.

„Probleme? In wie fern?", fragte diese scharf.

„Nun ja…also…"

„Sie holen es mit dem Kaiserschnitt.", kam es abrupt von dem Schwarzhaarigen.

„Oh bei Merlin. Wie…warum?"

Doch zu einer Erklärung kam es nicht mehr. Die Schiebetüren, des Kreissaales schoben sich geradewegs auf und dieselbe Frau wie zuvor auch, trat auf den Flur. Kurz blickte sie sich um. Sah zu der Frau, die zu den Männern dazu gestoßen waren und kam dann auf Marcus zu.

„Mr. Flint?"

„Noch mehr Probleme?", fragte dieser unruhig und stand von seinem Stuhl auf.

Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Nein. Ich möchte ihnen nur Gratulieren.", sagte sie und hielt ihm die Hand hin.

Etwas zögernd nahm er diese. Wollte schon ansetzen zum Reden, doch die Heilerin unterband dies.

„Sie können stolzer Vater von Zwillingen sein."

Er riss die Augen auf.

„Was?!", entfuhr es nun allen dreien.

„Wenn sie wollen, können sie die zwei sehen. Wir mussten sie erst einmal in den Brutkasten legen, da sie ja nun mal zwei Monaten zu früh gekommen waren. Aber sie können sie gerne sehen.", lächelte sie unbeirrt weiter.

„Äh…klar,…gerne.", stotterte er leicht.

„Dann folgen sie mir bitte."

Er befolgte die Anweisung und ließ die anderen zwei im Flur wortwörtlich auf dem Flur stehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Leise hörte er, wie die Tür ins Schloss fiel und er alleine in diesem Zimmer stand. Er blickte durch den kleinen Raum. Zwei kleine Gestelltische standen vor einem Fenster, auf denen jeweils ein Brutkasten stand. Umringt von Medizinischen Zauberutensilien. Er ging näher auf die Brutkästen zu. Als er davor stand, schaute er auf die kleinen Wesen herab, die darin lagen. Er nahm sich einen Stuhl, der an der Wand angelehnt war und stellte ihn neben den Kästen.

Zwillinge. Bei Merlin.

Die ganze Zeit hatten sie sich auf ihr Kind gefreut. Und jetzt waren es auf einmal ihre Kinder. Ein Lächeln überzog sein Gesicht. Die Heilerin hatte ihm noch erzählt, dass es keine eineiige Zwillinge waren. Na wenig etwas gutes. Sie mussten sich nicht an ein zweites Paar an Wiesels erfreuen. Wie klein und zerbrechlich die beiden aussahen. Winzig kleine Hände, Füße. Der Kopf nicht einmal annähernd so groß wie ein Klatscher. Es war unglaublich. Dieses Gefühl, das sich gerade in seiner Magengegend ausbreitete.

Er war Vater. Vater von Zwillingen. Bei Merlin.

Vorsichtig hob er seinen Arm und ließ ein Finger zu einen der Babys sinken. Leicht berührte er die Wange. Wie sanft und weich es sich anfühlte. Langsam ließ er den Finger bis hin zur kleinen Hand schweifen. So klein. - Und dennoch so ein starkes Gefühl.

„Mr. Flint?", kam es hinter ihm.

„Ja?", sagte er leise, aus Angst die beiden würde aufwachen, da sie beide friedlich schliefen.

„Ihre Verlobte müsste gleich aus der Narkose aufwachen.", sagte sie und beobachtete den Mann, der sich immer noch seinen Kindern zugewandt hatte.

„Kann ich zu ihr?"

„Ja."

Vorsichtig ließ er den kleinen Wurm los, wandte sich noch einmal dem anderen zu und ließ bei diesem seine Handfläche über dessen Kopf streicheln. Ganz vorsichtig, natürlich. Danach drehte er sich von den beiden weg und folgte der Heilerin nach draußen, worauf sie gleich ins Nebenzimmer gingen. In das Zimmer, in dem Katie lag. Wieder schloss sich die Tür. Diesmal jedoch war er nicht alleine. Die Heilerin ging an ihm vorbei und prüfte die medizinischen Utensilien, die neben Katies Bett angebracht worden waren. Leise trat er an ihr Bett. Ein Stuhl stand schon vor diesem und somit ließ er sich gleich darauf nieder. Seine Hand schellte langsam nach oben und umfasste ihre Hand. Drückte sie leicht.

„Ich lass sie jetzt allein. Wenn etwas sein sollte, ich bin bei ihrem Nachwuchs.", sagte sie flüssig und lächelte dabei.

Ein nicken seinerseits und kaum hörte man die Tür aufgehen, da war sie auch schon wieder geschlossen. Er sah zu ihr. Ihr dunkelblondes Haar war wirr auf dem Kopfkissen ausgebreitet. Einige Strähnen klebten ihr immer noch von der Anstrengung, auf ihrer Stirn. Mit einer kleinen Bewegung strich er ihr mit der anderen Hand diese aus dem Gesicht. Gleich darauf näherte er sich ihr und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe. Abrupt rekelte sie sich.

„Marcus…"

Er lächelte und drückte ihre Hand noch einmal etwas fester.

„Ja, ich bin hier."

Ihr Kopf schwang zu ihm und leicht öffnete sie die Augen. Als sie ihn erkannte, wie er dort einfach saß, ihre Hand hielt und dann auch noch so verschmilzt lächelte, wollte sie sich aufsetzten, um ihm ganz nah sein zu können. Doch plötzlich schmerzte es. Marcus bemerkte es und wollte sie beruhigen. Sagte ihr, sie solle sich lieber wieder hinlegen, da sie noch viel zu schwach sei. Als sie ihren Kopf wieder in ihr Kissen legte, sah sie sich kurz im Raum um.

„Ich hab mir solche Sorgen gemacht.", entfuhr es ihm.

Wieder sah sie zu ihrem Verlobten.

„Es gab Probleme, oder?"

„Ja, ich weiß.", erwiderte er leise und legte seine Stirn auf ihrer Schulter ab.

Sachte hob sie ihren Arm und legte ihre Hand in seinen Nacken. Sie merkte in diesem Moment, wie er schwitzte.

„Tu das nie wieder, hörst du. Solch eine Angst will ich nie wieder haben."

„Mach ich nicht.", und lächelte.

Er genoss ihre Wärme. Ihre zarte Hand, die sie auf seinen Nacken legte. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie es gewesen wäre, diese Wärme nie wieder zu spüren.

„Wo ist…", fing sie an, stoppte jedoch, da sie nicht wusste wie sie es sagen sollte.

„Sie liegt im Nebenzimmer.", und musste dabei kurz grinsen.

„Ein Mädchen?!", fragte sie etwas lauter.

Sie sah ihn an. Etwas verwirrt sah ihr Blick aus, als sie seinen traf.

„Was grinst du so?", fand sie ihre skeptische Stimme wieder.

„Na ja. Wie soll ich das jetzt sagen? Wenn du willst kannst du auch ein Jungen haben.", er grinste noch mehr, wenn das denn noch möglich war.

„Wie..? Jetzt versteh ich gar nichts mehr."

„Muss du nicht, Schatz.", lachte er leicht, „Obwohl…eigentlich ja doch."

„Verdammt, Marcus. Scherz nicht mit mir. Sag jetzt was Sache ist!!"

„Du hast Recht. Es ist ein Mädchen. Aber du kriegst noch ein Jungen dazu."

Ihr Mund öffnete sich, doch gleich darauf schloss sie ihn wieder. Kurz dachte sie über seinen Satz nach, bis es bei ihr eintrudelte.

„Oh bei Merlin!?!", stieß sie ein Schrei aus.

„Oh, Kate, Süße. Nicht so laut.", sagte er und hielt sich kurz seine Ohren zu.

„Zwei…zwei…Stück?!", fragte sie vorsichtig nach.

„Sag bloß nicht, du wusstest es nicht. Sowas muss man doch merken!"

„Wie soll man sowas bemerken?", fragte sie ihn empört.

„Ist ja egal. Die Heilerin hat mir gesagt, dass es zweieiige Zwillinge sind. Junge und Mädchen.", sagte er resigniert, „In was für eine Scheiße hab ich mich da rein geritten?", sagte er leise, doch sie überhörte das ganze natürlich nicht.

„Dir ist schon klar, das der letzte Satz gerade zweideutig war?!"

Er sah zu ihr.

„Oh."

Eine Augenbraue zog sie hoch. Männer!

Plötzlich schoss die Tür auf, die auch prompt an der Wand anschlug. Beide schauten zur Tür und sahen eine abgehetzte Alicia.

„Katie!!! OH! Dir geht es gut! Bei Merlin sei, Dank!", rief sie und stürmte auf ihre Freundin zu.

Marcus konnte gerade noch zur Seite ausweichen, bevor die Schwarzhaarige sich auf Katie gestürzt hatte.

„Alicia...bitte…mir tut noch so einiges weh.", kam es fast erdrückt von der Patientin.

„Oh, entschuldige.", sagte sie und entfernte sich wieder von ihr, „Ich hatte nur den Schrei gehört und hab gedacht, Flint wollte dich…nun ja…egal…dir geht es ja gut. He, he…", lachte sie leicht beschämt.

„Ich glaube du solltest dich auch noch bei der Heilerin entschuldigen, Spinnet.", kam es nun auch von der Tür.

„Halt die Klappe, Pucey!", giftete Alicia diesen an.

Marcus sah hin und her zwischen den beiden. Er wusste, dass sie sich noch nie leiden konnten. Doch jetzt wo beide Paten waren, war der Kontakt nicht mehr zu vermeiden. Nun ja. Ein gutes hattest jedenfalls. Nie Langeweile, wenn beide Anwesend waren.

„Entschuldigt, aber ich muss sie nun alle hinaus bitten.", kam es nun ebenfalls von der Tür.

Adrian der am nahsten Stand, ging ein Schritt auf seinen Freund zu, damit die Heilerin richtig eintreten konnte.

„Miss Bell, es wäre Zeit für die Nachuntersuchung.", lächelte sie freundlich.

„In Ordnung.", sagte sie kurz.

„Okay, dann gehen wir mal vor.", grinste Alicia und packte Adrian an seinem Umhang, um ihn mit nach draußen zu ziehen.

„Hey, Spinnet! Spinnst du?", hörte man ihn nach draußen fluchen, bis die Tür zu fiel.

Marcus und Katie sahen kurz zu dieser.

„Die ändern sich wohl nie.", meinte Marcus.

„Nein. Glaube ich auch nicht.", lächelte sie.

„Na dann. Ich geh dann auch mal. Ich komm heute Abend noch Mal vorbei, ja?", sagte er und stand von seinem Stuhl auf.

„Sag jetzt nicht, das du noch einmal ins Büro apperierst?!"

„Hatte ich eigentlich vor, ich hab da alles stehen und legen gelassen, als ich…na ja…du weißt.", sagte er und wandte seinen Kopf kurz ab.

„Mach doch was du willst."

„So war das doch nicht gemeint, Süße."

„Tze…", kam es spielerisch schnippisch.

Er musste leicht grinsen. Ging dann noch einmal einen Schritt auf sie zu, beugte sich über sie und küsste sie zärtlich auf die Lippen.

„Bis heute Abend, ich liebe dich.", flüsterte er und drehte sich dann zum Gehen.

Sie lächelte ihm hinter her, wobei sie ihm noch entgegen sprach.

„Ich liebe dich auch."


A/N: So! Endlich bin ich dabei euch das Sequel hochzuladen! Es hat einige Zeit gedauert. Allein deswegen, weil ich selbst gerade ein paar Probleme habe. Aber ich hoffe, dass es sich bald wieder legt. Die FanFiction ist noch NICHT abgeschlossen, was heißen wird, ich werde nicht allzu bald das nächste hochladen können. Aber ich bemühe mich! Versprochen~
Bis dahin. Freu ich mich auf eure Reviews. Denkt immer daran Lob und Kritik (Besonders das Letztere) braucht ein Autor um sich zu verbessern^-^v

Lg Sari-chan x3