Disclaimer: Alles Tolkien, mir nichts!
Die Geschichte wurde für einen Wettbewerb geschrieben.
Vorgabe war eine Geschichte mit ca. 50.000 Zeichen zu schreiben.
Thema: Was wäre geschehen, wenn Merry und Pippin den Orthanc doch erreicht hätten.
Großer Dank gebührt Narnaith und Sandl, die sich beide viel Mühe mit dem Korrigieren gemacht haben.
Fluten über Isengard
Merry
und Pippin waren froh, den Orks entkommen zu sein. Der Angriff dieser
Reiter war genau zur richtigen Zeit gekommen. Jedoch mussten sie sich
eingestehen, dass sie sich nun hoffnungslos verlaufen hatten. In
diesem düsteren Wald war dies auch kein Wunder. Schaurig war es.
Die Bäume standen dicht an dicht. Manchmal konnte man auch ein
unheimliches Knacken hören und Geräusche, die die beiden
nicht zuordnen konnten. Als ob sich etwas Großes bewegen würde.
Merry und Pippin standen schließlich vor einem großen
Felsen, der die umliegenden Bäume überragte.
„Vielleicht
können wir von da oben ja sehen, wo wir überhaupt sind.",
brummte Pippin missvergnügt.
Er war müde und die Füße
taten ihm weh. Das einzige, das Pippin aufmuntern konnte, waren die
Lembasscheiben, die er noch in der Hosentasche hatte. Wenigstens
würden sie so schnell nicht verhungern.
Schwitzend
und schimpfend kamen sie schließlich oben an.
„Wenn wir
nur aus diesem verfluchten Wald schon wieder heraus wären.",
schimpfte Pippin bestimmt zum hundertsten Mal, als er sich über
den letzten Felsvorsprung zog.
Der Fels war oben bis auf einen
einzigen Baum kahl.
„Pippin! Jetzt jammere nicht ständig
rum!", fuhr Merry den Freund an.
Er war auch nicht begeistert
von ihrer Situation, aber das Gejammer von Pippin ging ihm
mittlerweile einfach auf die Nerven.
„Entschuldige!", sagte
Pippin kleinlaut.
„Schon gut!", entgegnete Merry besänftigt,
dann deutete er in Richtung Süden, „Sieh mal! Dort drüben
steigt Rauch auf! Das muss der Orthanc sein. Da sollten wir besser
nicht hingehen. Aber ich muss dir zustimmen. Wir sollten zusehen,
dass wir aus diesem Wald wieder herauskommen. Es ist einfach
unheimlich hier. Das erinnert mich noch zu sehr an den Weidenmann im
Alten Wald."
„Homm,
hromm! Unheimlich! Hromm Homm! Schimpfen über meinen
Wald!"
Merry und Pippin drehten sich entsetzt um. Das gab es
doch nicht! Der Baum begann sich zu bewegen!
„Stören meinen
Wald. Stören die Ruhe. Kleine Orks. Der weiße Zauberer
wird zuhören müssen." Damit schnappte der Baum nach Merry
und Pippin und ehe es sich die beiden überhaupt versahen, wurden
sie gepackt und den Felsen wieder herunter und durch den Wald
geschleppt.
„Wir sind keine Orks!", schrie Merry verzweifelt
in dem Versuch den Baum von seinem Vorhaben abzubringen.
„Genau!
Wir sind Hobbits, Höhlenbewohner!", beeilte sich Pippin
dazuzufügen.
Sie redeten auf den Baum ein, doch das einzige,
das von diesem kam, war ein gelegentliches „Homm!" Merry erkannte
entsetzt plötzlich den Rauch, der über den Himmel zog. Sie
mussten dem Orthanc bereits sehr nahe sein. Auch Pippin hatte den
Rauch gesehen und begann wie wild zu zappeln, um freizukommen, doch
das einzige, das er dadurch bewirkte, war dass der Baum ihn noch
fester packte.
Plötzlich
blieb der Baum stehen. Er warf Merry und Pippin vor sich auf die
Erde. Die beiden blickten auf. Vor ihnen stand ein Mann, der Gandalf
nicht unähnlich sah. Im ersten Moment hätte man sogar
glauben können, dass er es sei, doch das Lächeln des Mannes
war kalt, sein Blick berechnend.
„Du wünschst mich zu
sprechen, Baumbart?", fragte er.
„Ich verlange Antworten!",
brummte der Ent, „Ständig steigt Rauch auf. Orks streifen
herum. Fällen Bäume. Wann gedenkst du dem Einhalt zu
gebieten?"
Saruman setzte den Zauber seiner Stimme ein:
„Baumbart. Ich benötige Waffen, um den Wald vor den Menschen
Rohans zu schützen, die ihn abholzen wollen. Die Orks sind hier,
um den Wald zu schützen. Erlaubst du uns, ein paar Bäume zu
fällen, um dieses Ziel zu erreichen?"
Merry und Pippin
trauten ihren Ohren nicht. Ihnen war sofort klar, dass die Worte
Sarumans falsch waren, doch er brachte sie mit so viel
Überzeugungskraft hervor. Sie konnten sehen, dass Baumbart, wie
sie nun wussten, dass der Baum, nein Baumhirte korrigierte sich Merry
innerlich, hieß, nicht lange überredet werden musste. Er
musste im Grunde eine sehr einfache, treuselige Natur sein. Einfach
leicht zu beeinflussen.
„Homm, hromm! Natürlich Saruman.
Nimm dir, was immer du brauchst, um den Wald zu schützen.",
antwortete der Ent gönnerhaft.
Saruman lächelte. Er
hatte sein Ziel erreicht. Er hatte den Ent wieder einmal davon
abgehalten, sich den wirklichen Schaden, den er bereits angerichtet
hatte, anzusehen. Und noch dazu hatte er die beiden schon verloren
geglaubten Hobbits nun in seiner Gewalt.
„Ich danke dir,
Baumbart. Ich werde die beiden jungen Orks nun mitnehmen, nicht dass
sie sich nochmals in deinem Wald verlaufen. Auf Wiedersehen
Baumbart!", entgegnete Saruman und winkte mit der Hand.
Sofort
stürmten einige Uruk-Hai herbei, die sich die Hobbits aufluden
um sie in Richtung Orthanc davon zu schleppen. Saruman folgte
gutgelaunt. Alles lief wie am Schnürchen. In weniger als zwei
Wochen würde Rohan ihm gehören. Und der Eine Ring war nun
auch zum Greifen nahe.
Aragorn konnte es immer noch nicht fassen. Den Spuren zu Folge hatten die beiden Hobbits das Massaker der Rohirrim doch tatsächlich überlebt. Aber mussten die beiden ausgerechnet in den Fangorn flüchten? Aragorn, Legolas und Gimli streiften nun bereits eine ganze Weile zwischen den knorrigen alten Bäumen umher. Der Wald stand dicht an dicht und es war schwierig in dem Zwielicht, das durch das Blätterdach fiel, den Spuren von Merry und Pippin weiter zu folgen. Dann endeten die Spuren plötzlich. Sie standen auf einer kahlen Felseninsel. Die Fußabdrücke hatten eindeutig hier heraufgeführt, jedoch nicht wieder herunter. Von Merry und Pippin war dennoch weit und breit nichts zu sehen.
Aragorn
wollte jedoch so schnell nicht aufgeben. Er kletterte den anderen
voran wieder den Felsen hinab und untersuchte den Boden. Es war zum
Haare ausraufen. Die Hobbits konnten sich doch nicht in Luft
aufgelöst haben. Jedoch waren da auch Spuren, die Aragorn nicht
verstand. Solche hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.
„Seltsame Spuren sind dies!", teilte er den anderen mit.
Die
wenigen Worte verrieten bereits, wie verwirrt der Waldläufer
sein musste.
„Wir sollten den Spuren folgen. Vielleicht führen
sie uns zu den beiden Hobbits.", schlug Gimli vor, wobei man ihm
anhörte, das er nicht gerade begeistert davon war, noch tiefer
in den Wald hinein zu gehen.
Legolas nickte nur als Zeichen, dass
er dem Vorschlag zustimmte.
Den neuen Spuren zu folgen erwies sich als durchaus nicht einfach. Die Abstände zwischen den Spuren waren groß. Sie hatten es allein Aragorns Erfahrung zu verdanken, dass sie die Spur nicht verloren. Es wurde bereits dunkel und noch immer hatte der Verursacher, was auch immer es war, einen gewaltigen Vorsprung.
Plötzlich
blieb Legolas mit einem Ruck stehen.
„Was siehst du?", fragte
Aragorn, dem dies nicht entgangen war.
Auf Legolas Gesicht
zeichnete sich ein Lächeln ab.
„Derjenige, den wir
verfolgen. Er nähert sich.", antwortete er verträumt.
Gimli und Aragorn sahen ihn verwirrt an. Wie konnte Legolas nur
so gelassen sein. Dieser jemand hatte immer hin Merry und Pippin
entführt.
„Könntest du uns wenigstens sagen, was da
auf uns zukommt?", brummte Gimli als Antwort.
„Ein Ent!",
war die schlichte Antwort.
Aragorns Kopf ruckte in die Richtung,
in die Legolas blickte. Doch seine Augen konnten noch nicht erfassen,
was die Elbenaugen sahen.
„Ein Ent?", fragte er verwundert,
„Ich hörte von diesen Wesen in meiner Zeit in Rohan, doch
glaubte ich, dass es nur Gestallten aus dem Reich der Sagen und
Legenden wären. Wesen aus den Geschichten, die die alten Frauen,
den Kindern als Gute Nacht Geschichten erzählen."
„In
diesen Geschichten steckt oft vergangenes Wissen, das sonst verloren
ist.", erklärte Legolas.
Aragorn nickte verstehend. Gimli
jedoch wusste mit dem Begriff Ent nicht wirklich etwas anzufangen.
„Könnte einer von euch beiden sich bequemen, zu erklären,
was den nun bitte ein Ent ist?", fragte er ungeduldig.
„Es
sind Baumhirten. Uralte Wesen. Sie sind der Legende nach sogar noch
älter als die Elben.", erklärte Aragorn geduldig.
„So,
Baumhirten, wozu sollte man denn bitte Bäume hüten müssen?
Die stehen doch eh nur nutzlos herum und …", Gimli verstummte.
Die Blätter um ihn herum begannen laut zu rascheln. Ängstlich
schaute er nach oben zu den riesigen Bäumen.
„Die Bäume
hier sind anders, als die, die du kennst, Gimli. Sie sind erweckt
worden. Sie haben Gefühle, mein Freund. Und dieser Wald steckt
voller Zorn. Also hüte dich, Gimli, was du leichtfertig vor dich
hinsprichst."
„Du solltest besser auf ihn hören,
Gimli!", bemerkte Aragorn, „Ich habe viele wunderliche
Geschichten über diesen Wald gehört."
Dann
konnten auch Gimli und Aragorn hören, dass etwas auf sie zukam.
Ein lautes Rascheln kam immer näher. Auch konnte ein dumpfes
Stampfen vernommen werden. Als es immer näher kam, erkannten sie
auch ohne Elbenaugen einen Baum, der sich offensichtlich auf sie zu
bewegte. Fast schon aus Reflex griff Gimli zu seiner Axt. Doch die
Bäume um ihn herum lehrten ihn schnell eines besseren. Sie
begannen laut zu rascheln. Es war, als ob ein Sturm durch das Geäst
wehen würde, obwohl es den wenigen Wolken, die man durch das
dichte Blattwerk sehen konnte, nach zu urteilen fast windstill war.
Aragorn fuhr herum.
„Gimli! Zügle deine Axt!", rief er
den Zwerg zur Ordnung. Gimli ließ sofort seine Axt wieder
sinken.
Gespannt beobachteten die drei Gefährten, wie der Ent
sich weiter näherte. Er sah aus wie eine Birke. Jedoch nur auf
den ersten Blick. Ein durchaus gutmütiges Gesicht konnte man auf
Höhe der Krone erkennen.
„Homm, hromm! Was haben wir denn
da?", brummte der Ent, als er der drei gewahr wurde.
„Verzeiht,
dass wir die Ruhe dieses Waldes stören, jedoch sind wir auf der
Suche nach zwei unserer Freunde. Sie wurden von Orks bis zu eurem
Wald verschleppt und suchten hier Sicherheit.", sprach Aragorn
keine Scheu zeigend den Ent an.
„Es tut mir Leid, aber ich habe
weder Menschen, noch Zwerge", er stutzte kurz, „noch Elben in
meinem Wald gesehen. Lange habe ich keinen der Erstgeborenen mehr
hier begrüßen dürfen. Nur Zauberer und Orks wagen
sich in letzter Zeit in meine Gefilde."
„Zauberer?", fragte
Aragorn alarmiert.
„Ja, Zauberer. Saruman wandelt häufig
in meinem Wald. Und auch mein alter Freund sucht manchmal einen Ort,
wo er ungestört sein kann."
„Dein alter Freund?",
fragte Aragorn neugierig.
„Homm, homm, ja mein alter Freund.
Ich sehe, er nähert sich uns. Ich habe ihn schon eine ganze
Weile nicht gesehen. Seltsam, höchst seltsam."
„Was ist
höchst seltsam, Baumbart? Dass ich dich wieder einmal besuche
oder wundern dich deine anderen Gäste. Obwohl ich zugeben muss,
dass auch ich erstaunt bin, sie gerade hier wiederzutreffen. Ich bin
eigentlich wegen zwei anderen gekommen.", hörten Gimli,
Aragorn und Gimli, die gebannt den Ent beobachtet hatten, eine Stimme
hinter sich.
Sie fuhren herum. Da, vor ihnen, sahen sie einen Mann
in einem weißen Umhang mit einem weißen Stab. Ein
Strahlen umgab ihn, das die drei blendete. ‚Saruman!', dachte
Aragorn im ersten Moment. Und doch. Sein Gefühl trog ihn doch
sonst nicht. Von dieser Gestallt ging keine Bösartigkeit aus.
Oder hatte der weiße Zauberer sie bereits mit diesen wenigen
Worten mit seiner Stimme verzaubert?
Dann erlosch das Leuchten.
Wobei erlöschen das falsche Wort dafür war. Es war eher,
als ob es sich verbergen würde. Das Leuchten schien eine große
Macht zu verdeutlichen, die nun wieder verborgen in seinem Besitzer
lauerte, bis sie wieder entfacht werden konnte.
Doch mit dem
Verblassen des Leuchtens erkannten die drei Gefährten auch, wer
sich dahinter verborgen hatte. Die Freude und das Erstaunen stand
ihnen allen, selbst Legolas im Gesicht. Aragorn brach als erster die
Stille.
„Aber, das ist unmöglich. Wir alle sahen dich
fallen!", brachte er hervor.
„Dies ist eine längere
Geschichte, mein Freund. Feuer und Wasser. Die tiefsten Tiefen der
Welt und den höchsten Gipfel sah ich, ehe ich den Balrog endlich
bezwingen konnte. Dann umfing mich Finsternis, doch die Valar hatten
noch anderes mit mir im Sinn. Sie schickten mich zurück zu euch.
Hier am Wendepunkt der Gezeiten.", erklärte Gandalf, wobei er,
wie Aragorn vergnügt feststellte, immer noch in Rätseln
sprach.
„Doch davon später. Zuerst müssen wir uns um
zwei unserer Freunde kümmern. Sag Baumbart, hast du sie nicht
gesehen?"
„Eure Freunde? Nein, ich habe bereits gesagt, ich
habe weder Menschen, noch Zwerge, noch Elben noch Zauberer außer
Euch gesehen.", wiederholte sich der Baumbart.
„Sie wären
klein gewesen. Kinder in Euren Augen.", fügte Aragorn hinzu.
„Kinder? Nein, Kinder habe ich keine gesehen. Kleine Orks habe
ich vor einem Tag an meinem Felsen gefunden und nach Hause gebracht.
Aber Kinder? Nein, keine Kinder", entgegnete der Ent.
„Es
waren auch keine Kinder. Es waren Hobbits!", legte Gimli nach.
„Hobbits? Höhlenbewohner?", fragte Baumbart zum
Erstaunen aller.
„Allerdings!", meinte Gandalf, „Wer hat
dir dies erzählt?"
„Die kleinen Orks. Sie sagten mir,
sie seien Hobbits, Höhlenbewohner.", erklärte der Ent.
„Wo hast du sie hingebracht?", fragte Gimli sofort nach.
„Ich habe sie nach Hause gebracht.", sagte Baumbart schlicht.
„Und wo ist zu Hause?", hakte Gimli nach.
„Zum
Orthanc!", antwortete Baumbart, als ob dies selbstverständlich
wäre.
„Bei
den Valar! Ihr habt die beiden Saruman ausgeliefert?", fragte
Aragorn entsetzt.
„Ja, ich habe sie Saruman übergeben.",
bestätigte der Ent.
„Saruman ist nicht mehr der, der er
war. Er hat Orks um sich geschart und Menschen mit ihnen gekreuzt, um
eine neue Art zu erschaffen, denen die Sonne nichts mehr anhaben
kann. Er greift mit seinen Verbänden die Menschen Rohans an.",
klärte Gandalf Baumbart auf.
„Aber er hat mir doch
erklärt, dass er die Orks zum Schutz des Waldes geholt hätte.",
bemerkte Baumbart verwirrt.
„Komm! Dann zeige ich dir, wie
Saruman deinen Wald schützt.", schlug Gandalf vor. Baumbart
schien zu überlegen.
„Was ist nun mit Merry und Pippin?",
fragte Gimli ungeduldig.
„Homm, hromm, nicht so hastig, mein
junger Freund.", kam es daraufhin von Baumbart.
Gimli
schnaubte, was ihm jedoch einen bösen Blick von Aragorn und
Gandalf einbrachte. Er hob abwehrend die Hände.
„Schon
gut! Also wann gehen wir?", lenkte er ein.
Der Anflug eines
Lächelns stahl sich auf Legolas' Gesicht. Der Zwerg würde
sich wohl nie ändern.
„Immer so hastig! Nun gut, Gandalf.
Zeig mir, was du mir zeigen möchtest.", entgegnete der Ent.
Gandalf atmete erleichtert auf.
Sie
liefen also durch den Wald, Gandalf voraus in Richtung Orthanc.
Aragorn wunderte sich, dass Gandalf gerade diese Richtung einschlug,
aber er behielt seine Bedenken darüber für sich. So liefen
sie viele Stunden. Aragorn und Gimli spürten immer deutlicher,
wie erschöpft sie waren. Die Verfolgung der Uruk-Hai durch die
Ebene von Rohan forderte langsam seinen Tribut.
Gandalf
beobachtete, dass selbst der ausdauernde Aragorn die Schultern hängen
ließ. Die drei mussten einen wahren Gewaltmarsch hinter sich
haben. Nun, sie würden bald am Ziel sein.
Er sollte Recht
behalten. Gegen Abend traten sie mit einem Mal aus dem dichten Wald
heraus und standen plötzlich auf einer weiten, freien Ebene. Nur
die noch vorhandenen Baumstümpfe zeigten, dass auch hier vor
noch nicht allzu langer Zeit noch Bäume gestanden hatten. Doch
nun war das Land kahl und leer.
Baumbart stand da wie vom Donner
gerührt. Dann schrie er laut gequält auf. "Homm!"
Donnerte es über den Wald. Gefolgt von einem lauten: „Saruman!"
Noch einmal schrie er laut auf. Diesmal klang es nicht mehr gequält,
sondern wütend. „Wartet hier, meine jungen Freunde. Ich werde
bald zurück sein und dann wird dieser Zauberer sein wahres
Wunder erleben.", sagte er noch, ehe er sich umwandte und im Wald
verschwand.
Merry
und Pippin fühlten sich erneut in einem Alptraum gefangen. Die
Grauen, denen sie vor nicht einmal einem Tag entflohen waren, hatten
sie wieder. Sie waren gefesselt und lagen wie Säcke über
den Schultern zweier Uruk-Hai. Doch diesmal dauerte diese Behandlung
nur wenige Stunden, dann durchquerten sie einen hohen Steinwall. Doch
hätten die Hobbits nun viel dafür gegeben, wenn der Weg
länger gewesen wäre, als sich die schweren Tore hinter
Merry und Pippin schlossen. Den beiden Hobbits wurde die
Hoffnungslosigkeit ihrer Lage in diesem Augenblick schmerzlich
bewusst. Was nun mit ihnen geschehen würde, wagten sie nicht
einmal, sich vorzustellen.
Merry sah sich vorsichtig um. Er
erblickte den hohen schwarzen Wall. Das feste Tor. Die hunderten von
Orks und Uruk-Hai und dazwischen sogar einige finster dreinblickende
Kerle, die dem südländischen Freund von Lutz Farnrich in
Bree nicht unähnlich sahen. Der Orthanc warf seinen langen
Schatten auf den Ring innerhalb des Walles. In diesem Moment wurde
ihm klar, dass sie diesen wohl nicht wieder lebend verlassen würden.
Noch eine Möglichkeit zur Flucht würden sie wohl nicht
erhalten. Und auf eine Rettung konnten sie unter diesen Umständen
kaum hoffen.
Die
Uruk-Hai brachten die Hobbits geradewegs in den Orthanc. Durch das
dunkle Tor wurden sie in einen kreisrunden Saal im Mittelpunkt
gebracht. Dort stand eine große Säule aus Marmor auf der
etwas verdeckt unter einem Tuch lag. Saruman erwartete sie dort. Der
Zauberer wirkte in seinen weißen Gewändern in diesem
dunklen düsteren Raum besonders eindrucksvoll. In der Hand hielt
er seinen Stab.
Er gab den Uruk-Hai ein Zeichen und sie ließen
Merry und Pippin einfach vor sich auf den schwarzen Boden fallen und
verschwanden sofort. Ängstlich sahen die beiden Hobbits auf. Der
Weiße Zauberer sah gütig auf sie herunter.
„Meine
kleinen Freunde. Warum so ängstlich? Ich tue euch doch nichts.
Ich habe nur einige Fragen an euch. Ihr werdet einem alten Freund
doch sicher gerne ein paar Fragen beantworten?", begrüßte
Saruman sie mit süßlicher Stimme.
Merry sah Saruman
gebannt an. Es war seltsam, wie schwer es ihm fiel, sich dieser
Stimme zu entziehen. Wieso diesem freundlichen alten Mann nicht
einfach alles erzählen, was sie wussten. Doch dann traf es Merry
wie einen Blitz. Freundlicher alter Mann? Offensichtlich versuchte
Saruman nun das gleiche Spiel, das er mit Baumbart gespielt hatte,
auch mit ihnen. Auch Pippin hatte einen leicht verklärten Blick.
Merry entschloss sich zu handeln. Er würde nicht so schnell
aufgeben, nicht ohne Kampf.
„Das hättest du wohl gerne,
Saruman. Von uns erwarte keine Antworten.", blaffte Merry
zurück.
Pippin blickte verwundert von Merry zu Saruman. Tief
im Innern wusste er, dass Merry sein Freund und Saruman sein Feind
war. Doch Merrys Stimme klang nun wie das Krächzen einer Krähe,
während Sarumans Stimme so freundlich wirkte, als ob ihr
Besitzer zu keiner Lüge fähig wäre.
„Aber wieso
solche Reden. Mir kam zu Ohren, dass das Auenlandvolk stets sehr
höfliche Reden schwingen würde. Und nun muss ich so etwas
vernehmen. Ich möchte mich nur über ein altes Erbstück
mit euch unterhalten. Einen kleinen Ring. Für euch ohne
Bedeutung. Doch mir bedeutet er sehr viel. Sagt mir doch, könntet
ihr mir das Kleinod nicht einmal zeigen?", säuselte Saruman
ungerührt.
„Das geht nicht.", antwortete Pippin und es
klang so, als ob es ihm fast etwas Leid tun würde.
„Und
wieso nicht, mein kleiner Freund?", fragte Saruman, doch diesmal
klang in der Stimme eine leichte Missstimmung mit.
Diese kleine
Änderung in der Nuance genügte, um Pippin aus der Trance zu
holen. Als Saruman das Wort Ring gebrauchte, hatte er unbewusst
bereits aufgemerkt. Nun war er schlagartig wieder hellwach.
„Nun,
weil wir den Ring nicht bei uns haben.", schleuderte er dem Weißen
Zauberer keck entgegen.
In Sarumans Augen blitzte Enttäuschung
auf. Aber nur für einen kurzen Moment. Dann wandelte sich seine
Stimmung in bodenlosen Zorn. Er zeigte dies jedoch nicht nach außen.
Noch hatte er sich unter Kontrolle und noch hatte er nicht die
Hoffnung aufgegeben, die erwünschten Informationen ohne viel
Widerstand zu erhalten. Dann würde er die beiden Hobbits seinen
Orks übergeben, die sich sicher über die Abwechslung freuen
würden.
„Das ist aber schade. Nun, vielleicht könnt
ihr mir wenigstens verraten, wo sich das Kleinod befindet?", hakte
Saruman nun wieder mit süßlichster Stimme nach.
Doch
der Bann war gebrochen.
„Pah! Da kannst du lange warten. Du
glaubst doch nicht wirklich, dass wir dir freiwillig etwas verraten
werden.", spottete Merry.
„Ich muss meinem Vetter zustimmen.
Von uns erfährst du nichts!", beeilte sich Pippin
hinzuzufügen.
Sarumans Augen funkelten nun vor Zorn. Zorn vor
allem darüber, wie schnell diese Hobbits sich aus seinem Bann
befreit hatten. Er wusste nicht, was Gandalf an diesen kleinen Kerlen
fand, aber unterschätzen durfte man sie offensichtlich nicht.
Jedenfalls würde das ihm sicherlich nicht noch einmal
passieren.
„Jeder soll so behandelt werden, wie es ihm
beliebt.", sagte Saruman betont ruhig, wobei er die vor ihm
liegenden Hobbits spöttisch musterte, „Ihr werdet euch noch
wünschen, mir freiwillig geantwortet zu haben."
Saruman
ging hinüber zu der Säule und zog das Tuch von dem
Gegenstand. Zum Vorschein kam eine schwarze glatte Kugel, wie weder
Merry noch Pippin sie je zuvor gesehen hatten. Auf Pippin übte
die Kugel eine seltsame Anziehungskraft aus. Merry dagegen war sie
gleich unheimlich, vor allem da sie kaum aufgedeckt, zu leuchten
begann.
„Wenn ihr mir nicht antworten wollt, vielleicht
antwortet ihr dann ihm.", bemerkte Saruman dabei wie
beiläufig.
Merry und Pippin sahen sich entsetzt an. IHM?
Damit konnte nur Sauron gemeint sein. Aber wie war das möglich?
Sauron war kilometerweit weg. Wie sollte er sie da verhören
können? Die Antwort kam schneller, als gewünscht. Saruman
packte Pippin so leicht, als ob er eine Puppe wäre, und stellte
ihn auf die Beine. Dann ging er zur Säule und nahm die Kugel.
Pippins Fesseln fielen wie von selbst ab und Saruman drückte ihm
den Palantir in die Hände.
Pippin, der fasziniert auf die
Kugel gestarrt hatte, reagierte zu spät. Er wollte die Kugel
noch einfach fallen lassen, doch sie schien an seinen Händen zu
kleben. Sein Geist wurde fortgerissen und dann sah er ihn. Sauron
lachte höhnisch in seinem Kopf. Er schien nicht sonderlich
überrascht, ihn anstelle von Saruman vorzufinden. Dann begann
Sauron ihn zu befragen.
Merry beobachtete entsetzt, wie die Kugel
in Pippins Händen regelrecht zu glühen begann. Er konnte
sich dies nicht erklären. Jedoch war klar, dass Pippin litt. Er
wand sich und er schien zu schreien, doch kein Ton kam über
seine Lippen. Pippin begann unkontrolliert zu zucken und stürzte
zu Boden.
Nun handelte Merry ohne Umschweife. Trotz Fesseln
schaffte er es, rasch die kurze Entfernung zwischen sich und Pippin
zu überbrücken, indem er sich über den Boden rollte.
Er nutzte seine gefesselten Hände, um die Kugel aus Pippins
Händen heraus zu stoßen.
Sauron war von dieser Tat
völlig überrumpelt. Und so machte er in dieser Situation
einen Fehler. Als Merry den Palantir berührte, sah er in diesen
wenigen Sekunden etwas, das Sauron lieber geheim gehalten hätte.
Er sah eine brennende weiße Stadt. Heerscharen von Orks und
Menschen mit dunkler Haut griffen sie an. Und auf dem Fluss näherten
sich auch noch Schiffe mit Piraten, um den Stadtbewohnern den
entscheidenden Schlag zu geben. Sie hinterließen hinter sich
nur Zerstörung.
Saruman
kochte nun vor Wut: „Das wird euch nichts nutzen! Doch ich glaube,
euch ist eure Situation noch nicht ganz offenbar. Dem können wir
abhelfen."
Saruman rief etwas und schon erschienen drei
Uruk-Hais.
„Ihr werdet euch Morgen früh ein wenig um unsere
Gäste kümmern. Solange bringt sie in den Kerker. Danach
werden die beiden hoffentlich gesprächiger sein.", befahl
Saruman.
Die Uruk-Hai grinsten diabolisch, was sie noch
unheimlicher aussehen ließ. Sie packten die beiden Hobbits und
schleppten sie wieder heraus aus dem Turm ein Stück davon weg
und hinunter zu den Kerkern, die sich unter der Erde in der Nähe
der Werkstätten befanden. Dort warfen sie die beiden Hobbits in
ein Verließ und kümmerten sich nicht weiter um die
beiden.
„Freut euch schon auf Morgen früh, dann werden wir
euch sämtliche Knochen brechen.", höhnte nur einer noch
zum Abschied.
Aragorn,
Legolas, Gimli und Gandalf saßen nun bereits seit vielen
Stunden am Rande des Fangorn. Sie hatten sich wieder in den Wald
zurückgezogen, um nicht von Saruman entdeckt zu werden. Die
Stunden der Ruhe hatten ihnen gut getan. Doch im gleichen Maße,
wie sie sich erholten, wuchs auch ihr Tatendrang. Mit jeder weiteren
Minute des Wartens steigerte sich ihre Ungeduld, bis die Spannung
kaum noch zu ertragen war. Sie mussten daran denken, wie es wohl
Merry und Pippin im Orthanc ergehen würde. Doch gerade, als das
nutzlose Herumsitzen unerträglich wurde, hörten sie, dass
sich ihnen von Fern etwas näherte.
Zuerst dachte Aragorn sich
verhört zu haben, doch dann vernahm er zuerst leise und dann
immer lauter Gesang, der von einer Art Donnern untermalt wurde.
Mit
Trommelschlag voran, voran: ta-runda runda runda romm!
Ihr Hörner,
Trommeln, nur voran: ta-rûna rûna rûna romm!
Der Boden begann zu beben. Eine riesige Armee musste sich ihnen nähern. Die Gefährten sprangen auf und starrten erwartungsvoll in den Wald hinein, doch konnten sie nichts außer den Bäumen erkennen. Der Gesang wurde immer lauter. Aus hunderten von Stimmen ertönte:
Nach
Isengard! Am Tor gescharrt, und sei's so hart wie Stein!
Den
Felsenwall mit Hörnerschall und Trommelschlag reißt
ein!
Erwacht, erwacht, zur Schlacht, zur Schlacht! Für
Baummord kein Verzeihn!
Wer Stamm und Ast im Herd verpasst, kann
unser Freund nicht sein.
Voran, voran mit Fluch und Bann! Schlagt
alles kurz und klein!
Legolas war der erste, der mit seinen Elbenaugen gewahr wurde, was sich da näherte. Doch es dauerte nicht lange, ehe auch sie es sahen. Es schien, als ob der ganze Wald in Bewegung geraten sei. Man konnte nicht mehr sagen, was nun Baum und was Ent war. Alles schien zu verschwimmen und zu verschmelzen. Dadurch war es unmöglich auch nur zu schätzen, wie viele Ents es waren, die sich ihnen näherten.
Schließlich
kam die Armee nicht weit vom Waldrand zum stehen. Baumbart und zwei
weitere Ents kamen auf sie zu.
„Wir haben uns entschieden. Und
es war eine sehr hastige Entscheidung, so hastig war ich schon lange
nicht mehr und es wundert mich, dass so viele sich so schnell
entschließen konnten, mir in den Kampf zu folgen. Das Verhalten
Sarumans kann nicht länger geduldet werden. Darüber sind
wir uns einig. Wir werden nach Isengard gehen und dem Einhalt
gebieten. Viele der Bäume, die hier standen, kannte ich von
Eichel und Nuss an. Saruman wird den Tag noch verfluchen, an dem er
befahl, sie zu fällen. Dies sind Flinkbaum und Stachelweide.
Wenn ihr uns begleiten wollt, haben sie sich bereit erklärt euch
zu tragen. Anders wäre es zu gefährlich. Ihr könntet
zertrampelt werden.", erklärte Baumbart.
„Wir danken Euch
für dieses Angebot und nehmen es gerne an. Gerne helfen wir
Euch, Saruman entgegenzutreten, denn bedenkt, er ist ein Meister der
Worte und listenreich.", bedankte sich Gandalf.
Gimli allerdings
sah wenig begeistert aus angesichts der Tatsache auf einem „Baum"
reiten zu müssen. Ein Pferd war schon schlimm genug gewesen,
aber ein Ent? Doch er wollte sich natürlich keine Blöße
geben vor allem, da Legolas bereits eifrig dabei war, an Flinkbaum
emporzusteigen. Aragorn versuchte es bei Stachelweide, der ihm mit
ihren langen astartigen Händen zu Hilfe kam und ihm den nötigen
Tritt gab. Gandalf stieg hinter Aragorn nach oben. So stieg also
Gimli zu Legolas hinauf.
„Haltet euch gut fest!", riet ihnen
Flinkbaum noch, ehe sie losmarschierten in Richtung Isengard.
Der
Kampfgesang begleitete sie den gesamten Weg hinunter zum Wall um den
Orthanc. Es war ein faszinierendes Bild, dass sich einem Beobachter
geboten hätte. Es sah aus, als ob sich der Wald über die
kahl gerodeten Hügel ergießen würde. Wie eine grüne
Flut, die sich nun über den Orthanc ergoss. Und es waren nicht
nur Ents, wie die Gefährten feststellten. Auch wild gewordene
Bäume, die Baumbart Huorns nannte, beteiligten sich an dem
Kampf.
Als sie nah genug an Isengard heran waren, um die ersten
Einzelheiten ausmachen zu können, verkrampfte sich Aragorn
innerlich. Erschrocken blickte er auf die Fläche zwischen den
Wällen und vor allem um Orthancs Wälle. Ein riesiges Heer
musste dort lagern. Hunderte, nein tausende von Orks und
Uruk-Hai.
Doch die Ents und ihr Heer ließen sich davon nicht
beirren. Sie liefen einfach immer weiter in einem Sturm auf die
Festung Isengard zu.
In die Masse der Uruk-Hai und Orks war
inzwischen Bewegung geraten. Natürlich war ihnen der
heranflutende Wald nicht verborgen geblieben, doch wussten sie damit
nicht recht etwas anzufangen. Sie hörten auch Trommeln und
Gesang, doch woher dieser kam, wussten sie nicht zu sagen. So kam es,
dass die Orks bald in Panik gerieten und sich hinter die Mauern
flüchteten. Die Uruk-Hai dagegen waren disziplinierter. Sie
waren dazu gezüchtet worden, keine Angst zu empfinden. Sie
kannten keine Furcht. So hatten ihre Oberen sie schnell im Griff.
Doch dies nütze ihnen nichts.
Als
die ersten Ents das Heer erreichten, wurde allzu deutlich, wie wenig
die Uruk-Hai gegen diese ausrichten konnten. Die Ents stürmten
vor allem in Richtung des Tores, während die Huorns sich um den
Wall herum ergossen und so bald einen Ring um diesen schlossen.
Keiner kam mehr heraus. Alle Orks und Uruk-Hai, die sich noch
außerhalb des Walles befanden, wurden einfach zertrampelt. Ents
kamen dabei kaum zu schaden. Nur bei einigen wurde etwas Rinde
abgekratzt, was diese jedoch nicht weiter zu stören schien.
Dann
begannen die Ents mit ihrem eigentlichen Zerstörungswerk. Sie
rissen buchstäblich die Mauer um Isengard ein. Es sah aus, als
ob sie die Steine zersprengen würden. So dauerte es nicht lange,
ehe sie im Innern des Walles waren und dort mit dem Zerstörungswerk
fortfuhren.
Kaum
waren sie in Isengard eingedrungen, als Aragorn sich an ihren Träger
wandte: „Stachelweide, würdet Ihr uns bitte herunterlassen?
Ich möchte versuchen, unsere Freunde zu finden. Ich habe die
Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie noch am Leben sind. Mein
Gefühl sagt mir, dass noch Hoffnung besteht!"
„Doch gebt
acht, es ist allzu leicht möglich, dass Ihr von den anderen
nicht erkannt und verletzt werdet.", warnte Stachelweide noch, ehe
er Aragorn absteigen ließ.
Legolas und Gimli folgten schnell
seinem Beispiel.
Aragorn sah erwartungsvoll zu Gandalf auf, doch
der winkte ab: „Ich habe noch ein Wörtchen mit Saruman zu
sprechen. Sucht ihr nach Merry und Pippin. Ich kümmere mich
derweil um den Zauberer."
Stachelweide
trug Gandalf bereitwillig zum Turm, wo sie auf Saruman trafen, der
von einem kleinen Balkon aus das Geschehen beobachtete.
Saruman
verhöhnte Gandalf, als er ihn erblickte, und versuchte
gleichzeitig auch ihn unter seinen Bann zu bekommen: „Gandalf der
Graue! Der Gast, der sich im Dunkeln davonschlich kehrt also doch
wieder zurück. Willst du nicht hereinkommen und eine Tasse Tee
mit mir trinken oder etwas Pfeifenkraut rauchen? Ich habe einen
großen Vorrat davon. Hier draußen ist doch recht
ungemütlich."
Doch Gandalf ließ sich nicht beirren.
Der Bann von Sarumans Stimme zeigte bei ihm nicht die geringste
Wirkung. Er gab Saruman eine letzte Chance, zurück auf die Seite
des Guten zu wechseln und ihnen zu helfen, Saurons Macht zu brechen.
Doch Saruman verspottete Gandalf nur weiter. So blieb dem ehemals
Grauen und nun Weißen Zauberer keine Wahl. Sarumans Stab
zerbrach in dessen Händen. Seine Macht war gebrochen. Saruman
taumelte zurück in seinen Turm und verbarg sich darin. Die
Schlacht war gewonnen.
Doch mitten im Sieg sah Gandalf mit
Entsetzen, dass eine riesige Flutwelle auf den Turm zuraste. Saruman
hatte die Wasser des Isen zur Herstellung seiner Waffen genutzt. Um
die Fluten leichter unter Kontrolle zu haben und ihnen gleichzeitig
mehr Kraft zu verleihen, hatte er sie gestaut. Die Ents hatten dem
nun ein Ende gesetzt. Sie hatten den Fluss wieder befreit. Die
wütenden Fluten brachen sich ihren Weg hinab durch das Tal und
durch den Wall. Sie rissen alles mit sich, was die Ents noch Heil
gelassen hatten. Sie spülten Sarumans Schmutz fort.
Doch
Gandalf wusste auch, dass irgendwo in den Fluten seine Gefährten
nun um ihr Überleben kämpfen würden.
Aragorn,
Legolas und Gimli machten sich, kaum das sie sich von Gandalf
verabschiedet hatten, sofort auf die Suche nach Merry und Pippin. Sie
kamen nur langsam voran, da sie oft Ents ausweichen mussten oder in
Kämpfe verwickelt wurden. Da die Bewohner Isengards nicht viel
gegen die Ents ausrichten konnten, stürzten sie sich auf die
vermeintlich leichteren Gegner. Doch die Gefährten belehrten sie
eines besseren. Dutzende von Orks fielen unter ihren Schwertern und
Äxten.
Endlich hatten sie einen Eingang nach unten erreicht.
Sie vermuteten, dass sich die Kerker unter der Erde befanden und
eilten also die Treppe hinunter. Unten angekommen sahen sie sich erst
einmal hilflos um. Es zweigten drei Gänge ab. Aus einem hörten
sie die Geräusche von Hämmern. Dort mussten Werkstätten
sein. Dieser Gang schied ihrer Meinung nach aus. Blieben noch zwei
Gänge übrig.
Auf gut Glück folgten sie einfach dem
rechten hinab, weiter in die Tiefe. Vor allem Legolas gefiel dies
nicht sonderlich, doch der Gedanke an Merry und Pippin machte es ihm
leicht, die drückende Enge hier unter der Erde zu ertragen.
Hoffentlich würden sie die beiden wohlbehalten wieder
finden.
Der Zufall kam ihnen zu Hilfe.
Der Gang mündete in
einem Aufenthaltsraum, in dem einige Orks saßen und sich
lautstark unterhielten. „Ihr werdet schon sehen, wie die beiden
quieken werden, wenn ich ihnen ein wenig Feuer mache. Die Werkstätten
sind ja gleich daneben. Da können wir die heißen Schwerter
einmal mit was ganz besonderem abkühlen."
Aragorn hielt
Gimli am Kragen fest und zerrte ihn so leise wie möglich wieder
von den Orks fort. Erst als sie einigermaßen außer
Hörweite waren, ließ er ihn los.
„Lass mich zurück,
Aragorn. Ich werde es ihnen geben. Allein der Gedanke, dass sie Merry
und Pippin so etwas antun könnten.", ereiferte sich der
Zwerg.
„Umso wichtiger ist es, sie nun rasch zu finden und uns
nicht hier herumzuschlagen. Der Ork erwähnte, dass sie sich in
der Nähe der Werkstätten befinden. Somit sollten wir
zurückgehen und es mit dem ersten der drei Gänge erneut
versuchen.", warf Aragorn ein.
Gimli gab sich geschlagen und so
kehrten die drei Gefährten um. Oben angekommen folgten sie nun
also dem nächsten Gang in Richtung der Werkstätten. Diese
waren rasch gefunden, doch es wimmelte dort von Orks, Uruk-Hai und
Bilbismenschen, so dass sie besser unentdeckt blieben. Leise
schlichen sie die Gänge entlang und sahen hinter Türen und
in Hallen nach. Nur glücklichen Umständen verdankten sie
es, dass sie dabei nicht entdeckt wurden.
Nach einer Ewigkeit, wie
es ihnen erschien, fanden sie endlich einen Raum, der eindeutig wie
ein Verließ aussah. An den Wänden klebte getrocknetes Blut
und Hacken waren dort eingelassen. Sie wollten sich nicht vorstellen,
was hier geschehen war oder was den Hobbits geschehen sein könnte
und eilten lieber rasch weiter zur nächsten Tür. Diese war
mit einem Riegel verschlossen. Doch wussten sie auch so, dass sie
ihre Gefährten endlich gefunden hatten, denn sie hörten
zwei leise Stimmen, die sich miteinander unterhielten.
Merry
und Pippin wussten nicht, wie lange sie bereits in dem dunklen
Verließ saßen. Sie waren müde, doch hatten sie zu
viel Angst, um wirklich an schlafen zu denken. Wie lange war es wohl
noch bis zum Morgen? Hatte überhaupt die Nacht schon eingesetzt?
Immerhin hatte man ihnen das Lembas gelassen, so dass sie wenigstens
nicht hungern mussten. Doch der Durst quälte sie gehörig.
Pippin, der ja die Hände frei gehabt hatte, hatte sie beide von
ihren Fesseln befreit, so dass sie wenigstens nicht durch diese
behindert wurden. Sie hatten sich aneinander gekauert in einer Ecke
niedergelassen, wo etwas halb verfaultes Stroh lag und der Boden
deshalb nicht ganz so kalt war.
„Ich habe solche Furcht!",
brach es mit einem Mal aus Pippin heraus.
„Ich auch, Pippin, ich
auch!", gab Merry zu, „Was gäbe ich jetzt für einen von
Bauer Magotts Pilzen. Erinnerst du dich noch, wie sein Hund uns
einmal beinahe erwischt hätte?"
„Natürlich! Und was
heißt beinahe, er hat ein Stück meines Hosenbeines
erwischt.", brummte Pippin zurück.
„Aber nur, weil du
nicht schnell genug warst, auf diesen Baum zu klettern.", stichelte
Merry.
„Als ob deine Hose besser ausgesehen hätte.", gab
Pippin schlagfertig zurück. Unwillkürlich mussten beide
lächeln.
So
lenkten sie sich gegenseitig immer weiter mit Geschichten ab, bis sie
Geräusche an der Tür hörten. Unwillkürlich
rückten sie noch näher zusammen und starrten ängstlich
zu der Tür, die sich nun langsam öffnete.
Doch statt der
befürchteten Orks standen ihre Gefährten davor. Merry und
Pippin fielen fast die Augen aus, als sie die drei erkannten.
"Wie?",
fragte Pippin baff, weiter kam er nicht, denn ihm wollten keine Worte
mehr kommen.
Aragorn war dies Recht.
Er trieb die beiden zur
Eile an. „Rasch! Wir sollten uns beeilen, von hier fort zu kommen.
Für alles andere ist später Zeit genug."
Merry und
Pippin ließen sich dies nicht zweimal sagen. Sie sprangen auf
und folgten den anderen Gefährten nach oben. Ihr Glück war
es, dass in den Werkstätten und dunklen Gängen noch niemand
erkannt zu haben schien, was oben vor sich ging. Doch nun hörten
sie hastige Schritte. Aragorn drängte alle schnell in einen Raum
und glücklicherweise war dieser leer. Er spähte hinaus und
erblickte einen der kleineren Orks, der aufgeregt zu den Werkstätten
lief. Offenbar sollte er Hilfe holen. Oder aber er war einfach nach
unten geflüchtet. Aragorn wollte ihr Glück nicht noch
weiter strapazieren. Nun sollten sie lieber rasch nach draußen
gelangen.
Die
Eile, mit der Aragorn die Gefährten nun antrieb, rettete ihnen
vermutlich das Leben. Sie hatten kaum die Oberfläche betreten
und waren gerade dabei, sich zu orientieren, als sich ein gewaltiges
Brausen erhob.
Aragorn drehte sich in die Richtung, aus der das
Rauschen kam und überlegte nicht lange. Er schnappte sich Merry
und warf ihn sich auf keine Proteste achtend über die Schulter.
Dann spurtete er los. Sie mussten die Überbleibsel des
Steinwalles erreichen. Nicht weit vor ihnen war eine Treppe zu
erkennen. Dies war ihre einzige Chance. Erleichtert sah er, dass
Legolas dasselbe mit Pippin getan hatte und ihm folgte, Gimli auf dem
Fuße hinterher.
Sie rannten so schnell sie ihre Füße
trugen, doch die Flutwelle kam immer näher. Gleich würden
sie den Steinwall erreicht haben. Nur noch wenige Meter. Sie achteten
kaum noch auf ihre Umgebung. Nur nicht stürzen und immer
weiter.
Doch nicht nur sie versuchten sich in Richtung des Walles
zu retten. Auch die wenigen Verbliebenen Bewohner Isengards strömten
dorthin. Einer der Orks, den Blick immer angstvoll auf die Welle
gerichtet, rannte auf genau dieselbe Treppe zu.
Er kreuzte von
Aragorn zuvor noch unbemerkt plötzlich ihren Lauf. Aragorn
geriet ins Straucheln. Gimli stolperte bei dem Versuch auszuweichen
und riss Aragorn mit sich zu Boden. Legolas blieb stehen, und zog
Gimli wieder auf die Füße. Aragorn fluchte und rappelte
sich schnell wieder auf. Sie rannten weiter, doch sie hatten
wertvolle Sekunden verloren.
Nun war es zu spät. Das Inferno
brach über sie herein.
Aragorn schaffte es noch Pippin
festzuhalten und mit sich hinter einen großen Stein zu ziehen,
so dass sie wenigstens nicht die ganze Wucht der Welle treffen würde.
Sie sahen Legolas, Merry und Gimli keinen Meter weiter hinter einem
anderen Block. Dann erfasste das Wasser sie. Merry konnte als
Brandybock zumindest Schwimmen.
Pippin dagegen hatte zwar keine
Angst vor dem Wasser, wie viele andere Hobbits, doch Schwimmen konnte
er nicht. Verzweifelt klammerte er sich an Aragorn fest und schnürte
diesem fast die Luft ab. Aragorn kämpfte derweil hart darum, an
der Oberfläche zu bleiben. Er war ein guter Schwimmer doch
solchen Kräften, wie in dieser Flut, hatte er nichts entgegen zu
bieten. Außerdem trafen sie immer wieder Gegenstände, die
mitgerissen worden waren.
Gandalf
überblickte rasch den Bereich zwischen dem Einstieg, wo er seine
Gefährten vermutete und dem Wall. Erleichtert erblickte er die
Gruppe, die dem Wall zueilte.
„Flinkbaum, zeigt mir, dass Ihr
Eurem Namen alles Ehre machen könnt. Dort sind meine Freunde.
Sie sind schutzlos den Wassermassen ausgeliefert. Wir müssen sie
noch vor der Flut erreichen.", rief Gandalf aus.
Flinkbaum
stapfte sogleich los, doch sie schafften es nicht rechtzeitig. Die
Flut war schon zu nahe. Hilflos musste Gandalf mit ansehen, wie die
Gefährten davon geschwemmt wurden. Doch Flinkbaum handelte
durchaus hastig. Er ließ ein langes „Hromm!"
erschallen.
Erleichtert sah Gandalf, wie einige Ents einen nach
dem anderen, erst Aragorn mit Pippin dann Legolas, Merry und
schließlich Gimli aus den Fluten fischten.
Die Ents wateten
durch den reißenden Strom, wie durch ein ruhiges Bächlein
und brachten alle Gefährten zusammen auf einen sicheren Platz,
einen Hügel ein gutes Stück von Isengard entfernt.
Merry, Pippin, Gimli und selbst Aragorn husteten und spuckten immer noch Wasser, als sie abgesetzt wurden. Die Rettung war in letzter Sekunde gewesen. Lange hätten sie nicht mehr durchgehalten.
Den
nächsten Tag ruhten sie sich aus und erzählten sich, was
sich seit ihrer Trennung alles ereignet hatte. Da die Trennung von
Gandalf bereits in Moria gewesen war, gab es viel zu berichten.
„Wie
geht es nun weiter?", fragte Merry, als sie endlich geendet hatten
und es bereits Mittag war.
„Ich habe Eomer ein Versprechen
gegeben und werde dieses auch halten. Die Pferde sind zwar verloren,
doch werde ich dennoch nach Edoras gehen, auch wenn der Weg weit ist.
Wohin mich mein Weg danach führt, wissen die Valar allein.",
antwortete Aragorn.
„Ich werde mit dir gehen, wohin dein Weg
dich auch führen mag!", sagte Gimli entschlossen. Auch die
anderen Gefährten bekräftigten dies.
Gandalf stand auf
und verließ die Gruppe mit einem amüsanten Lächeln.
Aragorn hatte ihn daran erinnert, dass er noch etwas vergessen
hatte.
Als er weit genug weg war, pfiff er einmal laut. Im Lager
hörte dies nur Legolas. Drei Pferde liefen auf ihn zu. Voran
sein treues Ross Schattenfell. Hasufel und Arod folgten ihrem Herrn.
So würde die Reise nach Edoras doch erheblich angenehmer werden
als zu Fuß.
Als
Aragorn mit Merry, Legolas mit Gimli und Gandalf mit Pippin durch die
Tore in Edoras ritten, fanden sie dieses in heller Aufregung vor. Ein
wahres Fest wurde gefeiert. Überall sah man fröhliche
Menschen. Musik wurde gespielt. Die Stadt schien in einen fröhlichen
Ausnahmezustand versunken zu sein.
Sie ritten durch die
Feierlichkeiten hindurch bis hinauf zur Goldenen Halle Meduseld.
„Bleibt hier. Ich werde erst einmal mit König Theoden
sprechen. Als ich Edoras nach meiner Flucht aus dem Orthanc verließ,
war König Theoden unter dem Einfluss Sarumans gefangen. Er jagte
mich davon. Die Stimmung ähnelte der auf einem Friedhof und
nicht im entferntesten dem, was wir hier sehen. Dennoch möchte
ich erst mit dem König alleine sprechen.", erklärte
Gandalf.
Die anderen nickten nur zum Zeichen, dass sie
einverstanden waren.
Es dauerte auch nicht lange, da kam Gandalf
mit dem König zurück.
„Seid willkommen in Edoras,
meine Herren. Folgt mir bitte. Ich werde sofort veranlassen, dass ihr
angemessene Quartiere erhaltet", begrüßte sie der König
Rohans höflich.
„Wir danken Euch, mein Herr.",
antwortete Aragorn schlicht.
Theoden musterte ihn. Dieser
Waldläufer verbarg etwas, das spürte Theoden sofort.
Außerdem kannte er ihn irgendwoher, wenn er nur wüsste
woher.
Dann fiel ihm ein, woran ihn dieser erinnerte: „Ihr habt
unter meinem Vater Thengel im Heere Rohan gedient, Thorongil nanntet
Ihr Euch damals."
„Euer Gedächtnis trügt Euch nicht,
mein Herr.", entgegnete Aragorn amüsiert.
„Nun denn,
folgt mir bitte!", forderte Theoden sie auf.
„Ihr solltet Euch
ausruhen. Ihr seht müde aus nach Eurer Reise. Doch leistet mir
beim Abendessen Gesellschaft. Ich bin gespannt zu hören, was ihr
zu berichten habt, auch wenn ich fürchte, dass es nichts gutes
sein wird.", bemerkte der König.
Die
nächsten Tage vergingen damit, dass die verbliebenen Gefährten
sich ausruhten. Die Hobbits hielten die Köche in der Goldenen
Halle schwer auf Trapp. Wie gut es war, dass sie noch einmal alle
Kräfte hatten tanken können wurde nur eine Woche später
allzu deutlich, als die Ereignisse anfingen, sich zu
überschlagen.
Ein Bote aus Gondor traf ein und brachte
Theoden den Roten Pfeil des Krieges. Die Weiße Stadt sammelte
alle Kräfte, denn ein riesiges Heer aus Orks und Haradrim
näherte sich von Mordor her seinen Toren.
„Dies ist nicht
die einzige Gefahr!", meldete sich plötzlich und unerwartet
Merry.
„Wie meint Ihr das, Herr Hobbit?", fragte Theoden
erstaunt.
„Ich sah im Palantir schwarze Schiffe, die auf einem
Fluss auf eine brennende Stadt aus weißen Steinen mit einem
verdorrten weißen Baum im Innern zufuhren.", erklärte
Merry.
„Die Korsaren von Umbar!", kam es entsetzt vom Boten.
Lange war nicht klar, wie man nun vorgehen sollte. Sie hatten zu wenige Männer, um die Orks, die Haradrim und die Korsaren gleichzeitig angreifen zu können. Gondors Heer war nicht mehr das, was es einst war. Auch würden die Korsaren viele Kräfte von Minas Tirith fernhalten. Aus diesen Gründen entschloss man sich, der Weißen Stadt zu Hilfe zu eilen, war sich jedoch der Gefahr bewusst, die die Korsaren noch bringen konnten, wenn sie erst als Verstärkung eintrafen.
Doch
unerwartet traf Hilfe aus Bruchtal ein. Die Söhne Elronds
führten eine Gruppe von Dunedain nach Rohan, um nach Aragorn zu
suchen, denn gesandt von Arwen und Elrond sollten sie ihm helfen,
seiner Bestimmung zu folgen. Auch brachten sie Botschaft. Aragorn
solle sich der Worte des Sehers erinnern. Nur so konnten sie genügend
Männer aufbringen, um gegen Mordors Heere eine Chance zu
haben.
So machte Aragorn sich mit Gimli, Legolas, Elladan, Elrohir
und den Dunedain auf zu den Pfaden der Toten, während Merry und
Pippin mit Gandalf zusammen nach Minas Tirith dem rohirrimschen Heer
vorauseilten, um die gute Botschaft zu überbringen, dass Hilfe
unterwegs sei. Denn die Rohirrim sammelten sich, um nach Gondor in
den Krieg zu reiten und Aragorn sammelte die Toten, um die Korsaren
in die Flucht zu schlagen und schließlich in Minas Tirith zu
ihnen zu stoßen.
Es gab wieder Hoffnung!
Ende
