A/N (cleotheo) - Willkommen zu meiner neuesten Geschichte mit einer dunklen Hermione, nur ist diese ein bisschen anders und hat auch einen dunklen Harry. Wie üblich möchte ich darauf hinweisen, dass das eine dunkle Geschichte ist. Ich weiß, dass nicht jeder Geschichten mit einer dunklen Hermione mag, deshalb möchte ich gleich zu Beginn eine Warnung aussprechen, so dass jeder genau Bescheid weiß. Ich möchte ebenfalls kurz an Harry erinnern. Weil Harry dunkel wird, habe ich einige Dinge in seiner Vergangenheit geändert. Ich bin sicher, dass einige Leute diese Veränderungen nicht mögen werden, aber ich bin glücklich mit dieser Auswahl, die ich vorgenommen habe und fühle, dass sie perfekt zu dieser Geschichte passen.
Zur Geschichte selbst kann ich sagen, dass sie bereits beendet ist. Sie hat insgesamt 12 Kapitel, einschließlich der Einleitung, die den Hintergrund liefert. Das hier ist der erste Teil einer siebenteiligen Geschichte, und jeder Teil umfasst ein ganzes Schuljahr. Die ersten Jahre werden dem Buch sehr ähneln, mit einigen Änderungen, die späteren Jahre werden ziemlich abweichen. Die Romanze wird zwischen Hermione und Draco sein, aber erst in den späteren Jahren.
Ich arbeite gerade am zweiten Jahr dieser Geschichte, aber es werden Abstände sein zwischen den Veröffentlichungen der einzelnen Geschichten. Doch ich kann versprechen, dass es sieben Teile dieser Geschichte sein werden, es braucht nur eben etwas Zeit, jeden Teil zu schreiben und zu veröffentlichen, weil ich auch noch andere Geschichten habe, die ich schreiben möchte und nicht vernachlässigen will. Ich hoffe, Leute haben Spaß am ersten Jahr der Kinder der Dunkelheit.
B/N (Sonne) - Diese wunderbare, ungewöhnliche Geschichte habe ich vor Kurzem entdeckt. Autorin ist cleotheo, die mir die Erlaubnis gab, ihre Geschichten in ihrem Namen zu veröffentlichen.
Die Figuren gehören JKR und WB, die Idee zu dieser Geschichte gehört cleotheo. Eine weitere Veröffentlichung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin bzw. der Übersetzerin gestattet.
Inzwischen schreibt cleotheo bereits am fünften Jahr. Ich werde mich bemühen, einmal wöchentlich ein neues Kapitel zu veröffentlichen.
Während sie in den Armen ihres Liebhabers lag, wartete Lily Potter darauf, dass sie das Schuldbewusstsein überkam. Sie hatte gerade das Undenkbare getan und ihren Ehemann James betrogen. Obwohl Lily befürchtet hatte, das Ereignis würde eintreten, hatte sie versucht, es zu bekämpfen. Wie auch immer, von dem Moment an, als Severus Snape vor einigen Monaten wieder in ihr Leben trat, war es unvermeidbar, dass sie ihren Mann betrügen würde. Obwohl Lily James wahrhaftig liebte und recht glücklich mit ihm war, konnte sie nicht die Anziehungskraft leugnen, die sie für ihren Jugendfreund fühlte. Severus war ihre erste Liebe, und es bedurfte mehr als eines James Potter, das Gefühl zu ändern, was sie für ihn empfand.
„Bedauerst du, was wir gerade getan haben?", fragte Severus leise. Er hatte niemals geglaubt, die Hexe, die er schon so lange liebte, zu bekommen und er hatte in jedem Fall von ihr erwartet, dass sie diesen gemeinsamen Nachmittag verwerfen und zu ihrem perfekten Leben mit ihrem Ehemann zurückkehren würde.
„Ich bedauere die Umstände unserer Situation", antwortete Lily, während sie sich aufsetzte und das Bettzeug um sich herum zog. „Wie auch immer, ich kann keinesfalls die wundervolle Erfahrung, die wir gerade miteinander geteilt haben, bedauern."
Severus biss sich auf die Lippen, um sie nicht zu fragen, ob er sie mehr erfreut hatte als Potter. Stattdessen setzte er sich ebenfalls auf und fragte sie, was als nächstes käme.
„Ich weiß es nicht", gestand Lily. „Ich fürchte, dass hängt von dir ab."
„Du weißt, was ich möchte, Lily," erwiderte Severus. „Du hast es schon immer gewusst."
„Ich dachte, dass ich das tat, aber dann ist das hier passiert", antwortete Lily, nahm Severus' Arm und ihre Finger strichen über sein dunkles Mal. „Hast du wirklich den Dunklen Lord hinter dir gelassen?"
Vor einigen Monaten war Severus zum Orden gekommen und hatte behauptet, mit Voldemort und seinen Anhängern unzufrieden zu sein. Er hatte sich Dumbledores Barmherzigkeit unterworfen, erklärt, dass er jung und leicht zu beeindrucken war, und dass er ausgelaugt war vom Dienen für Voldemort. Dumbledore war davon überzeugt, dass er helfen wollte und damit einverstanden, dass er den Orden als Spion unterstützte. Allerdings war die Mehrheit des Ordens skeptisch über Severus' Wechsel der Treue und die meisten beharrten auf ihrer Überzeugung, dass alles nur ein Schauspiel sei und seine Treue bei Voldemort läge. Lily wollte glauben, dass ihr alter Freund wirklich die Seiten gewechselt hatte, aber sie musste zugeben, dass sie sich nicht wirklich sicher war.
„Die Wahrheit ist, dass der Dunkle Lord meine Treue hält," gab Severus zu. „Und die wird er immer haben. Ich werde ihn nicht preisgeben."
„Das ist alles ein Schauspiel.", sagte Lily und fühlte die Tränen in ihre Augen steigen. „Du benutzt mich, um Informationen zu erhalten."
„Ich würde dich niemals benutzen, Lily", beharrte Severus. „Ich liebe dich."
„Wie kannst du behaupten mich zu lieben während du zugleich einen Mann unterstützt, der die Welt von meinesgleichen säubern will?", begehrte Lily auf als sie aus dem Bett sprang.
„Dinge sind nicht so einfach, wie sie erscheinen", protestierte Severus. „Es ist wahr, dass der Dunkle Lord Muggelgeborene nicht mag, aber er hat nicht die Absicht, sie von dieser Welt zu löschen. Er möchte Kraft, und jeder weiß, dass die wahre Kraft der Zauberwelt in den Reinblütern liegt. Die Reinblüterthematik ist ein Weg, um Anhänger zu werben. Er mag einige Regeln hinsichtlich der Muggelgeboren verschärfen, wenn er die Stärke hat, aber er wird sie nicht auslöschen. Er weiß, dass eine Welt der Reinblüter bald unrein und durch Inzucht verdorben sein wird, und das will er nicht. Er möchte die Magie stärken und jene, die sie handhaben.
„Sogar wenn das wahr ist, warum soll er unterstützt werden?", fragte Lily. „Ohne ihn wäre jeder frei das zu tun, was ihm beliebt. Keiner würde seiner Herrschaft entgegenstehen und seinen eigenen Wert beweisen. Warum nicht für Freiheit kämpfen?"
„Weil ich einen anderen Grund habe, ihm treu zu sein", erwiderte Severus. „Er ist mein Vater."
Lily starrte Severus an und wusste nicht, wie sie die Frage stellen sollte, die ihr im Kopf herumschwirrte. Sie war verwirrt, wie das möglich sein konnte, dass Severus Voldemorts Sohn war. Sie kannte Severus' Eltern, und die Tatsache, dass sein Vater ein Muggel war, war auch der Grund, warum er nicht weit von dort, wo sie aufwuchs, lebte.
„Setz dich, und ich werde es dir erklären", sagte Severus und streckte seinen Arm nach ihr aus. Während sie seine Hand ergriff, kehrte Lily zum Bett zurück und setzte sich an die Seite ihres Liebhabers. „Meine Mutter und der Dunkle Lord hatten vor etlichen Jahren eine kurze Affäre, in deren Ergebnis sie schwanger wurde mit mir. Sie hat es ihm nie und auch keinem anderen gesagt bis ich siebzehn wurde. Dann sagte sie mir, wer mein Vater war und ich schwor, ihm so schnell ich konnte zu erzählen, wer ich war."
„Deshalb hast du dich ihm angeschlossen, sobald du die Schule verlassen hattest", flüsterte Lily.
„So ist es", erwiderte Severus. „Ich ging zu ihm und erklärte alles. Zu der Zeit war er verheiratet, aber er erkannte mich als seinen Sohn an."
„Sagst du, dass dein Vater verheiratet ist?", fragte Lily. Niemals auf irgendeinem Ordenstreffen hatte sie irgendwas darüber gehört, dass Voldemort eine Frau hätte.
„Ja, er ist verheiratet", wiederholte Severus. Auch wenn er Lily über seine Verwandtschaft erzählte, gab er doch keine weiteren Einzelheiten über seinen Vater preis. Er enthüllte nicht den Namen der Frau seines Vaters und auch nicht die Tatsache, dass sie vor ein paar Wochen einer Tochter das Leben geschenkt hatte.
„Warum erzählst du mir das?", fragte Lily. „Ich könnte zu Dumbledore gehen und ihm alles berichten. Er würde für solche Informationen über Leichen gehen.
„Du könntest gehen und jedem alles sagen, was ich dir mitgeteilt habe", stimmte ihr Severus zu. „Der Grund, warum ich es dir erzähle, ist einfach. Ich sage es dir, weil ich dich liebe und ich möchte, dass du verstehst, warum ich dem Dunklen Lord treu bin. Was du mit dieser Information machst, ist deine Sache."
„Und was würde dein Vater sagen, wenn er wüsste, was wir gerade gemacht haben?" wollte Lily wissen. „Was hält er davon, dass sein Sohn mit einer Muggelstämmigen schläft?"
„Ich weiß es nicht", gestand Severus. „Aber ich weiß, dass, wenn ich ihn fragte, er dafür sorgen würde, dass dir nichts geschieht. Wenn er wüsste, dass ich dich liebe, würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um sicher zu stellen, dass du geschützt bist."
„Und warum würde er das tun?"
„Weil er mich liebt. Ich bin sein Sohn, und ungeachtet von allem, liebt er seine Familie."
„Das ist jetzt zu viel zum Aufnehmen", murmelte Lily. Sie rieb ihren Kopf, weil sie fühlte, dass sie Kopfschmerzen bekam.
„Was immer du entscheidest, es ist allein deine Sache", sagte Severus. „Es geht um uns beide und um meine Abstammung. Alles liegt in deinen Händen, Lily."
„Ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken", meinte Lily, während sie sich erneut vom Bett erhob.
„Nimm dir alle Zeit, die du brauchst", erwiderte Severus, als auch er aufstand und begann sich anzuziehen. Ich werde nächste Woche aufbrechen und werde nicht bis zum Sommer zurück sein. Außer natürlich, du erzählst dem Orden, wer ich wirklich bin und woher ich stamme, dann würden sich die Dinge ändern.
Ohne dass sie es wollte, entkam Lily ein enttäuschter Seufzer bei der Erinnerung, dass Severus für die nächsten Monate weggehen würde. In den folgenden Monaten würde Severus die Welt bereisen für verschiedene Kurse in der Kunst der Zaubertrank-Zubereitung. Dumbledore hatte vorgeschlagen, dass Severus den Posten des Zaubertrankmeisters in Hogwarts einnehmen sollte, aber er hatte auf einem mehrmonatigen Training zuvor bestanden. Also würde Severus in den kommenden Monaten seine Ausbildung haben und im nächsten September als Lehrer in Hogwarts beginnen.
Sobald das Paar angezogen war, verabschiedeten sie sich kurz, bevor Lily aufhörte zu denken. Sie hatte keine Idee was sie tun sollte wegen Severus und der Dinge, die er ihr erzählt hatte. Sie wusste, sie hatte die Verpflichtung, dem Orden zu berichten, was sie wusste, aber das würde bedeuten, ihren ältesten Freund zu verraten, und dessen ungeachtet glaubte sie nicht, dass sie das Severus antun könnte. Dennoch, weil Severus für eine Weile weggehen würde, hatte sie das Gefühl, jede Menge Zeit zu haben, um entscheiden zu können, was sie tun sollte.
Allerdings verschärften sich Lilys Probleme wenige Wochen nach Severus' Abreise als sie herausfand, dass sie schwanger war. Sie wusste vom Zeitraum her, dass das Baby unmöglich von James sein konnte, was bedeutete, dass sie Severus' Kind trug. Aufgrund von Severus' Reise wusste Lily, dass der einzige Weg, ihn zu erreichen, über Dumbledore lief, aber ihn zu fragen würde den Verdacht wachsen lassen. Sie wollte auch nicht zu Voldemort gehen, ungeachtet dessen, dass Severus ihr versichert hatte, dass er ihr nichts antun würde. Allein gelassen und schwanger tat Lily das Einzige, was sie sich vorstellen konnte. Sie gab das Baby als James' aus und wartete auf Severus' Rückkehr.
C.O.T.D. - K.D.D.
Nach Monaten des Reisens und Schulungen in der Zaubertrankbranche kehrte Severus schließlich nach Hause zurück. Severus war sehr froh, in Hogwarts zu unterrichten, genauso wie auch Voldemort, der dies für eine brillante Idee hielt, aber er hätte auch ohne die Trainingsmonate zuvor lehren können, Und er hätte es besonders tun können, ohne von Lily getrennt worden zu sein. Er hatte noch keine Ahnung, wie sie nach dem gemeinsamen Nachmittag zurechtkam, aber die Tatsache, dass niemand zu wissen schien, wer er war, beruhigte ihn. Er hoffte einfach, dass, wenn er sie sah, Lily nicht so tat, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen.
Severus erhielt seine Antwort am folgenden Tag im Hauptquartier des Ordens, zusammen mit dem Schock seines Lebens. Als er Lily zuerst sah, waren einige andere Leute ringsum, so dass sie keine Gelegenheit hatten miteinander zu sprechen, aber sie zeigte ihm ein warmes Lächeln und flüsterte, dass sie ihn unbedingt sehen müsse. Bedauerlicherweise bekamen sie keine Möglichkeit, sich zu unterhalten, bevor James ankam, ein neugeborenes Baby tragend. Severus beobachtete mit einem gebrochenen Herzen, wie James das Baby in Lilys Arme legte und ihr einen liebevollen Kuss gab.
Während des restlichen Treffens vermied Severus, Lily und James anzusehen und so schnell er konnte, flüchtete er heim. Jedoch war er gerade zehn Minuten zu Hause, als es an der Tür klopfte. Er war überhaupt nicht überrascht, Lily an der Tür zu sehen, allerdings war er ein wenig verärgert, dass sie das Baby mitbrachte.
„Können wir reden?", fragte Lily, während sie einem mürrischen Severus in sein Landhaus folgte.
„Fahr fort", antwortete Severus. „Obwohl ich annehme, ich sollte dir danken, dass du mir nichts gesagt hast."
„Ich kann nichts sagen, Severus", meinte Lily. „Ich möchte nicht, dass dir irgendetwas geschieht."
„Warum spielt das eine Rolle? Du hast offensichtlich die Dinge auf den richtigen Weg gebracht mit Potter", erwiderte Severus, dabei das schlafende Kind in Lilys Armen betrachtend.
„Sein Name ist Harry", sagte Lily. „Und er ist dein Sohn."
Während Severus Harry anstarrte und versuchte aufzunehmen, was gerade geschieht, erklärte Lily, was sich ereignet hatte, seit er gegangen war. Sie begründete, warum sie das Baby als James' ausgab, und wie sie behauptete, dass Harry ein paar Wochen zu früh kam. Sie gestand auch, dass sie darauf gewartet hatte, dass Severus zurückkehrte, und dass, wenn er sie und Harry wollte, sie auf ihn warten würden.
„Würdest du Potter verlassen?", fragte Severus.
„Ja", erwiderte Lily. „Vorausgesetzt, du kannst gewährleisten, dass wir sicher sein würden."
„Ich kann versprechen, dass du sicher sein wirst", gelobte Severus. „Lass mich mit dem Dunklen Lord sprechen und wir können es einrichten, dass du Potter verlassen kannst."
„Da das nun geklärt ist, wird es Zeit für dich, deinen Sohn kennen zu lernen", sagte Lily lächelnd.
Lily legte zum ersten Mal Harry vorsichtig in Severus' Arme, und als er mit ihrem gemeinsamen Sohn verbunden war, besprachen sie die Zukunftspläne. Sie würden eine richtige Familie sein, und nichts sollte ihnen im Weg stehen.
C.O.T.D. - K.D.D.
Weniger als eine Woche nach Severus' Rückkehr waren die Pläne für Lily und Harry fertig, um James und den Orden hinter sich zu lassen. Lily wusste, dass James an dem Abend, als sie ihn verlassen wollte, mit Ordensangelegenheiten beschäftigt war. Sie wusste, es war feige, ihn zu verlassen ohne mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, aber sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte. Stattdessen schrieb sie einen Brief und erklärte, dass sie ihn verlassen würde, bevor sie das Haus verließ.
Zunächst sah es so aus, als sollte alles reibungslos verlaufen. James verschwand wie geplant, ließ Lily zurück, die einpackte, was sie brauchte. Unglücklicherweise hatte James vergessen, seinen Unsichtbarkeitsumhang mitzunehmen, und er kam nur zehn Minuten später unerwartet zurück, wo er Lily vorfand, wie sie rasch ihr Zeug verstaute.
„Was ist los?", forderte James nachdrücklich, als er Lily auffand, wie sie in ihrem gemeinsamen Raum mit gepackten Koffern stand.
„Was machst du hier?", fragte Lily.
„Das tut nichts zur Sache.", erwiderte James. „Was ist los, Lily?"
„Ich gehe weg", gestand Lily mit einem Seufzer. Sie wäre lieber gegangen, ohne James zu sehen, aber nun, da er hier war, schuldete sie ihm schließlich eine Erklärung.
„Weggehen.", wiederholte James wie betäubt. „Warum?"
„Weil ich einen anderen liebe und bei ihm sein möchte.", erwiderte Lily. „Es tut mir leid, James. Das ist nicht deine Schuld, sondern meine. Ich bin diejenige, die im Unrecht ist."
„Du erzählst mir," schnaubte James. „Ich kann es nicht glauben, dass du von deinem Mann und deinem Sohn weggehst. Was für eine Frau bist du?"
„Ich verlasse Harry nicht", sagte Lily. „Er kommt mit mir."
„Nur über meine Leiche", fauchte James, bewegte sich in Richtung Schlafzimmer, um die Tür zu versperren. „Du nimmst nicht meinen Sohn mit."
„Geh aus dem Weg, James", sagte Lily und versuchte, sich an ihrem Mann vorbei zu quetschen.
James weigerte sich, aus dem Weg zu gehen, doch Lily war entschlossen durchzukommen. Schließlich, als letzte Rettung, stieß sie ihm den Ellenbogen in die Rippen und quetschte sich an ihm vorbei. Sie rannte zu Harrys Raum, und als Lily gerade die Tür erreicht hatte, griff James ihren Arm und zog sie weg.
„Du nimmst nicht meinen Sohn", brüllte er. „Wenn du gehen willst, dann geh. Aber Harry bleibt bei mir."
„Er ist nicht dein Sohn", schrie Lily zurück, mühte sich, sich aus James Griff zu befreien.
„Was hast du gesagt?", fragte James in einem tödlichen Ton, als er im Vorraum erstarrte.
„Er ist nicht dein Sohn", wiederholte Lily leiser. „Es tut mir leid, James, aber Harry ist nicht deiner."
„Natürlich ist er das", sagte James. „Dumbledore denkt, dass es eine Prophezeiung über ihn gibt. Deswegen sind wir untergetaucht."
Während Lilys Schwangerschaft war Dumbledore in den Besitz einer Prophezeiung gekommen, welche die Person betraf, die möglicherweise Voldemort besiegen konnte. Sie folgerten, dass die Person in der Prophezeiung entweder das Kind der Potters oder das Kind der Longbottoms war, so dass beide Familien untertauchten und nur wenige ausgewählte Leute wussten, wo sie waren.
„Die Prophezeiung betrifft nicht Harry", beharrte Lily. „Er ist nicht dein Sohn."
„Ich glaube dir nicht", sagte James, drehte sich um und schlich in Richtung Harrys Zimmer.
Sie rannte ihm hinterher, Lily griff nach James um ihn aufzuhalten, während sie gleichzeitig versuchte ihm klarzumachen, dass er die Wahrheit sah. „Er ist Severus'", schrie sie.
In dem Moment, als die Worte ihren Mund verließen, stieß James einen schmerzgeplagten Schrei aus und riss sich grob von seiner Frau los. Als er das machte, erwischte sein Arm Lily im Gesicht und sie stolperte rückwärts. Zu ihrem Pech war Lily etwas zu nah an der Treppe und bevor sie sich bremsen konnte, flog sie hinab.
„Lily!", schrie James, stürzte die Treppen hinab seiner Frau hinterher.
In der Sekunde, als er den Fuß der Treppe erreichte, wusste er, dass es zu spät war. Lily lag in einem unnatürlichen Winkel und ihre einst strahlend grünen Augen starrten ihn leblos an. Während er in Schluchzer ausbrach, fiel er neben den Körper seiner Frau. So verharrte er, bis drei Männer in dunklen Roben in sein Haus platzten und die Hölle losbrach.
C.O.T.D. - K.D.D.
„Sie sollte hier sein", murmelte Severus, als er seinen schmalen Empfangsraum durchschritt.
Lily hätte längst mit Harry sein Landhaus erreichen müssen, und bisher hatte sie sich noch nicht gezeigt. Severus hatte darauf bestanden, dass sie nur das nehmen sollte, was sie benötigte, deshalb sollte sie für das Packen nicht sehr lange brauchen. Nach seiner Schätzung müsste sie jetzt angekommen sein. Je länger sie brauchte um aufzubrechen, desto größere Chancen gab es, dass James nach Hause zurückkehrte und sie bei ihren Vorbereitungen, ihn zu verlassen, überraschte.
„Ich werde nach ihr sehen", verkündete Severus.
„Ich bin sicher, sie wird gleich hier sein", sagte Voldemort. Er war in Severus' Landhaus, weil er seinen Enkelsohn treffen wollte. Er konnte kaum glauben, dass er zehn Monate, nachdem er ein zweites Mal Vater geworden war, nun Großvater war.
„Ich muss es überprüfen", beharrte Severus.
„In diesem Fall kommen wir mit dir", bot Lucius Malfoy an. Lucius war Severus' bester Freund, und er war im Landhaus um Severus zu beruhigen. dass er ein guter Vater sein würde. Seit Lucius selbst vor Kurzem Vater geworden war, konnte er Severus' Sorgen verstehen.
Als das Thema entschieden war, legten die drei Männer ihre dunklen Roben an und apparierten in das Dorf, in dem Lily mit James lebte. Severus hatte das Haus vorher noch nie besucht, aber Lily hatte ihm erzählt, wo er sie beide finden könnte, falls die Pläne schief gingen. Nach Lilys Anleitung führte Severus sie schnell zum Wohnsitz der Potters. Als sie kein Lebenszeichen bemerkten, brach das Trio durch den Hintereingang ein und war perplex über das, was sie vorfanden. Lilys lebloser Körper lag am Fuß der Treppe, während James zusammengerollt an ihrer Seite schrie wie ein Baby.
„Du Bastard", schrie Severus, James beschuldigend.
Seinen Zauberstab völlig vergessend, griff Severus James körperlich an. Er zerrte ihn von Lily weg, begann nach dem Mann zu schlagen und zu treten, der seine Schultage zu einem lebenden Alptraum gemacht hatte. Der körperliche Angriff brachte James schnell zur Besinnung, und er brauchte nicht lange um zurück zu schlagen. Innerhalb kürzester Zeit war das Paar in einen heftigen Kampf verwickelt und beide Männer waren schnell blutverschmiert und zerschrammt.
Nach dem Schock darüber, was sie nach dem Eintreffen bei den Potters erwartet hatte, wurde Lucius aktiv und zog Severus in Sicherheit. Während Severus darum kämpfte, sich aus Lucius Armen zu befreien, saß James auf dem Boden und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
„Du hast sie ermordet", klagte Severus seinen Rivalen an und bemühte sich nicht, die Tränen zurück zu halten, die sein Gesicht hinabflossen.
„Es war ein Unfall", flüsterte James.
„Mörder", schrie Severus und zog seinen Zauberstab.
Ehe James eine Chance hatte zu reagieren, hatte Severus den Todesfluch auf ihn abgefeuert und er stürzte auf den Boden. Blindlings wandte sich Severus von James Körper ab und ging hinüber, dahin, wo Lily lag. Während er auf seine Knie stürzte, zog er Lily in seine Arme und wiegte sie an seiner Brust, dabei brach sein Herz.
„Lucius, bring Severus zurück ins Herrenhaus", sagte Voldemort leise, beobachtete seinen schluchzenden Sohn, der die Hexe betrauerte, die er liebte. „Ich hole Harry und komme dir gleich hinterher."
Lucius ging hinüber zu seinem Freund und zog ihn vorsichtig von Lily weg. Severus protestierte kurz gegen den Plan und beharrte darauf, Harry selbst zu holen, aber er war letztendlich davon überzeugt, dass er sich nicht in der Verfassung befand, mit einem Baby zu apparieren. Um Harrys Sicherheit zu gewährleisten, war Severus mit Voldemort einig, dass dieser ihn holte, während er Lucius gestattete, ihn zu seinem Haus in Wiltshire zurück zu bringen.
Nur einen Moment, nachdem Lucius und Severus das Haus der Potters verlassen hatten, trat Albus Dumbledore durch den zerstörten Hintereingang, um nach James zu suchen, der länger weg war, als sie erwartet hatten. Nachdem er James und Lily tot auf dem Boden liegend vorfand, stürmte Dumbledore die Treppen hinauf und erreichte Harrys Raum, kurz bevor Voldemort seinen Enkelsohn hochnehmen konnte. In der Annahme, dass Voldemort die Potters getötet hatte und beabsichtigte, Harry zu töten, wurde Dumbledore aktiv. Innerhalb von Minuten flogen Flüche und Zaubersprüche, als die beiden Zauberer einander bekämpften.
Während des Kampfes prallte einer der Zaubersprüche von der Wand ab und traf Harry, eine Narbe auf seiner Stirn hinterlassend. Kurz danach brachte es Dumbledore fertig, den Todesfluch auf Voldemort abzuschießen. Zu seinem großen Schrecken war der Dunkle Lord nicht sofort tot. Stattdessen brach er im Todeskampf auf dem Boden zusammen und begann zu sterben. Ohne zu beachten, was ringsum passierte, griff sich Dumbledore Harry und rannte. Er würde die Sache mit Voldemort regeln, aber jetzt musste er Harry in Sicherheit bringen.
Da er sich im Todeskampf auf dem Boden wand, gab es nichts, was Voldemort tun konnte, als Dumbledore sich seinen Enkel schnappte und wegrannte. Alles, was er tun konnte war, seine verbleibende Kraft zu sammeln in der Hoffnung, er hätte genügend Stärke, um zurück in das Herrenhaus der Malfoys zu apparieren. Zum Glück reichte seine Kraft aus, um mit einer Bruchlandung in Malfoys Salon zu kommen. Mit den letzten Worten, die er für mehrere Monate würde sprechen können, schaffte Voldemort es, seinen Sohn zu informieren, dass Dumbledore Harry hätte, bevor er in eine tiefe Ohnmacht fiel.
C.O.T.D. - K.D.D.
„Beruhige dich, Severus", bat Lucius seinen Freund inständig. Es war nun einige Stunden nach den Ereignissen im Haus der Potters, und Lucius strengte sich sehr an, seinen Freund aus dem tiefen Loch zu holen. „Du musst das logisch angehen."
„Logisch?", erwiderte Severus verächtlich. „Wie kann ich logisch sein? Ich habe heute Abend alles verloren. Die Frau, die ich liebe, ist tot, mein Sohn ist weg und mein Vater liegt in einem magischen Koma."
„Ich weiß, dass die Dinge nicht großartig sind, aber vor sich hin zu brüten hilft niemandem", beharrte Lucius. „Es gibt nichts, was du für Lily tun kannst, aber du kannst einiges für Harry und deinen Vater erreichen. Du weißt, dass Dumbledore Harry nicht wehtun wird. Wir wissen nicht, wo er jetzt gerade ist, aber wir werden ihn finden. Ich verspreche dir, dass wir deinen Sohn finden werden."
Severus stimmte nur widerwillig zu, dass Harry nicht in Gefahr war. Dumbledore dachte, dass er der Sohn von James und Lily wäre, was bedeutete, dass er wohl versuchte ihn zu schützen. Im Hinblick darauf, logisch betrachtet, wurde ihm klar, dass er herausfinden könnte, wo Harry war, wenn er Mitglied des Ordens war. Wie auch immer, das machte die zu erledigenden Dinge nicht einfacher.
„Du hast Recht mit Lily und Harry", gestand Severus mit leiser Stimme. „Aber was kann ich für meinen Vater tun? Er liegt im Koma, und niemand weiß, was mit ihm ist. Du hast ihn gesehen, Lucius. Sein Körper verblasst, so als ob er verschwinden würde."
„Zuerst einmal musst du für Beth und Hermione stark sein", erwiderte Lucius. Beth war die Frau von Voldemort, während Hermione ihre kleine Tochter war. „Sie werden dich gerade jetzt brauchen. Wenn es hart kommt, hält die Familie zusammen. Ich weiß nicht, was wir noch für deinen Vater tun können, aber es würde uns nicht weh tun zu schauen, was in letzter Zeit mit ihm los gewesen ist. Ich denke, er wurde vom Todesfluch getroffen, aber er ist nicht tot, und wir müssen herausfinden, wieso."
„Ich werde tun, was ich kann", sagte Severus. „Aber Harry steht bei mir an erster Stelle. Ich will meinen Sohn zurück haben, und dann werde ich dir helfen herauszubekommen, was mit meinem Vater nicht stimmt."
Weniger als 24 Stunden später hatte Severus eine zuverlässige Spur zu seinem Sohn. Gerüchte über den Tod der Potters verbreiteten sich in der Zaubererwelt, und Dumbledore war da, um seine Version der Wahrheit zu verbreiten. Dumbledore verkündete öffentlich, dass Voldemort die Potters ermordet und versucht hatte, Harry zu töten. Er erklärte, dass Harry irgendwie überlebt hatte, aber dabei verlor Voldemort seine Kraft und einstweilen war die Zaubererwelt sicher vor seiner Dunkelheit. Im Geheimen informierte Dumbledore den Orden, dass Harry bei seinen Verwandten war, obwohl er sich weigerte zu sagen, um welche Verwandten es sich handelte.
Zum Glück wusste Severus, dass James keine Verwandten hatte und Lilys einzige Familie war ihre Schwester Petunia. Eine kurze Nachforschung ergab, dass Petunia und ihr Mann Vernon tatsächlich Harry bei sich hatten. Eine weitere Prüfung zeigte, dass Dumbledore ihn nur bei den Dursleys abgeladen und keinerlei Schutz hier angebracht hatte, er hatte keine Banne ausgewählt um sicher zu gehen, dass er in der Betreuung seiner Tante und seines Onkels verbleiben würde. Daher war es sehr einfach für Severus, Petunia einen Besuch abzustatten und die Fürsorge von Harry zu beanspruchen. Petunia war sehr froh, Severus Harry zu überlassen, und für eine entsprechende Summe war sie einverstanden, dass, falls es künftig erforderlich sein sollte, sie vorgeben könnten, dass sie Harry aufgezogen hätten.
Mit Harry sicher in seiner Obhut, kehrte Severus nach Hause zurück und sprach einiges mit Lucius und Beth durch. Es wurde vereinbart, dass es sicherer für Harry war, wenn niemand wusste, wer sein Vater wirklich war. Keiner von ihnen war sicher, was Dumbledore oder irgendein anderes Mitglied des Ordens tun würde, wenn sie entdeckten, dass er Severus' Sohn war. Beth selbst befürchtete, dass sie Severus beschuldigen würden, James und Lily getötet zu haben, um Harry zu bekommen. Es wurde beschlossen, dass Harry mit Beth und Hermione leben würde, während Severus begann, in Hogwarts zu unterrichten. Er sah seinen Sohn bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Voldemort betreffend, fanden Lucius und Severus schnell den Grund heraus. Er war nicht tot, weil er Horkruxe geschaffen hatte, was bedeutete, dass sich nicht seine ganze Seele in seinem Körper befand. Weitere Nachforschungen ergaben einen Zaubertrank, der einen Teil von Voldemorts Gesundheit wieder herstellen würde, und so schürte das Paar sein Bündel. Einige Monate, nachdem er niedergeschlagen worden war, war der Zaubertrank fertig und Voldemort erwachte schließlich aus seinem Koma. Während der Zaubertrank einiges von seiner Gesundheit und Magie wiederhergestellt hatte, war Voldemort noch schwach, so dass er mehr als glücklich war, die Welt weiterhin glauben zu lassen, dass er weg war. Er war zuversichtlich, dass sie eine dauerhaftere Lösung für seinen Zustand finden würden, und wenn sie das taten, würde er zurückkehren und die Zaubererwelt wissen lassen, dass er zurück wäre. Wenn die Zeit reif war, würde er wieder aufsteigen und mit der Hilfe seiner Familie und seiner engsten Anhänger würde er Dumbledore schlagen und letztendlich die Stärke erreichen, die er begehrte.
