Kleine Notiz am Rande: Alle rechte der Story sowie Schauplätze und Charaktere gehen an Bethesda. Ich verdiene kein Geld damit und habe diese Geschichte nur aus Spaß gesschrieben.
The Elder Scrolls V
SKYRIM
Kapitel 1
Entfesselt
Ein Rumpeln ging durch die Kutsche. Alfarik blinzelte träge, sein Kopf brummte und er konnte sich nur noch daran erinnern, dass er einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Das musste auch der Grund sein, warum er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Alfarik war ein Nord, ein Bewohner Himmelsrands. Seine braunen Haare wurden durch einen kleinen Zopf hinten gehalten. Die linke Seite seines Gesichtes trug einige Narben. Aus seinem Kinn spross schon ein dichter Bart.
Er befand sich mit drei anderen Personen in einer Kutsche.
„Ah, Ihr seid endlich aufgewacht.", sagte der Gefangene gegenüber von Alfarik.
Die Person war kräftig gebaut, hatte blondes Haar das im auf die Schultern fiel. Er trug einen ledernen Wams, geschmückt mit einem Stück zerschlissenen dunkelblauen Stoff, der mit einer Nadel an der Schulter befestigt war und locker über den Körper fiel. Die Kleidung der Sturmmäntel. Rechts von Alfarik saß jemand, dessen Mund man verbunden hatte, so dass er nicht sprechen konnte. Ein Fellumhang lag auf seinen Schultern und darunter ein schwarzer Stoffmantel. Seine blonden Haare fielen königlich über seinen Rücken. Sicher einer der neun Jarl, die in Himmelsrand regierten. Aber Alfarik konnte nicht sagen welcher.
„Ihr seid direkt in den Hinterhalt der verdammten Kaiserlichen gelaufen. Genau wie wir und dieser Dieb dort drüben!", sagte der Nord.
„Nein! Ihr Sturmmäntel sollt verdammt sein! Ihr habt diesen Krieg angefangen und alles ruiniert! Wärt ihr nicht gewesen, hätte ich die nächstbeste Kutsche nehmen können und wäre jetzt schon auf halbem Weg nach Hammerfell.", schimpfte der Gefangene neben dem Nord. Seine Kleidung beschränkte sich auf schäbige Sackleinen. Sein Gesicht war schmal und er hatte eine Hakennase. Dichtes, kurzes schwarzes Haar bedeckte seinen Kopf.
Der Zerlumpte richtete nun seinen Blick auf Alfarik. „Ihr da. Ihr und ich, wir sollten eigentlich gar nicht hier sein. Es sind diese Sturmmäntel, hinter denen das Kaiserreich her ist."
„Wir sind nun alle Brüder und Schwestern in den Ketten.", sagte der Sturmmantel.
„Ja, ja.", brummte der Zerlumpte. Nach einer Zeit betrachtete er Alfariks rechten Nachbarn. In spöttischem Tonfall fragte er: „Und wer ist das?"
Der Sturmmantel sah den Zerlumpten aus zusammengekniffenen Augen an und knurrte bedrohlich: „Passt bloß auf, was Ihr sagt! Das ist Ulfric Sturmmantel, der wahre Großkönig."
Der Zerlumpte sog die Luft zwischen den Zähnen ein. „Ulfric Sturmmantel, der Jarl von Windhelm? Ihr seid der Anführer der Rebellen! Aber wenn er hier ist ... um Himmels Willen, wohin bringen sie uns dann?"
Der Nord gab rasch eine Antwort: „Ich weiß es nicht, aber Sovngarde erwartet uns."
Während des Gesprächs bemerkte Alfarik, dass sie aus den Bergen gefahren waren und sich nun einem kleinem Dorf näherten.
Der Sturmmantel folgte seinem Blick und erklärte: „Das ist Helgen. Ich habe mal für ein Mädchen von hier geschwärmt. Ob Helen noch immer ihren Wacholderbeeren-Met braut? Ist es nicht seltsam, ich habe mich früher hinter den Türmen und Mauern der Kaiserlichen so sicher gefühlt."
Er schwelgte in Erinnerungen, bis sich seine Mine verfinsterte und er sagte „Seht! General Tullius und wie es aussieht, sind die Thalmor bei im. Verdammte Elfen, die hatten sicher ihre Hand im Spiel."
Er deutete mit seinen gefesselten Händen auf eine Person die auf einem Ross thronte. Der General war alt, sein weißes Haar kurz geschnitten, aber seine kupferfarbene Rüstung glänzte prächtig und auf der Brust war das Wappen des Kaiserreichs in Gold eingearbeitet.
Nun bemerkte Alfarik die zweite Kutsche, sie musste wohl die ganze Zeit vor ihnen gewesen sein.
Auch auf deren Ladefläche saßen vier Gefangene in den Rüstungen der Sturmmäntel.
Die Augen von Alfarik weiteten sich, die Kälte kroch in seine Knochen und er konnte sich nicht mehr bewegen. Dort, vor dem großem Turm in der Mitte der Dorfes, dem sie sich nun näherten, stand ein Holzblock mit einer Mulde, daneben war achtlos ein Korb hingestellt worden und dahinter wartete, mit schwarzer Kapuze und einer von Blut verkrusteten Axt, der Scharfrichter. Der Kutscher ließ das Pferd anhalten und eine ganze Menge Leute kamen, um sich die Hinrichtung anzusehen. Der Kutscher schrie, während er von seinem Sitz stieg, zu den Gefangenen: „Alle raus aus dem Karren!"
Alfarik sah zu dem Sturmmantel, dessen Gesicht ganz entspannt war, er hatte wohl keine Angst zu sterben. Er sagte mit einer ganz ruhigen Stimme, die Alfarik die Hälfte der Furcht nahm: „Los geht es. Wir dürfen den Himmel nicht warten lassen."
Alle Gefangenen mussten sich nun aufreihen und vier kaiserliche Soldaten, zwei mit Listen, zwei mit gezogenen Schwertern und starren Blicken, die die Gefangenen zu durchbohren schienen, standen vor ihnen. Langsam wurden die Namen der Gefangenen aufgerufen, die daraufhin langsam zum Block gingen.
„Ulfric Sturmmantel, Jarl von Windhelm!" Der Jarl ging stolz nach vorne und wurde weiter zum Block geschickt.
Alfarik hörte den blonden Sturmmantel leise flüstern: „Es war mir eine Ehre, Jarl Ulfric."
Ein weiterer Name folgte:„Ralof von Flusswald!" Dies war wohl der Sturmmantel, der in Alfariks Kutsche dabei war, denn er ging nun nach vorn.
„Lokir von Rorikstadt." Der Zerlumpte schlurfte nun nach vorne.
„Nein, ich bin kein Rebell! Das müsst Ihr mir glauben!" schrie er plötzlich.
„Still, Gefangener! Ihr geht zum Block, wie alle anderen auch!", schnauzte ihn ein Soldat an.
Der Zerlumpte sah sich panisch um, dann schrie er „Ihr werdet mich nie fassen!" und rannte, rannte an der Wache vorbei und lief den Weg hoch, den sie gerade eben passiert hatten. Doch weit sollte er nicht kommen, denn der Hauptmann hatte schon den Befehl an die Bogenschützen gegeben. Bevor Alfarik richtig mitbekam, was passierte, oder Lokir ein Ausweichmanöver machen konnte, hatten zwei Pfeile sich schon in seinen Rücken gebohrt.
„Will noch jemand fliehen?", fragte der Hauptmann die Gefangenen in scharfem Tonfall.
Doch einer der Soldaten runzelte nur die Stirn, schaute auf seine Liste und sagte dann zu Alfarik: „He, Ihr! Kommt her!"
Alfariks Beine setzten sich in Bewegung und als er vor dem Soldaten stand, trafen sich ihre Blicke. Alfarik versuchte die Absichten des Kaiserlichen zu erraten, aber er hatte wenig Erfolg.
„Von wo stammt Ihr und wie lautet Euer Name, Gefangener?"
„Meine Heimat ist hier, in Himmelsrand, mein Geburtsort heißt Karthwasten und mein Name lautet Alfarik.", antwortete Alfarik mit tonloser Stimme.
„Dann habt Ihr einen schlechten Zeitpunkt ausgewählt, um in Eure Heimat zurück zu kehren, Stammesgenosse.", antwortete der Soldat, dann wandte er sich zum Hauptmann: „Hauptmann, was sollen wir machen? Der hier steht nicht auf der Liste!"
Ein Gefühl von Erleichterung durchdrang Alfarik und er musste sich beherrschen, sonst hätte er laut gejubelt.
Doch der kleine Augenblick der Freude wurde brutal zerschmettert, als der Hauptmann sagte: „Vergesst die Liste! Er geht zum Block!"
„Wie Ihr befehlt, Hauptmann. Los, Gefangener, geht weiter. Wenigstens sterbt Ihr hier in Eurer Heimat."
Mit hängenden Kopf gesellte Alfarik sich zu den anderen, die beim Scharfrichter standen. Vor Ulfric Sturmmantel stand General Tullius und sagte zu ihm mit erhobener Stimme, so dass es alle hören konnten: „Ulfric Sturmmantel, manche nennen Euch einen Helden, aber ein Held benutzt nicht eine Macht wie die Stimme, um seinen Großkönig zu ermorden. Ihr habt diesen Krieg angefangen und das Kaiserreich wird Euch richten und somit den Frieden wieder herstellen."
Sicher wollte Ulfric etwas erwidern, doch der Lumpen vor seinem Mund hinderte ihn daran. Ein leises Brüllen in der Ferne ließ alle Leute in Helgen zusammen zucken. Doch wo man auch hinsah, den Ursprung konnte man nicht ausmachen.
„Habt ihr das gehört?", fragte einer der Soldaten.
„Da ist nichts! Weitermachen!", schrie der General.
Der Hauptmann schlug die Hand auf die Brust und wandte sich an eine Gestalt in Mönchskleidung.
„Gebt ihnen ihre Sterbesakramente."
Die Gestalt trat nach vorne und hob die Arme. „Im Namen der acht Göttlichen sollt ihr gesegnet sein, während wir eure Seelen Aetherius überbegeben ..."
„In Talos Namen schweigt. Bringen wir die Sache schnell hinter uns.", brummte ein Sturmmantel mit rotem Haar.
Diese Person stolperte zum Block und kniete sich hin. „Meine Ahnen blicken auf mich herab. Könnt ihr das auch behaupten Kaiserliche?", fragte er höhnisch.
Der Scharfrichter hob sein Beil über den Kopf und lies die Klinge hinunter sausen. Das abgeschlagene Haupt des Gefangenen rollte in den Korb und der Körper fiel schlaff zur Seite. Alfarik hörte Rufe hinter sich, konnte aber nicht nach hinten sehen, da sich seine geballte Aufmerksamkeit auf die immer größer werdenden Blutlache bei dem toten Körper richtete.
„Zerlumpter Nord, Ihr seid dran!"
Panik stieg in Alfarik auf. Doch seine Beine wollten im nicht gehorchen, denn sie setzten sich in Bewegung und zwar in die Richtung, wo der Block stand.
Er kniete sich nieder, als er beim Scharfrichter war; seine Hose tränkte sich mit dem frischen Blut, das den Boden bedeckte. Das ist also mein Ende?, dachte er sich. Sein Kopf lag nun in der Mulde als ein zweites Mal irgend etwas brüllte, es war nun viel näher.
„Da war es schon wieder.", hörte er einen Soldaten sagen.
„Der General hat gesagt, weitermachen.", knurrte der Hauptmann.
Alfarik konnte nur den Henker, den großen steinernen Turm und einen Teil des Gebirges sehen. Er schloss die Augen, bereit, nach Sovngarde zu reisen. Er hörte schnelle Schritte und die Stimme des Hauptmannes.
„Warum habt ihr Euren Posten verlassen, Soldat?"
Sicher wollte die angesprochene Person etwas sagen, aber das wurde von einem dritten Brüllen verschluckt.
„Bei Akatosh, was ist das denn?"
Alfarik riss die Augen auf und was er sah, gefiel im ganz und gar nicht.
Ein riesiger, kohlrabenschwarzer Drache mit rot glühenden Augen saß auf dem Turm. Der Drache riss das Maul auf und entblößte zwei reihen weißer Zähne, die im Sonnenlicht funkelten.
Der vierte Schrei des Drachen klang etwas anders als die drei zuvor, denn wie auf ein Kommando wurde der Himmel blutrot und brennende Felsbrocken flogen auf Helgen zu. Nun richtete sich der Blick des Drachen auf Alfarik und noch einmal öffnete der Drache das Maul. Doch statt hell lodernde Flammen, schien eine Druckwelle aus dem Maul des Ungetüms zu kommen. Alfarik wurde von dem Block weg geschleudert und landete auf dem Bauch. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und er schmeckte Blut. Da legte sich ein Schatten über ihn und eine kräftige Hand zog in auf die Beine.
„He, Stammesgenosse, auf die Beine. Solch eine Chance zur Flucht haben wir nur ein Mal! Kommt schon, zum Wachturm!"
Es war Ralof, Ralof von Flusswald, der ihm auf die Beine half und ihm somit vermutlich das Leben rettete. Alfarik nahm die Beine in die Hand und rannte. Neben ihm wurde eine Wache von einem Felsbrocken getroffen und sackte reglos zusammen. Die beiden rannten zum Turm und schlugen die Tür auf. Im Innerem des Turms lagen drei Soldaten der Sturmmäntel verwundet auf dem Boden und versuchten, die Blutungen zu stoppen. Zu Alfariks Überraschung war auch Ulfric bei ihnen. Seine Fesseln waren gelöst und auch das Tuch um seinem Mund war verschwunden. Ralof wunderte sich nicht oder verbarg seine Verwunderung zumindest sehr gut, lief auf Ulfric zu und fragte schnell: „Jarl Ulfric, was ist das für ein Ding? Könnten die Legenden war sein?"
„Legenden brennen keine Dörfer nieder. Aber das ist im Moment egal. Schnell den Turm hinauf.", antwortete der Jarl.
Ohne irgendwelchen Einwand rannten sie die Treppe hoch. Bevor sie aber ganz oben ankamen, wurde ein Teil der Wand eingeschlagen und der kolossale Drachenkopf war kurz zu sehen. Ein Soldat lief mit gezogenem Schwert die Treppe hinunter und wollte dem Drachen ein Auge ausstechen, doch bevor er in die Nähe des gigantischen Mauls kam, spie das Monster Feuer und der Geruch verkohlten Fleisches stieg Alfarik in die Nase. Aber Ralof und er hatten Glück, denn der Drache zog den Kopf wieder zurück und kümmerte sich nicht weiter um den Turm. Die beiden Nord gingen zu dem Loch, das der Drache hinterlassen hatte und sahen ein Haus, dessen Dach auf ihrer Seite abgebrannt war. Ralof wendete sich zu Alfarik und sagte schnell: „Seht Ihr das Haus auf der anderen Seite? Springt auf den Dachboden und lauft immer weiter! Ich werde schon einen anderen Weg finden, später zu Euch zu stoßen."
Mit einem einfachem Kopfnicken zeigte Alfarik das er einverstanden war. Er nahm Anlauf und sprang. Er segelte kurz durch die Luft, bevor er auf den Holzboden aufschlug, kleine Holzsplitter bohrten sich in seine Haut und er schürfte sich das Handgelenk auf. Nach einem kleinen Stück kam Alfarik an einer Treppe an, die zurück auf die Straße führte.
„Haring, schnell kommt! Gut macht Ihr das, mein Junge!", rief eine vertraute Stimme aber Alfarik konnte nicht sagen, wer da rief. Dort im ehemaligem Eingangsbereich des Hauses standen zwei Soldaten und ein kleiner Junge. Der eine Soldat hatte Alfarik schon einmal gesehen, es war derjenige mit der Liste.
Diese Person hatte braunes Haar und einen breit gebauten Körper.
„Ihr seid noch am Leben, Gefangener? Gut, dann sehen wir, dass dass so bleibt. Gunner! Bleibt bei dem Jungen, ich versuche mich zu General Tullius durch zu schlagen."
„Mögen Euch die Göttlichen beschützen, Hadvar.", sagte der zweite Soldat.
Die beiden rannten an brennenden Häusern und verkohlten Leichen vorbei, mussten sich kurz vor dem Drachen verstecken, der sie beinahe gesehen hätte. Doch das Glück war auf ihrer Seite; sie erreichten die letzten lebenden Soldaten und den General. Der General versuchte, die Truppen zu sammeln, aber der feurige Atem des Drachen zerstreute diese immer wieder. Hadvar fluchte, als er Ralof mit einer Axt in der Hand sah.
„Ralof! Verdammter Verräter, aus dem Weg!"
„Wir fliehen, Hadvar und Ihr haltet uns nicht auf!", rief Ralof.
„Na schön. Ich hoffe, der Drache bringt euch alle nach Sovngarde!", knurrte Hadvar.
„Kommt schnell mit in die Festung!", schrie Ralof.
Alfarik folgte dem Sturmmantel lieber, als einem kaiserlichen Soldaten – immerhin wollten die Kaiserlichen vor wenigen Momenten noch seinen Kopf abhacken - und somit rannten beide in die Festung.
„Endlich in Sicherheit.", seufzte Alfarik.
„In Sicherheit? Das sind wir erst, wenn wir aus Helgen verschwunden sind. Habt Ihr das Ding nicht gesehen? Das war ein Drache, da gibt es keinen Zweifel. Ein echter, lebendiger Drache! Ein Vorbote des Endes aller Tage.", gab Ralof zurück. „Dort, Gunjur hat es erwischt. Nehmt seine Sachen, er wird sie eh nicht mehr brauchen.", sagte der Nord und zeigte auf eine Leiche in Sturmmantelrüstung.
Alfarik zog die Rüstung an und schwang auch zur Sicherheit einmal die Axt, die er bei der Leiche fand.
„Gut, dann lasst uns aufbrechen." sagte er.
